Robinie mit Astloch

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disco
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Robinie mit Astloch

Beitrag von disco » 29.09.2018, 10:43

Hallo liebes Forum,

für die Herbstferien habe ich mir einen Robinienbogen vorgenommen. Der Stave hat mehrere Astlöcher und ist seitwärts etwas verzogen:
IMG_3536.JPG
IMG_3535.JPG
IMG_3534.JPG
Da ich mir unsicher in Bezug auf die Lage des Bogens im Stave bin, möchte ich Euch fragen, ob ihr bspw. die blaue Schnur als Orientierung nehmen und den Bogen von dieser Linie ausgehend in den Stave legen würdet. Oder ob ihr den seitlichen Verzug rausdampfen würdet, um der Faser besser folgen zu können? Gibt es weitere Alternativen?

Ich denke, um ein Astloch im Bogen werde ich nicht drumherum kommen. Das Astloch, welches auf den Bildern unter der blauen Linie liegt, ist 14cm von der Mitte des Staves entfernt und der ganze Stave ist 176cm lang.

Liebe Grüße, Lutz

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Elbenberger
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Re: Robinie mit Astloch

Beitrag von Elbenberger » 29.09.2018, 11:49

Hallo Lutz! Meine Einschätzung: Robinie ist sehr leicht zu bekommen ,an dieses Teil würde ich keine Zeit und Mühe investieren. Gruß Gerd
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Re: Robinie mit Astloch

Beitrag von doralf.vom.wald » 29.09.2018, 14:04

Hallole,
Elbenberger hat da natürlich völlig recht! Allerdings erlaubt so ein Stave auch die Möglichkeit was dazuzulernen. Wie verhält sich das Holz mit Dämpfen, halten die Astlöcher etc.. Ich würde den Versuch wagen den stave etwas zu begradigen. Es hat sich aber auch gezeigt, dass beim Tillern noch seltsame seitliche Verwringungen passieren.
Die Aststücke sind hervoragend geeignet drumrum zu bauen, also ein snaky-Bogen zu designen. Oder grad drin lassen mit ordentlich Materialverstärkung. Und wenn´s das Teil dann zerreißt hat man zumindest gelernt: so geht´s nicht!

Also: bissle gerade dämpfen und dann frisch ans Werk. Nicht jedes Holz wird ein Bogen, aber wenn´s dann klappt ist man doppelt stolz!
Viel Erfolg
Doralf

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Hans1957
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Re: Robinie mit Astloch

Beitrag von Hans1957 » 29.09.2018, 18:43

servus Lutz,
Robinie kann mit Dampf genauso wie mit Trockenhitze gut "ausgerichtet" werden. bin der gleichen Meinung wie Doralf.

Hans

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Squid (✝)
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Re: Robinie mit Astloch

Beitrag von Squid (✝) » 29.09.2018, 19:19

Ich kann den Pics jetzt nicht die genauen Dimensionen entnehmen. Aber irgendwie sollte bei dem Prügel doch was drin sein? Wie viele Bögen haben wir hier schon mit Löchern gesehen? Sogar im Vollbiegebereich...
Und selbst wenn Robinie leicht zu erhalten ist: Lagern, Spalten, Transport kostet... Warum also nich diese Gurke testen??
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Robinie mit Astloch

Beitrag von Neumi » 29.09.2018, 19:28

Jo, warum keinen Bogen bauen, die Asstellen sind ja nicht so groß.
Aber wie seht es denn mit dem Holz an sich aus? Früh-Spätholz-Verhältniss, Dicke der Jahrringe?
Grüße - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

disco
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Re: Robinie mit Astloch

Beitrag von disco » 30.09.2018, 12:52

Hi,
ich denke, ich werde die "Gurke testen". Leider deuten die Jahresringe ebenfalls auf auf "Gurke" hin.
IMG_3553.JPG
Als ich die Robinie geerntet hatte, sah sie sehr viel älter aus. Aber nachdem ich die Rinde entfernt habe, lernte ich, dass man Robinie besser erntet, wenn sie noch größer ist.

Ich werde es probieren.

Liebe Grüße, Lutz

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Re: Robinie mit Astloch

Beitrag von Squid (✝) » 30.09.2018, 14:16

Hmmm-ja, is schon recht gurkig... Der Splint muss runter, der innere Kern ist bröselig... da bleibt wenig Holz um um die Löcher herumzumanövrieren. Vielleicht erst mal den Splint wegschneiden und dann mal sehen, wie sich die Äste darstellen... dann weiterentscheiden.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

disco
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Re: Robinie mit Astloch

Beitrag von disco » 30.09.2018, 20:34

Hi,
vielen Dank für die guten Kommentare. Das Biegen mit der Heißluftpistole hat sehr gut funktioniert. Nun habe ich soeben den Splint runtergenommen und um das große Astloch in der Hauptbiegezone gab es so um einen cm Substanz.... Ich werfe noch mal einen Blick in meinen Keller und sehe zu, dass ich noch einen anderen Stave finde.

Liebe Grüße, Lutz

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Ravenheart
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Re: Robinie mit Astloch

Beitrag von Ravenheart » 01.10.2018, 09:17

disco hat geschrieben:
30.09.2018, 12:52
Leider deuten die Jahresringe ebenfalls auf auf "Gurke" hin.
Oh ja! Mein Rat: Als Experiment ist ALLES ok, aber für ernsthaften Bogenbau ist die eher nicht geeignet.

Wenn Du es doch willst: Der Rückenring muss mindestens 3 mm Spätholz haben. Da muss ganz schön was runter...
Bedenke: Äste verlaufen immer zum Kern hin! Je teifer Du kommst, desto enger rücken sie zueinander...

Rabe

PS in welcher Ecke der Welt wohnst Du? Falls nähe HH, könntest Du von mir ne bessere Robinie bekommen... :)

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