Erste Experimente im Bogenbau

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micha101
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Erste Experimente im Bogenbau

Beitrag von micha101 » 25.11.2012, 17:09

Hallo zusammen,

möchte mir einen 140cm-Reiterbogen bauen, Wurfarme aus Robinie, Siyahs und Griff aus Osage Orange (Form siehe Bild). Hab die Bauanleitung aus nem Reflexbogenbuch. Der Plan sieht den Bogen mit kanpp 30 cm Länge pro WA-Biegebereich vor, Robinie 0,5 x 4,0cm - würde gerne auf knapp 40# kommen, können auch 35# sein - jetzt überlege ich wie ich dafür am Besten tune...

Die Bauanleitung arbeitet am Bauch mit 40cm Horn (2,5-3mm Stärke) und am Rücken mit 2 Schichten Sehnen - würde das gerne ausprobieren aber die Trockenzeit dauert mir für dieses Projekt zu lange, desshalb möchte ich künstliches Material verwenden.

Der fertige Bogenrahmen hat nach Plan eine Stärke von knapp 11mm (5mm Holz + 3mm Sehne + 3mm Horn) - da ich Horn und Sehne weglasse hab ich nur 5mm Holz und jetzt ist die Frage: was tue ich da drauf?

Bis jetzt hätte ich zur Auswahl:
Furnier (vllt. 0,5mm? weiß grad nicht in welchen Stärken es das gibt)
Glaslaminat (1mm x 2 wegen Rücken/Bauch)
SpeedTuff (0,4mm)
=ca. 3mm Stärke + 5mm Holz = 8mm Gesamtstärke des Rahmens (x4cm) ??? Holz/Sehne/Horn kommen insgesamt auf 11mm - könnten Holz/Speedtuff/Glas wie beschrieben mit insg. 8mm auch ausreichen?

Da ich neu bin in der Bogenbauerszene weiß ich nicht ob diese Kombi die Horn/Sehne-Kraft ersetzt. Könnte auch noch Glasgewebe (220g/qm) draufkleben - kann ich denn Glasgewebe über Glaslaminat kleben ??? oder wieviele Schichten Glasgewebe kann ich denn übereinander machen, bzw. wie dick dürfte so eine Gewebeschicht maximal sein???

Grüße
Micha
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Ravenheart
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Re: Reiterbogen Osage/Robinie

Beitrag von Ravenheart » 25.11.2012, 18:57

Hallo Micha,

ich möchte gerne eigene Wurst herstellen! Da ein Schwein zu schlachten mir zu ekelig ist, möchte ich Speck, Fleisch und Fett gerne durch alte Socken, Gesichtnährcreme und Holzspäne ersetzen. Kannst du mir sagen, in welchem Verhältnis ich die mischen muss, damit ne leckere Wurst dabei raus kommt?

Soll heißen:
Wenn Du einen RB bauen möchtest, baue einen RB so wie ein RB gebaut wird. Oder lass es.. mein Tipp! ;)

Rabe

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Squid (✝)
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Re: Reiterbogen Osage/Robinie

Beitrag von Squid (✝) » 25.11.2012, 19:19

Wir haben dem Threadersteller in einem früheren Thread alle Hilfe zukommen lassen, die möglich ist.
Völlig fruchtlos und ohne jeden Wert.
Nun kommt die - letztlich gleiche Frage - in einem neuen Thread.
Ich bin nicht mehr bereit diesem User und selbsternannten Alleskönner zu antworten.

Mir ist das schon im ersten Thread dieses Herrn aufgefallen, der sich mit der Reiterbogenfrage befasst. Nach 20 oder 30 Beiträgen von bemühten Mitgliedern des Forums hieß es plötzlich "ich baue ja nicht allein, ich habe zwei routinierte Bogenbauer, die mit dabei sind".
Aha. Schön, dass wir das auch schon erfahren. Und dafür bricht man sich dann hier einen ab...
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 26.11.2012, 14:20, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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MoeM
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Re: Reiterbogen Osage/Robinie

Beitrag von MoeM » 25.11.2012, 19:55

Na das Projekt ist immerhin in die Realität zurückgekehrt- "Reiterbogen" mit GFK Laminaten solls ja tatsächlich geben...^^

Das Vorhaben ist für einen Rookie nach wie vor, gelinde gesagt, "ambitioniert" aber sicher machbar; spätestens nach dem Dritten ::)

@micha
-Das Design sollte bei GFK RB angepasst werden- weniger Reflex im Griff und etwas Deflex vor den Siyahs
-Nimm fertiges Glaslaminat, so und so nimmst du ne Form und dann is alles auf einmal verpappt (mit Epoxi), kost ~5€ x2 und du kannst einfach schwarzes nehmen- nix Furnier oder so zum aufpolstern
-Robinie is planlos als Kern hier- Bambus, Esche oder was anderes leichtes
-warum Siyahs aus Osage- auch was leichtes- z.B. Walnuss, Osage am Griff ganz ok
-Das Glas am Rücken geht durch- großzügig von Siyahspleiß zu Siyahspleiß, Am Bauch kannst du den Griff aussparen auch wg. Radien zum einkleben
-Breite 3,8-4,2 eher noch breiteren Rohling zusammenkleben und ein, besser zwei, Kernlagen mit GESAMTtaper ~2mm verwenden, erstmal mit 2x 3mm am Fadeout, dann vorsichtig Form schleifen und ggf. verschmälern (dabei Tiller und evt. Verdrehung beachten!!!)

Viel Spass!
Grüße Moe

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Re: Reiterbogen Osage/Robinie

Beitrag von Ravenheart » 25.11.2012, 20:56

...aber ja! Es gibt 3 RB-Varianten:

Sehne-Holz-Horn

Glaslaminat-Holz-Glaslaminat

und GFK

alle 3 = "so wie ein RB gebaut wird."

aber
Holz/Speedtuff/Glas mit insg. 8mm .... Könnte auch noch Glasgewebe (220g/qm) draufkleben..... Glasgewebe über Glaslaminat kleben ....Schichten Glasgewebe übereinander machen,...

...is wie meine Wurst! :-*

Rabe

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madcala
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Re: Reiterbogen Osage/Robinie

Beitrag von madcala » 25.11.2012, 21:23

Du hast ne Wurst aus Glasfaser? :-X

Oioioi, die arme Frau ;D
https://t.me/pump_upp

micha101
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Re: Reiterbogen Osage/Robinie

Beitrag von micha101 » 25.11.2012, 21:48

Ravenheart hat geschrieben:Wenn Du einen RB bauen möchtest, baue einen RB so wie ein RB gebaut wird. Oder lass es.. mein Tipp! ;)
Danke für den Tipp, hab nochmal drüber nachgedacht und mit Sehne und Horn baue ich halt nicht eine sondern vier Wochen, gut, die Zeit kann ich aufbringen und es stimmt schon, wenn ich es angehe, dann lieber richtig oder garnicht. Das mit der Wurst hab ich verstanden, da gehören keine Socken rein.

@squid: Sorry das ich in meinem früheren Thread teilweise etwas respektlos mit euren Kommentaren umgegangen bin, wie gesagt, ich bin Künstler und hab mich ziemlich in den Bogenformen und der Ästhetik (grade beim Gansu) verloren, wodurch ich den Inhalt eurer Kommentare nicht immer in der angemessenen Weise würdigen konnte - hiermit entschuldige ich mich offiziell bei allen Mitgliedern des FC für sinnloses Aufreiben und kann verstehen das der ein oder andere etwas angepisst ist - tut mir Leid, mein Verhalten entsprang keiner bösen Absicht, wenn ich mich kreativ irgendwo reinsteigere kann sowas schonmal passieren (und wenn ich wie anfangs 0 Ahnung vom Bogenbau hatte ist das hier im Forum natürlich tödlich) - Ich bin auch nur ein Mensch, und daneben geht mein Wesen auch noch über den arrogant anmutenden Homo Sapiens hinaus. Auf meine Posts zu antworten steht natürlich jedem frei.

@MoeM: Ja, Du hast Recht, die Realität hat mich wieder, und darum werde ich mich hier erst wieder mit einem vorzeigbaren Bogen zu Wort melden.

ps: Bitte betrachtet eure Energie nicht als vergeudet, in der Tiefe liegt Erkenntniss in allen Dingen.

Bis dann,
Micha

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Re: Reiterbogen Osage/Robinie

Beitrag von Ins Gelbe » 25.11.2012, 21:51

Ich würde sagen, dass man vor einem RB mit Horn und Sehnen viel erfahrung in Sachen Bogenbau braucht.Und die vier Wochen für den Bau sind auch nicht realisierbar.Ein Jahr wird das bestimmt dauern.

Yellow
Bei Fragen und Fehlern ,fragen sie ihr Google oder den Autor.

Tante Google ist die einzige Frau, die ich kenne, die benutzt werden WILL.(Toaster)

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Re: Reiterbogen Osage/Robinie

Beitrag von MoeM » 25.11.2012, 22:29

micha101 hat geschrieben:@MoeM: Ja, Du hast Recht, die Realität hat mich wieder, und darum werde ich mich hier erst wieder mit einem vorzeigbaren Bogen zu Wort melden.

Ach woher- du brauchst schließlich kein "Gesellenstück" zur Teilnahme! ;)
Grüße Moe

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Re: Reiterbogen Osage/Robinie

Beitrag von Squid (✝) » 25.11.2012, 22:34

Na, wollens hoffen!
Ich bin zwar oft ungnädig aber genau so schnell entspannt.

Also auf ein Neues... ;)

Dennoch möchte ich nicht den Hinweis ausser Acht lassen, dass du dich beim Bogenbau in einer Materie bewegst, die du sicher noch nicht durchschaust. Da geht es natürlich zunächst um den Bereich "wir biegen ein Holz". Das klappt scho. Irgendwie.
Aaaaber: Du willst an Leistunggsgrenzen kratzen, die nicht mal einem der lokalen Hunnnen bzw. Mongolen offen stehen.

Wir haben hier eine Menge Leute, die seit Jahren versuchen, die Dinge umzusetzen, die Du als "easy going" ansiehst...
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Reiterbogen Osage/Robinie

Beitrag von micha101 » 27.11.2012, 11:27

Danke für eure Nachsicht :)

Hatte jetzt die Tage schonmal nen Experimentalbogen gebaut aus Lattenrostlatten, hab einfach welche zusammengeklebt und ohne Plan drauflos gefeilt, war mir schon klar das da nichts bei rauskommt, wollte nur mal n bisschen rumprobieren und Erfahrungen sammeln, hab die WAs ziemlich breit gelassen, n bisschen rumgetillert und Glaslaminat draufgeklebt, am Ende hatte das Ding vllt. 10-15#, hat sich gleichmäßig gebogen aber insgesamt unbrauchbar, für die Zugkraft fehlen mir noch Rechengrundlage und Erfahrung, wollte ja auch erstmal nur n Gefühl für den grundsätzlichen Ablauf kriegen und mal tillern und so, hab dabei schon einiges gelernt...
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Snake-Jo
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Re: Reiterbogen Osage/Robinie

Beitrag von Snake-Jo » 27.11.2012, 11:53

Ich schreib mal rein, ohne Nachsicht! ;D

micha101 hat geschrieben:Hatte jetzt die Tage schonmal nen Experimentalbogen gebaut Experimentalbogen ist immer gut
aus Lattenrostlatten Lattenrost ist schlecht, da meist Buchenholz
, hab einfach welche zusammengeklebt und ohne Plan drauflos gefeilt sehr schlecht
, war mir schon klar das da nichts bei rauskommt warum machst du es dann?
, wollte nur mal n bisschen rumprobieren und Erfahrungen sammeln, ach so
hab die WAs ziemlich breit gelassen, breit ist gut
n bisschen rumgetillert und Glaslaminat draufgeklebt, bringt nichts
am Ende hatte das Ding vllt. 10-15#, hat sich gleichmäßig gebogen aber insgesamt unbrauchbar, da fehlen mir die Worte
für die Zugkraft fehlen mir noch Rechengrundlage braucht man nicht
und Erfahrung, ja, Erfahrung ist gut! ;D
wollte ja auch erstmal nur n Gefühl für den grundsätzlichen Ablauf kriegen und mal tillern und so, hab dabei schon einiges gelernt...ach, doch?


Der Ansatz ist ganz im Gegensatz zu deinen schönen Zeichnungen wirklich sehr planlos. Aber wir sind ja schon froh, dass du mal was in die Hand genommen hast. Wie wäre es denn mit einem schönen Haselbogen? ;)

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Re: Reiterbogen Osage/Robinie

Beitrag von benzi » 27.11.2012, 11:57

Micha, am Anfang seiner/ihrer Bogenbauerlaufbahn denkt oder fühlt man immer irgendwie, dass die Enden dünn seien und der Bogen dort brechen könnte und macht vor diesem Hintgergrund die Enden immer zu dick, so sieht das auch bei Dir aus. Die Enden können viel viel dünner und damit leichter werden, gefährlich Schwachstellen liegen meist woanders

Grüße benzi
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
(Peaceful Warrior, Film)

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Re: Reiterbogen Osage/Robinie

Beitrag von MoeM » 27.11.2012, 12:04

Super Micha, Rumprobieren ist nie verkehrt- Arbeitstechniken erlernen ist ein wichtiger Schlüssel, da ist es Anfangs auch nicht wichtig, was dabei rauskommt!
Grüße Moe

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Re: Reiterbogen Osage/Robinie

Beitrag von benzi » 27.11.2012, 12:11

micha101 hat geschrieben:aber insgesamt unbrauchbar, ...


das wollte ICH jetzt genauer wissen: Enden dünner machen, max Auszug herausfinden, Bilder im Vollauszug machen und dann, das zu was ein Bogen da ist: schiessen!!! messen wie weit ein leichter Kinderpfeil fliegt

Wenn Du auf ca 70 Meter kommst, wäre das super!

Grüße benzi
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