Mare Heath Bogen

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Erbschenk
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Mare Heath Bogen

Beitrag von Erbschenk » 20.12.2004, 12:34

Hallo
Hat hier irgend jemand schon mal versucht den
Mare Heath Bogen nach zu bauen?
Ich hoffe Ich habe den Namen richtig geschrieben.
Bin für jeden Tip und Abbildung dankbar

mfg. Erbschenk

Jojo
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Meare Heath-Bogen

Beitrag von Jojo » 20.12.2004, 13:23

Hallo Erbschenk,

die originale Publikation des Bogens dürfte sein: J.G.D. Clark, Neolithic Bows from Somerset, England, and the Prehistory of Archery in North-western Europe. Proceedings of the Prehistoric Society 3, 1963, 50ff. Die Zeitschrift sollte eigentlich an jeder Universität, zumindest wenn sie eine Ur- und Frühgeschichte hat, vorhanden sein. Darin finden sich Bilder, Zeichnungen, Beschreibungen etc.

Erwähnt wird der Bogen auch in der ersten Bogenbauerbibel. Aber nur kurz und das Bild ist nicht sehr aussagekräftig. Vielleicht ist er aber im zweiten Band besser beschrieben, denn da solls sich ja unter anderem um prähistorische europäische Bögen drehen. Aber das Buch habe ich noch nicht gesehen.

Mehr kenne ich nicht, aber ich habe nie systematisch gesucht.

Ein Freund von mir hat das Ding mal gebaut, aber das ist lange her. Hatte einen Handschock wie ein Preßlufthammer...

Viel Spaß beim Bauen, Jojo

*edit*: Stirb, Du Rechtschreibfehler!

Taran
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Meare Heath

Beitrag von Taran » 20.12.2004, 23:00

Ich muss auch immer drei Mal nachdenken, bis die Schreibung stimmt!

Handschock: Der Bogen ist (laut TBB) in den Wurfarmen mit riesigen Sicherheitsreserven gebaut, und besonders an den Nocken noch sehr breit und massiv - daher der Schock. Ich würde einen modifizierten Nachbau mit schlankeren Enden machen.

Ironie: Die Wurfarme waren stabil, aber der Bogen brach im zu schmalen Griff!

Vielleicht war er (relativ groß, aufwändige Verzierung) auch nur ein Repräsentationsobjekt...
Taran von Caer Dallben

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Beitrag von Erbschenk » 21.12.2004, 12:17

Ja, Ich weiss das Ich das falsch geschrieben habe.

Die beiden Bücher der Bogenbauer Bibel habe Ich auch schon.
(So gar gelesen ):-)

Wegen des Bruchs des Griffs den der Autor beschreibt kam ja auch meine Frage auf.
Die Zeichnung im Teil 2 der Bibel ist leider nicht sehr aufschluss reich.
Ausserdem finde Ich eine Breite von 66mm
am Wurfarm etwas übertrieben.
Will ja auch einen Bogen bauen und keinen Ventilator.
Desweiteren wollte Ich auch wissen, ob jemand schon Erfahrung mit der Verstärkungswicklung
( Verzierung ) hat.

Auf jedenfall schon mal Danke.

mfg. Erbschenk

Ps. Wer Fehler findet darf "Sie" behalten.:)

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Bilder

Beitrag von Enigma » 21.12.2004, 12:25

Hat jemand von euch nich zufällig ein paar Bilder die er hier renistellen könnte ?
Würd den Bogen mal gern sehen.

M.F.G. Jens
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Wicklung

Beitrag von Taran » 21.12.2004, 15:27

Also als Verstärkung bringen ein paar Lederbänder (oder auch Rohhhaut) wenig. Es ist sicher eher dekorativ zu sehen.
Aber die Frage ist: Willst du den Meare Heath bauen oder nicht?
Wenn ja, dann nach den Maßen!
Wenn modifiziert, dann mit stärkerem Griff und etwas dünneren WA-Enden.
Wenn die Wurfarme überhaupt ganz anders gestaltet werden, ist es halt ein neolithischer Flachbogen, aber kein Meare Heath.

Ich hatte da mal einen Haselbogen, der so alle 10 cm eine Wicklung aus Kunstsehne brauchte, der bekam dann dazwischen auch so kreuzweise Bänder. Da der Bogen selbst grün lackiert war, sah das sehr gut aus.
Taran von Caer Dallben

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meare heath

Beitrag von gian-luca » 21.12.2004, 16:38

einer meiner ersten bögen war so ziemlich nach dem meare heath bogen gebaut. resultat: enormer handshock. nachdem ich die enden tüchtig ausgedünnt hatte gings einigermassen (es war aber dann eigentlich kein meare heath bogen mehr).

seither wurden meine bogenenden immer schlanker und die bögen immer angenehmer und schneller.

wenn du einen solchen bogen nachbauen willst, nimmst du meiner meinung nach am besten ein eschenbrett, damit du nicht allzuviel zeit fürs bauen aufwenden musst, um am schluss einen handgelenkkiller in händen zu halten.

ich werde mich nicht so schnell wieder mit diesm design beschäftigen.

hoffe geholfen zu haben.

mit freundlichem gruss,
gb

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Beitrag von Erbschenk » 21.12.2004, 17:46

@ Taran
Ich werde den Bogen erstmal nach den Massen die
im Buch stehen anfertigen.
Ausser dem Griff, da werde Ich mich wohl erstmal mit Übermaßen ran tasten.

Wer weiss, der Bogen im Grab ist vielleich auch zerbrochen:)
Siehe Bilder auf dem Link

Sollte der Handschock zu stark sein ändern kann Ich immer noch.

Danke
Erbschenk

Boettger
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Meare Heath

Beitrag von Boettger » 21.05.2006, 23:41

Und.... ???

Ist er was geworden? Wie sieht er aus. Schießt er so schlecht und mit mit so starkem Handschock wie ihm hier nachgesagt wurde oder ist er Dein neuer Lieblingsbogen? Lass mal was hören oder sehen!!

Neugierig und mfG

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Handschock beim Meare Heath

Beitrag von steckerlschnitzer » 30.07.2006, 08:38

Hallo zusammen,

ich habe auch einen Meare Heath Bogen gebaut, und zwar aus Kirsche. Kirsche ist ein sehr leichtes Holz, und da ist Handschock überhaupt kein Thema. Der Bogen zieht butterweich. Es war schwer, beim Tillern die Breite zu halten. Mit 6,5 cm war er noch zu stark, da fing er an beim Auszug sich irgendwie zu verdrehen....man hatte das Gefühl er macht ein Fragezeichen. Das Verhältnis Wurfarmbreite/Dicke war dabei über 4:1. Ab da soll der Tiller unstabil werden laut Literatur, und ich kann das nur bestätigen. Ich hab dann die Wurfarme auf 5,5 cm verschmälert, und der Verwindungseffekt war sofort weg. Ich konnte ihn auf 42 Pfund runtertillern, und schieße nun sehr gern mit dem Teil. Ein Weitschussvergleich mit einem 55 Pfund Ulme/Hickory Bogen ergab, das der leichtere Meare Heath gleich weit schießt. So schlecht kann das 6000 Jahre alte Design also nicht sein!
In meiner Galerie ist der Bogen auch zu sehen...

Gruß Tom

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Falsche Maße

Beitrag von steckerlschnitzer » 13.08.2006, 20:14

Hallo Hugin!

Das ist ja der Hammer! Da versucht man einen historischen Bogen nachzubauen, um ein Gefühl über die Leistungsfähigkeit des Designs zu bekommen, und dann sind die Maße in der Fachliteratur scheinbar falsch. Klar, eine Beurteilung kann man eh nur tendentiell erhalten, da ja das Rohmaterial starken natürlichen Schwankungen unterliegt. Interessant ist es trotzdem...und ein ganz besonderes Gefühl. Ich werde auf alle Fälle mal im Internet versuchen, eine Quelle über die genauen Maße des Meare Heath zu finden. Vielleicht hat ja jemand einen heißen Tipp?

Jojo
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Naja...

Beitrag von Jojo » 13.08.2006, 20:29

..., ob die TBB archäologische Fachliteratur im engeren Sinne ist, lass ich mal so dahingestellt ;-) .

Aber meinen Tipp, um an die Originalmasse zu kommen, findest Du in Post Nr. 2 dieses Threads. Fallst Du keine Bibliothek in der Nähe hast, bekommst Du den Artikel über Subito.


Viele Grüsse, Jojo

steckerlschnitzer
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Literaturquellen

Beitrag von steckerlschnitzer » 18.08.2006, 08:27

Danke, an guten Quellen bin ich immer interessiert!

Gruß Thomas

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