Goldregen spalten oder sägen?

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B' patient
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Goldregen spalten oder sägen?

Beitrag von B' patient » 11.01.2016, 10:13

Liebe Bogenbauer da draußen,
ich habe vor einigen Tagen meinen Goldregen gefällt und muss ihn jetzt zum Trocknen vorbereiten. Der untere Stammabschnitt ist ca. 1,85m lang und ca.10cm dick. Bei 1,5m gibt es auf einer Seite einen grossen Ast. Drehwuchs kann ich äusserlich nicht erkennen. Um das Risiko aber zu minimieren, würde ich den Stamm jetzt aufsägen anstatt ihn zu spalten. Die eine Häfte 185cm lang und die andere nur ca. 150cm lang.
der untere Stammabschnitt.JPG
Goldregen
der untere Stammabschnitt2.JPG
und nochmal gedreht

Jetzt meine generelle Frage:
Welche Erfahrung habt ihr mit Goldregen gemacht? Neigt er zu Drehwuchs oder kann man ihn bedenkenlos spalten? Lässt sich Goldregen gut spalten?

LG B' patient
Glück ist kein Fertigprodukt, es entsteht aus unserem eigenen Handeln.

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Tom Tom
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Re: Goldregen spalten oder sägen?

Beitrag von Tom Tom » 11.01.2016, 11:44

Ich hab immer sehr gute Ergebnisse Beim Spalten gemacht. Drehwuchs hatte ich nie

Lg Tom Tom
Zeit ist eine durchaus relative Angelegenheit

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Re: Goldregen spalten oder sägen?

Beitrag von schnabelkanne » 11.01.2016, 15:18

Wenn du eine Bandsäge hast, dann säg den Stamm auf. Spalten bei der geringen Dicke ist halt immer sehr schwierig.
Lg Thomas
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zwirn
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Re: Goldregen spalten oder sägen?

Beitrag von zwirn » 11.01.2016, 21:07

Wenns sich irgendwie ergibt, kannst du den gerne über meine Bandsäge schieben.

LG Zwirn
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Wenn einer, der mit Mühe kaum, gekrochen ist auf einen Baum,
schon meint, daß er ein Vogel wär, so irrt sich der.

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B' patient
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Re: Goldregen spalten oder sägen?

Beitrag von B' patient » 11.01.2016, 22:05

@Schnabelkanne: Ja, ich werde ihn aufsägen. Das wäre echt zu schade, wenn er sich nicht so teilt, wie er es soll.
Ich wollte hier aber auch Erfahrungen zu Goldregen sammeln.
@Zwirn: Sven, schönen Dank für dein Angebot, aber ich brauche nur in die Garage gehen.
Wir sollten im Frühjahr nochmal versuchen einen Bergischen-Sauerländischen Parcourtermin hinzubekommen.

Gruß B' patient
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Schreiner
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Re: Goldregen spalten oder sägen?

Beitrag von Schreiner » 11.01.2016, 22:18

Ich würds auch aufsägen (Bandsäge)- ist sicherer. Es ist teilweise auch bei dickeren Stämmen empfehlenswert um optimale Abmasse und Mengen rauszubekommen.

Aber bei dem hier gezeigten Stück würd' ich es definitiv so machen. Irgendwo läufts zumeist dann raus beim Spalten und dann kann es sehr schnell hier und da knapp werden insofern das es für die entsprechend angestrebten Maße, hinsichtlich der Länge und des Zuggewichts, nicht mehr reicht.

Wenn man keine Möglichkeit zum Sägen hat würde ich, wenn es nur per Spalten geht, ein dünnes Beil verwenden und im Zuge des Spaltvorganges VORAB entlang an der Rindenseite (dort wo der Spaltverlauf "gewünscht" ist) eine Art Sollbruchstelle schlagen....hab sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Den Spaltvorgang natürlich nicht gänzlich mit dem Beil durchführen, sondern von Hinten arbeiten wie gewohnt mit Keilen- diese zuerst HIrnseitig ansetzen (hier auch, am Hirnholz, zuerst durchgehend mit dem Beil kurz eine Sollbruchstelle von oben nach unten anlegen um die Richtung grösstmöglich bestimmen zu können...) dann durcharbeiten wie beschrieben...

Gutes Gelingen :)

Grüsse

royales
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Re: Goldregen spalten oder sägen?

Beitrag von royales » 11.01.2016, 23:23

hallo,
ich würde mir überlegen ob die diese schöne Stück überhaupt aufsägst. Der Splintanteil scheint mir doch arg dick zu sein.
Vielleicht hast du noch ein Reststück für einen 'Bruchtest rumliegen. Meist taugt der Splint nicht viel und du wärst besser
dran eine guten Kernholzbogen aus diesem schönen Stave zu zaubern, zumal Bast und Rinde bis zu 1 cm dick sein können
und das Holz ja auch noch schrumpft. Teste erst mal, halbieren kannst du immer noch, wär doch schade. 'Außerdem kannst
du ihn um diese Jahreszeit in der Garage rißfrei im ganzen trocknen

Grüße

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Arcito
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Re: Goldregen spalten oder sägen?

Beitrag von Arcito » 12.01.2016, 12:37

royales hat geschrieben: 'Außerdem kannst
du ihn um diese Jahreszeit in der Garage rißfrei im ganzen trocknen


dem würde ich nicht zustimmen. Erstens trocknet er ungespalten und mit Rinde nicht und die Gefahr, dass er trotzdem reisst, wäre mir zu hoch. Dass er nicht so übermäßig viel Kern hat stimmt allerdings. Der Bruchtest des Splints ist bestimmt ein guter Tip, spalten oder sägen musst du ihn aber so oder so, damit du den Markkanal nicht im Bogen hast.

Ich hab Goldregen sauber spalten können, war allerdings ein kürzeres, dickeres Stück Holz.

Mach Späne!

royales
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Re: Goldregen spalten oder sägen?

Beitrag von royales » 12.01.2016, 20:15

hallo,
also bei mir stehen seit november 5 stück in der garage, bisher ohne probleme. Aber garantieren kann man hier nichts,
das muss jeder selber riskieren - oder auch nicht.

royales
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Re: Goldregen spalten oder sägen?

Beitrag von royales » 12.01.2016, 20:38

http://fletcherscorner.de/viewtopic.php?f=14&t=22995
hab ich vergessen, hier wurde das thema schon mal diskutiert

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Re: Goldregen spalten oder sägen?

Beitrag von B' patient » 13.01.2016, 18:55

Ich habe mir gerade den anderen Thread durchgelesen. Goldregensplint scheint ja nicht unproblematisch zu sein. Ich werde wohl vor dem Sägen noch einen Test mit einem Streifen Splintholz machen. Ausserdem muss ich nochmal genau messen, ob ich ohne Splint trotzdem zwei Stave herausbekomme.
Das sind natürlich auch keine guten Nachrichten für meinen dünnen Saplingbow-Kandidaten, der ja nur aus Splint besteht.
Aber, schau wir mal, ob's nicht doch geht.
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Neumi
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Re: Goldregen spalten oder sägen?

Beitrag von Neumi » 13.01.2016, 19:37

Hallo B' patient, Chirion hat vor kurzem geschrieben, dass der Splint von relativ jungem Goldregen gut ist. Aber ein Bruchtest bringt Dir Sicherheit. Ich hab mittlerweile auch ein paar Goldregen, ein älterer ist auch dabei, und bei den jungen, dünnen sieht der Splint klasse aus, beim älteren nicht.
Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Goldregen spalten oder sägen?

Beitrag von B' patient » 15.01.2016, 19:35

Er ist aufgesägt.
Bevor ich ihn über die Säge geschoben habe, habe ich ihn nackig gemacht um zu sehen, ob er nicht noch Überraschungen parat hält. Drehwuchs sieht man keinen.
der untere Stamm aufgesägt 1.JPG
er ist geteilt

der untere Stamm aufgesägt 3.JPG

der untere Stamm aufgesägt 2.JPG
unten 11cm im Durchmesser

Um den Stamm optimal zu teilen, musste ich durch den vorhandenen Ast. Das ging nur mit der Bandsäge. Ich hoffe, daß der Ast später wegfällt. Er liegt ja ziemlich nahe am Ende, wo der Wurfarm schon sehr schmal werden wird.
der untere Stamm aufgesägt 4.JPG
der Ast wird nicht im Hauptbiegebereich liegen

Die Stave sind jetzt 179cm und 183cm lang. Also genug Spielraum um mit der Bogenmitte noch zu variieren.
Das obere Ende ist 9cm im Durchmesser und hat auch mehr Splintholz. Das obere Ende ist auch der Anfang einer Gabelung.
das obere Ende.JPG
das obere Ende

Die Abschnitte für den Splinttest trocknen noch. Den Bruchtest werde ich am Wochenende machen.
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Re: Goldregen spalten oder sägen?

Beitrag von Tom Tom » 15.01.2016, 19:44

1. Der Ast fällt weg

2. SOFORT den Splint versiegeln!!

3. schönes Stück :P

lg Tom Tom
Zeit ist eine durchaus relative Angelegenheit

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Re: Goldregen spalten oder sägen?

Beitrag von Arcito » 15.01.2016, 20:37

Schick! ja, Splint versiegeln und an der oberen Gabelung am Besten auch noch jeweils auf den Markkanal runter, sonst wird es da reissen!

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