brauche Hilfe beim Kleber

[Rainer_K]

hallo an die noch vorhandenen Glasbogenbauer,
ich rupfe mir gerade die letzten Haare aus wegen eines vermeintlichen Klebe Problems.
seit einigen Jahren klebe ich meine Bögen mit dem SmoothOn EA40. Die Bögen werden bei 70°C 3h gebacken, danach langsam über Nacht abgekühlt. Immer das gleiche Prozedere. Druck auf dem Druckschlauch ist 4Bar.
Seit der letzten Dose Kleber mehren sich späte Delaminierungen. Nach 2 bis 3 Wochen geht am WA (üblicherweise auf der Zugseite) eine Klebung auf.
Erst dachte ich, es liegt an der neuen Olivenbohle, dass diese zu ölig war, da der erste einteilige und danach die dreiteiligen Olive als Griff oder Keile hatten, dort ging die Verklebung auf. Allerdings waren das Bogenbauer bei mir im Kurs und bei einem Fadeout hätte man sagen könntn, dass dieses zu steil war und bei dem 3-Teiler mit Oliven Keil, dass der kleber etwas dünn aufgetragen war.
Dann ging an einem Dreiteiler mit Ahorn Keilen an einem WA auf der Zugseite die Klebung auf.. Immer erst nach einigen Wochen.
Ich lasse jetzt die Bögen ganz bewußt aufgespannt hängen, denn das müssen sie haben können, wenn sie "gesund" sind.
sowohl Harz als auch Härter sind ungetrübt und bei Rt trocken gelagert, die ersten Delaminationen kamen 3Wo nach Öffnen der frischen Dose.
Folgende Untersuchungen liefen bislang:
- Scher-Zug Proben im Vergleich zu anderen Klebern (R&G) Klebeharz und Laminierharz -> ergebnisse ähnlich, EA40 tendenziell etwas besser
- derzeit läuft ein Langzeit Scher-Zug Test, um zu sehen, ob der Kleber kriecht. Sollte eigentlich nicht sein.
- Temperaturüberprüfung. Einzelnes Thermostat wurde durch eine Messbox mit 3 Temperaturfühlern und Datenaufzeichnung ergänzt - alles wie bisher

habt ihr so ein Phänomen schon einmal gehabt? Welche Tests gäbe es noch?
Ich habe jetzt ersatzweise ein weiteres, häufig verwendetes Harz jedoch möchte ich ungern wechseln, da ich bislang immer mit dem Smooth on zufrieden war und ein Wechsel gefährlich sein kann. vor einigen Jahren wechselte ich einmal zu einem harz, welches definitiv Kriechneigung hatte und nach einigen Monaten gingen die Meisten Bögen auf

Rainer

[Grombard]

Könnte es eventuell an deinem Schleifer liegen?
Womit Taperst du deine Laminate?
Womit schleifst du deine Fades?
Welches Korn?
Vielleicht ist ja einfach dein Schleifband "durch".

Mir ist bei Räuchereiche schon mal was aufgegangen, weil ich zu glatte Flächen auf Grund von abgenutzten Schleifband hatte.

3h bei 70° erscheint mir allerdings etwas kurz.
Ich backe 8h bei 70°.

[Rainer_K]

hallo,
ich schleife immer mit 80er Schleifband auf dem Zlinderschleifer und erneuere das immer regelmäßig. Fades werden auch von Hand mit 80er geschliffen. Läßt du nach den 8h den Ofen zu ? Ich schalte dann nach den 3 bis 3 1/2 h den Ofen aus und er kühlt langsam über Nacht ab. Falls du auch Smooth On nimst, mit welchem Gemisch? Der Verwendungsbereich geht geht ja 1:1 bis 2:1 Harz/ Härter

Rainer

[Grombard]

Bis jetzt bin ich bei 1:1 Volumen.
Also so, dass das Gebinde am Ende komplett aufgebraucht ist.
Ich hoffe mal einfach, dass keiner meiner Kunden auf die Idee kommt, einen Bogen aufgespannt im Hochsommer bei voller Sonneneinstrahlung auf dem Armaturenbrett liegen zu lassen.

Ich habe eine Zeitschaltuhr.
Da ich unter der Woche ja nur Abends was machen kann (nebenberuflich) klebe ich die Bögen halt abends.
Dann kommen die in die Box.
Da läuft der Timer und nach 8h ist es aus.
Am nächsten Abend nehme ich ihn raus und baue weiter.

Mit 80er Korn habe ich bei Räuchereiche die glatten Flächen bekommen.
Da hat es den ganzen Hafer nur glatt poliert.
Für Laminate und Fades bin ich jetzt bei 40-60 auf dem Bandschleifer.
Die Laminate schleife ich dann aber meist nochmal mit 60-80er Korn von Hand.
Das wird rauer als auf der oszil. Kantenschleifmaschine.
Da poliert es einem teilweise mit 60 die Laminate noch auf Hochglanz, weil sich das Ding so schnell dreht.

[Rainer_K]

hallo Grombard,
dann probiere ich mal beim nächsten Wechsel auf 60er Korn. Mit dem Aufgespannt meinte ich auch nur im Haus bei RT. Im Hochsommer bei 70° im Auto wäre das wohl etwas zu hart.
Konnte Du das denn reproduzieren, dass die glatte Oberfläche für die Delaminierung verantwortlich war?

Rainer

[Grombard]

Ich konnte es mir nur so erklären.
Ist bis jetzt bei 2 Bögen passiert.
Beide Räuchereiche und bei beiden war es eine "überschliffene" Stelle, bei der das Band irgendwie alles poliert statt angeraut hat.

Seit den benutze ich
a) gröberes Korn
und
b) schleife ich fast alles noch extra von Hand an.

[achtel]

Hallo Rainer,

nach langer Abwesenheit melde ich mal wieder zu Wort, weil ich vor kurzem genau das gleiche Problem mit dem EA40 hatte. Neues Gebinde, Bogen fertig und eingeschossen (ca. 500 Schuss). Auf dem ersten Turnier bei ewta Ziel 20 zerlegt es mir eine Klebefuge am oberen WA. Ich lasse den Kleber (schon immer) bei Raumtemperatur aushärten und hatte noch nie Probleme. Auch bei einem Schneidbrett, welches mit selbem Gebinde verklebt wurde, gab die Klebefuge auf. Die Schrägspleiße der Holzschäfte meiner Frau gehen neuerdings auch in der Klebefuge wieder auf. Ich werde auf alle Fälle das angebrochene Gebinde entsorgen und überlege ernsthaft auf ein anderes Produkt umzusteigen. Irgendwelche Empfehlungen? UHU oder etwas von R&G??

Meine Chargen:
SO#: 02540A SO# 02540B
LOT: 1804147 LOT: 1803525

Ich nehme mal an das heißt Abfüllung 04/2018.

Liebe Grüße,

achtel

[JuergenM]

Wurde evtl. die Rezeptur des Klebers verändert, so wie es vor ein paar Jahren mit Uhu endfest der Fall war? Da hatten wir das gleiche Problem. Vielleicht solltet ihr mal beim Hersteller nachfragen.

[Rainer_K]

hallo,
das thema Kleber lässt mich ja nicht so richtig los und eine richtige Erklärung habe ich auch noch nicht. Den Hersteller bzw den Lieferanten habe ich angefragt, ab erwarte mir da wie schon bei andere Themen nichts konkretes als Rückmeldung.
Ich habe jetzt einige Zug-Scher Proben durchgeführt mit diversen Klebern und aushärtetemperaturen. Zudem noch einen Dauertest, um eine eventuelle Kriechneigung zu prüfen. Die ergebnisse sind jedoch nicht auffällig und bei keiner der Proben erreiche ich bislang die im Datenblatt genannten Zug-Scher kräfte. Das mag jedoch auch an der nicht optimalen Probenvorbereitung der AL Proben liegen. Die müssten wohl vorab gebeizt oder sandgestrahlt werden, das normale Abschleifen der Eloxal Schicht reicht nicht, denn dort löst sich der Kleber zuerst ab. Aber bei der dose EA40 habe ich einfach kein gutes Gefühl mehr.
Wenn du sagst, Uhu endfest wurde auch mal verändert, welchem Kleber soll man da noch trauen? Derzeit bin ich bei einem R&G Kleber, obwohl ich solche Veränderungen eigentlich nicht mag
Rainer

[JuergenM]

Also ich nehme weiterhin Uhu Endfest 300, aber nicht den aus dem Baumarkt, denn dieser Kleber wurde in der Rezeptur verändert. Den alten, guten Endfest 300 bekommst du nur noch mit Gewerbeschein. Der funktioniert auch weiterhin sehr gut, den werde ich wohl auch weiterhin nutzen,. Ist zwar ziemlich teuer, aber so viel brauche ich bisher nicht, von daher ist es für mich völlig in Ordnung.

[fatz]

Den alten, guten Endfest 300 bekommst du nur noch mit Gewerbeschein.

Auf ebay kriegt man den auch ohne Gewerbeschein.

[Rainer_K]

Wie unterscheidet Ihr den denn dann? Was ist der richtige und was der Neue? Steht ja das gleiche drauf ?
Rainer

[Neumi]

Der gute hat 300 im Namen, der veränderte nicht. Außerdem steht auf den guten Packungen der Hinweis "Nur für gewerbliche Verwendung!"
Also: UHU PLUS Endfest 300 = der Gute
UHU Plus Endfest = der Schlechte

[Hieronymus]

Hallo Rainer,


ich kaufe größere Gebinde immer in dem Shop. Der hat 163g Gebinde , den kaufe ich immer. Für dich 1kg und 5kg Gebinde. Ich habe damit einen Osage-Bambus Deflex/Reflex mit verleimt und der hält bis jetzt ohne Probleme.

https://www.uhu-profishop.de/klebstoffe ... 915g?c=153

Gruß Markus

[Grombard]

Nahezu alle größeren Bogenbauer kleben mit EA40 ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein generelles Problem mit dem Kleber geben kann.
Sonst hätten ja alle ein Problem.