Heatbox mit Heizstrahler?

Themen zum Bogenbau
Benutzeravatar
SchmidBogen
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1106
Registriert: 09.02.2014, 01:29

Re: Heatbox mit Heizstrahler?

Beitrag von SchmidBogen » 04.07.2017, 11:40

Kurz Google eingeben:

https://www.google.at/?gws_rd=ssl#q=100+Watt+Gl%C3%BChbirnen

Auf Amazon kann man auch heute noch die altbekannten Osram Classicglühbirnen kaufen und bei uns in Österreich gibt es noch einige Stellen die solche ab Lager verkaufen.

https://www.amazon.de/OSRAM-Classic-Gl%C3%BChbirne-Gl%C3%BChlampe-100Watt/dp/B000KTB1HC

Glühbirnen sind einfach die praktischsten Heizkörper im Bogenbau. Oder aber einen ausgebauten Backrohr-Heizdraht, den man überall in einer Recyclingstelle für Low bekommt. :)


Bitte Leute.... Styropor... Hilfe!! Kaufts euch die gepressten Knauff Dämmatten und tackert die in die Kiste und damits nicht allzu sehr Juckt holt euch noch eine Platte Weichfaserplatte und tackert die auf die Dämmmatte. Was besseres gibt es nicht, ausser vielleicht diese tollen Wärmesteine, aber dann hat die Kiste locker 80kg, da ists mit Knauff schon leichter und vor allem Brandschutz gegeben. :D
- Tradition trifft Moderne -

Benutzeravatar
HaBe
Full Member
Full Member
Beiträge: 106
Registriert: 02.03.2016, 12:10

Re: Heatbox mit Heizstrahler?

Beitrag von HaBe » 04.07.2017, 13:19

Auch dir sei kurz gedankt. Glühbirnen habe ich genur - mein Vater war/ist Jäger und Sammler was solche Dinge angeht.
Wenn Styropor, dann natürlich nur außen. In der Kiste drin wäre eh kein Platz mehr.
Leute, die immer belehren wollen, verhindern oft das Lernen.

Charles-Louis de Montesquieu

Benutzeravatar
Fichtenelch78
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1306
Registriert: 03.06.2013, 18:01

Re: Heatbox mit Heizstrahler?

Beitrag von Fichtenelch78 » 10.07.2017, 18:00

Ich "papsche" ja doch recht viel und oft...daher von mir ein kleiner "Insidertip".
Gaaanz billige Heizdecken regulieren ihre Temperatur über die Oberfläche. Wenn man also so ne Decke um einen Bogen rollt erreicht man eine "Kerntemperatur" von gemessenen 70 Grad. Ausserdem haben die Decken meist ne Zeitschaltuhr.... :)
Dann hat man eine recht einfache "Heatbox" die kaum Platz wegnimmt zu nem Preis von nichtmal 20€ ;D
Das Leben ist nur so schlecht wie man es sich macht!

Benutzeravatar
HaBe
Full Member
Full Member
Beiträge: 106
Registriert: 02.03.2016, 12:10

Re: Heatbox mit Heizstrahler?

Beitrag von HaBe » 10.07.2017, 20:42

Dank dir für den Tipp. Leider fehlte mir bisher das Vertrauen in deine Klebemethode - ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das 100% symmetrisch wird - und habe mich deshalb erst mal für die Feuerwehrschlauch-Geschichte entschieden. Die dabei entstandene Form ist allerdings so groß, dass da schon mehrere Heizdecken erforderlich wären.
Beim nächsten Mal werde ich aber deine Arbeitsweise testen, da der Formenbau für die Schlauchmethode doch recht aufwändig ist.
Temperaturregelung, dank dem Tipp von walta mit dem Rex c100 realisiert, funzt soweit - wenn auch nicht ganz so, wie ich mir das vorgestellt habe. Das "Vorglühen" mit der HLP geht auch - isolieren muss ich die Kiste noch etwas. Und dann wird's hoffentlich auch was werden.
Zuletzt geändert von HaBe am 11.07.2017, 07:32, insgesamt 1-mal geändert.
Leute, die immer belehren wollen, verhindern oft das Lernen.

Charles-Louis de Montesquieu

Benutzeravatar
Grombard
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2038
Registriert: 24.07.2016, 19:35

Re: Heatbox mit Heizstrahler?

Beitrag von Grombard » 10.07.2017, 21:12

Warum sind denn alle so "heiß" aufs Tempern?
Bei gewerbsmäßig arbeitenden Bogenbauern verstehe ich das ja. Geht halt deutlich schneller.
Aber wenn man hin und wieder mal einen Bogen klebt ist das doch völlig Wumpe ob das Ding nun 2, 6 oder 24 Stunden zum Aushärten braucht.
Oder wird mancher Kleber durch das Getemper wirklich SO viel besser?
irgendwas is ja immer

Benutzeravatar
HaBe
Full Member
Full Member
Beiträge: 106
Registriert: 02.03.2016, 12:10

Re: Heatbox mit Heizstrahler?

Beitrag von HaBe » 11.07.2017, 09:31

Ich verstehe selbst viel zu wenig davon, als dass ich die Vorgänge belastungssicher wiedergeben könnte, aber hier kann man eine Erklärung finden:
http://www.r-g.de/wiki/Epoxidharze_(Epoxydharze,_Epoxy)

Die Geschwindigkeit bei der Aushärtung ist auf jeden Fall nicht das Hauptargument.
Zuletzt geändert von HaBe am 11.07.2017, 10:10, insgesamt 3-mal geändert.
Leute, die immer belehren wollen, verhindern oft das Lernen.

Charles-Louis de Montesquieu

Benutzeravatar
shokunin
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2188
Registriert: 22.02.2011, 16:13

Re: Heatbox mit Heizstrahler?

Beitrag von shokunin » 11.07.2017, 16:43

Also für die meisten Anwendungen ist ein bei Zimmertemperatur ausgehärteter Kleber sicher ausreichend.
Das gesagt härtet bei Kalthärtung eben nicht 100% des Harzes aus und die Vernetzung der Moleküle ist geringer.

Wenn aber z.B. nur 90% des Harzes reagieren und härten, dann bleibt eben 10% ungehärtet, flüssig und pappig im Material...
Kalt gehärtetes Harz fühlt sich daher oft etwas schmierig und Gummi-artig an. Das gibt sich zwar meist etwas mit der Zeit, bei Warmhärtung oder Nach-Tempern wirkt das Harz aber sofort sauberer und auch härter.
Das ist ein Vorteil z.B. bei glasbelegten Bögen. Da geht es nicht nur um die Haftung - da muss auch die Oberfläche möglichst gut und belastbar sein.

Der Grund wieso ich aber z.B. meine Bögen warm härte ist ein anderer...
Zum Einen hab' ich die Erfahrung gemacht, dass das Harz sich warm inniger mit dem Holz/Bambus verbindet - es wird halt auch einfach flüssiger...
Das Andere ist, dass das warm gehärtete Harz hitzeresistenter ist.
Das ist für mich wichtig, weil man Bambus-Yumis (oder jeden Bambus Bogen) mit Wärme nachkorrigierten kann ...vorausgesetzt der Kleber hält es aus. Ich justiere nach dem Bau die Form mit der Heissluftpistole oder Gasbrenner. Warmhärtung verringert da Verluste durch Versagen des Klebers.

Gruss,
Mark
"I don't believe it!!" (Victor Meldrew)

Benutzeravatar
Grombard
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2038
Registriert: 24.07.2016, 19:35

Re: Heatbox mit Heizstrahler?

Beitrag von Grombard » 11.07.2017, 16:54

Klingt soweit logisch.
Wenn mir der erste Bogen auf Grund einer mangelhaften Klebestelle versagt denke ich da vielleicht anders.
Aber bis dahin sehe ich für meine Projekte (kleine leichte Kinder und Damenbögen) keine Notwendigkeit mir so ein Ungetüm zu basteln.
Auch mein versehentlich bei 60+ gelandeter 56" Recurve scheint zu halten.

Kann natürlich gut sein, dass ich das Richtung Winter trotzdem brauche.
Wenn ich einen Bogen in der Wohnung verkleben lüncht mich mein Weib mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit.
Und auf dem Dachboden und in der Werkstatt habe ich dann keine stabilen 20+ Grad mehr.
irgendwas is ja immer

Benutzeravatar
Fichtenelch78
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1306
Registriert: 03.06.2013, 18:01

Re: Heatbox mit Heizstrahler?

Beitrag von Fichtenelch78 » 11.07.2017, 21:23

Mark hat vollkommen recht. Epoxy kann mit der Aushärtetemperatur sehr stark seine Eigenschaften verändern. Der gute alte Eulenkleber hatte bei 12 Stunden bei Raumtemperatur gehärtet gerade noch etwas mehr als die Hälfte der Belastbarkeit wie bei 115 Grad und 15 minuten..... aber solche Temperaturen tue ich meinen anderen Materialien nicht an :D
Das Leben ist nur so schlecht wie man es sich macht!

Onkel Tom
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 336
Registriert: 02.08.2014, 23:33

Re: Heatbox mit Heizstrahler?

Beitrag von Onkel Tom » 12.07.2017, 09:43

Ich habe mit dem neuen Eulenkleber ein Mittelteil für einen Take-Down aus Bettlatten kalt (20°C) zusammengepappscht. Der paßte in Rohmaßen einfach nicht in den Backofen, eine andere Möglichkeit habe ich nicht. Würde es für die Festigkeit der Klebungen etwas bringen, den nachträglich noch nach ca einer Woche bei ca 80°C nachzubehandeln? Wenn ja, wie lange?

LG Onkel Tom
Kaum macht man es richtig, schon funktioniert es.

Benutzeravatar
Fichtenelch78
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1306
Registriert: 03.06.2013, 18:01

Re: Heatbox mit Heizstrahler?

Beitrag von Fichtenelch78 » 14.07.2017, 08:00

Ehrliche Antwort?

Nö!

Wenn der kleber einmal voll durchgehärtet ist bringt es meines Wissens nach nichts mehr Ihn nochmal zu tempern.

Was übrings auch gut geht...wenn auch nur als "Notbehelf": Im Sommer das geklebte mit schwarzer Folie abdecken und in die pralle Sonne legen. Bei 30 Grad aussentemperatur wirds unter der Folie dann auch schön warm :)
Das Leben ist nur so schlecht wie man es sich macht!

Onkel Tom
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 336
Registriert: 02.08.2014, 23:33

Re: Heatbox mit Heizstrahler?

Beitrag von Onkel Tom » 14.07.2017, 08:22

Na gut, dann muß ich damit leben. Der soll eh nur 20# werden, falls der erste Versuch überhaupt gelingt.
Sommer, ja Sommer .. Wo isser denn? ;-)
Kaum macht man es richtig, schon funktioniert es.

Benutzeravatar
SchmidBogen
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1106
Registriert: 09.02.2014, 01:29

Re: Heatbox mit Heizstrahler?

Beitrag von SchmidBogen » 14.07.2017, 09:43

So. Jetzt melde ich mich auch mal.
Erst durch die Temperung wird man mit den Guten Eigenschaften von Epoxi belohnt.

Nachtempern innerhalb einer Woche ist möglich, aber sehr aufwendig und kritisch.

Einfacher und besser ist es direkt beim laminiervorgang das Stück auf eine gewisse Temperatur zu bringen um mit den Guten Eigenschaften belohnt zu werden, was man niemals durch Kalthärtung erreicht. Das ist auch der Vorteil von Epoxi.
Vorausgesetzt man hat Warmhärtendes Epoxi.

Selbst Kalthärtender Epoxi wird empfohlen nach der Aushärtung noch nachzutempern um in den Genuss der Guten Eigenschaften des Epoxis zu kommen.
Kalthärtung bedeutet nur, dass das Epoxi keiner zu grossen Hitze ausgesetzt werden darf während des Trocknens, da diese Kleber oftmals selber eine relativ grosse Hitze im Kern entwickeln und dadurch Brandgefahr durch Selbstentzündung besteht.
Dieses Thema hatten wir hier im FC schonmal wegen Exothermie von Epoxi.


Eine Nachtemperung MUSS genug lange und langsam (maximal erhöhung 10°C / h) erfolgen.
Zbsp Zieltemperatur 80°C:

Jeweils maximal 10°C pro Stunde langsam erhöhen. Anschliessend mindestens 3h Stabil auf + - 80°C (85°C) halten.
Ergibt eine Temperzeit von 11h.

Bei einer Zieltemperatur von 120°C erhöht sich die Temperzeit entsprechend auf 15h Temperzeit.

Wenn man innerhalb 1h das Bauteil von 20°C auf 80°C erhitzt, wird das Epoxi instabil, da die Molekül-Kette zerstört wird.

Anschliessend das ganze Stück langsam bei Raumtemperatur auskühlen lassen, bevor weiter gearbeitet wird. Und nein es bringt nichts, den Griff in den Kühlschrank oder in den kalten Keller zu stellen, da somit wiederum das Epoxi zerstört werden kann durch zu schnelles abkühlen.

Fazit:

Mach einen neuen Griff und schau, dass du bei Warmhärtenden Epoxi direkt auf die gewünschte Temperatur kommst. Hast du Kalthärtendes Epoxi brauchst du viel, viel Geduld und Zeit. :)
- Tradition trifft Moderne -

Benutzeravatar
HaBe
Full Member
Full Member
Beiträge: 106
Registriert: 02.03.2016, 12:10

Re: Heatbox mit Heizstrahler?

Beitrag von HaBe » 14.07.2017, 10:05

Sehr interessante Ausführung. Ich hätte da ein oder zwei Verständnisfragen.

Das mit der langsamen Temperatutsteigerung 10°C/h - gilt das nur für das Nachtempern, oder grundsätzlich ?
-> Ich habe öfter im Inet gesehen/gelesen, dass die Boxen entsprechend vorgeheizt werden.

Und welche Epoxi-Kleber sind denn warmhärtend ? Gehört da Smooth On dazu ?
Leute, die immer belehren wollen, verhindern oft das Lernen.

Charles-Louis de Montesquieu

Benutzeravatar
fatz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 6248
Registriert: 12.05.2015, 21:54

Re: Heatbox mit Heizstrahler?

Beitrag von fatz » 14.07.2017, 10:18

@SchmidBogen: Ich finde deine Ausfuehrungen zwar relativ interessant, aber ich glaube nicht, das sie ohne Angabe auf welches Harz sie sich beziehen auch nur irgendwas wert sind.
Haben ist besser als brauchen.

Antworten

Zurück zu „Bogenbau“