Was für Nocken

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luetze
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Was für Nocken

Beitrag von luetze » 28.12.2010, 20:00

Hallo Bogenbaugemeinde, bin dabei einen Eschenmölle zu tillern. Da ich nun so weit bin das ich erst mal ein paar Pfeile schießen werde um den Tiller dann ein letztes mal zu prüfen mache ich mir so meine Gedanken über die Nocken. Was ist eurer Meinung nach der beste oder optisch schönste Tip auf so einer Wurfarmnadel. Sehen da Overlay´s aus Horn aus, oder lieber ganz schlicht die Sehnenkerbe direckt in die Eifelturmspitze O0 ;) .
Backing soll keines drauf, die Nadel ist mit 3 cm Übergang vom WA 25 cm lang, also 22 cm von 2 auf 1 cm breit und von 2,4 auf 1,8 cm hoch. Bis jetzt auf jeden Fall :D
Und noch was zum Tillerstock. Von wo wird der Auszug auf dem Tillerstock gemessen? Wenn ich den Griff unbearbeitet lasse bis der Tiller abgeschlossen ist kann das Griffstück schon mal bis 5 cm tief sein. Messt ihr da vom Auflager im Stock, der Pfeilanlage oder von Vorderkante Bogen. Ist ja nicht ohne wenn mann sagt 40# bei 28". Aber je nach dem könnten 2" Unterschied sein und somit bis 4# Unterschied im Zuggewicht .
Vielleicht Denke ich aber auch nur zu verwirrt zur Zeit, was sagt ihr zum Thema.

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Morten
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Re: Was für Nocken

Beitrag von Morten » 28.12.2010, 20:22

Horn ist doch super - bekommt mein nächster auch.

Der Auszug wird vom Bogenrücken gemessen, denn dieser Wert bestimmt Deine Pfeillänge.
Ich habe selber den Fehler gemacht meinen Tillerstab vom Griff gemessen zu beschriften.
Ich vermute die Spezialisten hier haben ein variables Maßband am Tillerbaum, welches dann dem jeweiligen Bogen angepasst wird. ::)

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Heidjer
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Re: Was für Nocken

Beitrag von Heidjer » 28.12.2010, 20:34

Nach AMO (jetzt ATA) wird die Auszuglänge 1,75 Zoll vom Pivotpunkt (Druckpunkt des Griffes) aus gemessen. Das heißt wenn der Druckpunkt auf dem Tillerstock aufliegt hat er schon 1 3/4 Zoll Auszug. Oder anders, bei einer Grifftiefe von 1,75 Zoll (~4,3cm) kann man von der Griffvorderkante her messen. ;)


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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luetze
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Re: Was für Nocken

Beitrag von luetze » 28.12.2010, 23:22

Grüße dich Morten. Ja Horn ist ne super Sache, habe auf zwei andere Bögen auch Horn ( Kuhhorn) drauf gemacht. Meine Überlegung war nur ob das so passt weil die Nadel vom Mölle ja eh schon hoch ist und dann noch der Horntip. Aber man kann ja sparsam sein in der Höhe :D , in der Breite werde ich so bei 9 - 10 mm landen. Und was das Auszugsmaß angeht habe ich auch immer vom Rücken gemessen. Bloß muß ja Auszugslänge nicht gleich Pfeillänge sein, aber so kleinlich muß man ja auch nicht sein O0 .
Auf was für Gedanken man manchmal kommt :o ;) .

Dirk M, das ist eine Antwort die keine Fragen offen lässt, danke dir. In diesem Fall hatte der Griff 5,2 cm Rohmaß in der Tiefe. Habe ihn nun bearbeitet und eine leichte Mulde geformt das man ihn gut greifen kann und den Griff immer an der selben Stelle fasst. Die Mulde ergibt den Druckpunkt, und, erraten 4,2 cm :D .
Zufall. O0

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Morten
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Re: Was für Nocken

Beitrag von Morten » 29.12.2010, 01:12

Ach so, habe das Anfangs halt falsch gemacht- passiert wohl nur mir... ::) ;)
Nein, beim Pfeil muß natürlich noch was "sicherheit" an Länge dazu.

Die Nocken:
Die Klebefläche so anschrägen, das der Bogenrücken linear ins anscließend aufgeklebte Horn übergeht (=Spleiß).
Dann bleibt Tiefe gleich.

Sieht dann aus wie gewachsen und nicht wie "Draufgepappt" 8)

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luetze
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Re: Was für Nocken

Beitrag von luetze » 29.12.2010, 14:23

Das mit dem ANSPLEIßEN :o in der Höhe ist auch eine gute Idee. Bei einem normal biegenden Bogen würde ich das zwar nicht machen weil man die Ringe durchtrennt, aber in dem Fall sind ja die letzten 25 cm steif. Da sollte nichts passieren.
Hatte auch schon daran gedacht die letzten 4 cm auf ca. 5 mm am Ende zu verjüngen und von beiden Seiten dünne Hornplatten anzukleben. Danach wieder schön auf 10 mm verschleiffen.
Mal sehen wie es mir in den Sinn kommt. Heute nehme ich ihn erst mal mit in die Halle zum einschießen. Momentan hat er auf jeder Seite 2 cm Überlänge mit einer Kerbe für die Tillerschnur.

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Re: Was für Nocken

Beitrag von Ravenheart » 29.12.2010, 17:50

TECHNISCH nötig ist bei Esche nix.
"A" ist auch: nix....

NAHE "A" wäre Rohhaut (Vorbild: Indianerbogen)
Dann käme Geweih....

Dann Horn - die "Schönheitskönigin" - neben stabilisiertem Wurzelholz, siehe Blacksmith...

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Re: Was für Nocken

Beitrag von luetze » 31.12.2010, 00:26

Ja, die Stabi.- Pappel Overlay´s vom Schmied haben was und Horn ist schon Klasse, aber...... ::)
Ich habe mich dazu entschlossen die Kerben direkt in die Esche zu machen. Da es ja ein Bogen in anlehnung an ein steinzeitliches Design ist ;) soll er schlicht gehalten werden, was ja um so passender wirken kann. Habe deshalb auch vor mal eine Griffwicklung aus Hanfschnur zu probieren.
Hat gestern übrigens 2 Stunden Hallentraining (ca 100 - 120 Pfeile ) gut überstanden. ;D

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Re: Was für Nocken

Beitrag von luetze » 01.01.2011, 22:01

Brauche noch mal einen Rat zum Leinölfirnis. Da der Bogen ja nun sogar Selfnocks hat und ich die Griffwicklung aus Hanfschnur machen werde, wollte ich auch Hautleim dazu benutzen diese zu fixieren.
Kann ich die Wicklung mit dem Firnis überstreichen? Verträgt der Hautleim das Firnis? :-\
Eine Imprägnierung muß die Griffwicklung ja auch bekommen bzw. der Hautleim darunter.
Nach dem aushärten der Firnis soll Hartöl den Abschluss bilden.
Da es mein erster Eschenbogen ist wird er nicht getempert ;) . Das mach ich dann beim Zweiten zum vergleich O0

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Re: Was für Nocken

Beitrag von Galighenna » 01.01.2011, 23:56

Soweit ich das beurteilen kann dürfte die Leinölbehandlung dem Hautleim nicht schaden. Zumindest hab ich davon noch nie gehört... Ich weiß aber nicht ob es so gut ist, die Hanfschnur mit Leinöl zu tränken. Aufgrund der Menge des aufgesaugten Öls kann ich mir gut vorstellen das es eine halbe Ewigkeit dauern würde bis der Griff durchgehärtet ist und nicht mehr Ölt.
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Re: Was für Nocken

Beitrag von Morten » 02.01.2011, 01:14

Ich habe mal die Wicklungen satt mit dem Pinsel lackiert, bevor ich den Kompletten Bogen geölt hab.
Der ausgehärtete Lack verklebt die Wicklungen ähnlich wie Sekundenkleber. Anschließend über den Lack ölen.

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Re: Was für Nocken

Beitrag von Snake-Jo » 02.01.2011, 10:17

Ich würde wie Morten die Hanfwicklung mit einem PU-Lack lackieren und danach alles mit Hartöl behandeln. Alsso eine Kombi-Lösung.

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Re: Was für Nocken

Beitrag von luetze » 02.01.2011, 12:31

Da habe ich auch sachon darüber nachgedacht, schon allein wegen der Handwärme. In Verbindung mit Feuchtigkeit könnte der Hautleim schon mal klebrig werden :o .
War halt nur mein Gedanke um den Bogen wenn möglich nur mit natürlichen Materialien zu bauen. Aber da sollte ich mal ein Auge zu drücken im Sinne der Alltagstauglichkeit ;) .

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Re: Was für Nocken

Beitrag von Galighenna » 02.01.2011, 14:21

Naja Klebirg werden wird da nichts. Du wickelst doch das Hanf ÜBER den Kleber und tränkst doch nicht die ganze Hanfschnur komplett in Hautleim oder hab ich das jetzt falsch verstanden? Auch Hautleim wird sehr hart und wenn du die Hanfschnur komplett darin tränkst, dann wird das erstmal so hart, das du auch gleich nur das Holz als Griff nehmen könntest...
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Re: Was für Nocken

Beitrag von luetze » 02.01.2011, 16:49

@ Gali, nein nein das hast du schon richtig verstanden. Habe die Schur nur auf den Leim gewickelt in 2 Lagen. Aber der Lack hätte den selben Efeckt wie der Leim, die Wicklung wäre nur noch optisch, ansonsten eine harte versiegelte Fläche.
Das Leinölfirnis härtet ja aus, aber das kann dauern wenn die Schnur viel aufsaugt. Genau wie auch das Hartöl.
??? ::) :-\

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