Der Steilpassfänger hat etwas wichtiges und richtiges geschrieben wegen der Unterscheidung
ringporiges Holz - zerstreutporiges Holz
Ich zitiere mal ein Fachbuch:
Die im Frühjahr und Sommer gebildeten Holzzellen nennt man Frühholz. Sie sind weiträumig bzw. großlumig, dünnwandig und von heller Farbe. Die im Spätsommer entstehenden Zellen nennt man Spätholz . Sie sind engräumig bzw kleinlumigig, dickwandig und von dunkler Farbe. In er Regel sind Spätholzzonen wesentlich schmäler als Frühholzzonen. Frühholz und Spätholz zusammen bezeichnet man als einen Jahresring.
Soviel dazu und nun komme ich.
Hell und Dunkel gilt insbesonders bei Nadelholz => klar ich meine nicht Kern und Splint.
... denn was ist der Unterschied zwischen Laub und Nadelholz?
Nadelholz besteht aus zwei Zellarten.
Laubholz besteht aus drei Zellarten.
Nadelholz hat Leit-
und Stützzellen kombiniert => Tacheiden
Laubbäume haben für diese Kombifunktion zwei extra Zellarten - Leitzellen (Tracheen) und Stützzellen (Sklerenchymfasern).
Kennt jemand ein ringporiges Nadelholz ?
eben ;)
Nadelholz hat grobe, helle weiche Frühholzzellen mit großem Hohlraum als Leitzelle mit untergeordneter Stützfunktion ausgebildet und
Spätholzzellen mit dicken, schweren und festen Zellwänden als Stützzellen ausgebildet. Die Stützzellen sind der dunkle, harte Teil im Jahresring.
Betrachtet man ein ringporiges Holz wie Eiche, Esche - oder ring
zerstreutporiges Holz wie Ulme, Robinie, so fällt auf, das der Poren-Ring immer gleich breit ist, aber der Spätholzring breiter oder schmaler sein kann.
Daraus ergibt sich folgendes:
Ringporige (ringzerstreutporige) Hölzer sind sind deutlich
schwerer , je schneller sie gewachsen sind => gröber die Jahresringe sind.
Gleichzeitig wird
schnell gewachsenes ringporiges Holz härter und druckfester sein.
Ebenfalls wird dieses schnell gewachsene Holz mehr werfen und störrischer sein - insbesonders, wenn man einen exzentrischen Kern im Stammquerschnitt sieht.
Beim Nadelholz ist es ehr umgekehrt. Feinjähriges / langsam gewachsenes Nadelholz ist härter, schwerer und
druckfester als schnell gewachsenes Holz.
Bei feinenporigen/zerstrteutporigen
Laubhölzern ( Ahorn, Buche Nussbaum und Obsthölzer (Erle, Weide, Pappel)) sind Gewicht und Festigkeit viel unabhängiger von der Dicke der Jahresringe.
Was wird in den Poren bzw. im Frühholz geleitet? Wasser oder Nährstoffe?
Wasser wird
im Baum geleitet - von den Wurzeln bis in die Nadeln/Blätter.
Nährstoffe (
nach der Photosynthese) werden im Kambium (der Schicht zwischen der Borke => "Rinde" und dem Holz von der Spitze des Baumes wieder nach unten geleitet.
So betrachtet ist der Baum wie ein Springbrunnen - innen geht es nach oben und außen fällt es wieder herunter.
Ebenfalls darum: Früher hat man empfindliche Hölzer zum Trocknen auf den Kopf gestellt oder kopfüber geschaukelt um möglichst schnell das freie Wasser aus den Holzzellen zu bekommen. Durch das "auf den Kopf stellen" beschleunigte man den "native flow" des Wassers im Baum.
Wie unterscheidet man
sicher dunkle (oliv) Esche von heller Ulme? Ulme hat einen großen Porenring und dann einige feinere ringförmige Porenbänder. Diese feinen Bänder sieht man in Tangentialschnitt oder im Hirnholzschnitt deutlich. Ein untrügliches Zeichen dafür, das es keine europäische Esche sein kann.
Porenbänder haben Ulme, Sen-Esche (Japan) und auch ansatzweise die Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina).
* Holzstruktur (und Holz Geruch) sind sehr sichere Kriterien bei der Bestimmung der Holzart. Holz Farbe variiert sehr viel stärker und kann Klima- , boden- , verletzungsbedingt sehr deutlich von der "Norm" abweichen bzw durch die Holztrocknung verändert worden sein (dämpfen / Bläue- Stockflecken usw. )