Eibe mit Eibe laminieren?

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Bogi
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Eibe mit Eibe laminieren?

Beitrag von Bogi » 12.10.2003, 02:58

Tach auch,
ích habe hier noch einen recht "verasteten" Eibenstamm zum trocknen liegen. Ich habe mal erzählt bekommen, das man beim laminieren die Jahresringe aufrecht setzt. Ist das richtig? Mein (gekaufter)laminierter Eschebogen scheint auch nicht mit den Jahresringen gearbeitet zu sein, aber hundertpro bin ich mir nicht sicher...

Falls diese Frage schon mal gestellt wurde - verzeiht mir bitte - ich habe wirklich vorher gesucht, aber dazu keine Antworten gefunden.
Danke und Gruß
Bogi
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Taran
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stehende Jahresringe...

Beitrag von Taran » 12.10.2003, 11:48

...können beim Laminieren vorkommen, muss aber nicht sein. Eigentlich ist die Ausrichtung ziemlich wurscht.
Taran von Caer Dallben

... και δόξα τω Θεώ !

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Ravenheart
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..kommt darauf an

Beitrag von Ravenheart » 13.10.2003, 13:15

...Laminieren heißt ja erst mal nur, dass der Bogen aus Schichten zusammengeklebt ist...

Entscheidend ist, WAS man WO verwendet, also welche Funktion es haben soll!

Verwende ich beiderseitig Glasfaserlaminate, dient das Holz dazwischen weitgehend (nicht nur!) als Abstandshalter. Da kann es auch stehende Ringe haben. Allerdings leisten auch die inneren Schichten Arbeit, wenn auch weniger. Stehende Ringe verschenken also evtl. Leistung.

Laminiere ich ein Holzbacking auf den Rücken, egal ob mit Holz-, Glas- oder Hornbauch, MUSS dieses natürlich durchlaufend liegende Ringe haben, Ausnahme: Hickory.

Verwende ich nur auf dem Rücken Glasfaser, kommt es auf das Bauchholz an. Bei vielen Hölzern ist der Kern- oder kernnahe Bereich deutlich druckfester; stehende Ringe würden da bedeuten, auf Leistung zu verzichten. Im Extremfall (halbe Breite Kernholz, halbe Splint) kann der Bogen sich sogar verdrehen, da die beide Seiten unterschiedliche Materialeigenschaften haben. Nur bei sehr homogenen Hölzern (Ahorn, Hickory) besteht die Gefahr nicht.

Rabe

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Beitrag von Bogi » 13.10.2003, 17:27

Also, Danke für die Antworten, jetzt will ich mich mal ein wenig klarer ausdrücken. ;)
Wie schon gesagt ist der Stamm völlig verastet, ich dachte ich könnte evtl. irgendwo etwas astfreies Kernholz herausschneiden und mit einem astfreien Stück Splint verleimen. Dabei möchte ich allerdings nicht auf Leistung verzichten. demzufolge also liegende Ringe, hmmmh, da hoffe ich, das ich da eine Länge finde.Ich hatte gehofft einen schmalen Streifen Splint aufkleben zu können. Aber unmöglich ist das nicht den Splint Stehend zu kleben? Glas ist für mich völlig indiskutabel, mein Traum ist eine "Mary-Rose-Replik" ;o)
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William
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Beitrag von William » 13.10.2003, 18:38

@ langbogner
zum thema "mary rose" schau doch mal unter
http://www.bickerstaffebows.co.uk/mary_rose.htm
nach. ist vielleicht ganz interessant.

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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart » 13.10.2003, 23:19

@langbogner: so gut ich Dich auch verstehen kann: ich würde nicht zu viel Aufwand treiben! Lieber ein gutes Stück Holz besorgen! Ulme z.B. ist leichter und billiger zu bekommen, und gibt prima Langbogen, auch im Mary-Rose-Stil!

Rabe

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Beitrag von Bogi » 14.10.2003, 12:46

Ulme habe ich bisher lediglich bei Bodnik gefunden, allerdings nur als Flachbogenrohling und auf absehbare Zeit nicht lieferbar. Außerdem, was mache ich denn mit meiner Eibe? Trinkbecher Drechseln und an Leute verschenken die ich nicht mag? Ich glaube ich probiere einfach ein wenig rum, sammle Erfahrungen und werde sie mir merken, ich bin da sehr Experimentierfreudig...

Danke für die Hilfen, und die Seite von Bickerstaff kannt ich auch noch nicht...
Beste Grüße
Bogi
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stehende ringe

Beitrag von AEIOU » 14.10.2003, 13:36

ich habe mit stehenden ringen beim backing zweierlei erfahrung:
1. die holzart ist wichtig
2. im zweifelsfall glasfaser drauf

bei vielen schematischen darstellungen von gebackten bögen wird stehendes holz gezeigt (so auch bei angelika h. : "handbuch tradtionelles bogenschießen") wird also schon was drannsein.

ich stelle mich nicht gerne gegen die meinung von rabe (er hat schon vielmehr gebaut wie ich, aber ich trau mich mal...)>>> 8-|

stehende faser geht gut bei sehr hartem und langfasrigen holz (robinie -habe ich selber probiert und es fkt.) backing ca. 2mm dick und mit wasserfestem leim oder -besser -mit epoxi drauf und sorgfältig verpressen - aber darauf achten, dass nicht der ganze kleister rausgedrückt wird (gefahr einer trockenklebung)

ein backing mit stehender faser sieht sehr schön aus, wenn du das haben willst, dann erkaufe dir die bruchsicherheit mit einem dünnen glaslaminat drüber. sicher ist sicher.

nochwas: mit eibensplint würde ich nicht stehend backen! ist meiner meinung nach zu weich.

versuche doch, einen charakterbogen aus dem rohling zu machen. für einen starken langbogen "mary rose" brauchst du das PERFEKTE holz und nicht irgendeinen knüppel.

und ich glaube damit bin ich wieder bei dem was rabe meint....
?^^^^^^? AE?OU ?^^^^^?

"Die Geschichte von Bogen und Pfeil ist die Geschichte der Menschheit."

robau
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stehende ringe

Beitrag von robau » 14.10.2003, 21:52

also ich bau zur zeit eschenlangbögen bis 55#, und zwar zweiteilige: backing 7 mm, immer stehend,
belly 2cm bis 5mm, wies grad kommt, mal stehend, mal liegend. Noch dazu gut 5 cm reflex reingeleimt.
Die Dinger gehen wie die feuerwehr, haben null stringfollow und brechen auch bei 32 auszug nicht!
die instrumentenbauer nehmen für die hälse auch stehende ringe und behaupten, es wäre steifer so, sagt auch der schreiner-wascht, und der muß es wissen. servus beianad übrigens!
ach ja: hab auch einen 60#er eibenbogen, stehende ringe, mit eschenbacking (ok, liegend und außen ein unverletzter ring), kein problem!)

also, eschenbacking is gut und kräftig genug für eibe, glaubts mas!

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Beitrag von Archiv » 15.10.2003, 09:04

Stehende Ringe sind kein Problem. Als Belly z.B. sind sie druckunempfindlicher als liegende Ringe (dadurch gibt es weniger Stringfollow). Dies gilt um so mehr , je härter das Holz ist. Als Backing gibt es normalerweise auch kein Problem, wenn die Jahresringe einigermaßen parallel laufen und man ein zähelastisches langfaseriges Holz hat (Hickory, Esche, Ahorn, Ulme). Die Abmessungen und die Zuggewichtsstärke des Bogens spielen beim Bau mit stehenden Jahresringen (speziell Backing) eine sehr große Rolle: HIER GILT LANG UND BREIT UND < 60 LBS (Hickory verträgt hierbei wohl noch am meisten).

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Beitrag von Bogi » 15.10.2003, 18:55

Mit Esche laminieren - dat is 'n prima Plan, Esche hab ich noch, satt! Danke, so kriege ich ja aus meinem Knüppel evtl. doch noch was zum schießen! :-) *Froide* und Danke für die vielen Anregungen :knuddel Glas kommt leider immer noch nicht in Frage, aber jetzt weiß ich wenigstens wofür man es noch gebrauchen kann, außer zum tunen. ;)

Gruß
Bogi
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Beitrag von robau » 15.10.2003, 21:00

@snake:

meine bögen sind lang und schmal und teilweise deutlich über 50#, und die ringe stehen immer noch!
sind allerdings aus dem stamm eigenhändig herausgeschnitten, man braucht schon 1a holz und muß es mit der maserung aufsägen...probieren, probieren, probieren

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Beitrag von Archiv » 16.10.2003, 10:11

@rohbau
wie lang und wie schmal sind sie denn?
Man kann beides machen oder an einem faktor drehen, das funktioniert dann meist auch. Bei der Länge meinte ich so 173cm und bei der Breite 4-5cm. Deutlich über 50 lbs ist < 60 lbs , oder?
Außerdem kommt es noch darauf an, was du für eine Esche hast und wo sie gewachsen ist. Wenn du eine sehr gute Esche aus einer höheren Lage (>600m) hast , hast du halt sehr gutes gutes Holz. Mein Kommentar war eher allgemein gehalten.

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Haebbie
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es ist noch Ulme da!

Beitrag von Haebbie » 16.10.2003, 11:29

@ Langbogner,

beim Ulmenholz-Verteiltreffen ist noch nicht alles verwertet worden. In (hoffentlich) nächster Zeit werden die übrigen Stammstücke aufgesägt, und da ist sicherlich noch ein Stave für Dich dabei - wenn du willst.
... let your arrows fly

Herbert

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Beitrag von Bogi » 16.10.2003, 13:09

Interesse an Rohlingen habe ich immer, Ulme ist etwas, an das man auch nur sehr schwer herankommt, also grundsätzlich JA! Ist halt nur eine Preisfrage, ich gebe gerade Unsummen für meine Lagerausrüstung aus... :(
Wo ist das Treffen? Welche Kosten erwarten mich in etwa?
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