Roteiche - kurzer Baubericht und bitte um Tillermeinung
Verfasst: 20.12.2018, 13:47
Hallo FC'ler,
Roteiche wird ja relativ selten hier erwähnt, aber es soll sich als Bogenholz eignen. Als ich ein Stämmchen davon bekam, wollte ich es ausprobieren. Hier soweit meine Erfahrungen. Eigentlich wollte ich ein Buildalong mal machen, aber soviele Bilder habe ich leider auch nicht gemacht. Die, die ich vom Bau noch habe, habe ich unten mal angehängt. Zum aktuellen Stand habe ich eine Tillerfrage, bis dahin hier der Bericht zu dem Holz, vielleicht hilft es ja jemandem.
Entrinden ging relativ problemlos, es gibt noch eine deutliche Schicht Bast unter der Rinde. Das Holz läßt sich noch feucht sehr einfach bearbeiten und es ist wirklich sehr grob faserig. Obwohl ich erstmal nur einseitig Material abgetragen habe, ohne die Breite zu schneiden, bog sich das Holz an einer Stelle deutlich seitwärts.
Drehwuchs war aber wohl nicht der Grund, der scheint nach Muster auf dem Bast eher gering zu sein. Die Trocknungszeit betrug ca. 4 Wochen im Herbst (war ja auch sehr trocken draußen). Das Holz ist richtig schwer, selbst nach Schneiden der groben Form noch über 800g. Ich habe dann so nach und nach das Design verschmälert, da ich mir dachte, bei dem Eigengewicht wird sonst nichts anderes draus. Am Griff jetzt 4cm breit und dann vollpyramidal auf 1cm an den Tips runter gehend.
Bearbeitung im Trockenen Zustand mit Werkzeugen ist kein Problem, aber die groben Fasern sorgen dafür, dass ständig irgendetwas einreißt. Ziehmesser geht noch relativ gut, fast besser als Schweifhobel. Das kleinste bißchen Abheben in leicht seitlicher Bewegung reißt gleich ein. Das Holz ist eher grau-braun und nicht besonders ansehlich. Es erscheint auch nicht wirklich hart, schleifen geht ganz gut. Am besten klappt es noch mit einer frisch zubereiteten Ziehklinge.
Immer wieder mußte ich die seitliche Verbiegung korrigieren, das Holz war da nicht wirklich kooperativ. Feuchte Hitze ging an den ersten Stellen ganz gut, trockene teilweise, zum Schluß habe ich es nochmal mit Dampfbiegen versucht und fest gedrückt, über die Sollform hinaus, dann blieb die seitliche Biegung wenigstens so, dass die Sehne nun mittig verläuft.
Tillern ging relativ gut, da das Holz relativ schnell zu reagieren scheint. Erst bog sich nicht viel, aber dann nach dem Angleichen waren es doch einiges an lbs weniger als gedacht.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich Roteiche nochmal verarbeite. Schwierig ist es nicht, aber die groben Fasern sind etwas anspruchsvoller und es ist wirklich schweres, dichtes Holz. Und wie die Qualität beim Schießen ist, steht noch aus.
Um die unansehliche Farbe zu verbessern habe ich eine Beize aus Kaliumpermanganatlösung ausprobiert, was super funktioniert hat. Es wird ein goldgelber Honig-artiger Ton, der gut zu Eiche paßt. Die Beize deckt auch gnadenlos alle kleineren Unebenheiten und Macken auf. Da werde ich noch etwas schleifen müssen. Die Farbe kommt auf dem Bild leider nicht so gut rüber.
Aktuell hat der Bogen 630g und 44#, einmal Tillerbild direkt und einmal mit zwei Kreisen gleichen Radius' drüber, links zwischen A-B könnte noch ein Hauch weg laut diesen, wahrscheinlich könnte man das Ding aber auch schon mal Probeschießen, was denkt Ihr?
Viele Grüße,
Uranus
Roteiche wird ja relativ selten hier erwähnt, aber es soll sich als Bogenholz eignen. Als ich ein Stämmchen davon bekam, wollte ich es ausprobieren. Hier soweit meine Erfahrungen. Eigentlich wollte ich ein Buildalong mal machen, aber soviele Bilder habe ich leider auch nicht gemacht. Die, die ich vom Bau noch habe, habe ich unten mal angehängt. Zum aktuellen Stand habe ich eine Tillerfrage, bis dahin hier der Bericht zu dem Holz, vielleicht hilft es ja jemandem.
Entrinden ging relativ problemlos, es gibt noch eine deutliche Schicht Bast unter der Rinde. Das Holz läßt sich noch feucht sehr einfach bearbeiten und es ist wirklich sehr grob faserig. Obwohl ich erstmal nur einseitig Material abgetragen habe, ohne die Breite zu schneiden, bog sich das Holz an einer Stelle deutlich seitwärts.
Drehwuchs war aber wohl nicht der Grund, der scheint nach Muster auf dem Bast eher gering zu sein. Die Trocknungszeit betrug ca. 4 Wochen im Herbst (war ja auch sehr trocken draußen). Das Holz ist richtig schwer, selbst nach Schneiden der groben Form noch über 800g. Ich habe dann so nach und nach das Design verschmälert, da ich mir dachte, bei dem Eigengewicht wird sonst nichts anderes draus. Am Griff jetzt 4cm breit und dann vollpyramidal auf 1cm an den Tips runter gehend.
Bearbeitung im Trockenen Zustand mit Werkzeugen ist kein Problem, aber die groben Fasern sorgen dafür, dass ständig irgendetwas einreißt. Ziehmesser geht noch relativ gut, fast besser als Schweifhobel. Das kleinste bißchen Abheben in leicht seitlicher Bewegung reißt gleich ein. Das Holz ist eher grau-braun und nicht besonders ansehlich. Es erscheint auch nicht wirklich hart, schleifen geht ganz gut. Am besten klappt es noch mit einer frisch zubereiteten Ziehklinge.
Immer wieder mußte ich die seitliche Verbiegung korrigieren, das Holz war da nicht wirklich kooperativ. Feuchte Hitze ging an den ersten Stellen ganz gut, trockene teilweise, zum Schluß habe ich es nochmal mit Dampfbiegen versucht und fest gedrückt, über die Sollform hinaus, dann blieb die seitliche Biegung wenigstens so, dass die Sehne nun mittig verläuft.
Tillern ging relativ gut, da das Holz relativ schnell zu reagieren scheint. Erst bog sich nicht viel, aber dann nach dem Angleichen waren es doch einiges an lbs weniger als gedacht.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich Roteiche nochmal verarbeite. Schwierig ist es nicht, aber die groben Fasern sind etwas anspruchsvoller und es ist wirklich schweres, dichtes Holz. Und wie die Qualität beim Schießen ist, steht noch aus.
Um die unansehliche Farbe zu verbessern habe ich eine Beize aus Kaliumpermanganatlösung ausprobiert, was super funktioniert hat. Es wird ein goldgelber Honig-artiger Ton, der gut zu Eiche paßt. Die Beize deckt auch gnadenlos alle kleineren Unebenheiten und Macken auf. Da werde ich noch etwas schleifen müssen. Die Farbe kommt auf dem Bild leider nicht so gut rüber.
Aktuell hat der Bogen 630g und 44#, einmal Tillerbild direkt und einmal mit zwei Kreisen gleichen Radius' drüber, links zwischen A-B könnte noch ein Hauch weg laut diesen, wahrscheinlich könnte man das Ding aber auch schon mal Probeschießen, was denkt Ihr?
Viele Grüße,
Uranus