Carbon-GFK-Esche WA

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stefan albers
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Carbon-GFK-Esche WA

Beitrag von stefan albers » 06.11.2005, 14:00

Hallo Alle, ich bin neu hier :-)

Habe mich praktisch einmal durch das Bogenbauforum gelesen. Respekt an alle Holzwissenschaftler und Bogenbauer hier!!!
Und die Seite an sich ist auch etwas Besonderes...

Da ich eher aus der Surfer und Modellbau Richtung komme möchte ich die Vorteile von Verbundwerkstoffen in meinem neuen Bogen nutzen.
Ich baue gerade folgenden Bogen:
Semipyramidal Bogen mit arbeitenden Recurves.
Länge Rohling: 180 cm Nocke/Nocke
Trägerschicht Esche
Backing vom Träger nach außen:
- GFK Biaxial-Gewebe 408g/qm
- GFK Unidirektionalplatte 0.5mm
- Carbonband unidirektional 125g/qm

Facing:
- Carbonband unidirektional 250g/qm

Da mir die Erfahrung fehlt auf eine genaue Wurfleistung hin zu arbeiten, habe ich mich für die S-Pyramidalform entschieden. So kann ich durch verschlanken der WA in der Breite die Leitung nachregulieren. Genauso wird das Tillern wohl nur so ablaufen.

Den Griffbereich werde ich mit Holzlaminat verstärken. Das Facing wird am Ende des Fade-outs zum Griff hin unterbrochen.

Wie dick würdet ihr die Eschenträgerschicht anlegen? Ich hab so an 7-8 mm zu den Tips auf 3-4 mm auslaufend gedacht...
Ist ein Facing von 250g/qm druckstabil genug? Oder ist hohle Glasfaser genauso gut?

Meine Hauptfrage ist aber folgende:

Alle Laminate mit Verbundwerkstoffen die ich bis jetzt gemacht habe wurden NICHT gebacken oder getempert. Gab nie ein Problem, war aber auch noch kein Bogen dabei... Die elastische Verformung ist ja doch sehr hoch, MUß man backen/tempern???

Ist es sinnvoll die Biaxialschicht direkt unters Carbon zu legen um MEHR Verwindungssteife zu erzielen?

Ich hoffe weiter das Esche elastisch genug ist. Außerdem muß sie auch noch einen Teil der Druckbelastung aufnehmen. (Stauchbruchgefahr?)

Ich weiß das hier auf höchstem Niveau mit Holz umgegangen wird. Trotzdem hoffe ich auch auf meine Plastikfragen Antworten zu bekommen :-)

Tecel

shantam

Beitrag von shantam » 06.11.2005, 15:09

also vom vom facing-->> backing

ohne gewähr
das facing wird versagen,weil zu dünn.

in der mitte eine schicht esche?
mach lieber 2-3 schichten,und bei rcurves reicht meist ein taper von 2mm insgesammt.

die biaxlage ist dicker als nötig und gehört in die mitte vons ganze.

glasfaserplatte 0,5mm ist dünn(ich habs noch nicht benutzt,geht wahrscheinlich nur für geringe zugewichte.

wenn du eh aussen carbon haben willst,was soll dann die glaslage?

nimm doch gleich eine carbon platte.
die dickste die ich kenne ist allerdings nur 0,5mm stark.

ganz allgemein sollte backing ud facing ausgewogen sein und harmonieren.
ist eine seite zu stark(bei dir das backing),zerstört es die andere seite.

die S-Pyramidalform stelle ich mir jetzt 3eckig vor,richtig?
wenn ja,mach es lieber flach wie alle anderen bogenbauer auch.
soviel runtertillern und tillern überhaupt geht beim glasbau halt nicht.
wenn der rohling fertig ist,war es das bis aufs feintuning.
wieviel pfund willst du denn haben?


ob du tempern mußt,hängt eigentlich nur davon ab welches harz du benutzen willst?
im zweifels fall IMMER.

Offen reicht
,WA rein auf 50°stellen und mit ner alte decke oder so abdecken und warten.

letzter punkt,
die esche wird niemals alleine die druckbelastung von einem carbon backing aushalten.

der "normale"aufbau wäre glas,2-3holz,glas.

gruss shantam

stefan albers
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Druckbereich

Beitrag von stefan albers » 06.11.2005, 19:52

Danke für die ausführliche Antwort!

Also ist nicht alles nach der letzten Backinglage Druckzone? Würde bedeuten die komplette Eschenstärke plus facing nimmt die Druckspannung auf? Dann wäre doch die biaxiale Lage die letzte in der Zugzone und somit statisch gesehen in der Mitte, oder?
Die Glaslage unterm Carbon kann gerne auf 1mm aufgestockt werden. Ist halt viel günstiger als Carbon. In der Letzten Schicht Carbon zu nehmen ist als Schlagschutz gedacht und soll die höchsten Zugkräfte aufnehmen.

Wenn die Esche das allerdings so nicht mitmacht, könnte ich beim Facing vielleicht auf 2 mal 250g/qm unidirektional gehen. Das ist dann aber schon echt viel, oder? Carbon ist bei Druckbelastung Glasfaser um den Faktor 4 überlegen??

Harz: L 20 / EPH 161

Ich möchte gerne 40 # bei 28" erreichen...

WA Breite 50mm, ab 300mm von der mitte aus auf 15mm an den Tips zulaufend.

Könnte klappen hoffe ich...

tecel

shantam

Beitrag von shantam » 06.11.2005, 20:05

2+250g/m2 ist knapp 0,4mm stark.
das ist immer noch zuwenig.

mach es dir bei deinem ersten bogen doch nicht zuschwer.

fang einfach an.

also 1 mm glas backing und facing und dazwischen 2 mal esche,das ist für den anfang schon herausforderung genug.
das glas besser beim rudi weik kaufen,der verkauft das meterweiseund man hat dann nicht soviel verschnitt.

buast du einen TD oder onepiece?

wenn du diese wurfarme hinkriegst,kommt beim nächsten versuch 1-2 lagen UDcarbon dazu.

P.S.das harz ist gut für bogenbau sollte aber getempert werden.
ausserdem kommt beim verkleben ein bischen baumwollflocken dazu,weiles sonst zu dünn flüssig ist.

stefan albers
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Beitrag von stefan albers » 06.11.2005, 20:29

Wird kein Takedown, ich möchte das Backing auch ohne Unterbrechung laminieren.
Wenn du 2 mal Esche sagst, was meinst du damit in mm?
Ich bin davon ausgegangen, daß der Eschenkern in der gesamten Dicke nur Druck aufnimmt. Daher auch der Taper von 4mm. Plus Carbonfacing dachte ich auf der sicheren Seite zu sein.

Danke für den Tip mit Rudi Weik!

Wenn ich den Eschenkern ganz fertig habe stelle ich ein paar Bilder ein.

Grüße und ein fettes Danke Shantam!

Tecel

shantam

moment mal

Beitrag von shantam » 06.11.2005, 20:59

du willst einen 1,80 langen mit 28"auszug onepiece recurvebogen bauen???????????? :-(

da stimmt was nicht (ausser dises Semipyramidal ding verändert alles).

also bitte alles auf zurück,und lass uns erst mal
ein paar infos austauschen.

bei deiner auszugslänge würde ich so zwischen 58"-62" vorschlagen.

was hälts du davon?

wenn wir uns über die bogen und auszuglänge einig sind gibt es eine mm angabe für die WA,um zu versuchen deine 40# zu ereichen.

gruss shantam

P.S. ich hoffe ich mach jetzt nicht auf spaßbremse.

stefan albers
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Beitrag von stefan albers » 07.11.2005, 08:11

Hi Shantam,

habe den Eschenkern auf 71" Länge. Möchte das Holz nicht überlasten und keine Stauchungen riskieren. Glas gibt halt nicht nach dachte ich...

Gruß Tecel

los osos
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Beitrag von los osos » 07.11.2005, 10:22

Hallo tecel,

ich würde als Bauch in der Kombination mit Glas oder Carbon nicht Esche empfehlen. Esche allein (vielleicht mit Rohhaut) gibt tolle Bögen, auch gerade für Anfänger.
Für ein so starkes Backing (zugfest) wie Glas oder Carbon benötigst du ein wesentlich druckfesteres Holz. Robinie, Eibe, Ahorn, ... Esche wird sicher zu Kompressionsbrüchen und einem heftigen Stringfollow führen.
Du kannst dich ein wenig sicher auch an den Holzangaben zu einem Bambusbacking orientieren. Hier treten ähnliche Anforderungen ans Material auf.

Viel Spaß
Fabian
"If it can't be done today, don't wait until tomorrow."
P.S.: los osos = (span.) die B?ren

shantam

Beitrag von shantam » 07.11.2005, 10:29

wie los osos schon schreibt,
der druckbelastung wird die esche nicht aushalten,
und auch sonst kaum ein holz.

wenn die esche aber unter einem gleichwertigem(zum rücken)facing liegt,braucht sie auch nicht soviele stauchktäfte aufzunehmen,das macht dann das glas.

und mach ihn bitte ein bischen kürzer ;-)

gruss shantam

stefan albers
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Beitrag von stefan albers » 07.11.2005, 11:24

Ja, das macht sicher Sinn. Werde jetzt mal einen kleinen Baustopp einlegen und in mich gehen.

Also ich kann die Druckbelastung nicht über mehr Länge abfedern, ok.

Muß leider etwas arbeiten, melde mich mit einem neuen Vorschlag zur Bemaßung.

Danke schon mal für die Hilfe, da habe ich ja ne Menge Arbeit und Material gespart :-)

Gruß Tecel

shantam

Beitrag von shantam » 07.11.2005, 12:06

nö nö,du kannst die druckbelastung schon abfangen über die länge,aber dann kriegst du ein elend langes weiches stück bogen heraus,das "ziemlich"lahm werfen wird.
um die druckbelastung abzufangen klebst du halt auch glas auf den bauch dann paßt das schon keine sorge.

stefan albers
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Beitrag von stefan albers » 08.11.2005, 18:36

So, ging nicht eher...

Neuer Bemaßungsvorschlag:

65", WA
Backing UND Facing:
1mm GFK Platte UD
und vielleicht als Zwischenschicht zum Holz
je 1x Kohlefaser Band 250g/qm

Eschenkern 8mm mit 2mm Taper???

Das Carbonband mit einzulaminieren ist einfach
keine Arbeit und schadet sicher nix. 2m kosten 10 Teuros, finde ich auch ok.
Kanns halt nicht lassen :-)

Besser wäre wahrscheinlich sogar Kohlefaserlitze, ist wie Biaxialgewebe 240 g/qm...
Da hätte man direkt eine verwindungssteife Lage eingebaut.

Gruß Tecel

shantam

Beitrag von shantam » 08.11.2005, 19:26

das hört sich doch gut an.
mit kohlefaser band meinst du UD gelege?
wenn ja ok,wenn nein nimm UD gelege.

eschekern 8mm hört sich auch gut an(siehe unten),WENN du ihn NICHT aus einem stück machst.
entweder ich habe das falsch verstanden oder du wolltest das in einem stück machen.

dein band ist ein bischen teuer.ich habe diesen monat für 10 meter 22euro bezahlt.

letzte frage,
wie lang ist dein griffstück?
daraus ergibt sich dann die länge der wurfarme
und dann auch die dicke deselben.wenn ich das weiß,kann ich (ohne gewähr)eine empfehlung
wegen der dicke geben.

gruss shantam

Ulmenblatt
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Beitrag von Ulmenblatt » 08.11.2005, 19:57

@tecel

Willkommen im Efzee

Eine Frage drängt sich mir bei Deiner Bogenbauerei auf:

Bei all diesen Komponenten: Wo tust Du die Flaschenzüge, Räder, Rollen, Wasserwaagen, Visiere und Stabis hin? :D :D :D

Nichts für ungut

Ulmenblatt
Denn die Eibe, nicht die Esche, ist der Weltenbaum!

shantam

RE:

Beitrag von shantam » 08.11.2005, 20:07

Original geschrieben von Ulmenblatt

@tecel

Willkommen im Efzee

Eine Frage drängt sich mir bei Deiner Bogenbauerei auf:

Bei all diesen Komponenten: Wo tust Du die Flaschenzüge, Räder, Rollen, Wasserwaagen, Visiere und Stabis hin? :D :D :D

Nichts für ungut

Ulmenblatt


genau weil ich solche allgemeinplätze befürchtet habe,wollte ich vor ein paar wochen eine unterabteilung,für uns glas draufpapper.
anyway

liebes ulmenblatt,

das was der geneigte threadstarter hier zu seinen flitzebögen verbauen will,sind GENAU (bis auf die esche)die materialien die Border,Blackwidow,stegmeyer usw. auch verwenden.

und du wirst jetzt nich behaupten das die genannten schlechte bögen bauen oder?:-(

weder an stegmeyers oder borders gibt es Flaschenzüge, Räder, Rollen, Wasserwaagen, Visiere und Stabis

"nicht für ungut"

kopfschüttel shantam

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