Glas-Bambus-Bogen Manchu-Design

Themen zum Bogenbau
Benutzeravatar
Grombard
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2041
Registriert: 24.07.2016, 19:35

Re: Glas-Bambus-Bogen Manchu-Design

Beitrag von Grombard » 17.02.2021, 10:58

Das Tool ist nett um bei D/R Bögen grob das Biegeverhalten vorherzusagen.
Bei ausgeprägten Recurves kommt schon nur noch Käse raus.
Da du bei dem Supertiller nicht verschiedene Lagen und Materialien eingeben kannst, ist das eh nur zum Spielen mit der Form, aber keinesfalls zum genauen Berechnen der Zugstärke geeignet.
Das habe ich beim Design eines D/R Hybriden schon Mal verwendet. Da funktioniert das gut.
Wenn ich da meinen Recurve abbilde kommt nix sinnvolles bei raus

Und Stabilcore macht genau eins.
Einen hübschen schwarzen Streifen in der Seitenansicht vom Wurfarm.

Ich kann es nur immer und immer wieder schreiben.
Geh da nicht so theoretisch ran!
Bau erstmal was einfaches um die Grundlagen des Laminierens zu erlernen und zu festigen.
Lerne wie sich verschiedene Firmen und Taper auf Biegeverhalten und TorsionsSteifigkeit auswirken.
Wenn du dann sicher bist und das was du gebaut hast auch funktioniert und hält....
Dann kannst du mit neuen Formen spielen.
Es nützt dir gar nix, wenn du die coolste Form am Rechner entwirfst und sie dann entweder nicht verwindungssteif genug ist, oder es dir den Bogen zerlegt, weil du zu viel Stress an den Fades hast und so weiter.
irgendwas is ja immer

Rubberduck
Full Member
Full Member
Beiträge: 212
Registriert: 14.02.2021, 00:18

Re: Glas-Bambus-Bogen Manchu-Design

Beitrag von Rubberduck » 17.02.2021, 11:21

Mir fehlt auch der umgekehrte Taper am Ende des WA. Dadurch verschiebt sich der Stress des Bogens auch nochmal in Richtung mitte des Wurfarms. Stabil Core habe ich nur gedacht, bringt etwas stabilität gegen verwinden. (kleine Korrektur für Anfängerfehler)
Das größte Problem für mich ist immernoch die Zugkraft über die mittleren Lagen grob einzuschätzen. Wobei ich nun mit der Tabelle von Swissbow und Supertiller auf recht gleiche Werte komme.
Gesamtstack bei 3 cm Breite 1,15 - 1,2 cm Dicke. Kann das etwa hin kommen (klingt viel für mich) ? Also die Lamellen sind 4 cm breit, kann also noch ordentlich tillern. Zuggewicht sollte bei 30-35 lbs landen bei 28".
Dem Menschen wurde das Gehirn gegeben, nicht um in Reih und Glied zu gehen, denn dazu brüchte er nur das Rückenmark / A.Einstein

Benutzeravatar
Grombard
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2041
Registriert: 24.07.2016, 19:35

Re: Glas-Bambus-Bogen Manchu-Design

Beitrag von Grombard » 17.02.2021, 11:46

Ich kann nichts zu einem mir unbekanntem Design sagen.
Bei meinem Hybrid mit ca. 3" Vorspannung (die Sehnenkerben sind abgespannt höher als der Bogenrücken in der Mitte vom Bogen) und 40cm Riser habe ich für 35# was um die 5mm Kern inclusive Furnier zwischen 2 Mal 0,8mm Glas.
Ein Quickstick (auch 60") hat bei gleichem Zuggewicht etwa 2mm mehr Stack.
Wenn ich den 2" kürzer mache, sind's bei selbem Stack 4-5# mehr.
Bei 1,2cm würde ich auf völlig absurde Zuggewichte kommen.
Solche Dicken hat man vielleicht bei einem sehr langen Langbogen ohne jegliche Vorspannung und der sanftem D/R.

Ich kann mit meiner bis jetzt gesammelten Erfahrung auch nur grob vorraussagen, wie stark ein Bogen aus einer neuen Form wird.
Deshalb muss ich auch immer erst Mal 2-3 Bögen mit verschiedenen Stacks bauen um dann zu wissen, was ich für ein bestimmtes Zuggewicht brauche.
Der Zuwachs pro mm Kern kann je nach Design zwischen 5 und über 20# schwanken.
irgendwas is ja immer

Rubberduck
Full Member
Full Member
Beiträge: 212
Registriert: 14.02.2021, 00:18

Re: Glas-Bambus-Bogen Manchu-Design

Beitrag von Rubberduck » 17.02.2021, 12:05

Ich habe nicht so ein langen Griff, wenn man das so nennen mag. Eher eine dicke Lage Holz zwischen den Lamellen. Etwa 18 cm + etwas Übergang in die Arme. Und ich habe mit 3 cm breiten Wurfarmen gerechnet. Deine Bögen sind ja etwas breiter. Dann kann das doch nicht so falsch sein mit dem dicken Stack. Lass ich mich mal überraschen.
Danke dir für deine Geduld und Zeit.
Vor allem bei der einen oder anderen schrägen Frage eines Anfängers. Geh nun auf jedenfall mit einem besseren Gefühl an die Sache.
Eine Frage ist noch aus nem vorigen Threat offen, bezüglich Bambus Carbonisieren, macht das bei Belly oder Backing sinn oder eher ein Problem? Hatte ich eigentlich nicht vor zu machen.
Dem Menschen wurde das Gehirn gegeben, nicht um in Reih und Glied zu gehen, denn dazu brüchte er nur das Rückenmark / A.Einstein

Benutzeravatar
fatz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 6273
Registriert: 12.05.2015, 21:54

Re: Glas-Bambus-Bogen Manchu-Design

Beitrag von fatz » 17.02.2021, 12:52

Dir ist schon klar, dass die Dicke in der 3ten Potenz, die Breite aber nur linear in das Zuggewicht eingeht?
Haben ist besser als brauchen.

Rubberduck
Full Member
Full Member
Beiträge: 212
Registriert: 14.02.2021, 00:18

Re: Glas-Bambus-Bogen Manchu-Design

Beitrag von Rubberduck » 17.02.2021, 13:04

Ja, sollte dir aufgefallen sein, dass irgendwo was falsches berechnet wurde, darfst das auch gern ansprechen ;)
Dem Menschen wurde das Gehirn gegeben, nicht um in Reih und Glied zu gehen, denn dazu brüchte er nur das Rückenmark / A.Einstein

Benutzeravatar
Grombard
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2041
Registriert: 24.07.2016, 19:35

Re: Glas-Bambus-Bogen Manchu-Design

Beitrag von Grombard » 17.02.2021, 13:53

Am Ende musst du es eh ausprobieren.

Die 8mm in der Dicke, die du am Griffnah weniger hast, machen sehr wenig aus. Außer dass der Bogen verwindungsfreudiger wird.
Wie fatz schrieb: Dicke macht VIEL mehr aus als Breite.
Wenn ich in der Breite bei nem Bogen 3-4mm wegnehme sind das vielleicht 3-4# wenn ich die in der Dicke wegnehme sind es je nach Modell 20-80# oder mehr.

Zum carbonisiertem Bambus: es gibt Bogenbauer, die nehmen sowas am Bauch unterm Glas.
Es gibt auch Bogenbauer, die einem erzählen, dass Bambus einen weicheren Auszug macht oder schneller oder sonstirgendwie besser ist als Esche, Ahorn oder sonstwas.
Ich halte das alles für Marketinggeschwätz und habe selbst keine Unterschiede messen können.
Du hast Zugkräfte am Rücken und Druck am Bauch.
Alles dazwischen ist Füllmasse, die die zwei Lagen Glas oder Carbon irgendwie zusammen und in der definierten Form halten soll.
irgendwas is ja immer

Rubberduck
Full Member
Full Member
Beiträge: 212
Registriert: 14.02.2021, 00:18

Re: Glas-Bambus-Bogen Manchu-Design

Beitrag von Rubberduck » 17.02.2021, 14:06

Da ich Decurves und Recurves drin habe, sollte doch eine gewisse Verwindungssteife entstehen, abgesehen beim Bespannen des Bogens. Gerade Bogenarme sind da doch theoretisch anfälliger.

Wir hatten es ja nicht nur von der Breite, sondern auch vom kürzerem Griff und anderer Vorspannung.
Zuletzt geändert von Rubberduck am 17.02.2021, 14:52, insgesamt 1-mal geändert.
Dem Menschen wurde das Gehirn gegeben, nicht um in Reih und Glied zu gehen, denn dazu brüchte er nur das Rückenmark / A.Einstein

Benutzeravatar
Grombard
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2041
Registriert: 24.07.2016, 19:35

Re: Glas-Bambus-Bogen Manchu-Design

Beitrag von Grombard » 17.02.2021, 14:49

Wieso sollte dein gerader Wurfarm anfälliger gegen Verwinden sein?
Hebelwirkung. Je länger der Recurve umso mehr Hebelwirkung hast du wenn du leicht schräg ziehst.

Aber.... Und ich werde nicht müde es zu erwähnen... Bau erstmal was einfaches, komme mit der Materie in Übung und Routine, dann trau dich an kompliziertere Designs.
irgendwas is ja immer

Rubberduck
Full Member
Full Member
Beiträge: 212
Registriert: 14.02.2021, 00:18

Re: Glas-Bambus-Bogen Manchu-Design

Beitrag von Rubberduck » 17.02.2021, 14:53

Bieg ein flaches Blatt Papier und bieg ein seitlich gebogenes Papier. Ist egal bei was so. Metallrohre eckig oder rund oder oder. Aber Papier hast bestimmt neben dir.
Das gebogene Papier wird sich nicht biegen lassen, obwohl es Papier ist.
Deshalb geh ich von aus, dass die Biegungen im WA teils Verwindung verhindern.
geometrie.jpg
geometrie.jpg (3.11 KiB) 482 mal betrachtet
diese Option im Laminataufbau gibt es ja auch noch um restlichen Torsionskräfte abzufangen. Solange man es auf der Zugseite macht. Druckseite sorgt es für instabilität. Aber flach ist nie stabil.
Dem Menschen wurde das Gehirn gegeben, nicht um in Reih und Glied zu gehen, denn dazu brüchte er nur das Rückenmark / A.Einstein

Benutzeravatar
Grombard
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2041
Registriert: 24.07.2016, 19:35

Re: Glas-Bambus-Bogen Manchu-Design

Beitrag von Grombard » 17.02.2021, 15:42

Da sind wir dann bei meiner ersten Einlassung, warum es beim Glasbogenbau kaum Aktivität und Hilfsbereitschaft gibt.

Sorry, wenn ich da kurz deutlich werde:
Noch keinen Bogen geklebt und einem, der das gewerblich macht erklären wie man einen Bogen baut.
Du weißt offensichtlich nicht mal worauf ich hinaus will aber hältst mir Vorträge.

Nimm einen aufgespannten geraden Langbogen der ein D bildet und einen Recurve, bei dem die Recurves aufgespannt noch deutlich die Standhöhe gehen, zieh das n bissel aus und verdrehe den Griff etwas.
Und dann schau mal was "stabiler" ist bzw. wo man TorsionsSteifigkeit braucht und wo sie egal ist.
irgendwas is ja immer

Rubberduck
Full Member
Full Member
Beiträge: 212
Registriert: 14.02.2021, 00:18

Re: Glas-Bambus-Bogen Manchu-Design

Beitrag von Rubberduck » 17.02.2021, 15:49

Langbogen ist gemein jetzt heran zu ziehen... die haben eine runde Geometrie im Querschnitt des WA. Oder bei Take-down kurze Arme, da der Griff 1/3 des Bogens aus macht.
Beim Recurve macht der Griff etwa 1/10 aus, rest ist WA.
Mag ja sein, dass man für das ein oder andere Erfahrung braucht beim Bogenbau, aber Physik ändert sich nicht.
Dem Menschen wurde das Gehirn gegeben, nicht um in Reih und Glied zu gehen, denn dazu brüchte er nur das Rückenmark / A.Einstein

Benutzeravatar
Grombard
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2041
Registriert: 24.07.2016, 19:35

Re: Glas-Bambus-Bogen Manchu-Design

Beitrag von Grombard » 17.02.2021, 15:55

Spätestens wenn dir der erste Bogen im Auszug umgeschlagen ist, wirst du verstehen von was ich rede.
irgendwas is ja immer

Rubberduck
Full Member
Full Member
Beiträge: 212
Registriert: 14.02.2021, 00:18

Re: Glas-Bambus-Bogen Manchu-Design

Beitrag von Rubberduck » 17.02.2021, 16:14

Bin mir jetzt aber nicht ganz sicher, mit was ich dir auf die Füße getreten bin... Du hattest gefragt, warum ich mein, dass ein gerader Wurfarm anfälliger sei. Dann hab ich das Anschaulich versucht zu erklären, was ich denke.
Ich bin dir MEGA Dankbar und auch respekt vor deiner Erfahrung. Ich als Neuling muss halt meine konstruktiven Erfahrungen die ich seither gesammelt hab einsetzen. Dass vieles vielleicht kein sinn im Bogenbau macht, ist mir schon klar. Aber es ist bestimmt auch nicht alles Nonsens. Aber deshalb diskutiert man doch das ein oder andere im Forum.
Dem Menschen wurde das Gehirn gegeben, nicht um in Reih und Glied zu gehen, denn dazu brüchte er nur das Rückenmark / A.Einstein

Benutzeravatar
Grombard
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2041
Registriert: 24.07.2016, 19:35

Re: Glas-Bambus-Bogen Manchu-Design

Beitrag von Grombard » 17.02.2021, 16:21

Dann haben wir aneinander vorbei geredet.

Ein Gerader Wurfarm bildet aufgespannt ein D.
Also aufgespannt komplett Deflex auch im Auszug.

Ein D/R oder Recurve hat Aufgespannt immer noch einen Anteil Reflex im Wurfarm.
Je ausgeprägter dieser Reflex umso "instabiler" ist der Bogen im Auszug und auf Standhöhe gegen Verwindung.

Je mehr Reflex man also auf Standhöhe hat, umso verwindungssteifer muss der Wurfarm sein.

Der Recurve im Wurfarm ist ein Hebel, der wenn der Bogen minimal aus dem perfekt rechten Winkel im Auszug gedreht wird, angreift. Je mehr Hebel umso mehr Wirkung.
irgendwas is ja immer

Antworten

Zurück zu „Bogenbau“