Hilfe Stauchbrüche

Themen zum Bogenbau
RoIce
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Hilfe Stauchbrüche

Beitrag von RoIce » 18.02.2013, 17:09

Guten Tag liebe Fletcher!

Ich habe mich vor einiger Zeit hier schon mal bemerkbar gemacht, und lese auch schon lange mit.

Nun ist es mir endlich gelungen (bzw. ich hoffe es gelingt) meinen ersten Bogen zu bauen.
Aber es gibt ein Problem. Nach dem Tillern und dem groben schleifen des Bauches, habe ich festgestellt, dass sich insbesondere am oberen WA Stauchbrüche/risse gebildet haben. Am unteren WA gibt es nur an einer Stelle einen, und den halte ich für unbedenklich. Aber am Oberen sind mehrere grössere, und sogar einige ganz grosse/tiefe aufgetaucht... Der Bogen hat ausserdem ziemlich viel Set (zusätzlich zum leicht deflexen Stave...).

Hält der Bogen das aus? Oder braucht er ein Pflaster? Wegwerfen hoffe ich doch nicht... ???

Ich vermute sie sind beim Tillern entstanden, da hatte ich nämlich zwischenzeitig eine Schwachstelle an der Stelle, an der er jetzt knittert...

Zur besseren Beutreilung hier ein paar Daten und Bilder:

Material: Hasel Sap, ca. ein Jahr gelagert, Durchmesser ca. 5-8 cm
Ca. 30 # @ 28"
Länge NtN: 155 cm
Breite: 4 cm auf 1.2 cm
Steifer Bereich: 35 cm
Griff liegt knapp 5 cm unter der Mitte
Etwa 1/2 Pyramidial
Mehrere kleine Totäste, nichts tragisches
Bast hab ich draufgelassen, einerseits als "natural Backing", andererseits aus Gründen der Optik



Rücken
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Vollauszug
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Nach dem Abspannen (Das meiste ist Set und nicht Sringfollow, will heissen es bleibt dauerhaft...)
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Knitter unterer WA
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Knitter oberer WA
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Leider gibt meine Kamera keine bessere Bildquali her... Ich hoffe das reicht trotzdem um die Sache beurteilen zu können. Falls was fehlt, nur fragen ;)

Vielen Dank schon im voraus!

MfG

Roman
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Vulkanier
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Re: Hilfe Stauchbrüche

Beitrag von Vulkanier » 18.02.2013, 17:22

Mein Beileid.
Hatte ich auch schon bei einem Robiniensplintböbelchen.
Ich schieß den nicht mehr, ist nur noch Deko.
Am Auszugsbild sehe ich das die Mitte zu steif ist und die Knitterfalten beginnen bestimmt dann dahinter.
Auch scheint es das du ihn sehr weit ausziehst für die Länge von 155cm und den Bogen damit überlastet hast.
Vielleicht haben die Experten hier ja noch nen Tipp zur Rettung, ich würde mich dem nächsten widmen.
Grüße vom Vulkan

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Re: Hilfe Stauchbrüche

Beitrag von tommi370 » 18.02.2013, 17:23

Hallo Roman,

die Bildquali reicht völlig, um diese schönen Stauchbrüche zu erkennen. Sorry, aber in meinen Augen Feuerholz, bau´einen neuen. 155 cm, steifer Griff und 28" Auszug finde ich für Hasel eher "gewagt.

Gruß
Thomas

ralph_hh
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Re: Hilfe Stauchbrüche

Beitrag von ralph_hh » 18.02.2013, 17:37

Warum machst Du bei einem ohnehin nur 155cm kurzen Bogen den steifen Griffbereich 35cm lang?? bleibt nur 120 zum biegen, das ist für 28" Auszug zuwenig. Im unteren WA biegt er auch aussen nicht mehr viel.

Pflaster? Im Sinne von Bereich totlegen? Dann wären die nichtbiegenden Bereiche noch mehr, was soll denn da noch arbeiten?

Mein Beileid.

Gornarak
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Re: Hilfe Stauchbrüche

Beitrag von Gornarak » 18.02.2013, 17:42

Im unteren Wurfarm hast du mittig immer noch ne Schwachstelle. Die müsstest du am ehesten nach außen hin entlasten. Evtl. auch noch die Fades verkürzen, um die Biegung weiter zu verteilen. Dann musst du aber auch den oberen Wurfarm entsprechend schwächen. Ne Rakete wird das nicht mehr, aber so lassen würd ich den auch nicht, wenn du den noch schießen willst.

Ins Gelbe
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Re: Hilfe Stauchbrüche

Beitrag von Ins Gelbe » 18.02.2013, 17:48

Hi,

Für den ersten finde ich den top!
Das Problem ist, dass der Bogen zu kurz ist.Also entweder nur 23" ausziehen oder länger bauen.Da das dein erster ist würde ICH den in Frührente schicken und einen neuen (längeren) bauen.Der Tiller ist gut ,wenn du den nächsten länger machst, wird das dann ein guter Bogen.

Yellow
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Tante Google ist die einzige Frau, die ich kenne, die benutzt werden WILL.(Toaster)

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Re: Hilfe Stauchbrüche

Beitrag von Nightbow » 18.02.2013, 17:52

Meine meinung bau noch einen aus hasel diesmal 15-20 cm länger biegung darf 5 cm näher an die fades ran zum leistungs ausgleich tipps 5mm schmaler dan past der bogen
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Re: Hilfe Stauchbrüche

Beitrag von Squid (✝) » 18.02.2013, 18:27

Der ist hin.
Ursachen:
1. Baufehler (zu wenig Biegebereich, viel zu lange Griffzone)
2. Überlastung des Holzes wegen eines viel zu ambitionierten Designs. Das kann so mit Osage klappen, nicht mit Hasel.
3. Bei der geringen Länge auch noch ein asymmetrisches Design. Das killt den unteren Wurfarm.

Schöne Stauchfalten übrigens. Sehr beispielhaft.

Klar kannst du ihn weiterhin schiessen. Er wird sich irgendwo bei einem relativ geringen Zuggewicht einpendeln. Aber besonders spaßig wird das nicht sein.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Hilfe Stauchbrüche

Beitrag von Ravenheart » 18.02.2013, 19:03

...ja, tut mir leid, aber da is nix mehr zu kitten...
Mach Dir nix draus, das gehört zum Anfangen im Bogenbau dazu!
Versuche ihn liebevoll als "Lehrstück" zu sehen - und wenn du den Bogenbau weiter vertiefen möchtest: bewahre ihn auf! Du kannst ihn dann später - mit mehr Erfahrung - noch mal analysieren und noch mehr daran lernen!

Rabe

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Re: Hilfe Stauchbrüche

Beitrag von RoIce » 18.02.2013, 21:33

Tja....

Schade. Vielen Dank für all die schnellen Antworten.

Ich werde ihn auf jeden Fall aufbewahren, schiessen aber wohl kaum, da ich eigentlich seit dem krummen Stock des kleinen Jungen nie mehr Bogen geschossen habe...
Der nächste folgt auf jeden Fall :D

Zum Design kann ich eigentlich nur sagen, dass ich mich da ganz nach Gefühl ans Holz rangetastet hab und einfach genutzt habe was es mir bot (oder was ich eben glaubte dargeboten zu bekommen :P ). Der untere WA hats eigentlich ziemlich gut verkraftet, aber mir scheint dort ist mir der Tiller auch besser/gleichmässiger gelungen bzw. die vorhandene Länge wurde besser genutzt...

Ich hab auf jeden Fall was für den nächsten gelernt.

Danke nochmal!

Roman
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Re: Hilfe Stauchbrüche

Beitrag von Gornarak » 18.02.2013, 21:51

Ich find, dass der obere besser als der untere biegt :)

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Re: Hilfe Stauchbrüche

Beitrag von RoIce » 18.02.2013, 22:10

mmmm, jetzt wenn ich's auf dem Bild nochmal anschaue haste recht... Live schiens andersrum, aber in meiner Werkstatt ist zu wenig Platz um das ganze aus der Distanz auf mich wirken zu lassen... :) Muss wohl in Zukunft mehr mit Fotos arbeiten oder mal mit dem Tillerstock raus zwischendurch.
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Re: Hilfe Stauchbrüche

Beitrag von ralph_hh » 19.02.2013, 10:49

Fotos!! Hat mir bislang am besten geholfen. da wo ich beim Bodentiller oder auf dem Tillerstock nichts mehr sehe, gehen mir dann vor dem PC beim Anblick des Fotos die Augen auf. Und zur Not zeichnet man noch ne Ellipse ein als Hilfsmittel.

@Gornarak, Du meinst er soll den schiessen? Als Laie in solchen Sachen die Frage: Besteht bei den Falten nicht die Gefahr, daß er einem durch Bruch am Bauch dann gänzlich um die Ohren fliegt? Ich hab einen Ahorn mit dagegen eher harmlosen Stauchrissen an einer Kante und trau mich nicht mehr wirklich, den voll auszuziehen. Ist das unbegründet?

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Re: Hilfe Stauchbrüche

Beitrag von Gornarak » 19.02.2013, 11:05

ralph_hh hat geschrieben:@Gornarak, Du meinst er soll den schiessen?

So, wie er ist auf keinen Fall. Mann könnte, wenn man es unbedingt wollen würde, einige Rettungsversuche (z.B. mit diverse Glaspflastern) unternehmen. Meiner Meinung nach lohnt das aber nicht.

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Re: Hilfe Stauchbrüche

Beitrag von Omega » 19.02.2013, 11:55

So schade wie das am Anfang ist. Aber ich glaube Du hast bei Deinem 1.Versuch ne Menge gelernt.
Nur nicht aufgeben.
Gruß
Omega

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