Möllegabet mit Horn belegen - ist das sinnvoll?

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Heidjer
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Re: Möllegabet mit Horn belegen - ist das sinnvoll?

Beitrag von Heidjer » 29.10.2014, 22:23

Und welches Gewicht bringt ein gerader Langbogen im Mölledesign wenn man noch zusätzlich unnötiges Horn als Bremsbelag aufklebt?


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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benzi
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Re: Möllegabet mit Horn belegen - ist das sinnvoll?

Beitrag von benzi » 29.10.2014, 22:58

hat doch noch niemand gemacht! wir werden es sehen...

aber ganz klar: alle Bogen haben reflexe Enden, dass "darf" Neumi nicht machen, wenn er am Mölledesign bleiben will.... was er aber machen kann, ist dem gesamten Bogen einen Reflex zu verpassen...

der einzige Bogen der mir dazu einfällt ist der Yrzi Bogen:
Yrzi-Bogen (Fund nA)T19A1.jpg

Bildquelle: http://www.galerie-bittner.de/BildWerk/Zeichnungen/Illustrationen/Tracht%20der%20Achaimeniden/%27Elamitische%27%20Rocktracht/slides/Yrzi-Bogen%20%28Fund%20nA%29T19A1.html

Grüße benzi
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Re: Möllegabet mit Horn belegen - ist das sinnvoll?

Beitrag von benzi » 30.10.2014, 15:30

ich hab mal Hunnenbogen und Osage Vögele im Chroni verglichen:

Osage mit Recurve Enden liegt leicht vor dem hunnischen Design!

Wenn die Nadeln des Mölle dünn und aus leichtem Holz sind, sollte da eine ordentliche Leistung drin sein...
die Frage nach dem Backing ist halt noch offen... nur Horn am Bauch wird kaum funzen...

Grüße benzi
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Re: Möllegabet mit Horn belegen - ist das sinnvoll?

Beitrag von Chirion » 30.10.2014, 15:49

@benzi Backing Frage offen?????.....auf die Gefahr mich zu wiederholen (siehe meine vorherigen Postings in diesem Thread). Kompositvarianten mit Horn und Hanfzwirngurt ohne starken Reflex sind in der Steiermark von meherern Bogenbauern schon mehrfach sehr erfolgreich realisiert worden. Die Dinger haben fast alle nadelartig verlängerte Tips und sind sehr schnell.

Ganz ohne Reflex gehts natürlich nicht aber da reicht viel weniger Vorspannung als beim klassischen Komposit, dein Beispiel des Yrzi Bogens hat eigentlich schon eine Spur zuviel Reflex für diese Materialkombi
Chirion lehrt Pfeil und Bogen zugleich zu sein und eins mit dem Ziel zu werden

Den Bogen gespannt, durchstreifst du, der Beute entgegen, die Schattentäler der Nacht

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Re: Möllegabet mit Horn belegen - ist das sinnvoll?

Beitrag von benzi » 30.10.2014, 16:52

sehe ich alles genauso!

der Yrzi Bogen war nur das historische Beispiel für einen Kompositbogen ohne Winkel zwischen Siyah und WA

liebe Grüße benzi
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Re: Möllegabet mit Horn belegen - ist das sinnvoll?

Beitrag von Neumi » 31.10.2014, 15:20

Hallo Allerseits, also momentan scheint mir Chirions Methode mit dem Hanfzwirngurt (der wohl aus Flachs besteht ??? ::) ) ziemlich plausibel, weil man mit dieser Methode ganz grob geschätzt an die Belastungsgrenze der Hornsubstanz ran kommen müsste (bei angenommener Komprimierbarkeit von 3%). Das muss ja auch nicht so grob sein, ich denke, dass man da auch ein leichteres Gewebe nehmen kann - kommt ja auch noch drauf an, wie dick das Holz und Horn sind.
Zu den hier gemachten Prozentangaben zur reversiblen Komprimierbarkeit von Horn (speziell schweben hier 5% im Raum) würde ich mal gerne wissen, woher diese Angabe denn eigentlich stammt. Ich kann das nicht nachvollziehen.
Grüsse - Neumi
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Re: Möllegabet mit Horn belegen - ist das sinnvoll?

Beitrag von Galighenna » 06.02.2015, 22:09

Da ich mir für dieses Jahr vorgenommen habe, endlich wieder was zu bauen, grabe ich dieses Thema nochmal aus.
Mein Ziel ist es, irgendwann einen richtigen Komposit zubauen, nach der Vorlage eines Originals. Müsste dazu nochmal in das Heftchen vom Jo gucken, aber ich glaube es war der Zargalanth.
Bevor ich mich aber an ein solche Projekt wage, werde ich ein paar Experimente mit Materialien machen müssen.

Da ihr alle hier so schön diskutiert habt und mir sowas schon länger vorschwebt, werde ich also einfach mal so einen Bogen bauen und euch davon berichten, um den Umgang mit Horn und das Verleimen desgleichen mit Hautleim zu üben.
Ich habe dazu einen schönen geraden Eschenbogen stehen, der so etwa ein Mölledesign hat, aber noch nicht fertig ist. Die Bauchseite ist bereits recht plan.
Mein Plan ist, ihn zu grob zu tillern und bei etwa 13-15# zu landen. Anschließend bekommt er einen ca 4mm dicken Hornbelag, bei ordentlich Reflex. Da Horn sehr nachgibt dachte ich an ca 10-15cm. Das entscheide ich aber nach Augenmaß wenn ich das vor mir liegen habe. Anschließend wird mit Hautleim verleimt und nach etwa 6 Wochen trockenzeit neu getillert. Wenn das dann was wird bekommt er schöne schmale Enden.
Anschließend werde ich ein paar Daten dazu bereitstellen, und etwas mathematik betreiben, wie ich es bei meinem mit Bongossi belegten Eschenbogen auch schon gemacht habe. Leider habe ich keinen Chroni, aber vielleicht schaffe ich mir sowas tatsächlich mal an. Im allgemeinen finde ich es aber nicht sooo wichtig ob ein Bogen nun 170fps oder 180fps erreicht. Einen wirklich lahmen Bogen erkennt man auch so mit bloßem Auge und eine echte Rakete ebenfalls (Siehe Mortens Mölle von vor einiger Zeit)

Ich melde mich alsohiermit wieder offiziell im Forum zurück. Wird mir gut tun, mal wieder ein paar Späne zu machen.
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Re: Möllegabet mit Horn belegen - ist das sinnvoll?

Beitrag von max2 » 06.02.2015, 22:16

Ich freu mich. Ernsthaft.

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Re: Möllegabet mit Horn belegen - ist das sinnvoll?

Beitrag von zwirn » 07.02.2015, 10:07

@Gali
Oha, ich hoffe der Rückfall lässt sich ambulant behandeln. :D

LG Zwirn
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schon meint, daß er ein Vogel wär, so irrt sich der.

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Re: Möllegabet mit Horn belegen - ist das sinnvoll?

Beitrag von Bowster » 07.02.2015, 10:17

Ich habe einen Kompositbogen von Wolfgang Gailer, mit annähernd Möllegabet Design, der schiesst fein. 10gn Pfeile fliegen immerhin fast 200m weit.
http://www.bogenbau-wogai.com/index.php ... temid=1142

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Re: Möllegabet mit Horn belegen - ist das sinnvoll?

Beitrag von acker » 07.02.2015, 11:13

Galighenna hat geschrieben:Da ich mir für dieses Jahr vorgenommen habe, endlich wieder was zu bauen,....


Ich melde mich also hiermit wieder offiziell im Forum zurück. Wird mir gut tun, mal wieder ein paar Späne zu machen.

:-* Dann hau mal einen raus :)
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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Re: Möllegabet mit Horn belegen - ist das sinnvoll?

Beitrag von Güssenjäger » 07.02.2015, 11:20

Galighenna hat geschrieben:Ich melde mich alsohiermit wieder offiziell im Forum zurück. Wird mir gut tun, mal wieder ein paar Späne zu machen.


Da wird es aber echt Zeit :D :D :D
Viele Grüße
Gerd

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Re: Möllegabet mit Horn belegen - ist das sinnvoll?

Beitrag von Zoffti » 11.02.2015, 20:08

Galighenna hat geschrieben: Da Horn sehr nachgibt dachte ich an ca 10-15cm.


Ich melde mich alsohiermit wieder offiziell im Forum zurück. Wird mir gut tun, mal wieder ein paar Späne zu machen.


Also ersteren Satz check ich jetzt gar nicht - Wie, wo und warum soll das Horn 10- 15cm breit? lang? dick? sein????

Und letzerer freut mich aufrichtig!!!
Gruss
Lena
Life is like riding a bicycle, to keep your balance, you have to move.
Albert Einstein

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Re: Möllegabet mit Horn belegen - ist das sinnvoll?

Beitrag von Neumi » 11.02.2015, 20:15

Hoi, da würde ich mal tippen, dass mit den 10-15 cm der Reflex gemeint ist.
Grüsse - Neumi
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Re: Möllegabet mit Horn belegen - ist das sinnvoll?

Beitrag von Galighenna » 13.02.2015, 10:28

So ist es.
Direkt im Satz davor erwähne ich den geplanten Reflex und da Horn sehr nachgibt werden es eben 10-15cm (Reflex) um das Potential von Horn zumindest ansatzweise zu nutzen.
Um es richtig zu nutzen müsste ich noch viel mehr Reflex einbauen. Das wird aber mit Holz als Rücken ziemlich schwierig.
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