Dämpfen

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nordbogen
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Dämpfen

Beitrag von nordbogen » 09.11.2003, 21:52

Habe da gerade über Probleme beim Dämpfen gelesen.Erst mal eine 3/4 Std.dämpfen,ab in die dafür vorges.Form,mit Polstern unter den Schraubzwingen,herunterspannen,warten bis erkaltet,2 Wochen absolutes Bogenbauverbot,dann weiterarbeiten.Wichtig ist,das der Bogen an den zu biegenden Stellen schon ziemlich auf Stärke ist,das schützt vor Rissen oder Brüchen.Wenn man den Bogen einfettet,ich nehme tierisches Fett,dann kann auch trochene Wärme(Heißluftgebläse)verwandt werden,oder sogar über dem Feuer-aber VORSICHT.Vorteil:nach dem Erkalten des Holzes gehts gleich weiter.Aber nicht alle Hölzer machen das mit-ausbrobiert hab ichs mit Erfolg anOsage,Robinie,Esche.Pech hatte ich mit Feldahorn.
Fürs wasserdämpfen habe ich mir eine VA-Dämpfkiste,60x20x25 cm gemacht.Auf der schmalen Seite je einen Schlitz 6x3 cm eingesägt und diesen als Auflage fürs Holz nach aussen abgewinkelt.Z.B.gut beim Dämpfen fürs zurücksetzen im Griff.Dazu einen Deckel,der so in den Topf passt,das die langen Seiten IN den Topf gehen,die KURZEN aber ausserhalb bleiben,damit er nicht in den Topf fällt.So tropft das meiste Kondenswasser in den Topf zurück.Wärmequelle:1 alte E-Kochplatte.
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Ravenheart
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damit ist alles gesagt

Beitrag von Ravenheart » 10.11.2003, 13:03

...na, einen hab ich noch: Wenn ich an den Enden Recurves ranbiegen will, achte ich darauf, dass auch am Bauch noch die Fasern durchlaufen, also noch kein Taper zu sehen ist! Das vermindert die Gefahr, dass sich dort beim Biegen die Ringe abspalten!

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Snake-Jo
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...oder Biegeform bauen

Beitrag von Snake-Jo » 10.11.2003, 17:30

Man kann zusätzlich zu den durchlaufenden Fasern noch eine Blechschiene als Biegeform für die Außenkurve verwenden, das schützt zusätzlich. Material: Lochbandschiene aus dem Baumarkt
:p

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york
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Denkanstoß

Beitrag von york » 11.11.2003, 07:47

ich habe mir gerade so einen dampfreiniger ausgeliehen, und durch den thread ist mir der gedanke gekommen biegungen ins bogenholz mit so einem ding zu bewerkstelligen.
hat das eigentlich schon einmal wer versucht?

z.b.
Bild
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Man sollte sich lieber durch Schweigen zum Idioten machen, als durch einige Worte alle Zweifel auszuräumen.

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Mann sollte es .......

Beitrag von Archiv » 11.11.2003, 16:32

.... kaum glauben aber ja das habe ich hinter mir.
Allerdings mit nicht so guten Erfahrungen.
Ich habe einen Dampfreiniger mit schon sehr großem Tank 8 Liter. Das ist schon ein guter Gastro Reiniger. Ich mußte nur halt feststellen das wenn ich den durchgehend laufen lasse, was man ja beim Dämpfen machen muß, dann waren die 8 liter Wasser innerhalb einer viertel Stunde aufgebraucht und ich mußte den Tank neu befüllen.Das hat zum Biegen aber leider nicht gereicht.Bei sehr flachen Bögen mag es vieleicht gehen.

Taran
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Man soll's nicht glauben...

Beitrag von Taran » 11.11.2003, 17:14

...worauf die Leute alle kommen.
Beim MoJam (dem Vorbild unseres QaD) haben Leute mal ein Loch in die Seitenwand einer Mikrowelle gesägt, so dass der Wurfarm gerade reinpasste.
Heißmachen, biegen, fertig!
Ob das gefährlich ist, kann ich nicht beurteilen, aber ich würde großen Abstand halten!!!
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Mikrowelle

Beitrag von Ravenheart » 12.11.2003, 02:31

cool....äh HOT!!! rofl...

Kollege von mir hat gerade seine Mikro mit nem Kirschkernkissen abgefackelt!

Auf Ideen kommen die Leute...

Rabe

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nicht lachen, ausprobieren!

Beitrag von HZ » 15.11.2003, 18:35

Im Primitive Archer Volume 8 Issue 2 (Jahrgang 2000) hat ein Mr. Rodgers beschreiben, wie er Holz in einer Mikrowelle heiß macht, um es dann zu biegen. Ich habe ein Mikrowellen-Gerät umsonst bekommen, weil der Türöffnungsmechanismus defekt ist. Die Tür bestand aus einer Plexiglas-Platte und einem kunststoff-beschichteten Metallgitter, die Rückwand war nur dünnes Stahlblech. Diese Materialien können einem zu allem entschlossenen Heimwerker nicht viel entgegensetzen (ich habe eine mit Hartmetall besetzte Lochsäge (benutzt man sonst um Löcher für Steckdosen in Wände zu schneiden) verwendet. Es müßte aber auch mit einer normalen Stichsäge gehen).
Die Öffnung wird um das eingelegte Holz herum mit einer Rosette aus Alufolie "abgedichtet".
Mr. Rodgers berichtet in seinem Artikel, daß seinen Messungen nach in etwa 1 Meter Abstand um die Löcher herum praktisch keine Mikrowellen mehr nachweisbar waren. Dies kann ich bestätigen, allerdings nur mit einem billigen Mikrowellen-Leck-Warner gemessen. Bei mir steht das Ding in einem Regal in der Garage. Nach dem Einschalten gehe ich die paar Minuten, die das Gerät läuft, aus der Garage raus.
Das Schöne an der Sache: in 2-3 Minuten ist ein Stave-Ende heiß genug, um einen Recurve anzubiegen. Oder wenn beim neuen Selfbow die Sehne mal wieder absolut nicht über die Griffmitte laufen will: Griff 3 Minuten in die Mikrowelle und über dem Knie zurechtgebogen.
Ich möchte auf meine Mikrowelle nicht mehr verzichten. Manches sonst weggeworfene Stückchen Holz läßt sich damit rasch und einfach richten.
Ich versuche mal Bilder zu zeigen

Bild


Bild

Nachbau, wie üblich, auf eigene Gefahr.

Grüße
HZ

nordbogen
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Dämpfen

Beitrag von nordbogen » 15.11.2003, 18:41

Das waren bestimmt die Kirschkernkissen von Tschibo.Meine Frau hat dieses auch bestellt-und zwar telefonisch,wo ihr gesagt wurde,das im Katalog steht "..für die Mikrowelle..."Dem ist nicht so-Druckfehler-im Backofen aufwärmen.

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Toleranz, Toleranz...

Beitrag von Ulmenblatt » 15.11.2003, 19:36

...sagte schon Gerhard Polt. Und ich bin auch tolerant, denn ich grüsse den Böhm, obwohl er mein Nachbar ist...

Spass beiseite, aber ich frage mich wirklich: Traditioneller Bogenbau in der Microwelle??
Das ist ja so, als würde ich für meinen Eibenbogen Carbonpfeile mit einer Feuersteinspitze bauen. Nichts für ungut.

Ulmenblatt
Denn die Eibe, nicht die Esche, ist der Weltenbaum!

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Tolle Toleranz...

Beitrag von Taran » 15.11.2003, 22:35

Tja Ulmi, das ist wirklich eine Geschmacksfrage - mir hat's ja auch erst ein bisschen die Zehennägel aufgerollt, als ich das las.
Aber andererseits: Die Mikrowelle macht das Holz heiß. Feuer macht das Holz heiß. Die Heißluftpistole macht das Holz heiß.

Das Holz bleibt aber Holz.
In jedem Fall.

Es kommt keine Glasfaser drauf oder so.

Ich baue ja auch Bögen mit modernem Werkzeug (einmal mit Feuerstein war genug!). Trotzdem schieße ich sie in der Primitivklasse.

Ich baue meine Bögen auch in meinem warmen Haus bei elektrischer Beleuchtung!

Wenn die Mikrowelle dazu beiträgt, dass weniger Holz ruiniert wird und verkokelt, dann soll sie mir recht sein.
Taran von Caer Dallben

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Beitrag von Archiv » 15.11.2003, 23:25

Also ich bin auch nicht abgeneigt es bei nächtbester Gelegenheit auszuprobieren.
Sobald ich irgendwo eine Microbenwelle ergaunere
setze ich es in die Tat um.
Da bin ich ja mal gespannt.

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seid bitte vorsichtig!

Beitrag von Ravenheart » 15.11.2003, 23:36

Macht was ihr wollt, aber bitte bedenken: Mikrowellen sind hochenergete Strahlung, man kann sie weder riechen noch sehen, und wenn ihr sie spürt, ist die Kacke schon am dampfen, und das evtl. sogar wortwörtlich!!!

Ich habe mich jahrelang geweigert, so ein Ding überhaupt in's Haus zu lassen!

Unterschätzt die Gefahr nicht!

Rabe

P.S.: Ich habe überhaupt keine "moralischen" Probleme damit, Feuerstenspitzen mit einer Diamantfrässcheibe zu bearbeiten; da würde ich mich Taran anschließen: Das Ergebnis zählt! Aber Strahlung is Strahlung!

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Beitrag von HZ » 16.11.2003, 11:07

@ ravenheart
Du hast Recht mit Deiner Warnung: jeder der an elektrischen Geräten rumwerkelt sollte genau wissen was er tut.

Aber Strahlung ist nicht gleich Strahlung: Licht, Sonne, Wärme, alles eine Art Strahlung. Ohne Strahlung kein Leben. Trotzdem würde ich die Mikrowellen nicht als harmlos einstufen. Wenn Ihr so ein Ding verwendet: Abstand halten.

Leider bin ich ein fauler Hund. In der Zeit, in der ich mit der Mikrowelle einen Rekurve fertig habe konnte ich früher nicht mal einen Topf Wasser heiß machen, ganz zu schweigen von der Zeit einen Platz für Kocher, Topf usw. herzurichten. Da bin ich halt schwach geworden, als ich den Artikel im Primitive Archer gelesen hatte und mir die ausrangierte Mikrowelle in die Hände fiel.

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Dämpfen

Beitrag von nordbogen » 16.11.2003, 17:42

Gedanken mache auch ich mir immer wenn ich eines dieser neumodschen Werkzeuge etc.in die Hand nehme und an einem neuen Bogen werke.Kann ich natürlich entschuldigen mit:hätten sie"es"gehabt,hätten sie`s genommen.Aber dann wenn nicht bitte auch nicht mit dem Auto zum Bogenschiessen fahren und wohlmöglich noch Plastiknocken,Dacron u.Spitzen aus dem Drehautomaten verwenden...

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