Bogen Nr. 2: Hickory

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ZEkE-
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Bogen Nr. 2: Hickory

Beitrag von ZEkE- » 18.10.2014, 21:38

Hallo Zusammen,

ich habe nun wieder etwas Zeit gefunden an meinen zweiten Bogen weiter zu arbeiten. Grundlage für den Bogen ist eine Hickory-Leiste (5x3cm).

Die Abmessungen des Rückens habe ich grob aus folgender Anleitung übernommen:

http://www.vintageprojects.com/archery/Flatbow-plans.pdf

Die Wurfarme sind sind bei mir Anfangs um die 4cm breit und verjüngen sich dann auf ca. 2,3cm. Die Tips sind bei ca. 1,5cm. Die Länge des Bogens liegt bei 68". Die Form des Bogens ist soweit fertig und aktuell bin ich dabei die Stärke des Bauchs auf ca. 2 cm runter zu bekommen. Für die FadeOuts habe ich so gute 4cm eingeplant. Danach mache ich mich dann an den Tiller.

Aktuell sieht das ganze so aus:

IMG_3796_crop_small.jpg

stirnseite.jpg


Passt das so von den Abmessungen der Wurfarme oder hätte ich die noch breiter machen sollen? Reichen die 2cm bei der Stärke des Bauchs fürs tillern und die 4cm der FadeOuts? Was meint Ihr?

Viele Grüße,
ZEkE-

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Heidjer
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Re: Bogen Nr. 2: Hickory

Beitrag von Heidjer » 18.10.2014, 21:45

Ohne zu Wissen was Du erreichen willst, würde ich sagen da ist noch locker ein 60#@28" Bogen drin. ;)


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Bogen Nr. 2: Hickory

Beitrag von ZEkE- » 18.10.2014, 21:51

Also ich hatte für den Bogen so um die 50#@28" angepeilt. Weiterhin würde ich auch gerne Recurves einbiegen. Was wäre bei Hickory denn die beste Methode? Wasserdampf??

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Neumi
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Re: Bogen Nr. 2: Hickory

Beitrag von Neumi » 19.10.2014, 01:05

Tach auch, bei dem Holz und den Dimensionen will ich mal fragen: kannst Du das schon biegen? wenn ja, haste heftige Mukkis.
Und ich würde die HLP nehmen und keinen Dampf (ausser Du willst dann nach dem biegen wieder n paar Wochen warten). Aber ich hab keine Ahnung, wie sich Hickory überhaupt beim biegen verhält ;D
Grüsse - Neumi
Sehr schönes Makro-Foto :)
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Bogen Nr. 2: Hickory

Beitrag von ZEkE- » 22.11.2014, 22:42

Hallo Zusammen,

ich habe nun endlich mal wieder etwas Zeit gefunden, um an meinem Hickory-Bogen weiter zu arbeiten. Die anfänglich geplanten Recurves habe ich erst einmal wieder verworfen. Die kommen dann an den nächsten Bogen.

Zuerst habe ich die Bauchseite des Bogens auf 2cm herunter gearbeitet. Dies erwies sich leider später als nicht so sinnvoll - besser wäre es gewesen die Breite vom Griff zu den Tipps von 2cm auf 1,5cm runter zu arbeiten. Hierzu aber später mehr.

Nachdem der Bogen auf ca. 2cm am Bauch runter gearbeitet war, machte ich mich an die Tipp-Overlays aus Horn (Premiere). Hierzu habe ich einfach ein Keil vom Rücken mit der Japan-Säge abgeschnitten (3cm auf 0,5cm). Das Horn wurde dann mit UHU Endfest 300 angekebt. Die Tipps sind soweit auch recht gut geworden, wie ich finde.

IMG_20141122_164606.jpg

IMG_20141122_164651.jpg

IMG_20141122_164851.jpg

IMG_20141122_165113.jpg

IMG_20141122_171315.jpg

IMG_20141122_171535.jpg

Nachdem die Tipps fertig waren habe ich dann mit dem Tiller angefangen. Dort fiel mir dann auf, dass es besser gewesen wäre die Wurfarme direkt auf 1,5cm auslaufen zu lassen. Aus diesem Grund ist es auch aktuell recht schwierig die Jahresringe schön nach außen auslaufen zu lassen. Leider hatte ich auch einen kleinen Schitzer im unteren WA, weswegen ich dort noch recht viel angelichen musste. Aktuell sieht das Ganze auf ca. halber Standhöhe wie folgt aus:

IMG_20141122_160301.jpg


Im oberen WA sieht man das ganz Links das Stück vor den Tipps noch ein wenig zu steif ist. Das denke ich bekomme ich aber noch hin. Soweit sieht der Bogen soweit ganz OK aus, oder was meint ihr??

Da ich beim Aufspannen fast umgekippt bin, ist auch noch genug Material da - aktuell schätze ich den Bogen auf 65 Pfund. Die Wurfarme laufen soweit ich es beurteilen kann auf einem Jahresring aus - das sollte auch nicht weiter schlimm sein?

Was ich gelesen habe, sollte sich die letzten 15cm des Bogens so gut wie nicht biegen - wäre es problemtisch, wenn ich die Tipps zum schluss nur noch 1,3 bis 1,1 cm hätten?

Weiterhin wäre ich für Tips bei der Verarbeitung von Hickory dankbar. Das Holz das ich hier habe (zurecht gesägte Leiste) ist wirklich ziemlich wiederspännstig und reisst bei fast jeder Bearbeitung mit Ziehmesser oder Hobel (außer der Hobel ist sehr fein eingestellt) aus. Das meiste der Arbeit habe ich eigentlich mit der Raspel und Ziehkline gemacht....

Viele Grüße,
ZEkE-

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Scalaptor
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Re: Bogen Nr. 2: Hickory

Beitrag von Scalaptor » 23.11.2014, 09:15

Hallo ZEkE,

Meiner bescheidenen Erfahrung nach bist Du bei Hickory mit Raspel, Ziehklinge und Schleifpapier am besten dran. Speziell wenn es eh schon ans Tillern geht, würde ich sowieso zu keinem gröberen Werkzeug mehr greifen.

Eine Frage hab ich zu den Sehnenkerben:
Zwischen Sehne und Wurfarm soll im Vollauszug der Winkel bis 90° betragen. Müsste man dazu bei den Kerben an der Seite mehr Freigang für die Sehne vorsehen (mehr als z.B. am ersten Bild - Tip Seitenansicht)? Vielleicht können die Profis hier im Forum was zu den Sehnenkerben sagen?

Zum Tiller: Auffallend finde ich die Schwachstelle zwischen mittlerem und äußerem Drittel im rechten WA, dort würde ich vorerst nichts mehr wegnehmen, dafür die anderen Bereiche noch etwas anpassen. Den linken WA finde ich soweit gut, das äußerste Drittel kommt mit noch etwas steif vor.

Schönes Projekt! :)

Ich wünsch Dir alles Gute. ;)
Scalaptor

max2
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Re: Bogen Nr. 2: Hickory

Beitrag von max2 » 23.11.2014, 10:04

Morgen,

was meinst du mit "Die Wurfarme laufen auf einem Jahresring aus"?
Zur Tillerbeurteilung fehlt mir noch eine Seitenansicht des entspannten Bogens mit nicht seitenvertauschten Wurfarmen.

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Re: Bogen Nr. 2: Hickory

Beitrag von Zoffti » 23.11.2014, 15:23

Sieht doch alles ganz rosig aus - Du hast jede Menge Spielraum den Bogen rund zu tillern - super!
Würde nur kucken, dass die Tipps leicht genug werden - ausserdem kommt mir bei 68" Gesamtlänge der Griff ziemlich lang vor. Muss ja eigentlich nicht länger sein als die eigene Faust breit ist, sonst verschenkt man bei dem Design Biegefläche.
lg
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Re: Bogen Nr. 2: Hickory

Beitrag von Benedikt » 23.11.2014, 15:28

Rechts auf 2/3 der Länge hast du auf jeden Fall noch ne fette Schwachstelle, die ausgeglichen werden muss!
Beim Tillern kannst du ruhig nur mit der Ziehklinge arbeiten, dann verhinderst du schonmal weitere grobe Schnitzer ;)

Und 1,3cm werden die Tips am Ende bestimmt sein, durch den geringen Hebel biegt sich dort so leicht nichts.

Gruß
Benedikt
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Re: Bogen Nr. 2: Hickory

Beitrag von ZEkE- » 02.08.2015, 15:02

Hallo Zusammen,

nachdem das Projekt jetzt lange Zeit geruht ist, habe ich mal ein bisschen weiter gearbeitet - allerdings ist der Tiller total schief.... Kann man das noch irgendwie retten?

hicks.jpg


Viele Grüße,
ZEkE-

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Re: Bogen Nr. 2: Hickory

Beitrag von schnabelkanne » 02.08.2015, 18:33

Hi, wieviel Pfund hat er momentan für den gezeigten Auszug?
Links in griffnähe ist er noch steif und die Griffunterseite ist auch sehr lang?
Gruss Thomas
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Fitzgerald

Re: Bogen Nr. 2: Hickory

Beitrag von Fitzgerald » 02.08.2015, 18:50

um gottes willen geh mir bitte mit den wurfarmen an griffnähe weiter in den bogen.... der muss sich innen mehr biegen. der ist hecklastig.... sieht mir jedenfalls so aus...

gruss fitz

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Re: Bogen Nr. 2: Hickory

Beitrag von Gringo » 02.08.2015, 22:20

Retten kann man das. Aber leider nur unter Zuggewichtseinbußen.
Da der Griff ziemlich lang geworden ist, hast du jetzt noch ein bischen Spielraum auf die WA's und damit auch auf den tiller.
Ziehe die Fadeouts auf beiden Seiten noch ein wenig in die Bogenmitte so das der Griff um die 10cm hat.
Dadurch werden beide Wurfarme einen tick länger und du kannst den tiller ein wenig stressfreier anpassen.

So wie es für mich ausschaut hast du irgendwie die Schwachstellen des einen WA an den anderen angepasst.
Ich persönlich würde ihn erstmal Grffnah ( links ) angleichen. S.h. mehr biegen lassen. Dies aber langsam und vorsichtig mit der Ziehklinge.
Links so 4-6cm vor dem tip ( sofern man das aus der Ferne überhaupt so markieren kann ) dürfte er auch noch ein wenig mehr einbiegen.Dort hast du eine Schwachstelle. Die hast du rechts auch. Nur weniger ausgeprägt.
Rechst würd ich aber erstmal so lassen und gucken wie es nach der Korrektur des linken aussieht.


Gib uns mal ein aktuelles Bild von ungespannt und Standhöhe.



Mit Gruß
Gringo
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Re: Bogen Nr. 2: Hickory

Beitrag von SchmidBogen » 02.08.2015, 23:57

@Gringo, was ist wenn er bereits die Fadeouts und die Griffbreite an diese Grifflänge angepasst hat? Glaube kaum, dass er die Fadeouts noch in die Mitte ziehen könnte. Ausser Er wäre dieser Eine wo Holz wieder an Holz anbringen könnte.
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Re: Bogen Nr. 2: Hickory

Beitrag von Gringo » 03.08.2015, 12:39

Da hast du sicher recht. Wurde an der Gfriffbreite schon etwas verändert funzt das natürlich nicht. Hatte ich vergessen zu erwähnen.
Darum find ich es persönlich sinnvoll den Griff ziemlich spät zu bearbeiten. Zum hat man noch ein bischen Luft bei den Fadeouts und auch kann man unter Umständen den Sehnenverlauf noch ein bischen korrigieren falls die Sehne wieder erwartend doch nicht mittig durch den Griff verläuft.

Gruß
Gringo
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