Dreilagiger Bogen aus Bambus/Aktionboo/Bambus

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the_Toaster (✝)
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Dreilagiger Bogen aus Bambus/Aktionboo/Bambus

Beitrag von the_Toaster (✝) » 05.10.2009, 22:19

EDIT:

Tread umbenannt von Bambus/Bergahorn/Bambus
Mittellage wird nun Aktionboo.


Heute habe ich einen neuen Bogen angefangen.

Geplant ist folgendes:

Länge: 165 cm
Auszug: 26 "
Zugkraft: 25# maximal 30#
Breite Mitte: 30 mm
Breite Tips: 15 mm
Rücken: Bambus
Mitte: Bergahorn stehende Ringe
Bauch: Bambus geröstet
Profil: Pyramidal
Reflex: 15 bis 20 cm in drei Schwingungen symmetrisch.
Griff: 12 cm 1/3 zu 2/3 aus der Mitte heraus.
Recurves: Nicht anliegend und mitbiegend. Geschätzter Biegeradius 40 cm.


Die Rückenlage will ich so dünn wie möglich hobeln. Nicht mehr als 2,5 mm stark. Zu den Enden dünner auf etwa 1,5 mm
Den Bauch möchte ich etwas dicker lassen, damit er die Druckkräfte besser aufnehmen kann. Etwa 3,5 mm maximal. 2 mm an den Enden.
Die Mittellage soll kontinuierlich zu den Tips hin immer dünner werden.
Griffbereich ein wenig mitbiegend, so dass er abgespannt reflex ist, aufgespannt gerade und bei Vollauszug leicht zum Schützen gebogen ist.
Alles in allem soll der Reflex so wie bei meinem ursprünglich geplanten 2 m Reflex sein, den ich aber nun ad acta gelegt habe.

Meine Frage ist nun, wie dick die Mittellage sein muss, um zur projektierten Schusskraft zu gelangen.

Der Bogen soll für eine Freundin sein.
Eine Meisterin im Fita-Schießen.
Zuletzt geändert von the_Toaster (✝) am 06.10.2009, 12:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Dreilagiger Bogen aus Bambus/Bergahorn/Bambus

Beitrag von acker » 05.10.2009, 23:41

Hm,
Wie dick die Mittellage werden wird kann ich Dir leider nicht sagen aber ich denke mal verflucht  dünn. Taper geschätzt von 4mm auf 2mm.
Die Pyramide würde ich erst so min 10cm nach den Fades beginnen, das bringt Dir mehr seitliche Stabilität gegen Verdrehung.
Würde vorschlagen zuerst Rücken und Mittellage zu verleimen.
Die beiden Laminate vortillern auf geschätzte 10# und dann erst das facing aus Bambus aufbringen.
Aber mein Bauch sagt mir das Du dann bestimmt auch schon bei 40 - 50# liegen wirst...dann heisst es umgekehrtes trapping oder Breitentiller
Wie gesagt, es sind reine Bauchschätzungen!
Viel Glück!

Gruß acker
Zuletzt geändert von acker am 05.10.2009, 23:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Dreilagiger Bogen aus Bambus/Bergahorn/Bambus

Beitrag von baschdler » 06.10.2009, 01:05

Hui, das stell ich mir verdammt schwer vor, mit so nem Dreifachlaminat halbwegs ein angestrebtes Zugewicht zu treffen. Ich werd´s mit großem Interesse verfolgen.
Aber Erfahrungswerte für sowas, hab ich leider auch erst dann, wenn du sie mitteilst. :D

Gruß und Gutes Gelingen, Martin

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Re: Dreilagiger Bogen aus Bambus/Bergahorn/Bambus

Beitrag von the_Toaster (✝) » 06.10.2009, 06:36

Hmmm...

Ach so... Mojn erstmal.

Also einen ausgeprägten Griff wird der Bogen ja gar nicht kriegen und daher auch keine Fadeouts. Der Griff soll ganz sachte mitbiegen.
Bogenprofil abgespannt soll etwa so werden:

Die Form ist das ja Ergebnis meines Experiments hier:

http://www.fletchers-corner.de/index.php?topic=11741.0

Die mittlere Biegung in der Zeichnung ist noch etwas runder, um dort Bruch zu vermeiden.

Die Wurfarme sollen in etwa auf 60 cm Länge schmaler werden.
Allerdings nicht linear, sondern elliptisch.

Wenn die Mittellage also so dünn werden kann, dann kann ich eigentlich auch das 5 mm Actionboo nehmen, was ich noch hier habe. Spart Arbeit.
Wären dann fünf auf zwei mm ein gutes Maß?
Aber was ist dann mit der Seitenstabilität...
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Skizze 2 klein.jpg
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Re: Dreilagiger Bogen aus Bambus/Bergahorn/Bambus

Beitrag von acker » 06.10.2009, 10:35

Na dann lässt Du die 30mm Breite von der Mitte aus gemessen so für 15cm nach oben und unten bevor Du ins pyramedale Design gehst.

Du Wirst aber den Griff noch auffüttern müssen mit einer zusätzlichen Lage.
Wie gesagt, ich würde erst backing und Mittellage leimen, das dann tillern und erst dann das facing anbringen.

Warum muß der Griff überhaupt mitbiegen? das schreit für mich nach Handschock wie bei einem Reiterbogen...als Fitanesin wird sie sich bei jedem Schuß schütteln...oder anfangen zu wackeln ;) :D
Also ich bin echt gespannt was dabei rauskommen wird.

Mach die pyramide nicht linear, geh auf 2,5 cm oder 2cm im oberen Drittel und dann auf 1cm
Hat den Vorteil das Du später beim breitentiller auch noch Fleisch hast zum abnehmen.
Die Übergänge kann man schön beischleifen und sind dann nicht mehr zu erkennen.

Na ja bau mal , mach einfach und berichte
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Re: Dreilagiger Bogen aus Bambus/Bergahorn/Bambus

Beitrag von the_Toaster (✝) » 06.10.2009, 12:29

So, ich habe jetzt einfach mal eine Latte Actionboo zur Mittellage erkoren.
Den halbfertigen Bergahornkantel habe ich nun beiseite gestellt.

ursprüngliche Maße:

Länge: 203 cm
Breite: 5 cm
Dicke: 0,5 cm

Ich habe die Leiste zunächst der Länge nach auf 31 mm zugeschnitten und dann ein 30 cm Stück abgeschnitten. Das habe ich dann mittig auf das lange Reststück aufgeleimt.
Da sich die Leiste sonst verzieht habe ich die Keilung beidseitig angebracht.
Nach dem Verleimen wird die Leiste getapert.
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Mittellage verleimt klein.jpg
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Re: Dreilagiger Bogen aus Bambus/Aktionboo/Bambus

Beitrag von Squid (✝) » 06.10.2009, 12:57

Bei einer Länge von 165 ist ein mitbiegender Griff nicht unbedingt nötig. Ich habe den Eindruck, dass starre Griffe bei ausreichender Länge des Bogens für mehr Stabilität sorgen, zusätzlich bei entsprechendem Gewicht auch für weniger Handschock.

Meine 3 Trilam-Bögen haben an den Fades kaum mehr als 1,2 mm Stärke bei einer Breite von 3,5 - 4 cm.
Da kommen bei einer Länge von 175 cm etwa 40 - 45 lbs heraus.
Allerdings haben alle nur Bambus oder Hick als Rücken, Vollbambus ist nicht dabei...
Aber vielleicht kann man daraus Daten ableiten.

Einen Griff kann man beispielsweise auch mit Schaumstoff aufpolstern, eine in Streifen geschnittene Einlegesohle für Schuhe tut mit etwas Klebstoff da gute Dienste...
Anschliessend Leder drüber - gewickelt oder im Stück - passt.

Mit dem "Doppelreflex" wäre ich vorsichtig: Es Könnte sein, dass der Bambusbelly in Griffnähe überfordert wird. Denn der soll ja quasi 2 Reflexe ertragen und Bambus ist trotz Wärmebehandlung nicht die allerbeste Wahl für einen Belly.
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 06.10.2009, 12:59, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Dreilagiger Bogen aus Bambus/Bergahorn/Bambus

Beitrag von kra » 06.10.2009, 12:58

the_Toaster hat geschrieben:...
Ich habe die Leiste zunächst der Länge nach auf 31 mm zugeschnitten und dann ein 30 cm Stück abgeschnitten. Das habe ich dann mittig auf das lange Reststück aufgeleimt.
Da sich die Leiste sonst verzieht habe ich die Keilung beidseitig angebracht.
...


KIn der einseitigen keiung kliegt gerade der Charme dieser technik - du kannst so ziemlich einfach einen Reflex hineinkleben.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Re: Dreilagiger Bogen aus Bambus/Aktionboo/Bambus

Beitrag von Squid (✝) » 06.10.2009, 13:00

@Kra: Wie meinen???
Hast du einen K-Überschuss?

Und was ist eine "keiung"?

;)
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Re: Dreilagiger Bogen aus Bambus/Aktionboo/Bambus

Beitrag von the_Toaster (✝) » 06.10.2009, 13:14

@ Kra:

Das habe ich auch gemerkt, als ich erst einseitig keilte. Da haben sich die Keile nämlich gegenseitig weggedrückt und es kam automatisch eine Biegung rein.
Den Reflex wollte ich in die Latte aber erstmal noch nicht reinhaben. Deshalb die beidseitige Keilung.
Ich finde die Keilungsmethode mittlerweile sowieso cool.
Da lassen sich Fehler sehr schnell korrigieren. Wesentlich schneller als mit Zwingen. Klemmen kann man zwar auch korrigieren, aber die flutschen gerne weg und bringen gerade an dieser einen >rewptbnhg grnf< Stelle nicht genug Druck...

@ Squid:

Wußtest Du nicht, dass "Ks" gerne mal spazieren gehen?
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Re: Dreilagiger Bogen aus Bambus/Aktionboo/Bambus

Beitrag von kra » 06.10.2009, 13:22

;D ;D zum einen bin ich 2-5-Fintertipper mit einem Hang, zu schnell zu tippen und zum Anderen habe ich zu große Griffel - da kann es schon aml passieren, das 2 Tasten zusammen erwischt werden - oder eben auch nicht...  ;D ;D
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Re: Dreilagiger Bogen aus Bambus/Aktionboo/Bambus

Beitrag von the_Toaster (✝) » 09.10.2009, 20:01

So Leute

In den letzten drei Tagen war ich fleißig.

Ich habe nun Mittel- und Rückenlage vorgetillert.
Mit Schnitzhund, Schweifhobel und Meßschieber und ein wenig Vorplanung geht das sehr gut.

Die Zugkraft liegt irgendwo im Bereich von einem Pfund.
Beide Leisten haben wohl so was wie einen Peitschentiller bekommen.

Die Rückenleiste ist in der Mitte etwa 3,5 mm dick. Dünner geht nicht, weil sie sonst Breite verliert. An den Enden hat sie etwa 2 mm Stärke.
in der Mitte ist sie 31 mm und an den Enden 15 mm breit.
Beide Leisten sind auf 60 cm von den Enden aus getapert.
Die Mittellage ist von fünf auf zwei mm getapert.
Die Verjüngung der Mittellage wird erst nach der Verleimung durchgeführt um Korrekturmöglichkeiten zu haben.

Nach dem Hobeln habe ich beide Leisten mit 120 er Korn überschliffen um Hobelmacken herauszubekommen und dadurch die Verleimung zu verbessern.

Im Moment bin ich mir allerdings noch nicht ganz klar, wie ich die Leisten verleimen soll.
Welche Vorspannug soll ich nehmen.
Einfach einen normalen Perry Reflex nehmen. - Ist einfach und mit vorhersagbarem Ergebnis.
Oder den oben gezeigten Reflex nehmen. - Sieht eleganter aus, könnte aber Probleme geben...
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Mittellage vorgetillert klein.jpg
R
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Re: Dreilagiger Bogen aus Bambus/Aktionboo/Bambus

Beitrag von acker » 09.10.2009, 20:45

Ich würde nicht viel experimentieren in diesem Fall, da der Bogen ja aus der HAnd gegeben wird würde ich den sichersten und den Weg des geringsten Wiederstandes gehen .
Verleim ihn in Perry - reflex und gut ist.6 - 8cm sollten reichen um ihn vor set zu bewahren.
Gruß acker
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Re: Dreilagiger Bogen aus Bambus/Aktionboo/Bambus

Beitrag von Snake-Jo » 10.10.2009, 07:36

Hallo Toaster, auf jeden Fall Perry, alles andere wäre Unfug.  ;D
Die Rückspannung für den Perry mache ich persönlich immer vom Zuggewicht abhängig: Bis 40 lb habe ich den Bogen auf Fistmeal (ca. 15 cm) rückgespannt, bei Zuggewichten über 40 lb sind es meist 12 cm.
Der letzte Bogen mit Perry (Pflaume, Bambus und 38 lb) hat bei eingeleimten 15 cm Rückspannung nach dem Schiessen und Abspannen noch 10 cm Reflex, am Griff gemessen.
Alte Regel: Je mehr Perry der Bogen behält, umso mehr schlägt er auch im Abschuss.

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Re: Dreilagiger Bogen aus Bambus/Aktionboo/Bambus

Beitrag von acker » 10.10.2009, 10:06

Aber der Bogen soll doch für eine Fitanesin sein  :o
Wenn der Ihr in der Hand schlägt ...dann schlägt sie unseren Toaster weil Sie denkt er möchte Sie vergiften ;D....und Toaster hat dann wieder Mullbindenkleidung ;D

Also ich weiß nicht, soviel Perry...das ist schon arg viel und schwierig in der Umsetzung.

Gruß acker
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