Afri-Kulu und Glaslaminat - Langbogen??

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bennie
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Afri-Kulu und Glaslaminat - Langbogen??

Beitrag von bennie » 22.07.2014, 12:50

Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum und habe beim Durchsuchen und Lesen schon einige interessante Infos bekommen. Allerdings habe ich eine ziemlich "spezielle" Fragen, für die das allein nicht mehr ausreicht, darum habe ich mir erlaubt ein neues Thema zu starten um mich direkt an euch zu wenden. Hoffe ihr helft mir damit..

Also ich habe eine Tarassendiele aus Afri-Kulu, einem afrikanischen Hartholz, das auch Mukulungu oder Machiche genannt wird, in die Finger bekommen. Da ich diese Namen hier im Forum kein eiziges mal finden konnte, fürchte ich, dass es weitgehend unbekannt ist.. oder aber es ist bekannt, dass es als Bogenholz nichts taugt!? Allerdings besitzt es soweit ich inzwischen weiß hohe Biegefestigkeit, hohe Scherfestigkeit und gute Formbeständigkeit und ist, was die Holzhärte angeht, der Robinie sehr ähnlich. Das sind doch eigentlich Eigenschaften, die für den Bogenbau recht gut geeignet scheinen, oder habe ich irgendwas wichtiges nicht beachtet?? Ich habe glaub ich noch irgendwo gelesen, dass es wie Massaranduba ziemlich ölig und daher schwer zu kleben ist, aber das lässt sich ja mit Epoxydharz oder Bindan Cin bewerkstelligen.

Aus diesem Holz habe ich nun vor, einen glaslaminierten reflex-deflex 68" Langbogen zu bauen, wenn möglich zwischen 50-60#. Am Rücken dachte ich mir als Backing 1,4 mm Glaslaminat von Bearpaw, dann so ca 3-4 mm Afri-Kulu, dann über dem Griffholz verlaufend nochmal ca. 1-2 mm Afri-Kulu und als Facing 1 mm Glaslaminat an den WAs. Beim Aufbau halt ich mich damit in etwa an meinen Ragim Wolf, weiß nicht ob es für diese Bauweise vielleicht eine spezielle Bezeichnung gibt.
Kann man das eurer Einschätzung nach so machen mit diesem Holz? Ich weiß, dass sich zB. Massa gut als Bauchlage eignet, deshalb denke ich, wegen der ähnlichen Beschaffenheit, müsste Afri-Kulu doch eigentlich auch gut dort einsetzbar sein, wenn es auch nicht ganz so dicht ist wie Massaranduba, oder ???

Wie sicher jeder längst gemerkt hat besitze ich keine große Erfahrung im Bogenbau, das hier soll praktisch mein erster werden. Irgendwann letzten Monat hat mich der Bogenbau-Wahn gepackt. Ich habe mir schon alles besorgt, was für den Bau eines ELB nötig ist (nur leider keine Eibe:), doch wollte ich das schöne Holz nicht verhunzen weil ich keine Ahnung habe.. darum dachte ich mir, ich fang erstmal mit etwas leichterem an. Ich habe mir schon diverse Videos darüber angeschaut und denke, dass ich den glaslaminierten Bogen packen sollte, nur wollte ich im Vorhinein gern versuchen abzuklären, ob das ganze Projekt nicht wegen ungeeignetem Material von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist. Darum würde ich mich sehr freuen wenn ihr mich an eurer Erfahrung teilhaben lassen würdet. Ich bin dankbar für jeden Ratschlag, sei es über Vorgehensweise, Vermeidung von Anfängerfehlern, geeignete Maße oder was immer euch in den Sinn kommt.
Gruß
Bennie
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Re: Afri-Kulu und Glaslaminat - Langbogen??

Beitrag von MoeM » 22.07.2014, 13:24

Aaaalso, den Namen hab ich noch nie gehört, zwischen Glaslaminat machen solch schwere Hölzer keinen Sinn und wenn du es testen möchtest rate ich zu einem Backing aus Bambus oder Hickory- viel Spaß und teil das Ergebniss!
Grüße Moe

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Re: Afri-Kulu und Glaslaminat - Langbogen??

Beitrag von bennie » 22.07.2014, 14:00

Ok dankeschön für die Antwort.

Warum machen so schwere Hölzer zwischen Glaslaminat keinen Sinn wenn ich fragen darf?
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Re: Afri-Kulu und Glaslaminat - Langbogen??

Beitrag von Squid (✝) » 22.07.2014, 14:14

Die Kräfte, die beim Bogen wirken, konzentrieren sich ausschließlich an den Außenseiten, also an den Oberflächen von Bauch und Rücken. Daher kommt der Schmackes. In deinem Beispiel also von den Glaslagen.

Klebt man nun ein sehr schweres "Trägerholz" zwischen die beiden "Kraftspender", muss sehr viel Masse bewegt werden, bevor der Bogen anfangen kann, Energie an den Pfeil abzugeben. Das ist tote Masse und die macht den Bogen langsam.

Als "Trägerschicht" ist daher ein möglichst leichtes Holz zu empfehlen, das dennoch stark genug ist, um die beiden Oberflächen zuverlässig auf Distanz zu halten. Theoretisch wäre also Styropor die beste Mittellage. Schade nur, dass das Zeugs nicht stabil genug ist... ;)


PS: Daher ist Massa als Bauchlage sehr gut (weil stabil), aber Massa unter Glas als Bauchlage ist Blödsinn.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Afri-Kulu und Glaslaminat - Langbogen??

Beitrag von bennie » 22.07.2014, 16:12

Das macht Sinn, verstehe vielen Dank!

Bloß gut das ich gefragt habe, ich wollte schon einfach darauflos probieren.
Dann nehm ich jetzt also Styropor... :-X
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Re: Afri-Kulu und Glaslaminat - Langbogen??

Beitrag von Felsenbirne » 22.07.2014, 16:16

Ein Grund warum die Glasflistchen mit so bunten Pappen als Zwischenlagen gebaut werden.

Hach,ich muss auch mal so ein Glasdingens bauen.

Zum Thema:
Du könntest das Holz im Griffbereich / Powerlam verwenden
Gruss Matthias

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Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller

bennie
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Re: Afri-Kulu und Glaslaminat - Langbogen??

Beitrag von bennie » 22.07.2014, 16:45

Ich musste erstmal Powerlam googeln :)

Ja ist bestimmt ne gute Idee.. Wenn ich das jetzt mit dem Glasbogen durchziehen will brauch ich aber erstmal neues Trägerholz. Ich hatte das Afrikulu schon auf ca 3 oder 4 mm plan gehobelt, ziemlich mühsam bei dem harten Zeugs.. und jetzt alles für die Katz!? Aber wenn man davon ein paar schichten übereinander legt und das ganze Griffstück daraus macht siehts am Ende wenn man es schleift vielleicht auch nicht schlecht aus. Mal sehen
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Re: Afri-Kulu und Glaslaminat - Langbogen??

Beitrag von Fichtenelch78 » 22.07.2014, 16:50

Hey hey...also wenn du das Zeug schonmal auf 4 mm gehobelt hast, warum baust du dir da nicht nen "normalen" laminierten Bogen ohne Glas! Bambus als Kern und das Afri-Kulu an Bauch und Rücken?
Das Leben ist nur so schlecht wie man es sich macht!

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Re: Afri-Kulu und Glaslaminat - Langbogen??

Beitrag von Zoffti » 22.07.2014, 16:56

Hi Bennie,
erst mal herzlich willkommen hier und viel Spass mit dem Bogenbauervirus! Mal ne Frage zu deiner hübschen afrikanischen Leguminose: könntest du ein Spänchen für einen Bruchtest entbehren - wäre vielleicht noch interessant für einige hier, wenn das Zeug jetzt allerorten in den Baumärkten auftaucht.
Ich glaube Galihenna hat mal was über aussagekräftige Bruchtests gepostet(?) Bin aber net sicher....
LG
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Re: Afri-Kulu und Glaslaminat - Langbogen??

Beitrag von bennie » 22.07.2014, 17:12

Ja so in etwa hab ich mir das auch schon mal gedacht.. aber auf dem Rücken nochmal Afri? Dazu müsste man doch den Bambus, sprich die Nodien komplett planhobeln!? Ich war bisher der Ansicht das lässt man besser, zumindest wenn man den Bambus als Backing verwendet. Macht ihn das nicht instabil?
Ich hatte gedacht evtl. die beiden dünnen Schichten Afri am Bauch zusammen und Bambus am Rücken.
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Re: Afri-Kulu und Glaslaminat - Langbogen??

Beitrag von bennie » 22.07.2014, 17:40

Hi Zoffti, danke sehr nett.

Also ch habe theoretisch noch ein ca. 2,5x5x180cm Stück da..aber das Ding zu zerbrechen ist nicht ohne ;)
Ich werd mal danach suchen und mich reinlesen. Es interessiert mich ja selbst auch was man so damit anfangen kann.
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Re: Afri-Kulu und Glaslaminat - Langbogen??

Beitrag von Zoffti » 22.07.2014, 21:14

bennie hat geschrieben:
Also ch habe theoretisch noch ein ca. 2,5x5x180cm Stück da..aber das Ding zu zerbrechen ist nicht ohne ;)
Ich werd mal danach suchen und mich reinlesen. Es interessiert mich ja selbst auch was man so damit anfangen kann.



Nene, da kannst du ja noch nen ganzen Bogen draus bauen - also, um gotteswilche - nicht zerbrechen! Ne, wenn ich mich recht erinnere an den Bruchtestthread dann brauchts da nur einen Span für. Dessen Abmessungen müssen dir aber die anderen verraten - ich habs vergessen.....jaja das Alter....Steht offenbar alles im TBB - aber die besitz ich ja nu nich.
Gruss
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Re: Afri-Kulu und Glaslaminat - Langbogen??

Beitrag von bennie » 23.07.2014, 15:20

Das war nicht ernst gemeint mit dem Zerbrechen :)

aber eine gute Anleitung für einen Bruchtest hab ich noch nicht finden können..ich weiß ich hab da mal was gelesen, weiß aber nicht mehr wo es war
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Re: Afri-Kulu und Glaslaminat - Langbogen??

Beitrag von Dette » 23.07.2014, 15:51

Standrd-Bruchtest
Der da vielleicht?

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Benedikt
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Re: Afri-Kulu und Glaslaminat - Langbogen??

Beitrag von Benedikt » 23.07.2014, 15:57

Dito, der isses
Am Besten auch alle Daten mit angeben, d.h. Zuggewicht, max. Auslenkung bis zum Bruch, wie viel cm Set bei xy Auszug usw.....
Dann kriegst du ne Holzanalyse ;)
Gruß
Benedikt
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