Wurfarmende zu dünn geworden, Underlay?

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vEngel
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Wurfarmende zu dünn geworden, Underlay?

Beitrag von vEngel » 26.03.2019, 21:44

Hallo zusammen,

leider habe ich bei einem Ahornbogen ein Wurfarmende beim finalen schleifen und "verfeinern" zu dünn werden lassen, und er biegt nun auf den letzten 16 cm zu stark. :-[

Ich würde ihn gerne mit einem Underlay retten. Prinzipiell sollte es ja möglich sein die Bauchseite etwas flachzuschleifen und ein neues Stückchen Ahorn drunterzukleben, z.B. mit D3 Leim.

Da es auf der Bauchseite ist bräuchte ich ja theoretisch auch keine Wicklung, da die Klebefuge wohl hauptsächlich auf Druck und Scherung belastet wird, oder wie seht ihr das?

ciao
Pablo
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Artus
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Re: Wurfarmende zu dünn geworden, Underlay?

Beitrag von Artus » 27.03.2019, 05:54

Ich habe das mal gemacht auf den letzten paar cm. Beim Rausarbeiten des Bogens aus dem Stave hat das Ziehmesser eingehakt und zu viel rausgerissen.
Habe dann ein Stück Geweih draufgeklebt. Der Bogen hat aber nur 30#.

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Re: Wurfarmende zu dünn geworden, Underlay?

Beitrag von Becknbauer » 27.03.2019, 06:16

Prinzipiell hast du gute Chancen dass es klapppt.
Ich habe so etwas mit Eibe und mit Osage jeweils ohne Wicklung schon erfolgreich gemacht.
Ich habe mit Epoxy geklebt, aber mit Leim ist sicher auch ok.
.
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Re: Wurfarmende zu dünn geworden, Underlay?

Beitrag von Squid (✝) » 27.03.2019, 06:39

Geht. Hab ich bei Ahorn auch schon gemacht. Über die letzten 10 cm 2 mm aufgepappt und dünn in Richtung Griff ausgeschliffen.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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vEngel
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Re: Wurfarmende zu dünn geworden, Underlay?

Beitrag von vEngel » 27.03.2019, 08:08

Danke für die Rückmeldungen, ich probiere es dann mal!

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Snake-Jo
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Re: Wurfarmende zu dünn geworden, Underlay?

Beitrag von Snake-Jo » 27.03.2019, 14:41

Ja, geht. man muss beachten:
Ist die Auflage anfangs zu dünn, dann kann sie beim Spannen des Bogens knittern, daher:
Mind. 2-3 mm Laminat, dünn auslaufen lassen, einbiegen, später nachschleifen.
Einen "festen" Kleber verwenden, z.B. UHU Endfest.

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Re: Wurfarmende zu dünn geworden, Underlay?

Beitrag von Ravenheart » 27.03.2019, 15:52

UHU Endfest hat auch den Vorteil, dass die Klebeflächen NICHT 100% plan sein müssen, es ist "spaltfüllend". Und es muss nur leicht gepresst werden, was das Holz schont.

Leim hat nur die optimale Festigkeit, wenn er absolut plan gefügt UND mit Druck verklebt ist!

Rabe

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Re: Wurfarmende zu dünn geworden, Underlay?

Beitrag von Selfbower » 27.03.2019, 23:14

Weitere Überlegungen:

Man könnte auch parallel zum Rücken mit ner feinen Japansäge auf der zu stark biegenden Länge einsägen und dann ein feines Laminat einkleben. beim Verkleben kann man nen Reflex oder leichte Recurves einarbeiten. Mit 2K Kleber verklebt ergibt das dann auf jeden Fall einen steiferen Bereich. Wenn Du Reflex mit reinbringst, umso mehr. Am Ende muss natürlich was nachgetillert werden :-P

LG. Daniel

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Re: Wurfarmende zu dünn geworden, Underlay?

Beitrag von vEngel » 27.03.2019, 23:42

@Selfbower: Auch eine gute Idee, gefällt mir sogar noch besser, als das Underlay, kommt nur leider 2 Stunden zu spät, hab schon eine Streifen Holz mit Epoxy druntergeklebt, weil ich die Fuge nur mit viel mehr Aufwand 100% dicht bekommen hätte.

ciao
Pablo

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Re: Wurfarmende zu dünn geworden, Underlay?

Beitrag von Selfbower » 01.04.2019, 13:11

:D schade. Aber das kann man das nächste Mal ja auch mal von vorneherein ausprobieren ;)

LG. Daniel

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Re: Wurfarmende zu dünn geworden, Underlay?

Beitrag von vEngel » 03.04.2019, 21:59

Ich habe irgendetwas mit dem Epoxy falsch gemacht, es war wohl im Keller zu kalt, 16 statt empfohlener 23 Grad (R+G 90 Minuten Epoxy)... :-[
Jedenfalls hat sich das Underlay beim auf runterfeilen an einer Stelle abgelöst und ich konnte es mit der Hand abziehen... Da es jetzt schon dünn ist und auch gut spaltfrei gepresst werden kann starte ich nochmal einen Versuch mit normalem Holzleim.

ciao
Pablo

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Re: Wurfarmende zu dünn geworden, Underlay?

Beitrag von Kemoauc » 03.04.2019, 22:47

Hmm... mit Epoxy-Resten auf dem Holz würde ich persönlich das nicht mit Holzleim machen. Der hält darauf nicht wirklich gut. Eher nochmal epoxieren und dann bei höherer Temperatur härten lassen. Z.B. das Gedöns aufepoxieren, dann mit hanf, Sisal o.Ä. fixieren und drauf mit der HLP oder nem Föhn zum besseren Aushärten. Naturfasern deswegen, weil sie sich unter Wärme nicht ausdehnen, sondern eher zusammenziehen.
Grüßle,
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Re: Wurfarmende zu dünn geworden, Underlay?

Beitrag von fatz » 04.04.2019, 08:08

Ich hab mit genau dem Epoxy auch schlechte Erfahrungen gemacht. Hat bei mir nur gehalten, wenn es unter deutlich erhoehter Temperatur ausgehaertet ist. Sonst war's eher wachsig. Wuerd's runterkratzen und so wie's der Duebel vor mir beschrieben hat machen
Haben ist besser als brauchen.

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Grombard
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Re: Wurfarmende zu dünn geworden, Underlay?

Beitrag von Grombard » 04.04.2019, 08:54

Epoxy reagiert erst ab Raumtemperatur richtig.
Also über 20°.
Im Sommer draußen kein Problem.
Solange es draußen kalt ist muss sowas über Nacht mit in die Wohnung, wenn es aushärten soll.
irgendwas is ja immer

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fatz
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Re: Wurfarmende zu dünn geworden, Underlay?

Beitrag von fatz » 04.04.2019, 20:37

Bei mir lag das zum Aushaerten oben auf dem Kachelofen. Hat nicht gereicht. Ohne Foehn ging da gar nix. Aber dann tat's
Der Eulenbapp ist da deutlich weniger zickig
Haben ist besser als brauchen.

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