Wäre so ein Bogen möglich?

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Sadragos
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Wäre so ein Bogen möglich?

Beitrag von Sadragos » 07.12.2006, 12:44

Hi ihrs
Ich bin begeisterter Spieler von allen möglichen Fantasygames und bin in einem (weiß nicht mehr welchem) auf einen Bogen gestoßen der etwa folgende Form hat:
Bild
Jetzt würde mich interessieren, ob es möglich ist so einen Bogen herzustellen...

Zum Schussablauf:
Die Sehne ist am äußeren Bogen befestigt.
Wird der bogen gespant biegt sich der äußere Bogen soweit nach innen, dass er vom inneren berührt wird - nun kann noch weiter gezogen werden um ihn weiter zu spannen und die Schusskraft zu erhöhen (dafür würde vermutlich ziehmlich viel Kraft benötigt werden)
Bei schießen tut der äußere Bogen den großteil der Arbeit während er vom inneren unterstützt wird.

Was meint ihr Bogenbauprofis davon? Wäre so ein Bogen möglich?

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Steini
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Beitrag von Steini » 07.12.2006, 13:24

Das ergäbe einen Bogen der sich erst leicht und ab Kontakt der WA sehr schwer ziehen lassen würde. Möglich zu bauen, aber sinnlos.

Besser wäre es den kleine Bogen andersherum vorne drann zu bauen und über Sehnen zu verbinden. Such mal nach Penobscot-Bögen hier im Forum, da muss ein paar Threads zu geben.

Steini

Matthias Herp
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Beitrag von Matthias Herp » 07.12.2006, 13:26

Hallo Sadragos,

ich denke, das könnte funktionieren. Aber ich habe im Moment keine Ahnung was und ob es was bring. Das müsste man ausprobieren.

Es hätte vielleicht den Vorteil, dass die Wurfarme weniger Masse besitzen, im letzten Teil der Beschleunigung. Sie könnten vielleicht einen Pfeil auf eine höhere Geschwindigkeit bringen als ein dickerer Wurfarm mit mehr Masse.
Aber das ist reine Spekulation...

Liebe Grüße,
Matthias

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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart » 07.12.2006, 14:10

Nein, ich halte so einen Bogen für völlig sinnlos und zudem gefährlich!

1. Ab dem Moment, wo die WA einander berühren, tritt Reibung auf.

2. beide WA zusammen haben mit Sicherheit mehr Gesamtgewicht als ein einzelner WA mit gleichem End-Zuggewicht. (angenommen, jeder WA hätte im Mittel 20 mm Dicke und somit 30#, beide Zusammen 60#...

Um einen Einzelnen auf 60# zu bringen, müsste er jedoch nur 10 mm dicker sein!
:o

Beides zusammen, Reibung und Mehrgewicht aber kosten unnötig Leistung!

3. Der freie WA könnte frei schwingen! Es ist ein Irrtum, dass der Vordere im letzten Teil der Beschleunigung einen Vorteil brächte! WÜRDE er das Wegstück alleine machen, hätte er auch weniger Spannung/Massenbeschleunigung. Aber so wäre es gar nicht! Der Hintere würde mit nach vorne schwingen, und schlimmstenfalls dabei sogar den Vorderen mit der oberen Kante beschädigen: Bruchgefahr!

AUSSERDEM schwingt der Hintere DANN zurück! Dabei würde er nun in die Sehne schlagen! Gefahr eines Sehnenrisses!

Fazit: nicht gut!
:-(

Rabe

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Hunbow
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Beitrag von Hunbow » 07.12.2006, 14:20

andersrum wird ein schuh draus!
guckst Du hier

Bild

näheres dazu hier !

[royalblue](übergroßes Bild verkleinert! Rabe)[/royalblue]
"Der starke Mann trotzt dem Regen. Der kluge Mann stellt sich unter."

Filmtipp:
http://www.struckthefilm.com/

Sadragos
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Beitrag von Sadragos » 07.12.2006, 15:16

Hab mir irgendwie schon gedacht, dass das nicht funktionieren würde - aber diese Penobscot-Bögen kommen dem doch schon sehr nahe. Aber für den Anfang ist der denke ich doch was schwer zu bauen :D

Danke für das Bild und eure Meinung :-)

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killerkarpfen
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Beitrag von killerkarpfen » 07.12.2006, 15:32

Fantasy und Phantasie schreibt man veschieden. Da gibt es keine Grenzen. Auch das Perpetuum Mobile musste erst erfunden werden um zu merken, dass es nicht funktioniert.
Eppur si muove

Sadragos
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RE:

Beitrag von Sadragos » 07.12.2006, 15:46

Original geschrieben von killerkarpfen

Fantasy und Phantasie schreibt man veschieden. Da gibt es keine Grenzen. Auch das Perpetuum Mobile musste erst erfunden werden um zu merken, dass es nicht funktioniert. Das wär auf jedenfall ein Traumboben für mich :D


Stimmt...
Fantasy: Englisch
Phantasie: Deutsch
:D

Ehm mal was anderes: Wer baut mir so einen Bogen nach? Der würde bei Turnieren bestimmt für viel Aufmerksamkeit führen oder was meint ihr :D - es wär auf jedenfall mein Traumboge.? (Bild aus dem Spiel Lienage 2)
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/13978/48.jpg]
Bild[/url]

Wäre aber vermutlich nur ein Bogen zum anscheuen - weil wegen WA seeehr schwer wegen den vielen verzierungen und so

thorstain
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RE: RE:

Beitrag von thorstain » 07.12.2006, 16:03

Original geschrieben von Sadragos
Wäre aber vermutlich nur ein Bogen zum anscheuen - weil wegen WA seeehr schwer wegen den vielen verzierungen und so

Ach was - der wäre als Compound wohl durchaus denkbar: Hauptkörper in Kohlefaser/Alu, WA Federstahlkern mit Schaumgummiverkleidung. Sollte dann auch vom Gewicht her gehen. :)
Bauen möchte ich das aber nicht... (Alu-Spritzguß ist im Heimbereich doch etwas aufwändig) ;-)

Falkenstadl
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RE: RE:

Beitrag von Falkenstadl » 07.12.2006, 17:18

Original geschrieben von Sadragos
Der würde bei Turnieren bestimmt für viel Aufmerksamkeit führen oder was meint ihr :D - es wär auf jedenfall mein Traumboge.? (Bild aus dem Spiel Lienage 2)

Die Aufmerksamkeit erregt man schon alleine mit solchen Ohren, da brauchts gar keinen Bogen...
Gruß
Falkenstadl
Bei den Alten schauen, für die Jungen bauen.

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killerkarpfen
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Beitrag von killerkarpfen » 07.12.2006, 17:28

Du bist ein Phantast! :D


Es ist zu befürchten, dass dieser Bogen mit seinen Dornen die Sehne ablenkt. Oder Thorstains Vorschlag vom Compound, da könnten diese als Sehnenteiler eine berechtigte Funktion haben. Müssten aber länger sein damit die Sehne nicht reinklatscht.
Mich persönlich würde da ein Turnier mit der blonden Lady und ihren neckischen Schweinsöhrchen mehr reizen. Selbst wenn ich mir eine blamable Niederlage einhandeln würde. (**)
Frage mich zwar ob diese zierliche Person dieses Monstrum lange nachhalten kann.

Zum Bogen:
Ein identisches Design ist wohl schwer hinzubekommen. Der Absatz mitten im Arbeitsbereich birgt eine statische Herausforderung. Aber nichts ist unmöglich.
Wie wäre es, wenn Du Dir so`n Penobscot baust. Mit Schaumgummi PU-Schaum und dergl. die speziellen "Verzierungen" vor Allem auf und um den Sekundärbogen aufbringen. Es gibt da im Künstlerbedarf ganz gute dauerelastische Materialien. Selbige sollten den Bogen so wenig wie möglich belasten und dämpfen, andererseits würdest Du auch keine Gefahr für Deine unmittelbare Umgebung darstellen. So gesehen absolut machbar.

... und nicht zu viel fernsehen!!!... :D
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Beowulf
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RE: RE: RE:

Beitrag von Beowulf » 07.12.2006, 17:28

... oder indem Sadragos mit den Klamotten und der Oberweite da auftaucht
Whisdom is earned, not given!

Taran
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Beitrag von Taran » 07.12.2006, 17:43

Wenn man einfache Leisten hat (z.B. GfK-Halbzeuge) kann man so etwas wie den ersten Bogen dieses Threads ja mal probieren. Die Geometrie muss halt stimmen, am besten die Wurfarme in ein Mittelteil stecken, dann kann man noch viel verändern.
Wahrscheinlich ist es nicht sinnvoll, aber vielleicht sieht es ja saucool aus. Ich erinnere hier nur an Snake-Jos Oryxhornbogen: Nicht effizient, aber der ultimative Hingucker.

Zum Penobscotbogen ist ein ausführlicher Artikel in der neuen TB, die heute bei mir eingetrudelt ist!
Taran von Caer Dallben

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Snake-Jo
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Beitrag von Snake-Jo » 07.12.2006, 18:44

Manchmal wird man von der Fantasie beflügelt und manchmal kommt man auch auf gute Ideen für etwas Ähnliches.
Nachdem moderne Reiterbogen oftmals bierdeckeldicke Lederschichten beherbergen, warum sollte man nicht einen Bogen bauen, der dem Fantasiebogen ähnlich sieht?

@Sadragos: Der Bogen ist einem Vogel nachempfunden. Nun kann man die äußeren Linien für einen Bogen heranziehen und die Schwingen aus dünnem Leder (eventuell verstärkt) nachempfinden.
Sicherlich eine große Herausforderung für Fantasie-Bogenbauer.

morganalafay
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Beitrag von morganalafay » 07.12.2006, 23:17

Moin,

nochwas zum penobscot: In der neuen TB, die ich heute grda im Briefkasten hatte, ist das Bauprojekt Penobscot beschrieben.

Ist sogar suf der Titelseite drauf.

Gruß Tom
......der Morgenschiss kommt ganz gewiss, und wenns auch erst am Abend is....

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