Dämpfen

Themen zum Bogenbau
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Johannes
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Dämpfen

Beitrag von Johannes » 29.10.2010, 13:56

hallo leute , hab mal ne frage. ich baue gerade einen wiki und stehe nun vor dem dämpfen der enden. wird es schwierig diese zu dämpfen, wenn die enden schon in länge geschnitten wurden ,wie es bei mir der fall ist ::) . ich meine wegen der hebelwirkung beim zurückbiegen.wäre es schlauer gewesen die enden bis nach dem dämpfen länger zu lassen. freue mich auf antworten!

gruß Johannes
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captainplanet
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Re: Dämpfen

Beitrag von captainplanet » 29.10.2010, 14:01

Das Holz wird im Dampf butterweich, das ist kein Problem.

Lg Georg

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Ravenheart
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Re: Dämpfen

Beitrag von Ravenheart » 29.10.2010, 14:44

Ja, so ist es.
Tipp:
Der Bereich, der sich biegen soll, muss schon auf die "End"-Dicke gearbeitet sein - so minimiert man die (allerdings NIE GANZ auszuschließende!) Gefahr, dass das Holz am Rücken reißt! Arbeite dafür NUR den Biegebereich dünn, mach also bauchseitig eine entsprechende "Rinne" (2 - 3 cm Länge), lass aber den Rest zum ENDE hin wieder dicker.. So bleibt das Endstück gerade, außerdem kann man so besser steuern, dass sich beide Enden im selben Abschnitt biegen....!
Nach dem Erkalten wird dann das Endstück auf die Dicke des Biegebereiches reduziert und Richtung Griff der Bauchtaper gemacht...

Rabe

Tom of Sevenhills

Re: Dämpfen

Beitrag von Tom of Sevenhills » 29.10.2010, 14:50

Um welches Holz handelt es sich in diesem Thema?

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Re: Dämpfen

Beitrag von Blacksmith77K » 29.10.2010, 14:55

Und hier eine schlaue Biegehilfe. Die habe ich nachgebaut, klappt wunderbar!

p60.jpg
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"



...and several yew warbows...

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skerm
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Re: Dämpfen

Beitrag von skerm » 29.10.2010, 15:12

Genau, und wenn du bei dieser Form noch eine Aufnahme für das Ende des Recurves einbaust, sparst du noch die Zeit ein, die du brauchst, um das Ende mit Schraubzwinge o.ä. zu fixieren. Je schneller das alles über die Bühne geht, umso besser. Das Holz soll nämlich während der ganzen Prozedur so wenig wie möglich abkühlen.

Gruß,
Daniel

Johannes
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Re: Dämpfen

Beitrag von Johannes » 29.10.2010, 17:18

Danke schonmal für die ersten tipps . und äh der bogen ist aus eibe
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Johannes
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Re: Dämpfen

Beitrag von Johannes » 29.10.2010, 17:27

und noch ne frage :wie lange muss das holz dem dampf ausgesetzt werden? ich denke mal je länger um so besser( wegen bruchgefahr) ,obwohl ist es nicht so ,dass das holz um so strärker beansprucht wird je länger es im dampf steht?
Johannes
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Re: Dämpfen

Beitrag von Blacksmith77K » 29.10.2010, 17:45

Also Wurfarme von 30x20mm haste in 20min Butterweich. Generell 30Min kräftig dampfen schadet nicht und du bist immer auf der sicheren Seite.
Also Kochtopf, 2-Finger breit Wasser rein, zum Kochen bringen, Wurfarm drüber, Deckel drauf und über die wackelige Konstruktion ein doppelt gelegtes Handtuch, damit durch den schiefsitzenden Deckel nicht zu schnell der Dampf entweicht.

30min warten, Deckel weg, Bogen raus, sofort auf die Biegeschablone, biegen, fixieren, fertig. (...das sollte nicht länger als 30 Sekunden dauern...)

WICHTIG und am eigenen Leib erfahren: Gute 12 Stunden in der Schablone lassen, die Biegung geht sonst beim Bearbeiten auf dem Tiller zu stark zurück.
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
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Re: Dämpfen

Beitrag von Johannes » 30.10.2010, 09:21

danke nochmal
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Skua
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Re: Dämpfen

Beitrag von Skua » 30.10.2010, 12:13

Hallo,
die Faustregel beim dämpfen ist mindestens 1 Minute pro mm Dicke. Mehr ist besser. Meine Dämpfvorrichtung (Für Eichenspanten beim Kanubau) besteht aus einem Abwasserrohr, unten fest geschlossen, oben abnehmbarer Deckel. Dann noch unten ein Loch für den Dampfstrahler meiner Frau und oben ein Loch gegen Überdruck. Das Ganze schräg von einem Bock zum Boden gelegt. Mit einem Liter Wasser produziert der Dampfstrahler etwa 40 Minuten Dampf, das reicht für die Spanten (oder einen Bogen). Der Dampf ist zudem deutlich heißer, als der aus einem Kochtopf. Sobald man das heiße Holz aus dem Dampf nimmt, hat man maximal eine Minute Zeit zum biegen. Schon nach etwa 30 Sekunden merkt man, wie der Widerstand des Holzes wieder zunimmt.
Falls man nicht das ganze Holzstück biegen will, kann man auch ein Ende in einem passenden Kochtopf kochen, finde ich aber unbequemer.
Grüße, Skua
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Re: Dämpfen

Beitrag von Quercus » 30.10.2010, 12:45

Und denk dran, dass du die Sehnenkerben erst nach dem Dämpfen machst.
Viel Erfolg
QS

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