Längsrisse in snaky Hasel WA retten oder Brennholz?

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Grombard
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Längsrisse in snaky Hasel WA retten oder Brennholz?

Beitrag von Grombard » 26.08.2016, 08:02

Habe mich an die Bearbeitung meines snaky Staves gemacht.
Den Reflexen snaky Teil zu tillern hat sich als sehr anspruchsvoll erwiesen.
Habe dann aber ein halbwegs akzeptables Zwischenergebniss erzielt.
Dann gab's bei 26" einen knacks.... gesucht... nix gefunden.... vorsichtig gezogen... gefunden... In einer der Biegungen hat es den WA auf 4cm mittig im Rücken längs gespalten.
Der Riss ist erst bei leichtem Auszug zu sehen und dann ca 1-2mm breit.

Kann man das verleimen?
Und dann n Backing?
Oder sinnlos und weg damit?
Zuletzt geändert von Grombard am 26.08.2016, 12:27, insgesamt 1-mal geändert.
irgendwas is ja immer

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Roby-Nie
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Re: Längsrichtung in snaky Hasel WA retten oder Brennholz?

Beitrag von Roby-Nie » 26.08.2016, 08:18

Mittig im Rücken kann man verleimen, wenn es in längsrichtung ist.
Aufspannen, Eule in den Spalt fönen, abspannen und ne Wicklung aus z.B. Leinengarn / Sternzwirn drum.
Spalten in Längsrichtung ist ungewöhnlich, oder sagen wir mal ... nicht unbedingt normal. Ist da ein Ast im Bauch oder die Biegung so stark?
Wenn es quer zur Längsrichtung wäre: schmeiss weg.
Aber ein paar Fotos sagen mehr als 1000 Worte ...
Roby
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Grombard
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Re: Längsrichtung in snaky Hasel WA retten oder Brennholz?

Beitrag von Grombard » 26.08.2016, 08:37

Foto versuche ich heute Nachmittag mal.
Der ist extrem kurvig.
Sehne geht mittig durch Griff, aber der obere WA läuft links und rechts gute 5cm hin und her.
Ich fand das stylisch... war wohl für meine bisher gesammelte Erfahrung einfach zu komplex.
Denke mal den wird es da wohl verdreht haben... Deshalb der Längsriss.
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Re: Längsrichtung in snaky Hasel WA retten oder Brennholz?

Beitrag von Roby-Nie » 26.08.2016, 08:45

Ah, okay, das könnte es erklären.
Sollte aber mit Eulenkleber und Wicklung leicht zu reparieren sein.
Das ist kein Hexenwerk und in ein paar Minuten fertig.
Die Wicklung mußt du auch mit Eule einschmieren. Ich mach das in einem Rutsch und nach 24 Stunden kannste weitermachen.
Allerdings ist nach der Wicklung an der Stelle kein Tillern mehr möglich, weil du ja nicht mehr an den Bauch rankommst. :)
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Re: Längsrichtung in snaky Hasel WA retten oder Brennholz?

Beitrag von fatz » 26.08.2016, 09:17

Wenn du die gepappte Stelle noch tillern willst/musst kannst du auch eine temporaere Wicklung machen. Ich hab das mal mit Maurerschnur gemacht. Ich halt ein ziemliches Gefrickel, weil du jedesmal vor dem Ausziehen draufwickeln und vor dem Bearbeiten wieder abwickeln musst.
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Längsrichtung in snaky Hasel WA retten oder Brennholz?

Beitrag von Heidjer » 26.08.2016, 09:38

Vegesst die Wicklung, wenn gut geklebt wurde, dann einfach Panzertape oder Gaffatape (gutes Gewebeklebeband) mit zwei Windungen aufkleben um weiter zu tillern und arbeiten zu können. Einen Schutz braucht die Stelle dann nur, wenn sie arbeiten muß, sie kann dann natürlich auch noch getillert oder sonstwie bearbeitet werden.
Eine schöne Wicklung aus Sternenzwirn oder anderen Garn würde ich erst zum Ende des Finish machen, wenn der Bogen es verdient hat und die dann in die Endbehandlung mit einbeziehen.


Gruß Dirk
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Re: Längsrichtung in snaky Hasel WA retten oder Brennholz?

Beitrag von Ravenheart » 26.08.2016, 09:41

Oder Du gehst aktionsmäßig in Gegenrichtung und machst nen Schlitz rein.. :D
(Mein Alter Baukonstruktions-Prof. sagte immer: "Machen Sie aus der Not eine Fuge!" )

(Is hier aber nicht ganz ernst gemeint!!) ;)

Problem:
Das Holz reißt, weil durch die Gesamtform Querspannungen (hier: Verdrehungen) entstehen. Die kann man ALLEIN durch Kleben nicht abfangen, Klebung + Wicklung aus starkem Leinengarn würde halten, ABER: Das verlagert das Problem nur an eine andere Stelle. Die Spannungen bleiben ja, sie können sich nur (an DER Stelle) nicht (mehr) auswirken.
Das tun sie dann aber evtl. woanders.. ::)
UND man kann eine gewickelte Stelle nicht mehr tillern.

Liegt der Spalt schön mittig, besteht keine Gefahr, dass er seitlich rausläuft und so zum Bruch führt.
Man KÖNNTE ihn dann sogar einfach so lassen.

Trotzdem würde ich an diesem Punkt überlegen, ob sich die Weiterbearbeitung lohnt.
Es gibt so viel GUTES Bogenholz überall...
8)

Rabe

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Re: Längsrichtung in snaky Hasel WA retten oder Brennholz?

Beitrag von Balatus » 26.08.2016, 09:46

Ist Kleben überhaupt notwendig? Ein Längsrichtung entsteht doch durch die Verwindung im Staves, sollte die nicht frei Arbeiten?
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Re: Längsrichtung in snaky Hasel WA retten oder Brennholz?

Beitrag von Balatus » 26.08.2016, 09:47

Ich wollt es nur auch noch mal gesagt haben :D :D :D

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Re: Längsrichtung in snaky Hasel WA retten oder Brennholz?

Beitrag von Heidjer » 26.08.2016, 09:52

@ Balatus, bitte keine zwei Post direkt hintereinander, jedenfalls nicht innerhalb von 24 Stunden bzw solange man seinen eigenen Post noch editieren kann, Einzeiler sind auch unerwünscht bzw mit soviel Aussagekraft eigentlich in einen Bauthread nicht nötig, das mußte ich einmal loswerden!

Klar muß man die Stelle dennoch irgendwie fixieren, ein Riss der unter Belastung arbeitet (auf- und zugeht) den kann man nicht tillern, bzw kann man sich nicht sicher sein das der Bogen dauerhaft immer das gleiche macht.


Gruß Dirk
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Re: Längsrichtung in snaky Hasel WA retten oder Brennholz?

Beitrag von Grombard » 26.08.2016, 10:19

Vielen Dank für die Antworten.
Ich werde ihn also nicht direkt entsorgen, sondern kleben und evtl. irgendwann fertig bauen.
Vorerst werde ich wohl aber mal mit den dickeren geraden Staves weitermachen.... hab ja ein paar am Trocknen.
So ein stark ge und verwundenes Teil übersteigt wohl aktuell noch meine Fähigkeiten.

Und definitiv Eulern? Ponalisieren wäre schlechter?
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Re: Längsrichtung in snaky Hasel WA retten oder Brennholz?

Beitrag von fatz » 26.08.2016, 10:33

Eule kriegst mit foehnen besser rein und Holzleim ist nicht so gut spaltfuellend. Der mag eher gepresst werden
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Re: Längsrisse in snaky Hasel WA retten oder Brennholz?

Beitrag von Grombard » 26.08.2016, 12:32

So... Feierabend... das Wetter spinnt ja... das hält draussen doch kein normaler Mensch aus :o

Hier mal ein Bild des Patienten
20160826_120946.jpg

ein großer und ein kleiner Riss

und der Bogenverlauf... doch mehr seitliche Kräfte in den Biegungen als ich gedacht hab...
20160826_121158.jpg


habs jetzt geeulert und eingeföhnt... ma guggn obs hält... wird auf Grund einer von Anfang an vorhandenen Schwachstelle (dünne Stelle in Breite und Höhe nach Runterarbeiten auf Markkanal) im oberen snaky WA eh wieder nur max 30#.
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Re: Längsrisse in snaky Hasel WA retten oder Brennholz?

Beitrag von Heidjer » 26.08.2016, 12:48

Für soviel Charakter ist Hasel etwas suboptimal in der Festigkeit, gibt aber eine tolle Tillerübung ab. ;D
Mit Weißdorn, Schwarzdorn, Hartriegel, Osage oder einem anderen festen Holz aber noch gut machbar. ;)


Gruß Dirk
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Re: Längsrisse in snaky Hasel WA retten oder Brennholz?

Beitrag von Grombard » 26.08.2016, 12:55

Hab ich bemerkt ;D
Der Tiller von dem WA ist eher.... naja... der ist auch nicht nur snaky sondern auch rededereredereflex ::)
Ich suche seit Wochen noch Hartriegel.... gibts hier scheinbar nix... bis auf 2 Büsche mit 3cm Ästchen....
Zweigriffeligen Weißdorn gibts hier wie Sand am Meer... aber der nützt mir im Sommer (bzw. überhaupt?) nix.
Und was anderes braucht man im Sommer ausser Hasel ja nicht zu ernten.... wird Zeit das Winter wird.
irgendwas is ja immer

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