Fletchers-Corner

Hallo,

Ich bin gerade an einem neuen Bogen am bauen, und stehe jetzt vor einem Problem...

An dem oberen Wurfarm habe ich seit gestern am Bogenbauch eine Quetschung
Ich dachte erst "sch..." ein Knitter/Riss... jedoch nachdem ich es mit der Lupe untersuchte stellte ich fest, die Fasern sind noch verbunden.
Und das ganze natürlich von einem Ast ausgehend, und beim Tillern war nichts zu erkennen...

Hatte von euch schon mal jemand so ein Phänomen, bzw. was kann ich tun? Verstärken, Umwickeln?

Gruß
Dennis

Autsch...

Das ist ein Kompresionsriss. Der Totast hätte vorher ausgedübelt werden müssen.
Da kannst nicht mehr sonderlich viel machen. Erstmal den Ast ausbohren und mit nem geeigneten Dübel ausfüllen.
Danach mal den Riss abarbeiten und schauen wie weit der geht. Wird aber wahrscheinlich auf n neuen rauslaufen

lg Tom Tom

Autsch.. ja der Klassiker! Macht die böse Eibe gerne mit einem!
Ist auch nicht unbedingt Deine Schuld, das ist NIE voraussehbar! Manche Eibe hat dutzende Äste und nicht einen Knitter, andere knittern an jeder noch so kleinen Zweignarbe..

Wenn es die einzige Stelle ist, lohnt sich versteifen:
Ast ausbohren, mit Hartholz füllen, 3 - 4 mm Pflaster (5 cm Länge) düberkleben und wickeln.
Eine steife Stelle von 5 cm Länge stört den Gesamtbogen nicht.

Rabe

Hallo Rabe,

Ja, es ist die einzige Stelle
ist ärgerlich war mein schönster Eiben-Stave, dann werde ich halt mal versuchen zu flicken

Danke

Der Bogen ist auch noch nicht fertig getillert, vielleicht kann ich damit noch einiges ausgleichen
werde später mal ein aktuelles Foto an der Tillerwand/Tillerstab reinstellen

Gruß
Dennis

Wenn der Knitter im ersten Knubbel nach dem Griff ist möchte ich zur Vorsicht raten. Mehrere Male ausziehen kann das Holz auch unsichtbar geschädigt haben.

Hallo,

ne der Knitter ist im oberen Wurfarm ca 15cm von der Sehenkerbe entfernt

Gruß Dennis

Im Bild sieht man die Stelle mit dem Knitter (rot markiert)
ich wollte ihn jetzt sicherheitshalber nicht weiter spannen
hat jemand noch ein Vorschlag ? also für Feuerholz ist er mir ehrlich gesagt noch zu schade...

Gruß
Dennis

Ich denke, dass Du an der Stelle eine mit Epoxidharz getränkte Wicklung anbringen kannst. Ich würde das riskieren. Welches Zuggewicht strebst Du denn letztendlich an?

http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=15&t=26070&p=467746&hilit=Pechvogel#p467746
Obs mit dem Handy funktioniert?

Dort aussen hast Du gute Chancen eine erfolgreiche Reparatur zu wagen. Schau den Link an, der Bogen schiesst heute noch und das sehr oft. Solch eine Rep am Bauch habe ich mehrmals erfolgreich gemacht. Die Schadstelle rund ausnehmen und PASSGENAU ein gleiches Stück in gleicher Faserrichtung mit Epoxy einkleben. Die Stelle ein klein wenig dicker lassen wie bei einem Ast. Ein Deckstück braucht es nicht.
Das kriegst Du hin.

Was haltet ihr vom Tiller bisher? Leider kann/will ich den Bogen derzeit nicht auf 70cm ausziehen
Bei 70cm hatte er letztes mal 74lps laut Zugwage
Mein Ziel war bei 70cm 65-70lps

Erst reparieren dann wieder ausziehen.
Jede weitere Belastung schädigt die Stelle weiter.

Lg Tom Tom

Der ist kollabiert bis in den Splint. Selbst Reparatur versuche werden mit Stauchungen quittiert werden.

Also...

Bin eben dran ihn zu flicken, und weiss nun auch warum er kollabiert ist an der Stelle
Der Ast sieht man im Splintholz nicht, und dieser Ast verlief fast wagrecht unter dem Bogenbauch hindurch (schief), so das über dem Ast noch ca 1mm Kernholz übrig war (nur ca zwei Jahresringe sind kollabiert)
Bei der Reparatur hab ich jetzt auch gleich den Ast entfernen können

Das wundert mich jetzt nicht...
Naja, jetzt wird er repariert und hoffen

Also kleines Update ...
Der Bogen ist beim Tillern nach der Reparatur gebrochen... Jetzt ist er Feuerholz
Jetzt heisst es warten bis die restlichen Staves trocken genug sind, dann geht es wieder ans bauen

Gruß
Dennis