Hasel – mein Einstieg in den Bogenbau.

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Kemoauc
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Re: Hasel – mein Einstieg in den Bogenbau.

Beitrag von Kemoauc » 11.07.2016, 19:26

Hi, Dongelong,
ob Du falschliegst oder nicht, kann Ich Dir nicht sagen, denn Du hast das Holz unter den Fingern. Ich sehe nur die Bilder.
30# bei 9,5" ergäbe irgendwas um 90# bei Auszug von 28". Viel zu viel also für das Holz.
Den Deflex griffnah hab Ich nicht übersehen. Wenn Du dir den oberen und den unteren Bildteil anschaust, siehst Du, das die WAs fast nicht biegen, ausser im Bereich nach den Fades. Auch wenn Deflexe gegen Übelbehandlung etwas robuster sind, da sie erst später Spannung aufbauen, würde cih sagen: bring erstmal erst Aussen und in der Mitte was zum Biegen. Nicht zuviel auf einmal, manches zeigt sich erst beim ziehen.
Ein Tip: manchmal hilfts einen Filzer am Bogenrücken entlang zu ziehen (Tillerwand bemalen), bißchen ausziehen, das ganze 1-2mal wiederholen, Bogen runter und nur die gemalten Kurven anschauen. Gerade bei sehr welligen Teilen kann das helfen, vor allem, wenn der Bogen mal aus dem Blickfeld ist (dann guckt man nicht wie ein hypnotisiertes Kaninchen nur auf den Bogen und rätselt sich tot). ;D
Hast ja keine Eile und bist nicht auf der Flucht.
Viel Erfolg,
Grusz,
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Rotzeklotz
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Re: Hasel – mein Einstieg in den Bogenbau.

Beitrag von Rotzeklotz » 11.07.2016, 19:38

Kemoauc hat geschrieben:Hi, Dongelong,
bring erstmal erst Aussen und in der Mitte was zum Biegen. Nicht zuviel auf einmal, manches zeigt sich erst beim ziehen.


Ich persönlich gehe andersrum vor. Von innen nach außen. Wenns bei langer Sehne außen biegt, ises auf Standhöhe meist schon deutlich zuviel (man kann das natürlich dann auch wieder ausgleichen indem man nur langsam die Sehne verkürzt und auch Stück für Stück innen biegen lässt). Umgekehrt ist mir das aber noch nicht passiert.
Wie herum man das Pferd nun aufzäumt, ist wahrscheinlich Geschmackssache, beide Wege können funktionieren. Meine persönliche Erfahrung ist, dass man sich von innen nach außen seltener ne Schwachstelle einfängt.

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Kemoauc
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Re: Hasel – mein Einstieg in den Bogenbau.

Beitrag von Kemoauc » 11.07.2016, 20:03

Hi,Rotzeklotz,
Rotzeklotz hat geschrieben:Wie herum man das Pferd nun aufzäumt, ist wahrscheinlich Geschmackssache.

Yep, ich verwende beide Methoden, wie ich auf einer der vorherigen Seiten schon schrub, find ich's bei Hasel von Aussen nach Innen angenehmer wg.Knitter.
Aber deswegen auch : wenig abnehemen und Tillersehne weiter verkürzen, damit man sich keine Peitsche einfängt.

Grusz,
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Dongelong
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Re: Hasel – mein Einstieg in den Bogenbau.

Beitrag von Dongelong » 13.07.2016, 13:14

Danke euch allen.
Ich werde dann beim nächsten mal versuchen in der der Kemoauc Variante von außen nach innen Biegung reinzubringen.
Ich hab mich so entschieden weil ich glaube so schneller mehr standhöhe zu bekommen und dann die griffnahen Bereiche mit Sehne bearbeiten zu können. Das Auf und Abspannen ist ein Gewaltakt bei dem ich mehr angst um den Bogen habe als beim Ausziehen auf der Tillerwand.
Die Gefahr einen Peitschentiller zu fabrizieren sehe ich nicht so dramatisch. Ich hoffe diesen dann bis zum Vollauszug wieder rauszutillern (falls da einer entstehen sollte).

Danke für die Hinweise
Bis demnächst
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Re: Hasel – mein Einstieg in den Bogenbau.

Beitrag von Galighenna » 14.07.2016, 07:21

Die Schwierigkeit darin besteht, das mit steigender Standhöhe, die Enden immer stärker biegen, selbst wenn du sie nicht weiter schwächst. Bedeutet: Wenn der Bogen sich mit geringer Standhöhe schon Außen etwas biegt, wird die Biegung immer stärker, je mehr du die Standhöhe erhöhst.

Mein Tip: Versuche am gesamten Wurfarm gleichmäßig Biegung zu bekommen. dazu gibt es den Bodentiller. So kann man den Bogen nach dem Bodentiller schonmal auf 1/3 Standhöhe aufspannen. Die Gefahr eines Peitschentiller ist tatsächlich ziemlich hoch, wenn man sich zu sehr auf die Außenbereiche konzentriert.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
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Re: Hasel – mein Einstieg in den Bogenbau.

Beitrag von Dongelong » 03.08.2016, 09:08

Weiter ging´s...
Danke Rotzeklotz, Kemoauc und Galighenna.
Nun ja, 3 Personen und 3 Vorschläge wie´s weitergehen könnte. Da hab ich mal ne Entscheidung treffen müssen.
So bin ich´s angegangen:
- die griffnahen Bereiche hab ich ganz in Ruhe gelassen (ca. 8cm nach dem Fadeout)
- Mitte bis Ende mal hier mal da noch abgenommenund versucht den Wa eine gleichmäßige Biegung zu geben
- mit Bodentiller überprüft

Fazit:
- Bodentiller: ich seh da nix - wenn ich den Bodentiller beurteilen müsste, würde ich sagen es biegt sich nur außen ???
- ich komm mir irgendwie zu vorsichtig vor, möchte aber nichts vergeigen

der jetzige Stand:
nicht gespannt/
gespannt/
9,5" Auszug (immer noch 25 lbs) bei den grünen Marken würde ich weitermachen
3x 26.7. 1024Pix.jpg

Was meint das Forum?
Es geht mühsam vorwärts aber es biegt sich wieder ein bisschen mehr ;D

Gruß
Dongelong

P.s. dieser Beitrag sollte schon letzte Woche Dienstag hier stehen... ich habe heute wieder Zeit und hoffe schon heute Abend neues berichten zu können
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Re: Hasel – mein Einstieg in den Bogenbau.

Beitrag von max2 » 03.08.2016, 09:19

Morgen,

sei vorsichtig mit den reflexen Bereichen, die Du grün markiert hast.
Wenn Du die so angleichst, dass im Vollauszug ein gleichmässig gebogener Wurfarm erscheint, sind die überlastet.
Gerade rechts den Knick wirst Du nicht wegkriegen, da kann eher Griffnah und ganz aussen noch mehr rum.

Gruss, Max

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Re: Hasel – mein Einstieg in den Bogenbau.

Beitrag von Dongelong » 03.08.2016, 09:59

@ max2:
nö,nö, ich will am Ende keineswegs einen aalglatt gebogenen Wa haben. Ich versuche alle Stellen gleichmäßig zu belasten
( :D als Anfänger ha,ha,ha)
Der knick rechts soll auch gar nicht verschwinden, ich war nur der Meinung das der noch komplett steif ist da er bisher nur wenig abgeschabt worden ist.

wenn du der Meinung bist das Rechts außen und innen noch mehr biegen sollte, würde ich jetzt noch einen drauflegen und sagen:
Ich mach rechts komplett noch ein paar züge mit der Ziehklinge runter. Weil ich an dem markierten reflex keine Biegung sehe und sowiso noch zuviel Zuggewicht habe.

Liege ich damit daneben?

Dongelong
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Re: Hasel – mein Einstieg in den Bogenbau.

Beitrag von max2 » 03.08.2016, 10:23

Ja, kannste machen, direkt am Fadeout vielleicht nichts wegnehmen.

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Re: Hasel – mein Einstieg in den Bogenbau.

Beitrag von Dongelong » 04.08.2016, 11:39

Stand gestern Abend
3x 3.8. 1024pix.jpg

bin unsicher....

Ich schwäche eigentlich nur den rechten WA um das ganze im Gleichgewicht zu halten. Der linke biegt sich griffnah mit ohne das ich ihn dort bearbeite.

Kann ich den linken Wa im reflexen teil schwächen um ihn zum Griff hin zu entlasten? Ich befürchte das dann der linke Tipp nach unten wandert und ich dann 2 Stunden am rechten rumkratze bis ich sie wieder auf gleicher höhe habe.
Oder biegt sich der linke dann nur weiter durch und der Tipp bleibt halbwegs wo er ist?

Bin gespannt...
Danke
Dongelong
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Re: Hasel – mein Einstieg in den Bogenbau.

Beitrag von max2 » 04.08.2016, 14:05

Der Bogen kippt im Auszug auf dem Tillerstock etwas nach links, da musst Du mal die Schnur etwas weiter rechts einhängen, drum wirkt der rechte Arm steifer, aber der kann vor allem aussen schon mehr Biegung vertragen.

Den Reflex links kannst Du etwas mehr begradigen, eher kann aber direkt davor und dahinter noch was weg.

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Re: Hasel – mein Einstieg in den Bogenbau.

Beitrag von fatz » 04.08.2016, 14:27

Lass erstmal die Schraubzwinge weg. Sonst kannst du nicht sehen, welcher WA staerker ist. In deiner Hand kippt der Bogen auch, wenn er ungleich ist.
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Hasel – mein Einstieg in den Bogenbau.

Beitrag von G_Bee1 » 04.08.2016, 15:05

@ dongelong: mein Tipp: abspannen und den Bogen sich mal über Nacht setzen lassen.
Am nächsten Tag dann auf jede Seite jedes Wurfarms einen deutlichen, aber dünnen Bleistiftstrich anzeichnen.
Am besten soll er von der Basis der Fadeouts/größte Wurfarmbreite bis zu den Nocken sich ziehen. Sind die Wurfarme sehr snaky, so mußt Du die LInie parallel verschieben. Wenn Du dann mit einem kurzen Tillerstock die Wurfarme zum BIiegen bringst, kannst Du jeden einzelnen WA kontrollieren indem Du dem Tillerstrich entlang schaust - der Strich lügt nicht!

Selbst wenn Du den Strich schräg gezogen hast zeigt er Dir die stellen an, wo die Krümmung anders ist.

Probiers mal!

G_Bee

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Re: Hasel – mein Einstieg in den Bogenbau.

Beitrag von Dongelong » 04.08.2016, 22:44

Neues vom krummen Hund
das ist der Stand von heute
4x 4.8. 1024 pix.jpg

ungespannt/
Standhöhe 5cm/
Auszug ca.11,5"/ 25lbs
Auszug ca.11" / 25lbs (ohne Schraubzwinge, Hacken etwas rechts an der Sehne eingehängt)

@ fatz + max2
Wo seht ihr das da was nach links kippt?
Die Positionen wie der Bogen aufliegt und der Hacken an der Sehne hängt hab ich bisher versucht der späteren Realität vorzuempfinden. Das heist: der Bleistiftstrich (er ist am besten auf dem ungespannten obersten Bild zu sehen) ist die Bogenmitte und soll der Druckpunkt sein, den Hacken hänge ich deshalb immer etwas links davon (Nockpunkt) ein. Auf dem Bild ohne Schraubzwing musste ich den Hacken weiter rechts einhängen da sonst tatsächlich alles nach links kippt.

@ G_Bee1
Danke, werd ich ausprobieren.

Jetzt auf den Fotos sehe ich daß außen an beiden Seiten mehr biegen muss. Im Neonlicht meiner Werkstatt dachte ich noch, daß ich weiter vorwärts gekommen wäre.
Ich freue mich auf alle weiteren Hinweise und bin gespannt auf eure Meinung.

Großes Dankeschön an alle Unterstützer
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Re: Hasel – mein Einstieg in den Bogenbau.

Beitrag von fatz » 05.08.2016, 07:56

Ich seh gar nicht, dass was kippt. Geht ja mit der Zwinge auch ned. Wo du den Bogen ganz genau auflegst, ist m.E. wurst. Da kann man eine Wissenschaft draus machen, muss man aber nicht. Den Zughaken solltest du allerdings unter dem Auflagepunkt haben. Egal, was ich wegen der Zwinge sagen wollte: Wenn du die WA nicht gleich hast, siehst du es leichter ohne die Zwinge, weil dann der Griff aufkippt. Eine Zwinge wuerd ich nur hernehmen, wenn der Stave sonst umkippt. D.h. wenn er stark reflex und noch nicht auf Stanhoehe ist.
Haben ist besser als brauchen.

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