Mein erstes Mal mit Hasel

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arcbel
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Re: Mein erstes Mal mit Hasel

Beitrag von arcbel » 16.09.2015, 18:01

@Snake-Jo: Danke für den Tip, das hört sich interessant und machbar an - noch hab ich nicht gekürzt.
Ich denke, mit einem ersten Bogen mit Reparaturstelle könnte ich leben.
Werd morgen mal nachsehen, ob noch was Brauchbares von dem Ursprungs-Ast übrig ist - in dem Fall wäre das Pflaster wohl am kompatibelsten.
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ralfmcghee
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Re: Mein erstes Mal mit Hasel

Beitrag von ralfmcghee » 16.09.2015, 19:55

@Snake-Jo:

Heißen Dank für diesen Tipp! Das ist ein echter Joker für den Fall des Falles. Würdest Du das speziell für Hasel empfehlen oder kann man das auch mit anderen Hölzern probieren? (Wobei: Ich würde es nunmehr einfach machen und davon ausgehen, dass Dein Trick besser fruchtet als mein Reparatur-Vandalismus)

@Benedikt, bowjo:

Cooler Dialog, den Ihr da hattet. :-)
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Der Student geht zur Mensa bis er bricht.
Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.

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Benedikt
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Re: Mein erstes Mal mit Hasel

Beitrag von Benedikt » 16.09.2015, 20:00

@Snakejo:
Retten kann man alles! Nur stellt sich die Frage, ob es Sinn macht.
In diesem Fall würde ich pers. den Stave wegschmeißen und was neues schnitzen, bei nem geraden Hasel bracuht man da 30-40 min, dann kann man wieder tillern.
Aber gut, als Anfänger mit relativ wenig Holz macht das natürlich eher Sinn :)
Gruß,
Benedikt
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mahagugu
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Re: Mein erstes Mal mit Hasel

Beitrag von mahagugu » 16.09.2015, 20:43

Da ich noch nie einen Bogen mit "metallenen Ziehklingen" gebaut habe , kann ich da jetzt schlecht mitreden.

Also ich verwende Feile, Raspel, Glasscherben und 60er Schleifpapier. Wenn noch mm wegzunehmen
sind dann kommt garantiert die Raspel zum Einsatz.
Beim Tillern (also viel getillert hab ich noch nicht) , nehm ich dann halt einfach 60er Schleifpapier
mit oder ohne Schleifklotz, oder halt auch die richtigen Glasscherben , allerdings nur solche , die sich
gut in der Hand halten lassen, richtig gebogen sind (also zB von einem Flaschenhals) und genug und
schön das Holz entfernen, wie man es auf den Bildern von Ziehklingen sieht (muss halt probieren
und sich die richtige Aussuchen).
Immer schauen das die Biegung wie der Mund bei einem Smiley aussieht und nie wie beim Zwiederen,
weil der schneidet sich ins Holz und das will man nicht.

Schleifpapier und Glasscherben, verwend ich dann eigentlich nur noch zum Glätten, Kanten entfernen bzw. wenn
weniger als ein halber Milimeter zum wegnehmen ist , sonst dauert das zu lange.

Bei mir dauert das Bogenbauen auch ziemlich lange und das obwohl ich schon Buschmesser und Hacke
eingesetzt habe. (wahrscheinlich krankhafte Fixierung an Lineal und Schiebelehre)
" ich tzimbere so man seget bi dem wege, des mûz ich manegen meister hàn "
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Snake-Jo
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Re: Mein erstes Mal mit Hasel

Beitrag von Snake-Jo » 17.09.2015, 08:41

Snake-Jo hat geschrieben:Dies klappt garantiert und jeder sollte mal solche Reparaturen versucht haben! 8)


@Benedikt: Für dich das obige Zitat! ;)

@Ralf: Klar geht das auch mit anderen Hölzern und man kann da in der Perfektion noch einen drauf setzen.

@all: Wenn ich sowas nicht an einem simplen Hasel geübt habe, wie soll ich dann an ein hochwertiges Eibenholz herangehen?

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arcbel
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Re: Mein erstes Mal mit Hasel

Beitrag von arcbel » 22.09.2015, 12:14

Benedikt hat geschrieben:In diesem Fall würde ich pers. den Stave wegschmeißen und was neues schnitzen, bei nem geraden Hasel bracuht man da 30-40 min, dann kann man wieder tillern.
Aber gut, als Anfänger mit relativ wenig Holz macht das natürlich eher Sinn

Vielleicht sehe ich das in ein paar Jahren auch so, aber im Moment ist tatsächlich noch kein Holzvorrat vorhanden und bis ich 'nen rohen Hasel in 30-40 min tillerfertig bekommen, brauch ich noch was Übung :)

Inzwischen hab ich die Reparatur, wie von Snake-Jo vorgeschlagen durchgeführt. Ich habe nur anstatt Holzleim Epoxy zum kleben genommen, da ich die Flächen mit meinen Mitteln nicht 99% plan bekommen habe.

Pflasterholz vom gleichen Stamm:
Bild
Augeklebt (leider ein wenig verrutscht):
Bild
Angepasst:
Bild
Bogen auf 2/3 Standhöhe und abgespannt:
Bild

Jetzt muss ich natürlich erst den Tiller des reparierten WA wieder anpassen.

Mache ich das jetzt erst mal bei 2/3 Standhöhe oder soll ich auch schon etwas ausziehen? Oder ist es besser, die Sehne wieder etwas zu verlängern und mich so wieder ranzutasten?

Gruß
arcbel
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Re: Mein erstes Mal mit Hasel

Beitrag von Ilmarinen » 22.09.2015, 23:10

Auf welcher Seite ist die Reparatur?
Momentan arbeitet er rechts viel mehr als links, obwohl er links gerade rausgeht und rechts zuerst reflex. Das solltest Du m.M.n. etwas anpassen, bevor Du weiter ausziehst.

Grüße

Jörg
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Re: Mein erstes Mal mit Hasel

Beitrag von bowjo » 22.09.2015, 23:23

Wieder was dazu gelernt! Hätte ich das vorher gewusst........naja, vielleicht hätte ich um Hilfe bitten sollen. ABER für das nächste Mal werde ich mir diese Methode auf jeden Fall merken. Bin gespannt wie es weiter geht.

VG
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Re: Mein erstes Mal mit Hasel

Beitrag von arcbel » 24.09.2015, 13:58

Ilmarinen hat geschrieben:Auf welcher Seite ist die Reparatur?

Die Reparatur ist auf der linken Seite (blau markiert).
Die rot markierten Stellen müssten m.M. nach stehen bleiben und an den grünen wollte ich weiter Material wegnehmen.
Bild
Der rechte (untere) WA arbeitet immer noch mehr - da muss auch die stärkere Schwachstelle noch raus - allerdings wird die Biegung wohl wegen der unterschiedlichen Ausgangsform nicht symmetrisch werden.
Hier noch ein Vergleich Standhöhe (ca. 60%) - Abgespannt
Bild
Soll ich erst mal mit der kleinen Standhöhe weitermachen, oder diese schon erhöhen?

Gruß
arcbel
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Re: Mein erstes Mal mit Hasel

Beitrag von Snake-Jo » 24.09.2015, 14:15

@arcbel: Die Pflasterarbeiten hast du gut hinbekommen. Nur leider wohl schon wieder zuviel weggenommen, da sind nun weitere Stellen zu stark in der Biegung. Mach doch nochmals ein Bild mit dem Auszug ohne die Markierungen und ohne das überblendete Standhöhenbild. Ohne Blitz, mit Stativ oder ASA 800.

@Ilmarinen: Die Reparaturstelle war doch deutlich zu erkennen, also entweder neue Brille oder neuen Bildschirm oder Bild größer machen (Strg und +) ;)

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arcbel
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Re: Mein erstes Mal mit Hasel

Beitrag von arcbel » 24.09.2015, 14:35

@Snake-Jo: Ich hoffe, so ist es besser zu erkennen:
Bild
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Re: Mein erstes Mal mit Hasel

Beitrag von schnabelkanne » 24.09.2015, 14:50

Hallo,
ist ein schwieriger Stave den du dir da ausgesucht hast.
Wie ist den momentan das Zuggewicht und wieviel willst du erreichen?
Gruss Thomas
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Re: Mein erstes Mal mit Hasel

Beitrag von Rotzeklotz » 24.09.2015, 14:51

Da musst du nochmal ran...links von 2 bis kurz vor 5, rechts von kurz hinter 3 bis 5 etwa.

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Re: Mein erstes Mal mit Hasel

Beitrag von Ilmarinen » 24.09.2015, 21:39

Snake-Jo hat geschrieben:@Ilmarinen: Die Reparaturstelle war doch deutlich zu erkennen, also entweder neue Brille oder neuen Bildschirm oder Bild größer machen (Strg und +) ;)

Na gut, dann geh ich halt doch mal Brille putzen.

Grüße

Jörg
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Re: Mein erstes Mal mit Hasel

Beitrag von arcbel » 25.09.2015, 17:07

@Thomas: Das Zuggewicht beträgt jetzt 20# bei 18''. Erreichen wollte ich 25-30# bei 28'' - wenn's weniger wird, isses halt so... :)

@all: Ich habe die zu schwach biegenden Teile noch weiter nachbearbeitet. Die Schwachstelle rechts ist noch nicht ganz verschwunden, aber ich finde, dass der Tiller nun etwas besser aussieht.

18'':
Bild
Immer noch 60% Standhöhe:
Bild

Macht es Sinn, die Standhöhe jetzt zu erhöhen?

Gruß
arcbel
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