Möllegabet

Themen zum Bogenbau
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nemrod
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Möllegabet

Beitrag von nemrod » 24.06.2010, 14:42

Hallo alle Zusammen!

Also es war sicherlich keine Liebe auf dem ersten Blick! Auch nicht auf dem Zweiten! ;)
Ich mag eigentlich keine breite "klobbige" Bögen, obwohl ich weiß: breit ist gscheid! Schmal ist aber eben schön!
Nicht desto trotz geht mir diese Design einfach nicht mehr aus dem Kopf - also muss ich es mal versuchen!
Ich habe dazu zwei recht hilfreiche Beiträge gefunden: index.php?topic=12996.0 von goasbeda (hier sehe ich leider die Bilder nicht mehr - kann mann die wieder aktivieren??!!) und index.php?topic=12511.0 von Hobbinrood

Jetzt meine Frage dazu: kann dass so in etwa funktionieren (Holz ist Esche)  wie ich es mir zusammengereimt habe?? Siehe bitte die Bilder:

viertel Stamm
Bild

fast gerade
Bild

Jahresringe oben
Bild

Jahresringe unten
Bild


Skizze (ich entschuldige mich dafür!)
Bild

Der Bogen soll ( ::) ) 50# haben.
Ich haben da noch ein paar bedenken wie: ist es mit 180 cm nicht zu lang? Ist aber eben Esche und nicht Ulme! Wie lang sollen die starre Enden sein? Ich habe 20 cm geplant (um mehr biegende Bereich zu erhalten und den Set zu minimieren) aber goasbeda hat 30 cm?! Soll ich lieber 6 cm breit machen (ich will doch keine Zaunlatten oder Paddel :D) und dafür mit 30cm Hebel an die Enden? Oder von 6 auf 5 cm?? Muss ich sonst noch was bedenken? Grübel, grübel, grübel ??? ???

Also bitte hilft mir!

Danke
nemrod
Zuletzt geändert von nemrod am 07.10.2010, 16:36, insgesamt 1-mal geändert.

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Squid (✝)
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Re: Möllegabet

Beitrag von Squid (✝) » 24.06.2010, 16:05

Sagen wir mal so: Es geht auch kürzer... aber es hängt sehr von deinen Tillerkünsten ab. Je länger die Needles sind und je kürzer demnach die "Paddels" desto perfekter muss der Tiller sein, sonst handelst du dir Set ohne Ende ein.

Bei 180 Länge und 20 cm Needles plus 20 cm Griff bleiben für die Paddels je so etwa 55 - 60 cm.
Das Standardmodell "Flachbogen" sieht bei 175 cm Länge ca 24 cm Griff und 10 cm starre Enden vor. Bleibt also ein Biegebereich von 130/2 oder 65 cm pro Arm.

Je weiter man das ins Extrem treibt, desto grenzwertiger wird das Ganze. Und irgendwann ist Schluß.
Aber man KANN auch mit 30 cm Needles arbeiten...  ;D  :o

Ach ja, ein wenig sollten sich die "Paddels" zu den Tips hin verjüngen (so von 5 cm am Griff auf 3,5 - 4 am Beginn der Needles), sonst wird der Arm am Ende zu dünn und kommt wabbelig drauf.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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nemrod
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Re: Möllegabet

Beitrag von nemrod » 24.06.2010, 16:31

Squid hat geschrieben:aber es hängt sehr von deinen Tillerkünsten ab.


Tiller ??? ??? Was bedeutet das?? Ich dachte ich schneide das ganze mit ne Bandsäge lt. Skizze aus dem Stamm dann ein bisschen glätten mit Raspel und Sandpapier und fertig!! Oder doch nicht so einfach?? Und künstlerisch bin ich schon gar nicht begabt!! ;) ;)

Naaa, Scherz!!! Aber mit meine "Tillerkünste" ist wirklich nicht weit hergeholt! Acker, Rabe (und alle die Bogenbauer-Götter) und Co mache ich erst in 10-20 Jahren (wenn überhaupt) Konkurrenz! Deswegen will ich eher auf Sicherheit bauen aber es soll sich auch nicht wie ein nasse Nudel daher schlappern!

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Re: Möllegabet

Beitrag von Squid (✝) » 24.06.2010, 17:27

Das wird er bei 50 lbs nicht.
Aber du weisst ja, Esche ist auch nicht das Superholz...
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Möllegabet

Beitrag von Snake-Jo » 24.06.2010, 18:50

nemrod hat geschrieben:Tiller ??? ??? Was bedeutet das?? Ich dachte ich schneide das ganze mit ne Bandsäge lt. Skizze aus dem Stamm dann ein bisschen glätten mit Raspel und Sandpapier und fertig!! Oder doch nicht so einfach?? Und künstlerisch bin ich schon gar nicht begabt!! ;) ;)


Im Prinzip ja: Alles wegsägen, was nicht wie son Molle aussieht und dann weitermachen bis das Ding auch schießt wie ein Bogen.
Und zur Definition: Wenn sich das Verhältnis der Nadel zu dem biegenden Wurfarm dem Verhältnis 1:1 nähert, heißt das Teil  "Needle-Tipp-bow".  ;D ???

Ach ja: Paddel! Paddel beginnen ab einer Breite von mind. 80 mm. Alles darunter ist einfach nur ein Flachbogen.  8)
Zuletzt geändert von Snake-Jo am 24.06.2010, 21:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Möllegabet

Beitrag von Squid (✝) » 24.06.2010, 19:07

Ähm?
"Definition: Wenn sich das Verhältnis der Nadel zu dem biegenden Wurfarm dem Verhältnis 1:1 nähert, heißt das Teil  "Needle-Tipp-bow"."

Wer hat das denn so starr definiert?
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Re: Möllegabet

Beitrag von Ravenheart » 24.06.2010, 19:38

Snake-Jo! Kurzes Stücke weiter oben...  8) :-*

Rabe  ;D

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Re: Möllegabet

Beitrag von Squid (✝) » 24.06.2010, 20:33

Ach soooooo  ;D  8)
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Re: Möllegabet

Beitrag von nemrod » 24.06.2010, 21:45

Squid hat geschrieben:Aber du weisst ja, Esche ist auch nicht das Superholz...


Esche kann alles sein zwischen SUPER bis Brennholz. Habe hier schon des öfteren gelesen. Aber da ich aus diesem Stamm bereits zwei Bögen gebaut habe die trotz meine "Schindludertreiben" noch schießen bin ich recht optimistisch!
Wobei der Holzqualität auch innerhalb eines Stammes varieren kann. (Auch hier gelesen  ;))

Snake-Jo hat geschrieben:Im Prinzip ja: Alles wegsägen, was nicht wie son Molle aussieht und dann weitermachen bis das Ding auch schießt wie ein Bogen.


Super Anleitung! Ich kenne es zwar mit dem Baum und den Axt und von wegen alles weghauen was nicht nach einem Bogen aussieht, aber das Prinzip ist das Gleihe! ;D

Snake-Jo hat geschrieben:
Und zur Definition: Wenn sich das Verhältnis der Nadel zu dem biegenden Wurfarm dem Verhältnis 1:1 nähert, heißt das Teil  "Needle-Tipp-bow".


Da muss ich jetzt mal dumm nachfragen: Verhältniss 1 : 1 in der Länge ??? Soll heißen von mir aus Hausnummen
50 cm biegenden Bereich und 40 cm Nadel??

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Re: Möllegabet

Beitrag von Snake-Jo » 24.06.2010, 21:50

@nemrod: Mmmh, nach Adam Riese und Eva Zwerg wäre 1:1 eigentlich 40 zu 40 (z.B.).

@Squid: Jaha, ich bin gerne der Definitionsfetischist (klasse Wort oder?), aber diesmal habe ich nur den Smiley vergessen.
Needle-Tipp ist noch nicht definiert, aber wir machen das schon.....  ;D ;D ;D

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Re: Möllegabet

Beitrag von Squid (✝) » 24.06.2010, 22:14

@Joe: Ach Soooo  :)
Definieren is fein *irrkicher*

@Nemrod: Trotzdem hat Esche ihre Grenzen. Das mit den Quali-Schwankungen stimmt, macht aber trotzdem kein Top-Osage draus.

Die Definition war ein fehlverstandener Witz... ich glaube, bei einem 180 cm Bogen mit 20 cm Griff und je 40 cm Nadeln und Wurfbereich kommt nichts Gutes raus... :o
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 24.06.2010, 22:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Möllegabet

Beitrag von Snake-Jo » 25.06.2010, 08:17

@Squid: Ach so, Du willst nur das Bild von meinem Selfbow-Needle-Tipp mit 1:1 Bereichen sehen?
Kommt.... 8)

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tyron
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Re: Möllegabet

Beitrag von tyron » 25.06.2010, 08:26

Die Definition war ein fehlverstandener Witz... ich glaube, bei einem 180 cm Bogen mit 20 cm Griff und je 40 cm Nadeln und Wurfbereich kommt nichts Gutes raus...


hmm, 185 cm länge. 20 cm griff kaum mitbeigend, 40 cm steif 40 biegend, knappe 45# auf 28. Holz: Esche.
Und der lebt noch, war mein dritter Bogen. Wo ist das Problem? Grad mit Esche, hatte ich bislang keine Probleme.

Gruß
tyron
Wenn die jungen wollten und die alten könnten, wäre für beide zusammen das unmögliche machbar.

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goasbeda
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Re: Möllegabet

Beitrag von goasbeda » 25.06.2010, 09:56

nemrod hat geschrieben:Ich habe dazu zwei recht hilfreiche Beiträge gefunden: index.php?topic=12996.0 von goasbeda (hier sehe ich leider die Bilder nicht mehr - kann mann die wieder aktivieren??!!)


Hallo Nemrod,

hab die Bilder auf einen anderen Server hochgeladen. Waren früher auf Freenet, aber die haben vor einiger Zeit den kostenlosen Homepageservice eingestellt.
Hier sind sie also nochmal:

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Hier nochmal das Zeitlupenvideo:
Video


Mit den Needletips ists halt so, je länger desto schneller der Bogen. Ich hab Griff und Fadeouts so kurz wie möglich gehalten, um trotz der langen Tips noch genug arbeitende Wurfarmlänge zu erhalten.
Das Leinenbacking sorgt zusätzlich für Sicherheit.

Ich schieß den Bogen immer noch oft und gern, auch schon mal auf Mittelalterfesten/Turnieren.

Zur Qualität der Esche: mein Stave war vom anschauen her wesentlich schlechter als deiner, gaaanz dünne Ringe und viel Frühholz. Trotzdem hat der Bogen auch heute noch so gut wie kein Stringfollow.
Ich hab auch den gegenteiligen Fall: Flatbow aus einer "Bilderbuchesche" mit 5-6mm dicken Ringen, ganz wenig Frühholz, ebenfalls reflex gespannt getempert. Hat gute 5cm Stringfollow. Warum? Keine Ahnung...


Gruß...
Zuletzt geändert von goasbeda am 24.01.2011, 09:53, insgesamt 1-mal geändert.

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mace
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Re: Möllegabet

Beitrag von mace » 25.06.2010, 10:52

Sorry, wenn ich hier jetzt mit ganz was anderem ankomme, aber ist das nicht eher ein Holmegaard-Design?
Oder ist bei mir das was falschrum abgespeichert?
Alles was ich bisher zum Mölli finden konnte sind paddelartige Wurfarme mit kleinen Knubbeltips obendrauf.
Das oben skizzierte design ähnelt doch eher diesem hier:
Bild
und das ist meines Wissens doch ein Holmi.
Oder bin ich verkehrt gepolt?

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