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von Kemoauc » 24.01.2016, 23:35
Hi, Froddug,
auch auf die Gefahr hin, mich allzusehr aus dem Fenster zu lehnen und außerdem gegen das WIKI zu verstoßen,hab ich hier ein paar Ratschläge für das Trocknen von Hartriegel auszubreiten.
Meine besten Ergebnisse bei längerer Trocknung (wie bei Dir angepeilt 6 Monate und mehr)hatte ich mit folgenden Randbedingungen:
1.Nicht zurechtschneiden, länger lassen als nötig.
2. Rinde drauflassen,die kriegt man später gar nicht so schlecht wieder runter,manchmal wirkt da ein kleines Wasserbad Wunder, ausserdem kann man beim runterkratzen deutlich robuster vorgehen als z.B. bei Hasel.
3.Jede Stirnfläche versiegeln, auch alle Astreste und Schadstellen mit Leim versiegeln.
4. Lagerort nicht zu trocken und zu windig wählen, z.B. im Keller am Boden auf zwei Klötzchen liegend.
5. Abwarten und hin und wieder wiegen, tut sich nichts mehr,dann zuschneiden, 1-2 Wochen in der Wohnung liegen lassen, dann tillern.
Zum Drehwuchs: Hartriegel hat das bei längeren Stämmen oft nur auf den ersten 50-60cm über dem Boden, danach wächst er meist gerade weiter. Manchmal mehr, manchmal weniger. Wenn dein abgeschnittenes Stück vom unteren Teil ist, sind die Chancen gut, das der Rest noch halbwegs gerade gewachsen ist.
Ist er vom oberen: dann..grrmpff...Schraube.
Wenn nicht zu extrem schraubig, kann man den Bogen immer noch etwas diagonal in den Stave legen, deshalb meinte ich : noch nicht zuschneiden, wenns nach Schraube aussieht.
Teilstücke, die ich zugeschnitten und separat vom Hauptstamm trocknete, hatten immer eine wesenlich stärkere Verdrehung, als der Hauptstamm selbst nach Fertigtrocknung.
Meine Hypothese ist, das sich im kompletten Stamm/Ast die Fasern gegenseitig in Form halten. Fehlt ein Teil, dann bewegt sich alles in Richtung dieser Schwachstelle, es fehlt der Halt.
Nun denn, wünsche Dir muntere Hartriegelforschung,
muss ins Bett,
Gruß,
Kemoauc
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