Ein paar Fragen zu Eibe

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ralph_hh
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Ein paar Fragen zu Eibe

Beitrag von ralph_hh » 28.01.2013, 15:02

Gibt es von der Eibe eigentlich verschiedene Wuchsformen oder sind das verschiedene Arten?
Ich kenne einige als hohe Bäume mit weit ausladenden waagerecht wachsenden dicken Ästen, allesamt perfekte potentielle Bogen. (Nebenbei der perfekte Kletterbaum für Kinder.)
Und dann gibt es welche, die eher wie ein Busch wachsen, Äste dicht an dicht, alles nach oben strebend, alle 30cm Y-förmig verzweigend und als Bogenholz völlig untauglich.

Ich durfte neulich helfen, eine Eibe zu fällen und hab im Gegenzug das Holz haben dürfen. War leider die buschige Form, zu mehr als 4 Rohlingen mit 1,2-1,5m Länge hat es nicht gereicht, Äste und Knicke inklusive. Mal sehen.

Da stellt sich mir gleich mal die Frage: Wie stelle ich bei einem sehr kurzen Bogen sicher, daß ich den nicht über Maßen ausziehe? Kurze Pfeile?

Gornarak
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Re: Ein paar Fragen zu Eibe

Beitrag von Gornarak » 28.01.2013, 15:43

Soweit ich weiß werden die kleinen buschigen (nach vielen vielen Jahren) zu den großen ausladenden wenn ,man sie nicht zur Hecke stutzt. Eigentlich dürfte in unseren Breiten in erste Linie die europäische Eibe (Taxus baccata) vorkommen.

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Bowster
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Re: Ein paar Fragen zu Eibe

Beitrag von Bowster » 28.01.2013, 15:49

Hallo, biegender Bereich des Bogens durch 2, ergibt die maximale Auszugslänge, habe selber ein paar Kurzbögen, wo ich diese Regel ein wenig überreize, das gibt dann, wenn nicht Bruch, zumindest ´ne Menge Set.
Die verschiedenen Wuchsformen fallen mir auch immer wieder auf, oft sieht ein Stämmchen/Ästchen auch von aussen geeignet aus, und erst beim Schneiden bemerkt man, dass der Stamm nicht nur jede Menge Totholzeinschlüsse hat, sondern auch Verwachsungen und...

ralph_hh
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Re: Ein paar Fragen zu Eibe

Beitrag von ralph_hh » 28.01.2013, 17:08

Ich wohn da nicht mehr, das wird nichts mit Fotos. Aber ja, es war eine Eibe, in einem Park, uralt.
Ich denk das Bild hier aus dem Nezt gibt eine Idee, wie sich das entwickeln kann.
http://s3.imgimg.de/uploads/IMG6395d4531382JPG.jpg
Der Baum im Park war bestimmt so an die 15m hoch, Äste so an die 8cm dick, weit ausladend, ringsum gleichmässig verteilt, in allen Höhenlagen. Unser Sohnemann ist da im zarten Alter von 3 Jahren hochgeklettert. Ich hab leider beim Googlen nichts vergleichbares gefunden.

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Re: Ein paar Fragen zu Eibe

Beitrag von Ravenheart » 28.01.2013, 17:28

ralph_hh hat geschrieben:Gibt es von der Eibe eigentlich verschiedene Wuchsformen oder sind das verschiedene Arten?


Beides ja!
Je nach Licht, Nachbarn und Verbiss in der Jugend können die Wuchsformen zwischen Busch und Baum variieren. Und neben den "klassischen" Formen gibt es "Säuleneiben" mit streng senkrechtem Habitus - und bestimmt auch Hybriden...

Klick Säuleneibe

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Granjow
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Re: Ein paar Fragen zu Eibe

Beitrag von Granjow » 29.01.2013, 14:47

Hin und wieder werden auch Japanische Eiben (Taxus cuspidata) gepflanzt. Die haben tendenziell etwas dunklere und längere Nadeln (können an der langsam schmaler werdenden Spitze von Taxus baccata unterschieden werden). Sieht meist etwa so aus.

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doubleD
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Re: Ein paar Fragen zu Eibe

Beitrag von doubleD » 29.01.2013, 18:52

Also im Prinzip .. Nein... eine Eibe die aus einem Genpool stammt der in der Gegend heimisch ist sollte einen 1 stämmigen bzw an ganz freien Standorten mehrstämmigen straff aufrechten Wuchs zeigen... im Prinzip.

In der Realität aber gibt es den Menschen und dieser hat eine Leidenschaft dafür Pflanzen aus fernen Gegenden in seinen Garten, Park etc.. zu pflanzen. Solche Pflanzen reagieren in der Regel mit dramatischen Veränderungen im Wuchs auf die nicht in Ihren Genen gespeicherte Umwelt bei einigen Pflanzen werden sogar Notfallprogramme für Klimaschwankungen gestartet ( eine Eibe braucht 2000 Jahre bis zur vollen Größe)
Aber damit nicht genug der Mensch kennt auch den Neid und möchte das gleiche in seinem Garten besitzen das auch der Nachbar hat... darum hat er schon vor etwa 8000 Jahren die Technik des Klonens (von Pflanzen) entwickelt.
Um das ganze schon angerichtete Chaos noch zu kröhnen trat Gregor Mendel auf den Plan und gleichzeitig entdeckte ein Sklave auf der Insel Reunion die künstliche Befruchtung...
Nicht genug das vorher schon die Gärtner Karl des Grossen mit Clochizin und Chromosomenverdoplung gespielt hätten..
Nein nun machte sich der Mensch wahrhaftig daran das Leben seinem Willen zu unterwerfen.. leider hatte nur jede Generation seidher einen etwas anderen Willen..

Oder kurz autochtone Eiben mit typischem Wuchs sind selten, die Regel ist das genetische Chaos.
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btw Duty is ours, consequences are God's

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Re: Ein paar Fragen zu Eibe

Beitrag von Victor_Eremita » 30.01.2013, 22:16

Zur Sache mit der Pfeillänge. Ich schieße auch sehr kurze Knüppelbögen die selten länger als 1,20 sind. Auf meinem kürzesten Eibenbogen 1, 07 m verschieße ich Pfeile mit einem Auszug von lediglich 40 cm.
Was dir für den Anfang helfen wird den Bogen nihct zu weit zu ziehen ist eine Verdickung am Pfeilschaft, die dir an der Bogenhand die max. Auszugslänge signalisiert. Ich habe mir da mit einer Schnurwicklung getränkt in Birkenpech beholfen. Das stabilisiert die Spitze und bringt zusätzliches Gewicht in der vorderen Bereich, das du brauchen wirst, um den Pfeil ausreichend elastisch zu bekommen. Zur Sicherheit bleib etwas unter dem max. Auszug. Ich baue meist min. 3 cm Sicherheit ein.

Nach einiger Zeit gewöhnt sich aber der Körper an die verkürzte Auszuglänge.

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