Eiben "Kanthölzer)

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Heidjer
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Re: Eiben "Kanthölzer)

Beitrag von Heidjer » 05.03.2018, 20:04

In der Außenschicht des Bambus liegen die stärksten Fasern!

Ich befürchte das schlimmste. ::)


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Danish
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Re: Eiben "Kanthölzer)

Beitrag von Danish » 05.03.2018, 20:09

hab da Kra´s Beitrag als Strohhalm gefunden und an diesen geklammert :D aus dem Jahre 2003
kra hat geschrieben:Wenn du mal ein Stück Bambus betrachtest (am besten sehr schräg angeschnitten) erkennst du, das über dem Bereich, in dem die "Powerfibres" gehäuft auftreten eine dünne Haut liegt (ca. 0,5mm dick). Und nur die meine ich. Und du erkennst, das die Fasern (als dunkle Pünktchen zu erkennen) auch noch in einigen mm Tiefe zu finden sind, wenn auch in geringerer Dichte.

(Wobei die benötigte Menge an "Powerfibres" meiner Erfahrung nach, eher überschätzt wird. Man bedenke, das die Fasern eine Zugfestigkeit aufweisen, die der von Baustahl entspricht, die Fasern, nicht die Gesamtheit aus Fasern und dem Material dazwischen).

Meine Bambusbögen (siehe die Bilder auf meiner Seite) habe ich alle z.T erheblich auf dem Rücken getillert, indem ich mit der Ziehklinge entsprechend Material abgetragen habe. Einen Bruch habe ich nur einmal erlebt und hier war zu erkennen, das der Bambus in dieser Zone geschädigt war. Die Verbindung zwischen den Fasern und dem "Bindegewebe" dazwischen war deutlich verringert.

Zum Tillern sollte man sich die Gründe nochmal ins Gedächtnis rufen, wegen denen bei Holzbögen nur am Bauch getillert wird: Holz ist in (konzentrischen) Jahres-Ringen aufgebaut. Das poröse Frühholz hat eine geringere Festigkeit als das porenarme Spätholz. Zudem ist die Verbindung zwischen Spätholz und darauffolgendem Frühholz nicht sehr gutm, was man an umgeknickten Nadelhölzern manchmal schön sehen kann (Bruckflächen entsprechend den Jahresringen) und was jeder der einmal an einem Osagerohling einen Jahresring freigelegt hat sich zunutze gemacht hat. Wenn nun ein Jahresring durchschnitten ist muss an dieser Stelle die Zugkraft vom Frühholz und der schwachen Verbindung zw. Früh und Spätholz ertragen werden --> häufig Bruch. Als Gegenbeispiel dient Hickory. Dort ist die Festigkeit zw. den Jahresrineg derartig hoch, das auch Gesähte Latten mit angeschnittenen Jahresringen als Backing verwendet werden.

Beim Bambus liegt nun ein homogeneres Material vor, in dem die zugfesten Fasern in eine Matrix eingebettet sind. Wenn ich ein paar (mehr) dieser Fasern entferne oder durchtrenne verringere ich die Gesamtzugfestigkeit, diese liegt aber immer noch erheblich über dem was benötigt wird.

So, jetzt muss ich weiter arbeiten.

Gruss, Axel


Das Backing wieder runterholen und neues drauf ginge zwar, aber ich glaube das die WA dann nie wieder gerade werden.
Sieht so aus als wird das wieder mal ein 50/50 Experiment :-\
Zuletzt geändert von Danish am 05.03.2018, 20:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Eiben "Kanthölzer)

Beitrag von Heidjer » 05.03.2018, 20:17

Fasern kann man entfernen, nur durchtrennen sollte man sie nicht.
An Deinen Nodien sehen sie aber duchtrennt aus, dort wölben sie sich etwas hoch und wenn die Plan sind, dann sind sie durch, zumindest darf man dort keine schwarzen Punkte sehen, das ist dann ein Einblick in eine offene Bambusfaser.


Gruß Dirk
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Re: Eiben "Kanthölzer)

Beitrag von Danish » 05.03.2018, 20:26

oha, na dann knickt grad mein Strohhalm...
P1150813g.png

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Re: Eiben "Kanthölzer)

Beitrag von fatz » 05.03.2018, 22:15

Sag mal, hast du etwa auf der Oberseite getapert? ???
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Eiben "Kanthölzer)

Beitrag von Danish » 05.03.2018, 23:02

Nein natürlich nicht.
Der bambus war seitlich wie ein S verzogen. Beim auflegen auf die eibe stand mal mehr bambus links und mal mehr bambus rechts am WA drüber. Nach dem verjüngen der WA war dadurch der bambus unterschiedlich dick, es sah aus als ob die WA mal links und mal rechts dicker waren wenn man dem Bogenrücken entlang sah. auch die nodien waren total schief. Das konnte ich nicht so lassen. So hätte es beim aufspannen die WA seitlich fürchterlich verzogen.
Meine Lehre daraus: Verzogenen Bambus nimmt man nicht, auch wenns noch so "dringend" ist. ::)
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Re: Eiben "Kanthölzer)

Beitrag von TorstenT » 06.03.2018, 06:40

Siehe eigene Signatur... ;D

Ich denke, wenn Du das Bambus-Backing doch wieder runtermachst und ein neues, gerades aufbringst, hast Du hinterher mehr Spaß an Deinem Bogen... ...auch wenn‘s ein Haufen Arbeit bedeutet.

LG
Torsten

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Re: Eiben "Kanthölzer)

Beitrag von schnabelkanne » 06.03.2018, 11:28

TorstenT hat geschrieben:Siehe eigene Signatur... ;D

Ich denke, wenn Du das Bambus-Backing doch wieder runtermachst und ein neues, gerades aufbringst, hast Du hinterher mehr Spaß an Deinem Bogen... ...auch wenn‘s ein Haufen Arbeit bedeutet.

LG
Torsten


Vor allem wäre es um du schöne Eibe schade, wenn der Bogen wegen des Backings bricht.
Besorg dir bei einem guten Bogenshop ein schönes Stück Bambus ev. getempert und mach es nocheinmal.
Lg Thomas
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Re: Eiben "Kanthölzer)

Beitrag von Danish » 06.03.2018, 13:27

Ja, torsten u thomas und andere, war heut morgen schon unterwegs und hab einen neuen bambusstreifen geholt. Der händler gab mir einen neuen auf kullanz mit! Finde ich anständig.
Der neue ist perfekt ;D blöderweise hab ich jetzt keine ausrede mehr wenns hintenraus probleme gibt ::)

Das alte backing ging ohne probleme mitder HLP ab. Die Eibe ist mit holzklötzchen fixiert und ausgerichtet, sollte schön gerade werden. Jetzt wird noch bambus getapert, alles gereinigt und dann wieder drauf damit!

PS: und wenn ich an meine eigen signatur erinnert werde bleibt sowieso nur neumachen .... ::)
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Re: Eiben "Kanthölzer)

Beitrag von schnabelkanne » 06.03.2018, 13:32

Hast du gut gemacht mit dem neuen Bambus.
Finde die Signatur gut — trifft auch auf mich zu, bin auch ein großer Fan von Dean von seinem Buch konnte ich viel lernen.
Lg Thomas
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Re: Eiben "Kanthölzer)

Beitrag von Danish » 06.03.2018, 22:26

thx, ja das Buch ist toll. Es ermutigt zum bogenbau :)

Heut Nachmittag gabs zwingenparade fürs neue backing!
IMG_2864.JPG
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Re: Eiben "Kanthölzer)

Beitrag von Danish » 07.03.2018, 22:09

Gnabend,

So kam der Gute aus den Zwingen:
P1150828.png

WA Geometrie 5eckig
P1150822.png

muss sicher noch abgeflachtwerden


hab 2 problemstellen wäre für Tips dankbar ::)
1. Ästchen 6mm Durchmesser; kurz nach dem Fade out. schleife ich die angestrebte form verschindet etwas mehr als die hälfte davon. könnte ihn als ganzes rausholen und wieder einkleben, denke aber das er zu brüchig sein wird um den WA an dieser stelle biegen zu lassen, Oder? eibendübel rein und etwas mehr holz stehen lassen?
P1150817.png

P1150820.png


2. Mini Asterl; etwas mehr holz stehen lassen und gut ist!?
P1150831.png

P1150835.png


danke im Voraus ;)
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Re: Eiben "Kanthölzer)

Beitrag von Neumi » 08.03.2018, 11:53

Moin, die Äste würde ich einfach ignorieren.
Grüße - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Eiben "Kanthölzer)

Beitrag von Danish » 08.03.2018, 18:52

Danke Neumi, hab sie mittlerweile beigeschliffen, und mit tillern begonnen. Ganz außer acht lassen
Trau ich mich derweil nicht, mal sehen wie es sich entwickelt. Danke nochmal
LG
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Re: Eiben "Kanthölzer)

Beitrag von schnabelkanne » 10.03.2018, 15:34

Servus, bin auch schon gespannt wie es weitergeht.
Bei den Stellen mit den Totästen immer ein wenig mehr Material stehen lassen.
Lg Thomas
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