Hickory, der erste Versuch

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apaloosa
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Hickory, der erste Versuch

Beitrag von apaloosa » 23.01.2019, 14:55

Hallo zusammen,
nacxhdem mein Stave schon 4 Jahre im Keller liegt habe ich nun sein Rufen erhört und will endlich anfangen ihn zu einem Bogen zu machen.

Stave:
Länge derzeit 168 cm
braune Stellen re. abgerechnet 165 cm
Dicke/Breite 5/6 cm


Geplant:
pyramidal
Flachbogen
Länge ca. 165 cm
28' zwischen 35-40#
event. geflippte Enden

Der Ring unter der Rinde ist etwas angeschrammt (1mm). Der erste Ring unter der Rinde scheint aber sehr stark zu sein. Kann ich den einfach so lassen (trotz der kl. Beschädigung) oder muss ich runter arbeiten (oh welche Qual).
Die braunen Stellen rechts (Pilz?) sollten weg?
1H-tr.jpg
Stirnseite 1 trocken
1H-na.jpg
Stirnseite 1 nass
1H1-tr.jpg
Stirnseite 2 trocken
1H1-na.jpg
Stirnseite 2 nass
1H-zikl.jpg
Beschädigung
1H-stave.jpg
rechts braune Stellen sollten weg?
1H-braun.jpg
braune stellen Stirnseite 2
Beste Grüße
Harald

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Re: Hickory, der erste Versuch

Beitrag von schnabelkanne » 23.01.2019, 15:38

Servus, ist schwer zu erkennen aber die Ringe unter der Rinde scheinen sehr dünn zu sein, das Foto ist nicht scharf. Wurde der Stave trocken gelagert?

Aber Hickory geht ja auch gut mit stehenden Ringen, so würde ich es machen.

Lg Thomas
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Re: Hickory, der erste Versuch

Beitrag von Ravenheart » 23.01.2019, 16:14

Die ersten beiden Ringe unter der Rinde scheinen doch dick zu sein...
1 mm angeschrammt mach GAR NIX!

Stehende Ringe wären auch möglich, dann sollten die beiden dicken aber weg, damit die beiden BogenSEITEN gleich sind in der Holzstruktur.

Hier würde ich aber eher dazu tendieren, den 1. oder 2. als Rücken zu nehmen...

Rabe

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apaloosa
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Re: Hickory, der erste Versuch

Beitrag von apaloosa » 23.01.2019, 17:56

Hallo Thomas,
wurde bei mir trocken gelagert!
Habe Scheiben abgeschnitten und eingescant.
Also für mich sind die ersten beiden Ringe fett, rechtes Holz, rechte Seite ca. 4 mm, links ca 6 mm
1scan.jpg
VG
Harald

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Re: Hickory, der erste Versuch

Beitrag von Tom Tom » 23.01.2019, 18:24

Ich bin der Meinung die sind sehr fein.
Is aber egal. Glattschleifen und gut

LG Tom Tom
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Re: Hickory, der erste Versuch

Beitrag von nocona » 24.01.2019, 19:20

Hallo Harald.

Die Ringe der letzten 25 bis 30 Jahre sind so dünn, dass der Baum so gut wie kein stabilisierendes Spätholz gebildet hat. Die bestehen fast ausschließlich aus porösem Frühholz zum Wasser leiten. Der Baum hatte Not überhaupt zu überleben. Das war Wachstum auf Sparflamme. Auf deinen Scans sieht man das deutlicher als auf den Fotos.
Hickory ist unempfindlich. Selbst bei durchtrennten Jahrringen. Aber in dem Fall würde ich dem Rat von Thomas (schnabelkanne) folgen. Und entscheident ist, das verpilzte Holz zu meiden.

Grüße, Jan

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Re: Hickory, der erste Versuch

Beitrag von Tom Tom » 24.01.2019, 19:33

1scan.jpg
Der markierte Bereich muss runter.
Wie nocona schon geschrieben hat ist der Baum unter massiven Stress gekommen und somit nur Frühholz gebildet.
Ich würde mir einmal rund um den Stave den Bereich markieren der runtermuss und dann mit vieeeel Motivation den Teil runterschneiden. Keine Sorge geht ganz einfach und dauert auch net lang >:)

Bezüglich des Pilzes würde ich mal schauen wies unter der Oberfläche aussieht.

lg Tom Tom
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Re: Hickory, der erste Versuch

Beitrag von apaloosa » 24.01.2019, 22:22

Danke an alle.

@Tom Tom,
oben schreibst Du...ist egal, beischleifen und gut is...

In Deinem neuen Post... die oberen müssen weg....

Was nu?
Welche Auswirkung hat es wenn ich sie stehen lasse, also so verwende? Bruchgefahr?

Besten Dank und Gruß
Harald

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Re: Hickory, der erste Versuch

Beitrag von Tom Tom » 25.01.2019, 12:27

Irgendwie hab ich mich da verhaspelt ::)

Also ich würds runternehmen da du ja genug Fleisch in der Tiefe hast.
Direkt brechen würde ich nicht sagen, weil es ja Hickory ist, aber die Leistung wäre ziemlich Banane weil ja dann der Wurfarm effektiv nur aus dem schwammigen Holz bestehen würde.

lg Tom Tom
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Re: Hickory, der erste Versuch

Beitrag von MrCanister123 » 25.01.2019, 13:52

Bei dem Rohling würde ich wahrscheinlich aufgrund von den letzten mickrigen Jahresringen die Motivation verlieren und Brennholz draus machen :D
Aber man wächst natürlich durch Erfahrung ;)
Schaffa Schaffa

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Re: Hickory, der erste Versuch

Beitrag von Ravenheart » 25.01.2019, 15:18

Wieso Brennholz? Hickory mit stehenden Ringen geht immer und ist sogar effektiver als liegend. Liegend ist (bei guten Ringen) lediglich sicherer...

Rabe

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Re: Hickory, der erste Versuch

Beitrag von schnabelkanne » 25.01.2019, 15:43

Servus, Hickory mit stehenden Ringen da bist du auf der sicheren Seite. Die dünnen Ringe unter der Rinde weglassen. Zum Ausschneiden auf jeden Fall eine Bandsäge oder Kreissäge, Hickory ist sehr zäh das wirst du noch merken. Schweifhobel und Ziehmesser sind da auch nicht optimal.
Lg Thomas
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Re: Hickory, der erste Versuch

Beitrag von ralfmcghee » 27.01.2019, 09:06

Was Thomas sagt, kann ich bestätigen. Mein allererster Bogen ist ein Hickory mit stehenden Ringen, im Bogenbaukurs entstanden. Schweifhobel und Ziehmesser ging gar nicht. Die grobe Form hat damals der Kursleiter mit der Kreissäge ausgeschnitten, den Rest durften wir mit Raspel und Feile erledigen.
Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht.
Der Student geht zur Mensa bis er bricht.
Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.

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Re: Hickory, der erste Versuch

Beitrag von Mallefix » 28.01.2019, 14:19

schnabelkanne hat geschrieben:
25.01.2019, 15:43
Hickory ist sehr zäh das wirst du noch merken. Schweifhobel und Ziehmesser sind da auch nicht optimal.
Lg Thomas
Es kommt natürlich immer auf den jeweiligen Stave drauf an.
Ich habe sowohl mit Schweifhobel, als auch mit der Ziehklinge gute Erfahrungen gemacht.
Das Werkzeug sollte natürlich auch scharf sein ;)
Gruß
Peter
das schönste aller Geheimnisse ist, ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen :)

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Re: Hickory, der erste Versuch

Beitrag von inge » 28.01.2019, 16:39

Ziehmesser oder Ziehklinge? Ist ja ein kleiner Unterschied.
LG
inge
Am Ende stellt sich die Frage:
Was hast du aus deinem Leben gemacht?
Was du dann wünschst getan zu haben, das tue jetzt.
( Erasmus von Rotterdam )

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