Backings verwendbar?

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Hammer
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Backings verwendbar?

Beitrag von Hammer » 14.04.2013, 09:49

Hallo,
diese beiden Bambuslatten habe ich beim Fachhändler als Backings gekauft (Versand). Die (einseitigen) Verdickungen zwischen den Nodien machen mich etwas ratlos; kann ich daraus brauchbare Backings herstellen? Wenn ich alles auf gleichmäßige Dicke arbeite, habe ich ja keine ebene Fläche mehr zum Verleimen. Ich bezweifle auch, daß sich das mit Schraubzwingen beiziehen ließe, und vermute 'mal, daß das Tillern ein Alptraum würde. Zurückschicken?
Bitte sagt mir Eure Meinung.
Viele Grüße
Markus
Backing1.jpg
Backing2.jpg

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Squid (✝)
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Re: Backings verwendbar?

Beitrag von Squid (✝) » 14.04.2013, 11:22

Sehn OK aus.
Der Rücken - die Aussenseite mit den Nodien wird nicht bearbeitet. Wenn man die Nodien flach schleift, dann wird der Bogen an den Stellen instabil. Man muss daher das Backing sehr genau vorbereiten, weil man es später nur noch minimal (etwa an den Kanten) bearbeiten kann.

Verklebt wird mit der weichen Innenseite, nachdem man das Backing flach geschliffen ungd getapert hat (in der Mitte 3 mm, an den Enden 1,5 mm hat sich bei den meisten Bögen im üblichen Zuggewichtsbereich bewährt). Die Dicke wird zweischen zwei Nodien gemessen.

Beim Abschlaifen polstert man die Stellen zwischen den Nodien mit altem Fahrradschlauch oder sowas. Dann wird der Bambusstreifen auch schön plan. Dass an den Nodien das Ding etwas Dicker ist, macht nix und gehört beim Bambus dazu.
Später nimmt man dann noch den überstehenden Teil der Nodien weg, so dass nur leichte Gnubbel bleiben.

Etwa so: http://www.blacksmith77k.de/wp-content/gallery/bambei2/st834300.jpg
http://img863.imageshack.us/img863/6103/griffstck.jpg
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 14.04.2013, 22:42, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Omega
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Re: Backings verwendbar?

Beitrag von Omega » 14.04.2013, 11:49

Hallo Markus,

die Streifen scheinen mir etwas verdreht gespalten (geschnitten) zu sein (ist mir auch schon mal beim Spalten eines Rohres passiert). Die Nodien sollten waagerecht liegen. Die erste Aufnahme ist leider zu schlecht um aussagekräftig zu sein.
Es gibt besseres Material, aber verwenden kann man die Streifen schon.

Gruß
Omega

Hammer
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Re: Backings verwendbar?

Beitrag von Hammer » 14.04.2013, 12:37

Hallo,
es geht mir um die sehr ungleichmäßige Wandstärke. Wenn ich die Streifen auf der Abrichte auf Dicke hobele, bekomme ich keine gleichmäßige Dicke (daß ich nur die Innenseite bearbeite ist schon klar); auf dem Bild ist zu sehen, wie das Material an ein paar Nodien deutlich dünner wird, dazwischen quasi anschwillt, und das auch noch einseitig.
Backing3.jpg

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Frankster
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Re: Backings verwendbar?

Beitrag von Frankster » 14.04.2013, 12:40

evt. könntest du an dieser Stelle das Backing dämpfen...
Nimm nicht den ganzen Baum wenn Dir ein Ast genügt

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magenta
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Re: Backings verwendbar?

Beitrag von magenta » 14.04.2013, 12:42

Meiner Meinung nach ist das keine Qualität für den Bogenbau.
Wenn ich das recht sehe - insbesondere auf Bild 1 das rechte Backing im oberen Bereich -
weist der Bambus dort eine deutliche Verdickung nach einer Nodie auf.
Wenn Du das Backing normal planschleifst, bleibt Dir die Verdickung dort stehen, was erhebliche Schwierigkeiten
beim Tillern erwarten läßt.
Schleifst Du das Backing auf gleichmäßige Dicke hast Du dort beim Auflegen einen größeren Zwischenraum zum Bauchlaminat; diesen Spalt unmittelbar nach der Nodie planzupressen, scheint mir kein empfehlenswertes Vorgehen.
Kurzum - Händler anrufen, evtl. Bild schicken, letztenendes gegen brauchbares Backing umtauschen; ich würde so ein Bambusbacking nicht verwenden, dafür steckt in einem Bogen zuviel Arbeit und Herzblut.
Im übrigen - wenn ich richtig gezählt habe, weist der Bambus auf die Länge (von 1,80 m?) acht Nodien auf; auch das spricht nicht für erste Sahne.
Wenn Du Super Qualität haben willst - die allerdings nicht billig ist - die bekommst Du bei Dick:

Bambusbacking

Allerdings im 5er Pack.

Klaus

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Re: Backings verwendbar?

Beitrag von Hammer » 14.04.2013, 13:09

Vielen Dank für Eure Vorschläge!
Ich denke, ich werde mit dem Händler Kontakt aufnehmen und sehen, was er meint.
Viele Grüße
Markus

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shokunin
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Re: Backings verwendbar?

Beitrag von shokunin » 14.04.2013, 18:48

Hi!

Ich hab' mit den Backing an sich so kein Problem. Ist 'ne Preisfrage... meine waren ca bei 6 Euro für 45mm x 2,5m. Bei 20 Euro für ein 45mm x 2m Backing bei Dictum würde ich mir natürlich was anderes erwarten...
Ich hab' aus dieser Art Zeug jedenfalls diesen Winter erst 14 Yumis gebaut - und sie schiessen...

Ich hoble meine Backings einfach plan.
Dazu fixiere ich einen dicken Fichtenladen stehend an der Hobelbank, so dass man das Backing auf die Schmalseite legen kann.
Dort wird es mit einer Schraubzwinge und Holzklötzchen an einem Ende fixiert.
Zum Hobeln lege ich dann ein gefaltetes Tuch unter die zu bearbeitende Fläche.
So kann man sich bequem und ohne Rutschen entlang arbeiten und Unebenheiten in der Aussenfläche ausgleichen. Man legt einfach das Tuch unter den wulstign Teil hier z.B. und hobelt... der Bereich davor und dahinter federt weg, der gestützte Bereich mit Tuch drunter wird stärker angegriffen. So kann man auch z.B. vermeiden, dass neben den Nodien (die ja sonst aufliegen) zu viel weg kommt.

Für mich geht es am schnellsten mit meiner eisernen enlg. Rauhbank. Kleinere Hobel gehen auch, gut scharf müssen sie halt alle sein.

Gruss,
Mark
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Re: Backings verwendbar?

Beitrag von Squid (✝) » 14.04.2013, 22:44

Wäre ja schön gewesen, wenn du gleich das seitliche Bild eingestellt hättest und deine Frage konkretisiert hättest.
Dann kann man nämlich sachdienlichere Angaben machen, als nach Betrachtung des Längsbildes, das m. E. keine relevanten Fehler aufweist.
Ich meine aber, dass auch diese Verdickung, wenn sie denn auf 3 mm gehobelt ist, kein Problem darstellt und mit Epoxy und normalem Zwingendruck verlässlich als Backing taugt.
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Re: Backings verwendbar?

Beitrag von Neugier » 14.04.2013, 23:03

@shokunin
Gibt es von der Abeitweise ein Foto?
Das wäre super
Grüße
Ng.

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Galighenna
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Re: Backings verwendbar?

Beitrag von Galighenna » 15.04.2013, 09:51

Solche unregelmäßigkeiten bei Bambus können durchaus vorkommen. Wenn das alles auf 2-3mm runtergehobelt ist, ist es aber so biegsam, das sich das Backing Problemlos auf einen plan gehobelten Rücken kleben lässt.

Bei allen Klebungen gilt: IMMER vorher mindestens eine Trockenübung machen und alles ohne Kleber zusammen tun und in die Form zwingen. Dann ordentlich kontrollieren ob alles da ist wo es hin gehört, die Laminate fluchten und ob die Klebefuge überall gleichmäßig ist. Gegebenenfalls nacharbeiten bis alles perfekt passt. Dann Markierungen auf den Rücken machen, wo das Seil (Seil&Keil Methode) oder die Zwingen sitzen sollen.

Dann sollte es keine Probleme bereiten solch eine Welle im Bambus plan auf den Bogen zu bekommen.
Übel übel sprach der Dübel,
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Re: Backings verwendbar?

Beitrag von Hammer » 15.04.2013, 12:43

Womit ich immer noch Probleme habe, ist, daß die Verdickung einseitig ist: links habe ich 12 mm + die Kurve, rechts ist das Material 8 mm dick und fast flach. Wie ich das gleichmäßig hobeln soll, ist mir schleierhaft, auch mit unterlegen wird das wohl nix, da wird sich ja die dünnere Seite stärker nach vorn (zum Hobel) wölben als die dickere.

@ Squid: Das erste Bild ist doch von der Seite aufgenommen. Und ich dachte, daß ich die Problemstellung deutlich genug gemacht habe: "Die (einseitigen) Verdickungen zwischen den Nodien machen mich etwas ratlos;" "Wenn ich alles auf gleichmäßige Dicke arbeite, habe ich ja keine ebene Fläche mehr zum Verleimen." Viel konkreter geht's ja nicht.

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Re: Backings verwendbar?

Beitrag von Galighenna » 15.04.2013, 12:48

Was hat denn dein Händler gesagt?

Mit dem Bandschleifer, ner Raspel und ner Ziehklinge bekommt man auch so eine Stelle in den Griff. Ärgerlich ist natürlich, das sowas deutlich mehr Aufwand macht.
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tomtux
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Re: Backings verwendbar?

Beitrag von tomtux » 15.04.2013, 13:05

ich bringe meine backings mit reifmesser und ziehklinge auf dicke, zeitaufwand 15-30 minuten.
kein bandschleifer, kein hobel, die bambusstecken wachsen nämlich auch meist nicht entlang eines lineals.

das problem wird eher, dass beim gerade aufziehen bei dieser wölbung ein gut erkennbarer knick in längsrichtung auftreten wird.
ich würde:
auf gleichmässige dicke bringen, d.h unter 1mm an der kante.
dann auf eine ebene unterlage aufspannen, unter umständen mit der hlp ein wenig nachhelfen (hitze AUSSCHLIESSLICH von INNEN!!!!)
form mit ein paar mm überstand anzeichen und ausarbeiten.
dickentaper auf annähernd endmass bringen.
längsflucht kontollieren und gegebenfalls noch korrigieren (deswegen vorher das übermass)
dickentaper auf endmass bringen.

arbeitsaufwand mit dem ganzen richten ca. 1h, ergebnis ein gerades backing mit annähern messerscharfen kanten.

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Morten
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Re: Backings verwendbar?

Beitrag von Morten » 15.04.2013, 14:20

Ich mache das immer mit einem Handbandschleifer, stationär befestigt. P40er Band.
Aufwand ca. 10min.
Da kannst Du punktuell gut schleifen, immer die Dicke kontrollieren.
D.h. dem Rücken folgen in der Dicke. Die Nodien selber erhaben lassen.
Beim aufpressen auf ein gerades Stück Bauchlaminat wird das Backing dann auch Plan...

Morten

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