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Re: Anfänger baut einen Bogen - eine Art Tagebuch

Verfasst: 21.01.2014, 19:12
von stone
Mit Muskeln kannst du auch sehr viel versemmeln :o , das wichtigste ist immer noch den Kopf gebrauchen (zu dem er eigentlich gedacht ist) ;)

Re: Anfänger baut einen Bogen - eine Art Tagebuch

Verfasst: 21.01.2014, 19:41
von Ravenheart
Bei der Sägezeichnung oben gruselt es mich etwas!
Zum Hintergrund: Vater Tischler, selber Berufspraktikum (4 Monate) in einer Tischlerei.

Bei beiden gelernt: NIEMALS schneide Rundholz an einer Bandsäge!
Grund: Rundholz kann sich wegdrehen:

ralfmcghee.jpg

Dabei kann sich das Band verkeilen und reißen, die Hände, die das Holz festhalten können mitgerissen werden, wobei man aus dem Gleichgewicht kommt oder in das Band gerät.

Ziehmesser ist wesentlich sicherer UND präziser. Und wenn man den Weg zur Tischlerei einrechnet auch nicht langsamer!

Rabe

Re: Anfänger baut einen Bogen - eine Art Tagebuch

Verfasst: 21.01.2014, 19:48
von ralfmcghee
Na das ist ein Argument. Gerade gruselt es mich auch ein wenig.

Re: Anfänger baut einen Bogen - eine Art Tagebuch

Verfasst: 21.01.2014, 20:21
von Felsenbirne
Also das Bild was Rabe da zeigt, ist nicht das was ich hier:
stave.jpg

zeige. bzw. gezeigt habe
Da leichte Neigen bewirkt, das man nur durch wenig Material sägt. Von Rundholz redet hier keiner, sondern vom Umriss raussägen.
Diese Methode wird sogar in der BBB oder bei Torges empfohlen. Es verhindert, dass man durch zu dickes Material sägt und damit dem Weglaufen des Blattes Vorschub leistet.
Aber wer es nicht versteht oder sich nicht traut oder E-Werzeuge hasst, dem empfehle ich das Ziehmesser ;)


Nachtrag:
BBB Teil 3 Seite 39

Zitat:
Selbst wenn der Rohling symetrisch ist, kann das Sägeband auf der Unterseite ausweichen und den Wurfarm zu dünn schneiden.

Die Antwort des Problems lautet: Halte das Holz angewinkelt und säge in mehreren Durchgängen
.

Skizze kann ich aus Copyright nicht posten

Es ist natürlich jedem selbst überlassen, solche Techniken anzuwenden. Man kann natürlich auch bei Laubsägearbeiten eine Schnitthose tragen ;D

Re: Anfänger baut einen Bogen - eine Art Tagebuch

Verfasst: 21.01.2014, 21:04
von Frankster
Felsenbirne hat geschrieben:Aber wer es nicht versteht oder sich nicht traut oder E-Werzeuge hasst, dem empfehle ich das Ziehmesser ;)


Also E-Werkzeuge hasse ich nicht und schaue auch selbst öfter nach Angeboten von Bandsägen. Auf der anderen Seite kann man mit einem scharfen Beil innerhalb einen halben Stunde einen Stave mit etwas Übung auf Bodentillermaße bringen. ein Ziehmesser braucht es da nicht wirklich. Danach folgt die Raspel, aber das ist bei der Bandsäge ja nicht anders.

Re: Anfänger baut einen Bogen - eine Art Tagebuch

Verfasst: 21.01.2014, 21:32
von Onslow Skelton
Ravenheart hat geschrieben:Bei beiden gelernt: NIEMALS schneide Rundholz an einer Bandsäge!
Grund: Rundholz kann sich wegdrehen:

??? ??? ???
Ei gude,

und wie schneiden die ganzen Jungs hier ihre Staves/Sapplinge?

Sorry, ich hab zwar noch keine eigene Bandsäge aber des öfteren die Möglichkeit an einer zu arbeiten.
Ich habe vor ein paar Tagen einen Knorrigen Holler halbiert in dem ich ihn an ein Kantholz getapt habe.
Kerzengerader schnitt.
Und bevor ein Blatt an einer 1 KW Maschine reist bleibt eher der Motor stehen. ;)

Gruß,
Frank

Re: Anfänger baut einen Bogen - eine Art Tagebuch

Verfasst: 22.01.2014, 09:10
von Felsenbirne
Moin Onslow
Schau mal die pösen Purschen hier
http://woodgears.ca/reclaim_lumber/bandsaw_log.html

oder hier: http://www.youtube.com/watch?v=D4E9XS4QqfI
bei 4:57

@Frankster
mein Reden. Dechsel soll auch gut gehen, hab ich aber selbst noch nicht getestet. Ich bin meist zu faul die schwere Bandsäge in die Mitte der Werkstatt zu hieven, das Kraftstromkabel im Nebenraum anzuschliessen, alles zu prüfen...
da bin ich mit dem Ziehmesser oft schon fertig.
Lediglich zum Sägen von Pfeilschäften (weil immer so viele) und laminierter Bögen benutze ich die immer.


@padma
Angst braucht man nicht haben, wenn man mit diesen Geräten korrekt arbeitet. Das schließt die Kontrolle des Gerätes, sowie die Sicherung von Werkstücken gegen verrutschen / kippen etc. ein.
Ein häufiger Fehler bei Arbeiten mit E-Geräten ist die Abnahme von zuviel Material auf einmal.

Re: Anfänger baut einen Bogen - eine Art Tagebuch

Verfasst: 26.01.2014, 08:18
von ralfmcghee
Hallo zusammen,

in der Tat! Vor ein paar Tagen habe ich zu spüren bekommen, dass der unsachgemäße Einsatz von Maschinen kontraproduktiv sein kann. Nein, ich hatte keinen Unfall, aber der Stave dient mir derzeit als abschreckendes Beispiel. Gelegentlich poste ich ein paar Bilder meines Sündenfalls.

Aufgrund privater Umstände muss ich aber zur Zeit mein Projekt auf Eis legen. Ich hoffe, dass ich in einer oder zwei Wochen wieder dazu komme. Bis dahin poste ich hier und da zu etwas merkwürdigen Zeiten zu anderen Themen.

LG
Ralf

Re: Anfänger baut einen Bogen - eine Art Tagebuch

Verfasst: 27.01.2014, 13:26
von Ravenheart
Felsenbirne hat geschrieben: Man kann natürlich auch bei Laubsägearbeiten eine Schnitthose tragen ...


::)

Rabe

Re: Anfänger baut einen Bogen - eine Art Tagebuch

Verfasst: 07.02.2014, 07:43
von ralfmcghee
Oha, in meinem Thread muss ich mal staubwischen - so lange war ich hier nicht mehr aktiv. Aufgrund eines traurigen Ereignisses in meiner Familie habe ich mich eine Weile nicht mit meinem Erstlingsprojekt auseinandergesetzt. Nach einer nötigen Phase der Stille habe ich wieder angefangen, Bogenliteratur zu lesen und dann ein paar Pfeile gebastelt. In der nächsten Woche mache ich dann Bestandsaufnahme bei meinem Projekt - sicherlich mit ein paar Fotos. Abhängig von dem Ergebnis bastle ich dann weiter an dem Projekt oder wende mich einem neuen Versuch zu. Nun denn - ich bin wieder da. :D

Re: Anfänger baut einen Bogen - eine Art Tagebuch

Verfasst: 07.02.2014, 08:21
von rissi
Mal ein Tipp zum arbeiten mit der Bandsäge.
Man sollte auf jeden Fall erstmal ein Probestück Holz mit der Bandsäge auftrennen, z.B. einen Ast genau im Markanal aufschneiden und immer schön auf die Finger aufpassen und das Holz langsam durchschieben.
Sollte man dabei feststellen, dass das Sägeblatt immer schräg wegläuft obwohl man gegensteuert, liegt es mit sehr großer Wahrscheinlichkeit daran, dass das Sägeband bzw. die Sägezähne auf einer Seite weniger Schränkung aufweisen, als auf der anderen Seite. Dieser Umstand ist meistens darauf zurückzuführen, dass das Sägeblatt falsch in der Maschine justiert ist und die Schränkung einseitig verloren geht und das Sägeblatt zwangläufig immer schief läuft.
Da hilft nur ein geschärftes und neu geschränktes Sägeblatt einlegen und genau in der Bandsäge justieren, im Zweifelsfall mal in die Bedienungsanleitung der Bandsäge schauen.
In 90 % von schief sägenden Bandsägen liegt genau da das Problem. Mit einer richtig eingestellten Bandsäge, mit scharfen und genau geschränkten Blatt kann man sehr genau sägen ……

Rissi

Re: Anfänger baut einen Bogen - eine Art Tagebuch

Verfasst: 10.02.2014, 10:09
von ralfmcghee
Heute geht es auch hier ein klein wenig weiter...

Der Stave

Hier sind ein paar Fotos vom Beginn meines Projektes bis zum ersten Anzeichen der beginnenden Katastrophe.

In diesem Zustand kam der Stave zu mir.

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Dann habe ich ihn gespalten. Das ging für mein erstes Mal recht gut. Aber...

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... der rechte Spaltling ist ziemlich schmal geraten. Bis dahin habe ich mir noch keine Sorgen gemacht. Die Idee ist ja, einen eher leichten Bogen (wenig Zuggewicht) zu bauen, den man sowohl links als auch rechts schießen kann.

Bild

Bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass der schmale Spaltling ziemlich verwunden ist und im mittleren Bereich einen ordentlichen Knick nach der Seite hat. Ein detaillierteres Foto bringe ich in meinem nächsten Beitrag.

Re: Anfänger baut einen Bogen - eine Art Tagebuch

Verfasst: 10.02.2014, 12:48
von ralfmcghee
Der vermurkste Rohling

Hat dieser Rohling noch eine Perspektive? Ich habe noch ein paar Fotos in Flecomedia gestellt. Das übt und hält das Gehirn auf Trab. :D

Okay, nun: Dem schmalen Robinien-Stave bin ich mit Ziehmesser und Schweifhobel zu Leibe gerückt, um zunächst einfach das Holz zu reduzieren. Dabei hat sich aber immer mehr gezeigt, dass im Griffbereich die Sehne nicht mehr in der Mitte verlaufen wird, sondern nur noch knapp die linke Seite des Bogens berührt (siehe Fotos).

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Die blauen Flecken auf dem Holz kommen von der Kreide auf der Schlagschnur, mit der ich versucht habe, eine Mittellinie einzuzeichnen. Ich hoffe, dass die Mittellinie leidlich erkennbar ist. Im Moment denke ich über folgende Optionen nach:

1. Projekt einstellen und den Rohling dem Brennholz zuführen
2. Griffbereich dämpfen in der Hoffnung, den Rohling ein klein wenig gerade zu biegen, damit die Sehne dort etwa in der Mitte verläuft. Dann die Mittellinie neu festlegen.
3. Einfach weitermachen und schauen, was dabei heraus kommt
4. Wurfarme kürzen und eine neue Mittellinie festlegen. Derzeit ist der Rohling ca. 1,70 m lang. Wenn ich ihn kürze, könnte ich mir vorstellen, dass er im Vollauszug (und das sind bei mir gerade mal 26") bricht.

Was würdet Ihr denn in der Situation tun? Ich freue mich schon auf Eure Anregungen. Bis dahin

lieben Gruß
Ralf

Re: Anfänger baut einen Bogen - eine Art Tagebuch

Verfasst: 10.02.2014, 12:56
von Wilfrid (✝)
Also max 26" gibt ne Bogenlänge von 145-160, also ist der Bogen sowieso so minimum 100 mm zu lang. Je nach dem , ob mit oder ohne Griff

Re: Anfänger baut einen Bogen - eine Art Tagebuch

Verfasst: 10.02.2014, 19:53
von stone
Soweit ich weiß kann man die Sehnenkerben so positionieren so das man den Sehnenverlauf dadurch ein wenig Korrigieren kann.
Das könnte bei dir schon reichen.