Osage ganz knapp

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luetze
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Osage ganz knapp

Beitrag von luetze » 25.12.2013, 22:52

Hallo Osagespezis. Da ich meine Lederarbeiten einschränken muß, punzieren macht ganz schön krach wenn alle zu Hause sind O0 , habe ich mal ein schmales Stück Osage rausgesucht. Ist ein 93 cm Stück was gespalten und gespleißt werden muß. Bandsäge habe ich nicht und da leicht verdreht und wellig geht es auf der Kreissäge auch nicht. Ist nicht viel Reserve da an Holz, sehr schmal und ich muß sehen das es für zwei Billets reicht.
Was meint ihr, kann ich es riskieren zu spalten? Und wenn, lieber von unten nach oben oder umgekehrt. Habe zwar schon etliche Bogen gebaut, aber bei so knappen Sachen mit Osage fehlt mir die Erfahrung.
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Victor_Eremita
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Re: Osage ganz knapp

Beitrag von Victor_Eremita » 25.12.2013, 23:04

Warum spleißen? Mach doch einen kurzen Indianer draus ;) Mit der Länge des Staves könntest du immer noch auf etwas über 40 cm Auszug kommen. Zumal wenn du das Holz mit Sehne belegst.

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inge
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Re: Osage ganz knapp

Beitrag von inge » 25.12.2013, 23:06

Mein Osage lies sich gut spalten. Von 7cm Einen 3cm, allerdings mit Längsriss.
lg
inge
Am Ende stellt sich die Frage:
Was hast du aus deinem Leben gemacht?
Was du dann wünschst getan zu haben, das tue jetzt.
( Erasmus von Rotterdam )

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Re: Osage ganz knapp

Beitrag von Tom Tom » 25.12.2013, 23:30

Führungsschnitt am Rücken setzen und dann spalten?

lg Tom Tom
Zeit ist eine durchaus relative Angelegenheit

Onslow Skelton
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Re: Osage ganz knapp

Beitrag von Onslow Skelton » 25.12.2013, 23:55

Ei gude,

spalten kann gehen muss aber nicht. Wenn du auf Nummer Sicher gehen willst, fahre einfach beim nächsten Schreiner vorbei den du im Telefonbuch findest, drück im einen "fünfer" in die Hand und lass den Stave sägen. Ist natürlich jetzt an den Feiertagen ein bisschen doof!

Gruß,
Frank
Ich bin nicht auf der Welt um zu sein,
wie andere mich gerne hätten!

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Re: Osage ganz knapp

Beitrag von acker » 26.12.2013, 00:04

Osage , wenn es denn ein selfbow werden soll, sollte man immer spalten !
Osage mag es überhaupt nicht wenn man der Faser nicht folgt.
Also, schön sachte spalten mit kleinen Keilen, da ist ausreichend Holz vorhanden, mehr als 3cm breite brauchst Du letztendlich nicht .

Also , faß Dir ein Herz und geh da dran .
Nach dem Spalten , die Wurfarme ganz grob herausarbeiten , aber nur in der Dicke ! noch keinen breiten taper vornehmen. Dann richtest Du die Verdrehung im hinteren Bereich der Rohlinge , das würde ich mit der Hlp machen sofern das Holz trocken ist .
Wenn das erledigt ist, spleissen und weiter bauen :)
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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Re: Osage ganz knapp

Beitrag von Bowster » 26.12.2013, 08:58

Ich würde auch nur spalten, vor allem bei deinem Stück, welches ja auf jedem Fall, zumindest zum Teil, auch sehr wellig gewachsen ist, wenn Du da sägst, verlierst Du jede Menge Holz, Osage lässt sich, wenn der Spaltkanal nicht durch einen Ast läuft, üblicherweise sehr gut spalten, ein kleines Restrisiko bleibt zwar, aber wer nicht wagt...

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Re: Osage ganz knapp

Beitrag von luetze » 26.12.2013, 12:52

Danke für eure schnellen Antworten. Es bleibt eigentlich eh nur spalten, habe mich halt nicht ohne euch zu fragen ran getraut. Werde berichten wie es gelaufen ist. Acker, danke für deine Ausführung. Mit der HLP richten ist sicher von Vorteil weil mit dämpfen nicht die ganze Länge mit einmal über den Topf passen würde. Die Ringe halten sich auch mit 2mm sehr zurück, ich halte euch hier auf dem Laufenden

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Re: Osage ganz knapp

Beitrag von Haitha » 27.12.2013, 06:36

Der wird sich schön sauber spalten lassen, hör auf Ackers Beschreibung, dann wird das schon.
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Re: Osage ganz knapp

Beitrag von luetze » 28.12.2013, 00:33

Ich habe auf euch gehört, und kaputt ist er. Zwei Hälften sauber in der Mitte durch ;D .
Spalten hat geklappt wie gewünscht, das Holz ist absolut trocken und hat keine Zicken gemacht. Jetzt heißt es mit den spärlichen Billets mit Macken O0 das beste daraus machen. Sind schon grob bis auf einen Ring vom Rücken her freigelegt und nun noch 4 cm breit. Also wenn die Kanten der WA gebrochen werden dürfte der Bogen nicht breiter als 3,3 cm werden und einen knapp 2mm Ring am Rücken tragen. Mal sehen was von den Trocknungsrissen am Bauch noch wegfällt, und wie ich sie gerichtet bekomme.
Also wieder mal so ein Osageprojekt mit Herausforderung ;) .
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Re: Osage ganz knapp

Beitrag von Radon » 28.12.2013, 00:36

Hallo luetze,

das sieht doch gut aus.
Die WA meines Osage Arbeitstieres haben max. 28mm Breite.

Gruss
Stefan

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Re: Osage ganz knapp

Beitrag von Haitha » 28.12.2013, 04:35

Supi!
Und mehr als breit genug!

Da :)
Bild

Tip: Die Spitzen der Ausschnitte einmal gerade mit der Säge ausfahren oder vor dem sägen dünn vorbohren.

H
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Re: Osage ganz knapp

Beitrag von luetze » 30.12.2013, 22:54

Haithabu, danke für den Tipp, Osage scheint ja gern in längs Richtung zu reißen. Das Richten mit dr HLP habe ich aufgrund der schon vorhandenen Trocknungsrisse verworfen, schon beim kleinsten Versuch zeigten sich sofort neue kleine Risse. Deshalb den Gänsebräter raus und ab ne Runde dämpfen :o
Der Rückenring ist auch freigelegt und um die Dornen habe ich erst mal zwei Ringe stehen gelassen.
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Dornen mit Zugabe
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Ergebniss 1. WA nach dem Richten
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Ab in den Dampf

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Re: Osage ganz knapp

Beitrag von luetze » 03.01.2014, 00:11

Solange ihr mir nicht helfen müsst ;) , möchte ich doch den weiteren Fortschritt mitteilen. Da ein W-Spleiß schon sehr filigran ist habe ich mich für einen Z-Spleiß entschieden. Und da ich von meiner lieben Frau eine Japansäge von Dick bekommen habe war dies auch ohne Bandsäge gut umsetzbar. Also ist der Rohling jetzt 176 cm lang und grob in Form gebracht, Griffbereich und WA erst mal von 35 auf 15 mm. Ich spiele noch mit dem Gedanken etwas zu kürzen oder leichte Recurves zu biegen, aber das entscheide ich nach Laune beim bauen. Habe da noch etwas Zeit, da ich erst gedämpft habe muß sich das Holz eh noch ein Weilchen erholen.
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die Flucht kann sich auch schon sehen lassen
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ein WA hat etwas mehr Reflex
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jetzt ist es schon ein Bogenrohling
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Trockenprobe sieht schon ganz passend aus
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Z-Spleiß auf Griffbreite mit Materialzugabe

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Re: Osage ganz knapp

Beitrag von Haitha » 03.01.2014, 00:28

Gut gemacht ! :)
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