Überlegungen zu Birken-Warbow

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First-break
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Überlegungen zu Birken-Warbow

Beitrag von First-break »

habe hier noch einen Stave aus Birke liegen letzten November -Dezember gefällt und in der Garage trocknen gelassen (heizung vorhanden, aber auf frostsicherung gestellt)

Meint ihr, dass es möglich wäre, einen Warbow(-design) zu machen?
Wie viel auszug und wie viele pfund würdet ihr an meiner stelle anpeilen?

ach ja es ist 180cm Groß.
Zwei Dinge sind zu unserer Arbeit nötig: Unermüdliche Ausdauer und die Bereitschaft, etwas, in das man viel Zeit und Arbeit gesteckt hat, wieder wegzuwerfen.
Zitat Albert Einstein
lonbow
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbor

Beitrag von lonbow »

Ich glaube nicht, dass Birke dafür so gut geeignet ist. Birke ist denke ich recht drucktolerant aber nicht so stark auf Zug belastbar. Und bei einem Warbow ist die Holzbelastung aufgrund des hohen Querschnitts recht hoch.

grüße,

David
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Mandos
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbor

Beitrag von Mandos »

Hier wurden schon ein paar Birkenbogen gebaut. Alle sehr flach mit wenig Zuggewicht (<40#). Diese waren schon recht grenzwertig. Von daher...

In den USA haben sie wohl bessere (andere) Birken (Paul Comstock).

Such dir lieber 'nen Holunder. ;)

Übrigens: Wenn du nicht gerade Eibe da hast, kriegst du bei sehr zugstarken Bögen viel mehr Ausschuss als bei "schwachen". Um die eigene Motivation nicht allzu beanspruchen, würde ich daher empfehlen zuerst ein paar Flachbogen zu bauen.
Zuletzt geändert von Mandos am 15.04.2012, 13:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Morten
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbor

Beitrag von Morten »

Nö- ist genau andersrum.

Birke wurde schon als Backing verwendet, es bildet aber schnell Stauchfalten.

Morten
(Überschrift; ?Warbor?)
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Blacksmith77K
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbor

Beitrag von Blacksmith77K »

180cm ist zu kurz, Birke für hohe Querschnitte nicht nutzbar. Sowieso ist Birke käse... und für über 80# sowieso... :P

...aber mach mal, will ich sehen... ;D


Und achso, man sollte nix bauen, was man nicht schießen kann...
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"



...and several yew warbows...
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tscho
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbor

Beitrag von tscho »

Würd sich Birke toasten lassen ?
Mich würds auch interessieren was da rauskommt, versuchs einfach.
Und erfreu uns mit Bildern ;D

Gruß
tscho
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Galighenna
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbor

Beitrag von Galighenna »

Also mit 180c, Länge ist folgendes machbar:

Auszug 28"
Breite der WA: 40mm am Griff, dann mindestens 2/3 der WA-Länge so beibehalten und ab dann zu den Tips hin pyramidal (das ist dann 1/3 pyramidal Design)
Zuggewicht etwa 35-40# Wenns darüber hinaus geht gibt es garantiert Stauchfalten am Bauch.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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lonbow
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbor

Beitrag von lonbow »

Oh sorry, da habe ich mich mit Druck und Zugbelastbarkeit vertan. Meine falsche Annahme kommt daher, dass Hainbuche (gehört auch zu den Birkengewächsen) eine sehr Hohe Drucktoleranz hat, aber auf Zug nicht stark belastbar ist. Das dies bei gewöhnlichen Birken genau andersherum ist, erstaunt mich!
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acker
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbow

Beitrag von acker »

Unsere heimische Birke ist ein recht mieses Bogenholz, Du solltest dich nach anderen Sorten umsehen wie Hollunder, Hasel , Esche oder Kirsche.
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbow

Beitrag von Snake-Jo »

@lonbow: Nein, das erstaunt garnicht. Schon innerhalb einer einzigen Holzart gibt es große Unterschiede (Beispiel: Esche, Kirsche).
Mit Birke und Hainbuche haben wir es mit zwei Arten der gleichen Familie zu tun, aber sie sind sonst grundverschieden im Holz:
- Birke: weich bis mittelhart, kurzfaserig, wenig druckstabil
- Hainbuche: hart, fest, langfaseriger, sehr druckstabil (Hobel-Sohle!)
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Agroman
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbow

Beitrag von Agroman »

Die 180cm allein sind schon Grund genug, dass daraus kein Warbow werden kann ;).
"In essence, it is simply a piece of timber, chosen for its strength, its density, its bendability. And so, the very best possible wood to make it from is yew - it is the perfect god-given spring."

(Robert Hardy über den Englischen Kriegsbogen)
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Tom Tom
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbow

Beitrag von Tom Tom »

Ich würds lassen. des wird nigs.

Aus Eibe kannst bei 1,80m auf 70#@31" gehen (eigene Erfahrung) aber Birke?

lg Tom Tom
Zeit ist eine durchaus relative Angelegenheit
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbow

Beitrag von Galighenna »

Agroman hat geschrieben:Die 180cm allein sind schon Grund genug, dass daraus kein Warbow werden kann ;).
*hust*
Das ist einfach blödsinn, so wie es da steht... So plakative Pauschalaussagen mag ich nich stehen lassen...
Übel übel sprach der Dübel,
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Mandos
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbow

Beitrag von Mandos »

Richtig würde der Satz lauten:
Die 180cm allein sind schon Grund genug, dass daraus kein Warbow werden kann, wenn man sich auf Kriegsbögen englischer Art und die Vorgaben der EWBS bezieht.
Ohne diese Anmerkung ist der Satz in der Tat recht sinnfrei.

Aber der Thread sollte an dieser Stelle nicht wieder ausarten. ;)
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Rauer
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Re: Überlegungen zu Birken-Warbow

Beitrag von Rauer »

Mal eine Frage mitten drin ab wann ist ELB Englischer lang Bogen ein Warbow ?

Ich dachte immer so ab 70 lb da normale Jagdbogen nur so höchstens bis 60 lb gehen könnte das bitte einer von denn Warbow Schützen einmal verdeutlichen ?

Danke :)
Man lernt mehr von einem Bogen der einem zerbricht als von einem den man für perfekt hält !

Wessdorn elb 71" 58# @ 28"
Ulme Holmi-Molle Stiel 73" 60# @27,5"
Jagd Recurve 50 lb @ 28
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