Bogen teilbar machen

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tsavo
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Bogen teilbar machen

Beitrag von tsavo » 23.10.2004, 16:17

Für alle, die Mut haben und ihren Bogen endlich mal durchsägen möchten, hier das Rezept, um einen Samick Reiterbogen teilbar zu machen. (Die Vorgehensweise kann natürlich auch auf andere Bögen angepasst werden.)

Aus dem Baumarkt nehme man:
· 1 Vierkantrohr aus Stahl (Wandstärke 1mm, meist nur als 2m Stange zu bekommen. 120mm würden reichen.)
· 1 Sechskantschraube M8 40mm lang
· 1 Mutter M8
· 1 Karosserie -Unterlegscheibe für M8
· Epoxy-Knettmasse (sollte nach dem Aushärten bearbeitbar wie Metall sein und auf den Hinweis auf gute Druckfestigkeit achten.)

Vom Rohr ein 120mm langes Stück abschneiden. Eine der Wandungen (die mit der Naht am besten) mit einer Eisensäge aussägen.

Nun hast du ein U-Stück. Am einem Ende 15mm von der Kante die Biegelinie anzeichnen (besser anreißen) . Die beiden Ecken bis zu der Biegelinie einsägen und die 3 Kanten umbiegen.

Alle umgebogenen Kanten abschrägen und verrunden/entgraten, auf der U-Bodenseite mittig markieren und mit 8mm Bohrer bohren.
siehe Papiermodell

Die Flanken des Bogens, da wo das Griffstück sitzen soll, auf 23mm nacharbeiten/anpassen.
(Der Samick ist schon fast passend.)

Die Griffposition am Bogen festlegen. Ich habe die Mitte vom U 14mm unter der Bogenmitte gesetzt, ( zu dem unteren Wurfarm hin) .
Nun durch das schon im U gebohrte Loch mit einem 8mm Bohrer durchbohren.

Die Hohlräume im Griff zum Bogen mit Epoxy-Knetmasse ausgleichen. Dazu das Griffstück innen mit Aceton reinigen und die Knetmasse einbringen. Den Bereich im Bogen einfetten,damit er sich mit dem Epoxy nicht verbindet!!
Nun verschrauben und aushärten lassen.

Das Griffstück demontieren und den guten Bogen in der Mitte der Bohrung durchsägen (das kostet echt Überwindung).

Den Schraubenkopf mit 2 Punkten anschweißen (einfach mal in eine Werkstatt gehen und fragen ). Nun den Schraubenkopf auch mit Epoxy angleichen und nach belieben schleifen.

Der Griff kann nun lackiert werden. Ich habe ihn mit Filz beklebt.
Fertig


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Beitrag von Hunbow » 23.10.2004, 17:22

bin ja mal gespannt wieviele schüsse er noch aushält. der gesamte druck liegt ja auf der "recht kleinen" unterlegscheibe!
"Der starke Mann trotzt dem Regen. Der kluge Mann stellt sich unter."

Filmtipp:
http://www.struckthefilm.com/

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Beitrag von Taran » 23.10.2004, 22:44

Wenn es richtig ist, dass die Unterlegscheibe das Widerlager ist, würde ich auch eine größere nehmen, bzw die auf den Bogenteilen (Rücken) befestigten Gegenstücke länger machen und weicher auslaufen lassen.

BTW: Warum so einen kurzen Reiterbogen teilen? ...der stört doch nirgends?

Aber vielen Dank für deine Anleitung! Berichte von deinen Erfahrungen!
Taran von Caer Dallben

... και δόξα τω Θεώ !

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Beitrag von Snake-Jo » 24.10.2004, 13:16

@tsavo: die Idee mit dem Vierkantrohr ist gut.

Nach einiger Überlegung würde ich eventuell modifizieren:
Vierkantrohr ganz lassen, den Bogen teilen , passig machen, von beiden Seiten einschieben und mittels zweier Klemmschrauben die beiden Griffstücke fixieren. Dann den ganzen Griff (Vierkant) mit Kork und Leder schön rund machen, Fixierschrauben als Löcher aussparen.
Was meinst Du? Du hast Dir sicher da mehr Gedanken gemacht als ich.:o

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Beitrag von tsavo » 24.10.2004, 13:25

Also die Unterlegscheibe hält schon.

BTW: Warum so einen kurzen Reiterbogen teilen? ...der stört doch nirgends?

Ich wollte einen Bogen für Unterwegs haben,der leicht ist, wenig Platz braucht und nicht Metallisch ist. Also Flughafentauglich.

Auserdem beidseitig schießbar, da ich links schieße. So kann jeder darauf schießen (Leutekennenlernen).

Ich denke mal, es zählt hier hauptsächlich die Idee. Die beiden Bogenteile stehen wieder genau zueinander. Einfaches Verfahren.

Allerdings sollte mir die Sehne reißen, dann pasiert wohl fürchterliches, tut es aber nicht, weil der Bogen über 5 Jahre so bei mir im Keller liegt ;-), also werde ich keine Testerfahrungen geben können.
Sagen kann ich, nach geschätzten 400 Schuß ist die Verbindung noch heile.

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Beitrag von NORBERT SCHLIEBENER » 24.10.2004, 16:36

Schöne Körperhaltung.
Norbert Schliebener,
Trainer A des DSB

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Beitrag von tsavo » 25.10.2004, 09:14

Schöne Körperhaltung

Danke!Danke! habe mir auch Mühe gegeben :-)

Die Körperhaltung auf Tunieren als B-Note, könnte man das nicht mal einführen.
:D

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