Torsion - "So starr, mach dich mal locker"
Verfasst: 21.04.2017, 21:46
Liebe Grüße an alle,
wer jetzt schon Magenschmerzen bekommt, wenn er sieht, dass ich mal wieder poste, diesmal ists nichts abstruses. Eher eine reine Frage der Physik. Bitte seid auch vergewissert, dass ich das Forum nach dieser Frage (wenn auch eher überfliegend) durchsucht habe und mir etwas Wikipedia-Wissen angeeignet habe, was natürlich je unbefriedigend war und ich gerne auf eine Erklärung durch einen Experten, einen von euch, zurückgreife.
Es geht um das Prinzip der Torsion. Genauer, um den Vorgang in einer (Manu-)Ballista/Scorpio/Katapult you name it. Die Ausgangsfrage ist: "Woher kommt da die Energie?" bezogen auf das Material.
Klar kennt man die Idee. Im Unterricht ein Gummiband zwischen die Finger gespannt, einen Bleistift rein, aufdrehen und loslassen. Die Energie kam aus dem Gummiband, welches aufgrund seiner Elastizität eine Drehung erlaubte. Oder?
Die Geschichte, wie ich nämlich auf die obige Frage komme ist Folgende. Mein Cousin und ich haben damals auf einer Wiese spielend (idyllisch) ein Seil gefunden. Es war eher eine Schnur. Ich kann beim besten Willen nicht sagen, woraus es war. Ich tippe eher auf Kunststoff, denn es glänzte verdächtig. Und lang war es, oh war es lang. Ca 30m schätze ich. Es war stark verheddert und so haben wir es in mühevoller Arbeit entknotet, wobei wir uns immer weiter von einander entfernten. So kam mir natürlich die Idee, mal zu testen ob es dehnbar ist oder nicht, denn wenn nicht hatten wir schönes Material für "Bogen"-Sehnen, Flaschenzüge und was man als Kinder noch so an Technik auffahren kann. Erstaunlicherweise dehnte sich dieses Seil, nennen wir's mal so, auf allen 30m, schätzen wir das mal so, keinen einzigen mm. Bei kurzen Seilen merkt man halt die Mikrodehung nicht, aber auf 30m keinen einzigen mm nachgeben. Ich unterstelle dem Seil mal völlige Starre, obwohl sie in der Physik ja nicht existiert.
Sofort kam mir die idee, mal eine kleine Ballista nachzubauen. Denn daran hatten wir uns noch nie versucht.
Schnell war der kleine Holzrahmen fertig, dem Seil hatten wir glaub ich 4 Wicklungen (also hoch und runter) pro Seite gegeben (kannte ja damals Bilder von Ballisten mit ZIG Wicklungen aber das hätte dieser kleine Rahmen niemals ausgehalten. Zwei sich nach außen verdünnende Wurfarme hinein, und eine Führung. Von der Größe war das...ziemlich eine Manuballista. Und tatsächlich. Beim Zurückziehen wirkte meinem Zug Kraft entgegen. Die Abzugsvorrichtung war übrigens eine Nuss wie bei Armbrüsten. Siehe da, Trigger betätigt und da ging der Pfeil/Bolzen.
Die Wurfarme starr. Seil so ziemlich starr, bzw. starr genug um Unverständnis um die daraus resultierende Auszugslänge (ca 40cm) aufzuwerfen. Rahmen starr. Ich las mal, dass Leute Tiersehnen für ihre Torsion benutzen wollten (ob historisch belegt oder nicht weiß ich nicht) aber da würde ich mir das erklären können. Zig Wicklungen und jede gibt einige mm nach, sodass wir wie beim Compound eine Akkumulation an kleinen Dehungswegen haben, die in der Auszugslänge resultieren. Aber alles starr? Wenn sich nichts dehnt, kann dann überhaupt was ausleiern? Kann es schwächer werden (vor allem dieses Seil jetzt)?
Woher kam die Energie dieser gänzlich aus starren Komponenten bestehenden Konstruktion?
Ich bedanke mich im Voraus für euer Wissen
Beste Grüße
wer jetzt schon Magenschmerzen bekommt, wenn er sieht, dass ich mal wieder poste, diesmal ists nichts abstruses. Eher eine reine Frage der Physik. Bitte seid auch vergewissert, dass ich das Forum nach dieser Frage (wenn auch eher überfliegend) durchsucht habe und mir etwas Wikipedia-Wissen angeeignet habe, was natürlich je unbefriedigend war und ich gerne auf eine Erklärung durch einen Experten, einen von euch, zurückgreife.
Es geht um das Prinzip der Torsion. Genauer, um den Vorgang in einer (Manu-)Ballista/Scorpio/Katapult you name it. Die Ausgangsfrage ist: "Woher kommt da die Energie?" bezogen auf das Material.
Klar kennt man die Idee. Im Unterricht ein Gummiband zwischen die Finger gespannt, einen Bleistift rein, aufdrehen und loslassen. Die Energie kam aus dem Gummiband, welches aufgrund seiner Elastizität eine Drehung erlaubte. Oder?
Die Geschichte, wie ich nämlich auf die obige Frage komme ist Folgende. Mein Cousin und ich haben damals auf einer Wiese spielend (idyllisch) ein Seil gefunden. Es war eher eine Schnur. Ich kann beim besten Willen nicht sagen, woraus es war. Ich tippe eher auf Kunststoff, denn es glänzte verdächtig. Und lang war es, oh war es lang. Ca 30m schätze ich. Es war stark verheddert und so haben wir es in mühevoller Arbeit entknotet, wobei wir uns immer weiter von einander entfernten. So kam mir natürlich die Idee, mal zu testen ob es dehnbar ist oder nicht, denn wenn nicht hatten wir schönes Material für "Bogen"-Sehnen, Flaschenzüge und was man als Kinder noch so an Technik auffahren kann. Erstaunlicherweise dehnte sich dieses Seil, nennen wir's mal so, auf allen 30m, schätzen wir das mal so, keinen einzigen mm. Bei kurzen Seilen merkt man halt die Mikrodehung nicht, aber auf 30m keinen einzigen mm nachgeben. Ich unterstelle dem Seil mal völlige Starre, obwohl sie in der Physik ja nicht existiert.
Sofort kam mir die idee, mal eine kleine Ballista nachzubauen. Denn daran hatten wir uns noch nie versucht.
Schnell war der kleine Holzrahmen fertig, dem Seil hatten wir glaub ich 4 Wicklungen (also hoch und runter) pro Seite gegeben (kannte ja damals Bilder von Ballisten mit ZIG Wicklungen aber das hätte dieser kleine Rahmen niemals ausgehalten. Zwei sich nach außen verdünnende Wurfarme hinein, und eine Führung. Von der Größe war das...ziemlich eine Manuballista. Und tatsächlich. Beim Zurückziehen wirkte meinem Zug Kraft entgegen. Die Abzugsvorrichtung war übrigens eine Nuss wie bei Armbrüsten. Siehe da, Trigger betätigt und da ging der Pfeil/Bolzen.
Die Wurfarme starr. Seil so ziemlich starr, bzw. starr genug um Unverständnis um die daraus resultierende Auszugslänge (ca 40cm) aufzuwerfen. Rahmen starr. Ich las mal, dass Leute Tiersehnen für ihre Torsion benutzen wollten (ob historisch belegt oder nicht weiß ich nicht) aber da würde ich mir das erklären können. Zig Wicklungen und jede gibt einige mm nach, sodass wir wie beim Compound eine Akkumulation an kleinen Dehungswegen haben, die in der Auszugslänge resultieren. Aber alles starr? Wenn sich nichts dehnt, kann dann überhaupt was ausleiern? Kann es schwächer werden (vor allem dieses Seil jetzt)?
Woher kam die Energie dieser gänzlich aus starren Komponenten bestehenden Konstruktion?
Ich bedanke mich im Voraus für euer Wissen
Beste Grüße