Hasel mit Recurve

Themen zum Bogenbau
Antworten
Benutzeravatar
blauairliner
Full Member
Full Member
Beiträge: 128
Registriert: 16.02.2009, 21:32

Hasel mit Recurve

Beitrag von blauairliner » 11.03.2011, 12:49

Hallo,
hab mal wieder ein kleines (?) Problem :-\ .
Ein grob ausgesägtes Haselstämmchen mit ca. 6cm wurde zum Trocknen auf ein Brett gespannt und im letzten Teil (ca.23cm) einen halbierten Rest des Stämmchen unterlegt um kleine Recurves "reinzutrocknen"-hab's mal irgendwo gelesen- und den Griff längs eingesägt damit er beim Trockenprozess nicht reißt.
Das Ergebnis zeigte sich mit Dellen und Einkerbungen am Rücken wo die Hölzer unterlegt waren. Ich hätte wohl besser Bretter mit der eingearbeiteten Recurve-Form benutzt. Können diese Stellen noch gerettet werden z.B. mit Pflaster aus Hanf oder sonstige Materialien oder ist der Bogen rettungslos verloren?
Hab noch vor leichte Recurves mit Dampf reinzubiegen.

Besten Dank für eure Unterstützung

Gruß Günter
Dateianhänge
Biegung.jpg
Hasel.jpg
Delle02.jpg
Delle01.jpg

Benutzeravatar
Don Koro
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 385
Registriert: 11.01.2011, 21:20

Re: Hasel mit Recurve

Beitrag von Don Koro » 11.03.2011, 12:59

Naja, kommt darauf an, wie dick der Jahresring ist, der deinen Bogenrücken bildet.
Aber um auf Nummer Sicher zu gehen, könntest du doch ein leichtes Backing á la Rohhaut oder Leinen oder gar Seide(?) aufbringen.

Aber bitte lass dir das, was ich gerade geschrieben habe von einem der "Veteranen" bestätigen - bin noch nicht so lange Bogenbauer ;)
Wenn's hinten juckt und vorne beißt, nimm Klosterfrau Melissengeist!

Bearpaw Kiowa 50" 52#@28"

Legend Stick "The Beast" 68" 92#@30" by Manfred Kaufmann

Benutzeravatar
Faltenhemd rigoros
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 714
Registriert: 06.04.2006, 12:16

Re: Hasel mit Recurve

Beitrag von Faltenhemd rigoros » 11.03.2011, 13:41

Neben den Macken im Rücken sieht der Stave auch recht drehwüchsig aus auf dem untersten Bild. Schlechte Voraussetzungen für einen Recurve wegen Verdrehungsgefahr der Wurfarme. :(

Sollte das mit dem Drehwuchs stimmen, würde ich die Macken sichern und einen Bogen ohne Recurves draus bauen.

Wie die Macken gesichert werden müssen, sagen sicher gleich die Profis ;)

Falti

Benutzeravatar
walta
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 5016
Registriert: 05.11.2005, 21:58

Re: Hasel mit Recurve

Beitrag von walta » 11.03.2011, 13:46

Welches Zuggewicht möchtest du?
Du kannst schon Leinen oder Seide oder sonstwas draufkleben und einen leichten Bogen machen - aber letztendlich würde ich sagen: such dir einen neuen Stecken und machs diesmal besser ;-)

walta

Benutzeravatar
Morten
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 738
Registriert: 02.06.2010, 20:09

Re: Hasel mit Recurve

Beitrag von Morten » 11.03.2011, 14:01

hmmm..
Solche Druckstellen sollten mit nassem Lappen und Bügeleisen wieder hochkommen.
Ist aber nur optisch - beschädigte Holzstruktur wird dadurch nicht wieder ganz.

Vieleicht lieber auf Recurves verzichten, denn diese belasten das Holz zusätzlich.
Zumal Deine Biegeform auch nicht nach "leichten" Recurves aussieht ::)

LG Morten

Benutzeravatar
Morten
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 738
Registriert: 02.06.2010, 20:09

Re: Hasel mit Recurve

Beitrag von Morten » 11.03.2011, 14:17

Oder doch Recurves und dann diese mit Hanf stabilisieren, so wie hier:
viewtopic.php?f=15&t=15472&start=600#p264403

Das ist dann auch ein Bruchschutz an der Druckstelle.

Benutzeravatar
blauairliner
Full Member
Full Member
Beiträge: 128
Registriert: 16.02.2009, 21:32

Re: Hasel mit Recurve

Beitrag von blauairliner » 11.03.2011, 14:21

@walta: Das Zuggewicht sollte zu Beginn 30#@27" betragen , nach den Schäden wohl eher etwas unterhalb.
@Falti: Der Drehwuchs erholt sich nach einigen cm wieder, läuft etwas snaky.
An diesem Bogen möchte ich einfach mal einiges ausprobieren. Am Griff habe ich ihn schon etwas gebogen (Dampf) da die Sehne nicht durch die Griffmitte lief, hat gut funktioniert und nun noch Reparaturmöglichkeiten testen, was will ich mehr ::)

Günter

Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22358
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Re: Hasel mit Recurve

Beitrag von Ravenheart » 11.03.2011, 16:28

...also ICH würde erst mal einen Ring runter nehmen und schauen, ob damit das Problem nicht schon behoben ist!

Den Bedenken mit dem Drehwuchs muss ich mich leider anschließen!

Rabe

Benutzeravatar
acker
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 10946
Registriert: 07.03.2008, 17:04

Re: Hasel mit Recurve

Beitrag von acker » 11.03.2011, 17:20

Hallo,
Hm, ich bin relativ sicher das der Hasel drehwuchsverseucht ist .
Mach Seide oder ein Rohhaut - backing drauf und laß das mit den Recurves sein .
Gruß acker
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

Benutzeravatar
blauairliner
Full Member
Full Member
Beiträge: 128
Registriert: 16.02.2009, 21:32

Re: Hasel mit Recurve

Beitrag von blauairliner » 11.03.2011, 17:54

Ok, Ok... ich lass das mit den Recurves, ihr habt mich überzeugt, oder vielleicht nur klize kleine... ;)
Genügt das Backing an der Schadenstelle bis Anfang Tips mit Wicklung am Anfang und Ende oder besser den ganzen Bogen?
Der Rücken ist durch "Ästchenansätze" etwas hügelig.

Günter

Benutzeravatar
Hairun
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 812
Registriert: 20.08.2007, 18:12

Re: Hasel mit Recurve

Beitrag von Hairun » 11.03.2011, 19:03

Das Pflaster sollte die Schadstelle auf beiden Seiten großzügig überlappen, dann mit Wicklungen sichern...
Ich weis nich wieviel Bögen du schon gebaut hast, sollten es schon ein paar gewesen sein würd ich an deiner Stelle das mit den kleinen Recurves versuchen. Einfach um etwas Erfahrung zu sammeln. Zudem ist Hasel ja kein teueres Holz und dürfte momentan noch in ganzen Haufen am Straßenrand liegen (iss hier im Umkreis FDS zumindest so ;) )
Meine Meinung, aber meine Vorschreiber hamm da sehr viel mehr Erfahrung ;D
gruß
Hairun

Benutzeravatar
walta
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 5016
Registriert: 05.11.2005, 21:58

Re: Hasel mit Recurve

Beitrag von walta » 11.03.2011, 22:30

Also ein 30 Pfundbogen und er will einiges ausprobieren - na dann - mit Heissluft oder Dampf biegen, Backing rauf, tillern und die Recurfs eher steif lassen, Bauch ordentlich rösten - na los, mach schon, nur mut. Und wenn es ihn zerreist hast du eine Menge gelernt.
Bei 30 Pfund genügt ein Backing bei der Schadstelle. Bei einer Breite von 5-5,5cm hält das schon.

walta

Antworten

Zurück zu „Bogenbau“