Ärgerlich...

Themen zum Bogenbau
Antworten
Archiv
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 8908
Registriert: 16.04.2007, 22:36

Ärgerlich...

Beitrag von Archiv » 08.08.2004, 20:11

Mist, so ein schöner Bogen...und dann das!!!:-(
Ich würde schon versuchen, etwas Kleber unter den Span zu geben und dann eine Wicklung drüber zu machen. Wegschmeißen kannst du den Bogen immer noch, wenn das nicht halten sollte...
Musste meinen Robinie-Bambus-Bogen auch wickeln. Bei mir war es ein übler Stauchriss an fast derselben Stelle im Robinienholz...
Viel Erfolg und nicht aufgeben!!!

Gruß, Hartmut

Archiv
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 8908
Registriert: 16.04.2007, 22:36

Tja schade aber sowas kommt leider vor

Beitrag von Archiv » 08.08.2004, 21:09

Es kann schon sein das der Bambus vorgeschädigt war ohne sichtbare Merkmale.
Wenn du die Stelle schön mit Aceton sauberspülst und dan Epoxy reinlaufen lässt geht das wieder.Zur Sicherung machst du halt eine Wicklung damit sich der span nicht wieder abheben kann.
Ich habe das gleiche Problem im unteren Wurfarm
so ca. 15 cm vor den Tips gehabt.Das habe ich dan einfach wieder gerade gemacht und ein Bambuspflaster aufgeleimt, Wicklung drum und der bogen schießt als wenn nix gewesen währe.
Sieht halt nur nicht mehr so gut aus.

Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22353
Registriert: 06.08.2003, 23:46

watt'n Jammer!

Beitrag von Ravenheart » 08.08.2004, 22:50

Armer Neo'! So sauber gearbeitet, und dann das! Haarige Sache... unbedingt erst mal durchatmen und nur mit kühlem Kopf ran!

Eigentlich ist schon alles gesagt, aber ich verdeutliche noch mal:

Es gibt 2 Lösungswege:
a) wieder ankleben
b) Pflaster rüber

Beide erfordern eine Wicklung, die das erneute Spanabheben (bzw. Pflasterrand-Abheben) behindert.
Ankleben genügt, wenn der Schaden auf eine Beschädigung bzw. punktuellen Materialfehler zurückgeführt werden kann, ein Pflaster wäre eine Verstärkung über die ursprüngliche Festigkeit hinaus.

Aus der Lage der Fehlerstelle ("Knickpunkt" hinter'm Fadeout) und Deiner Aussage, dass es keine Fehlerstelle gab, tippe ich auf eine grundsätzliche Materialüberlastung und würde daher das Pflaster bevorzugen. (Ist aber, ohne den Bogen vor Augen gehabt und ihn in Aktion gesehen zu haben, schwer definitiv zu sagen...). Vielleicht hatte er da ja doch eine kleine Welle, die Du begradigt hast, so dass doch einige Fasern durchtrennt waren...(?).

Auf jeden Fall würde ich versuchen, ihn zu retten! Er ist es wert! Mehr als schiefgehen kann es nicht!
;-)

Rabe

Archiv
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 8908
Registriert: 16.04.2007, 22:36

Zahnseide...?

Beitrag von Archiv » 09.08.2004, 11:48

Ich habe für die Wicklung an meinem Bogen Zahnseide verwendet. Das Ganze dann mit Holzleim (Ponal Super 3) über-/eingestrichen und fertig...
Was nehmen denn die anderen so für die Wicklung, würde mich auch interessieren...?

Gruß, Hartmut

HZ
Newbie
Newbie
Beiträge: 30
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Beitrag von HZ » 09.08.2004, 20:05

das Problem mit dem abgehobenen Bambusspahn bespricht Dean Torges in seinem Artikel "Handicapping the Odds" hier
http://www.bowyersedge.com/handicap.html

Benutzeravatar
kra
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 6727
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Schade drum

Beitrag von kra » 09.08.2004, 20:09

aber du kannst die Reparatur versuchen. nur würde ich wie beschrieben den Span (beide Seiten) mit Epoxy festkleben und dann noch ein "Backing" über die machen.

Material: entweder ein Stück dicke Rohhaut oder die Stelle mit Sehne belegen. Auf jeden Fall die Enden des "Pflasters" mit einer Wicklung fixieren. Sehne geht gut, aber auch dünnes Leinengarn (ungewachstes, e.g. Sternzwirn oder dicker) gehen gut. Und wenn du nes sauber machst kann das sehr schick aussehen, die transparente Rohhaut mit den farblich abgesetzten Wicklungen.
Wichtig: die Wicklungen mit Kleber fixieren.

Viel Glück

P.S. ruhig arbeiten und dir Zeit lassen!!
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22353
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Wicklungen

Beitrag von Ravenheart » 09.08.2004, 22:49

...mache ich aus ungewachstem Leinengarn, allerdings einer dickeren und festeren Qualität als Sternzwirn, sog. "Abbindegarn" aus der Stofftierecke im Bastelladen.

Rabe

Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22353
Registriert: 06.08.2003, 23:46

sekundenkleber

Beitrag von Ravenheart » 11.08.2004, 01:22

bloß nicht!

Nicht nur, dass das Zeug zu schnell ist, es ist auch zu hart!

Epoxi oder guter Leim sind die bewährten Mittel dafür, Experimente und Schnellschüsse würde ich auf jeden Fall lassen!

Rabe

Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22353
Registriert: 06.08.2003, 23:46

hmmmm....

Beitrag von Ravenheart » 12.08.2004, 01:10

....wenn Du die Seide mit bloßen Händen dehnen kannst, ist sie ungeeignet, sorry! Nimm doch mal einen dünnen Bambusstreifen und dehne den!

Naaaa? Was gemerkt? :-o

SO fest muss auch das Reparaturgewebe sein!!!!!! Es soll ja den Bambus teilweise ersetzen!

Dichtes, dickes Leinengewebe, unzerreißbare, undehnbare Seide (ECHTE Seide!), oder dicke Glasfasermatte, DAS ist hier erforderlich!

Rabe

P.s.: Epoxi wird durch Erwärmen dünnflüssig, bei zu viel Wärme härtet es aber wieder schnell aus. Ein Fön ist gut geeignet, das Zeug dünn zu machen, damit es gut in den Riss fließt, ohne es gleich zu überhitzen. Abstand 15 - 20 cm! So 60 - 70° wären ideal....

Nachtrag: "echte" Seide: Ich meine damit Seide vom Maulbeerspinner! Die meiste "Seide", die hier verkauft wird, stammt vom Eichenspinner mit wesentlich minderwertigeren Eigenschaften!!! :bash

Archiv
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 8908
Registriert: 16.04.2007, 22:36

Dehnbarkeit...

Beitrag von Archiv » 12.08.2004, 08:26

Versuche mal, Zahnseide zu dehnen...:D
Ne, im Ernst, deshalb kam ich drauf, Zahnseide zu nehmen. Das Zeug ist sehr, sehr reißfest.
Wobei die Wicklung ja quer zum Wurfarm (und somit zu den Zugkräften) verläuft. Sie soll in diesem Fall ja eher dafür sorgen, den Span am weiteren Abheben zu hindern.;-)

Gruß, Hartmut

Trebron
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1415
Registriert: 12.06.2004, 13:20

Seidengewebe

Beitrag von Trebron » 12.08.2004, 09:21

@ Rabe und Neo,

ich vermute mal, dass Neophyte meint, dass er das Gewebe beim ziehen in der Form VERSCHIEBT und nicht die Einzfaser dehnt. Wenn ich ein viereckiges Stück Glasfasergewebe habe und ziehe das Stück diagonal, verändert es die Form, die einzelne Faser wird da nicht gedehnt.

Stimmt`s oder nicht ?;-)

Trebron
Wer nur zur?ck schaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

angeblich ungarisches Sprichwort

Erbschenk
Jr. Member
Jr. Member
Beiträge: 68
Registriert: 03.08.2004, 17:24

Wicklung

Beitrag von Erbschenk » 12.08.2004, 12:22

Hi
Nimm Garn für eine Fast Flight Sehne, gibt es
in verschiedenen Farben und dehnt sich nicht.
Deswegen soll sie ja auch nicht für Vollholz Bögen geeignet sein.
Habe gute Erfahrungen damit gemacht.
Ich wickel damit meine Knochentips.

Gruss Karsten

Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22353
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Gib es zu!

Beitrag von Ravenheart » 12.08.2004, 13:29

...Du hast den Seidentest nur gemacht, weil Du so nett sein wolltest, unsere Stellungnahmen zu bestätigen (**)

Ja, die Übergänge würde ich abfeilen, aber VORSICHT, dass Du dabei keine Kratzer in die bisher intakte Oberfläche neben der Reparaturstelle machst. Tipp: mit dünnem Klebeband abkleben, und das erst entfernen, wenn die letzte kleine Kante in Klebebandstärke weggeschliffen werden muss.

Tja, und dann bist Du ja noch nicht fertig! Die Übergänge sollten noch eine reißfeste Wicklung erhalten (ungewachste(s) Nähseide, Zahnseide, Hanf oder Leinen! Fastflight ist meist gewachst und daher NICHT so gut...)! Und zwar so weit, wie Du die Übergänge zum Angleichen abgeschliffen hast + 5 mm.

Die Wicklung machst Du in ein (dünnes) Epoxibett, erwärmst sie kurz mal mit dem Fön, und schmierst sie anschließend noch mal mit Epoxi ein.

Tja, und dann würde ich den Bogen vor'm Testen ruhig 1 - 2 Tage ruhen lassen. Das Epoxi polymerisiert nämlich noch nach!

Und dann: Viel Glück!

Rabe

Antworten

Zurück zu „Bogenbau“