mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Themen zum Bogenbau
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Blacksmith77K
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Blacksmith77K » 30.09.2015, 21:44

Sicher macht das einen Unterschied. Wer schmiert denn Holz mit Salatöl ein?! Nebenbei: Finish am Bogen ist angebracht, wenn der Bogen denn auch fertig ist... ;)
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"



...and several yew warbows...

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Galighenna
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Galighenna » 30.09.2015, 22:23

Also ich bwurde sagen, der erste ist geschafft. Der tiller ist zwar noch nicht perfekt, aber es ist ja auch der erste. Er biegt sich etwas griffnah und weiter aussen zu wenig.

Nichts des trotz würde ich sagen: finish dran machen, zum training benutzen, und Details lernen, dann den nächsten Bogen bauen. ;)
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

Wer das Forum unterstützen möchte, möge auf den Paypal-Button klicken, oder einen der Moderatoren um die Kontodaten bitten ;)

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Spanmacher
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Spanmacher » 30.09.2015, 22:27

Rotzeklotz hat geschrieben:Irgendwie haben wir hier ein echtes Bödsinn-Perpetuum-Mobile geschaffen, und Meister Mahagugu zieht die Fäden...


Ich bin 65 Jahre alt und ich bin nicht mit geschlossenen Augen durch die Welt gelatscht.
Ich sehe, wenn jemand das Gegenteil dessen schreibt, was hier an Erfahrungen gesammelt wurde und wenn er das Gegenteil dessen schreibt und auch bildhaft zeigt, was in den Bogenbauer-Bibeln zu lesen steht.
Und ich erfasse, wenn das Gegenteil dessen formuliert und getan wird, was hier angeraten wird.

Ich sehe, wenn all das, was man diesem Forum entnehmen könnte, zum Gespött gemacht wird.

Ich sehe auch, wer hier nicht mit schreibt und an mancher Reaktion auf Geschriebenes sehe ich auch, warum. Deswegen fühle ich mich in guter und ehrenwerter Gesellschaft, wenn ich Distanz wahre.

Ich weiß, warum ich mich seit geraumer Zeit verarscht fühle und warum ich deswegen -von wenigen Ausnashmen abgesehen- hier nicht mitschreibe.
Aber ich habe Hochachtung vor denen unter uns, die dennoch unverdrossen Hilfestellung geben. Ehrlich. Aber ich kann und will es nicht.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von schnabelkanne » 30.09.2015, 23:09

Hallo, wie gesagt als Abschluss Leinölfirnis gegen Feuchtigkeit ist besser als Leinöl und kostet auch nicht mehr.
Ja zum Tillder wie mein Kollege schon sagte, das letzte Drittel an bieden WA könnte noch etwas mehr biegen, aber nur ganz wenig.
Gruss Thomas
The proof of the pudding is in the eating!

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Bausch & Bogen
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Bausch & Bogen » 30.09.2015, 23:29

Kurz zum Öl:
Speiseleinöl härtet wesendlich langsamer aus als Leinölfirnis, bei starker UV Strahlung einige Monate bis Jahre.
Wenn es sich vorher trocken anfühlt, ist es restlos eingezogen (war also zuwenig, bzw zu selten aufgetragen) und schützt nicht ausreichend.
Aber: Firnisse enthalten idR giftige Schwermetallverbindungen (klar, sehr wenig, aber drin sind sie) und wenn man genug Geduld hat und paranoid genug ist... (ja, es gibt auch sikkativfreie Firnisse, aber selten und teuer, hab ich noch nie verwendet)

Ich behandle häufig Hölzer mit Speiseleinöl, zB Schneidbretter (da stört es mich nicht, wenns etwas fettig ist), Kinderspielzeug (Ja, da bin ich paranoid), sowie Schmuck & Messergriffe (da nehm ich mir die Zeit).
Walnussöl ist auch gelegendlich im Gebrauch; Dauert noch länger (Faktor 1,5-2), dunkelt aber weniger nach und riecht wesendlich angenehmer - für Schalenfruchtallergiker nicht zu empfehlen.

Wenn Du also kein Problem damit hast, das der Bogen sich im ersten Jahr ölig/klebrig anfühlt (und dem entsprechend schmutzanfällig ist), dann spricht nix gegen Leinöl.

Von der Verwendung von Salatöl auf Holz rate ich dringend ab, da sind auch nichtpolymerisierende Öle drin.
Von der Verwendung von Leinöl im Salat rate ich ebenso ab - schmeckt nicht! (Da könnte man noch drüber diskutieren, aber die Bitterstoffe der gängigen Blattsalate harmonieren nicht mit dem recht bitteren Öl, bei Kartoffelsalat mags gehen, aber da muss Mayo ran (kein Majoran!)).


@@(zum Auszug)
Der Pfeil muss nicht "gerade", dH Waagerecht sein, noch nicht mal 90° zum Griff, was Du vermutlich meintest.
Der Nockpunkt gehört etwas höher, sonst schrammts auf der Hand - mehr dazu im Wiki unter Nockpunkt.

zum Bild: mir ist komplett schleierhaft, wozu Du die roten Punkte ins Bild gemalt hast. ???

zum Finish: da geht noch was (zB Schmirgelpapier ::) ), dann siehst Du auch, wie schön geöltes Holz wird.

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Die Geschichte lehrt die Menschen, daß die Geschichte die Menschen nichts lehrt. (Gandhi)

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Gringo » 01.10.2015, 02:10

@Spanmacher: Da bin ich ganz bei dir! Nimm es mit Humor. Wo wäre der Mensch ohne das Verlangen den armen in seiner Mitte helfen zu wollen... ;)

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von ralfmcghee » 01.10.2015, 05:03

Hallo mahagugu,

herzlichen Glückwunsch, wie es aussieht, hast Du es geschafft. Der erste Bogen ist fertig. Du hast es auch geschafft, einen rekordverdächtig langen Thread gemessen am Thema zu generieren. Sicher hast Du gemerkt, dass Du dabei geduldige Ratgeber hattest bzw. hast. Auch hast Du sicher gemerkt, dass Du mitunter einiges Kopfschütteln hervorgerufen hast. Das ist eine eingehende Präsentation Deines Bogens wert, nicht wahr? Wie so eine Präsentation aussieht, dafür hast Du ja schon zahlreiche Beispiele gesehen und wie es technisch geht, weißt Du aufgrund dieses Threads auch.

Was das Leinöl angeht, würde mich interessieren, welche Erfahrungen Du damit auf lange Sicht machst. Die Frage nach Leinöl oder Leinölfirnis wird immer wieder einmal diskutiert und scheint unter anderem auch ein wenig Philosophiefrage zu sein. Ich selbst verwende Leinölfirnis, weil es dem entspricht, was ich gelernt habe. Andere verwenden Leinöl, weil sie keine Lust auf chemische Zusätze haben. Vor- und Nachteile werden in anderen Threads und auch hier weiter oben angesprochen.

Ich habe aber auch ein Fläschchen Leinöl herumstehen, welches in der Kûche keine Verwendung findet, weil es niemandem schmeckt. Allerdings traue ich mich nicht, es einzusetzen, weil mir die Zeit bis zum Trocknen zu lang wird und weil ich befürchte, dass der Bogen sich unangenehm anfühlen, Schmutz anziehen oder irgendwann ranzig riechen könnte. Natürlich könnte ich das an einem kleinen Stück Holz testen, aber dafür bin ich zu faul. Da schöpfe ich doch lieber aus dem Erfahrungsschatz im Forum. ;) Insofern bin ich gespannt, was Du in einem Jahr dazu sagst.

@all:
Das war eine Zangengeburt, nicht wahr? Aber ich freue mich, weil wieder ein Einsteiger einen Bogen fertig bekommen hat. Dabei denke ich an meine ersten eigenen Projekte, bei denen sicher auch so mancher die Augen verdreht haben wird. Außerdem stehe ich immer noch am Anfang.

Und ich gebe es zu: Nebenbei freue ich mich auch, dass sich meine Einschätzung bewahrheitet hat. Vor Monaten habe wir einen kuriosen Thread mit einzelnen Wurfarmen aus Fichtenlatte gesehen und ich habe gesagt, dass es mich nicht wundern würde, wenn wir von mahagugu auch einen Bogen sehen würden. Und hat er? Er hat. mahagugu hat auch polarisiert - definitiv. Aber ich würde sagen, der Erfolg gibt ihm recht. Einige Leute habe wacker durchgehalten und Ratschläge und in mindestens einem Fall auch praktische Hilfestellung gegeben. Andere haben gesagt, dass sie sich so einen Thread nicht länger antun, was auch völlig in Ordnung ist. Aber ich habe den Eindruck, dass auch viele Leute kontinuierlich mitgelesen haben. Gebt's zu, das spricht für den Thread. ;)

Noch einmal @mahagugu:

Du hast meinen Respekt! So weit ich das via Internet beurteilen kann, bist Du ein wirklich spezieller Typ mit einer sehr anderen Denk- und Herangehensweise. Du hast teilweise ganz schönen Gegenwind bekommen. Respekt vor Deinem Durchhaltevermögen; ich hätte da schon die Segel gesteichen. Zwischendurch habe ich mich auch aufgeregt (Beton - Betonstaub - Schleifen oder was das war). Oder auch in Deinem Pfeil-Thread die Spitzen mit den Muttern. Das ist strange, very strange. Aber es ist auch das, was eine Gesellschaft bis zu einem gewissen Grad gebrauchen kann: Impulse, die durch Leute hervorgebracht werden, die sich abseits des Mainstreams bewegen. Aber lass Dir sagen: Das ist für alle (u.a. auch für meine Frau) ganz schön anstrengend. Respekt in dem Zusammenhang auch vor Deiner Freundin! ;D

Nimm Deine Erfahrungen mit in das nächste Bogenprojekt. Ich persönlich bin auf jeden Fall gespannt.

LG
Ralf
Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht.
Der Student geht zur Mensa bis er bricht.
Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Wilfrid (✝) » 01.10.2015, 08:48

Zum Thema Leinöl:
Ich erwärme so wohl den Bogen als auch das Öl auf handwarm und reibe/schmiere den Bogen mit der Hand ein und wische dann mit einem Lappen ab. Wenn er kalt geworden ist. Anschließend wird kräftig abgerieben.

Nach 3 Tagen nochmal, diesmal mit nem Lappen aufgetragen. Will man hochglanz haben, mit feiner Stahlwolle abreiben/polieren.

Anschließend noch mal 3 Tage trocknen lassen.
Leinöl härtet unter Lichteinfluß !! Also , wenns geht, in die Sonne stellen, dann härtets schneller. Da zieht nix Staub oder so, das gibt eine feste Polymeroberfläche, die sich trocken anfühlt.

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AlexM
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von AlexM » 01.10.2015, 09:33

Hey, hier sind ja einige interessante Beiträge zum Öl gefallen :D.
Versteht mich nicht falsch, hier gibt es viel Hilfestellung die für Anfänger sehr nützlich sind, aber ich hänge mich gerade nur am Öl hier auf.

Bausch & Bogen hat geschrieben:Kurz zum Öl:
Speiseleinöl härtet wesendlich langsamer aus als Leinölfirnis, bei starker UV Strahlung einige Monate bis Jahre.
Wenn es sich vorher trocken anfühlt, ist es restlos eingezogen (war also zuwenig, bzw zu selten aufgetragen) und schützt nicht ausreichend.
Aber: Firnisse enthalten idR giftige Schwermetallverbindungen (klar, sehr wenig, aber drin sind sie) und wenn man genug Geduld hat und paranoid genug ist... (ja, es gibt auch sikkativfreie Firnisse, aber selten und teuer, hab ich noch nie verwendet)

Ich behandle häufig Hölzer mit Speiseleinöl, zB Schneidbretter (da stört es mich nicht, wenns etwas fettig ist), Kinderspielzeug (Ja, da bin ich paranoid), sowie Schmuck & Messergriffe (da nehm ich mir die Zeit).
Walnussöl ist auch gelegendlich im Gebrauch; Dauert noch länger (Faktor 1,5-2), dunkelt aber weniger nach und riecht wesendlich angenehmer - für Schalenfruchtallergiker nicht zu empfehlen.

Wenn Du also kein Problem damit hast, das der Bogen sich im ersten Jahr ölig/klebrig anfühlt (und dem entsprechend schmutzanfällig ist), dann spricht nix gegen Leinöl.


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ich denke darüber nach, Orangenöl (oder Walnussöl) und Leinölfirnis zu vermischen. Erstmal finde ich die leichten Farbtöne toll, sowie den Geruch und dass der Bogen diesen Geruch noch eine sehr lange Zeit angeben wird auch beim Schießen. Dass es geht, weiß ich bereits. Aber nicht wie lange es trocknet und wie oft man den Bogen sinnvoll damit behandeln sollte. Hast du oder jemand anderes dazu eine Meinung? :)

Beste Grüße

Alex

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Chilly
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Chilly » 01.10.2015, 09:43

Servus Alex,

ich mische meist ca. 20% Orangenöl zum Leinölfirnis. Einerseits wegen der leichten Färbung und des wundervollen Geruchs, aber es wird auch dünnflüssiger und zieht besser ein. Ich bilde mir auch ein, dass die Oberfläche schneller "angreifbar" ist, dh. nicht mehr klebrig wirkt.
Ich behandle den Bogen meist ca. drei mal, zwischen den beiden ersten Aufträgen warte ich zwei Tage, vor dem dritten 3 bis 5 Tage. Öfter geht natürlich immer, aber für die erste Behandlung reicht drei mal, finde ich.
Zusätzlich finde ich, dass sich die fertige Oberfläche besser polieren lässt (mit einem Leinen-Tuch) als mit reinem Leinölfirnis.

Ich verwende auch das Auro Hartöl, ich schätze aufgrund des Geruchs, dass da auch etwas Orangenöl dabei ist.

Chilly
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von mahagugu » 01.10.2015, 10:17

#zum Leinöl

Danke, dass ihr erwähnt habt, dass es unter UV härtet. Somit kann ich das in der Wohnung
so gut wie vergessen, es sei denn ich leg den Bogen unter eine UV-Lampe.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ultraviol ... selwirkung

Geklärt ist jetzt noch nicht welche Rolle dann Zusätze wie Sikkative bei der Härtung spielen -
noch das Gerücht wonach 10% Terpentin die Trocknung beschleunigt (Video Pfeilbau von
Adamusminor) .
Macht den Anschein als obs da um die Beseitung bzw. Bindung von Wasser oder ähnlich
verdunstbaren geht.

Vielleicht steht im Wiki was unter Finish.
Auch wenn das Leinöl noch nicht gehärtet ist , verlangsamt es die Trocknung und schützt
vor Trocknungsrissen ( Thread: selbsterlegte Staves .... ) .

https://de.wikipedia.org/wiki/Leinölfirnis
"...Die Verfestigung des Leinölfirnisses zu Linoxin geschieht durch Oxidation und Polymerisation.[6]..."

"...Bisher ist der Aushärtungsprozess noch nicht vollständig verstanden.[7] Bei reinem Leinöl dauert das Aushärten je nach Schichtdicke und Untergrund mehrere Tage. Leinölfirnis härtet durch die katalysierende Wirkung der beigemischten Sikkative an der Oberfläche bereits nach 24 Stunden (bei 20 °C).[5]..."

(Polymerisation hat vielleicht was mit dem UV-Licht zu tun. Wird ja nicht grundlos in Flaschen mit Lichtschutz
(braunen Flaschen) angeboten.)

#zum Nockpunkte ...
Da hab ich dann noch einiges erneut durchzugehen. Bei der Sehne heißt das glaub ich
"Mittelwicklung" (also wahrscheinlich nur die Wicklung) .
Zuletzt geändert von mahagugu am 01.10.2015, 10:26, insgesamt 1-mal geändert.
" ich tzimbere so man seget bi dem wege, des mûz ich manegen meister hàn "
Inschrift aus dem Sachsenspiegel bei der Burg Schlaining

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Wilfrid (✝) » 01.10.2015, 10:25

Also, nach 3 Tagen in der Wohnung ist dein Leinöl gut "staubtrocken"Es ist natürlich toll, das ihr versucht, ein seit gut 2000 Jahren angewandtes Verfahren zu verschlimmbessern.
Aber mal ehrlich, reicht mattglänzend , wasserabweisend und honiggelb nicht als Finish für den ersten Bogen???

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von kra » 01.10.2015, 12:13

Nu, ich hab schon schlechtere Tiller gesehen (auch bei mir). Von daher, etwas ungleich aber noch vertretbar. Biegung etwas Griffnah, aber zumindest gleichmäßig.

Nächster Schritt wäre für mich, eine Mittenwicklung auf die Sehne, ein Griffleder und einen Nockpunkt in der Lage passend zum Griff.

Und dann, schießen, schießen, schießen bis der Bogen bricht und währenddessen den zweiten bauen. Jahreszeit ist gut, such ein Stück Hartriegel oder Esche oder... und weiter gehts.

Einölen - ist ja ganz nett, aber du wirst ihn nicht im Regen schießen oder ins nasse Gras legen, also eher zweitwichtig. Btw, es geht auch mit Fußbodenwachs einreiben.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Kemoauc » 01.10.2015, 23:02

Hallo, zusammen,
zum Thema Leinöl hat Wilfrid eigentlich schon alles gesagt, was zu sagen war.

Mir scheint bei dem einen oder anderen Poster hier das theoretisieren vor dem Versuch zu liegen.
Noch so viele zitierte Wiki- Schicki- oder Mickipedia-Links und Zitate können Erfahrung mit der Materie nicht aufwiegen.

Deshalb : selber ausprobieren.

Dat funzt.

Wichtig ist eigentlich nur, die Oberfläche nicht vollzuschlonzen, sondern ein wenig (ca ein Teelöffel voll pro Vorgang) auf einen Bogen aufzutragen, ein paar Tage warten. Dann wiederholen. So oft wie nötig.

Die Schichtdicke spielt hier eine genauso große Rolle, wie beim lackieren.
Also dünn halten.

Außerdem: Öl trocknet nicht, es polymerisiert.
UV-Licht, Licht, Wärme etc. sind hier nur förderliche Faktoren, aber UV-Lampen sind völliger Humbug, Tageslicht reicht aus.

Wenns nach einer Leinölbehandlung nach Tagen noch klebt, hat man wahrscheinlich kein Leinöl genommen, sondern irgendwie danebengegriffen. Öle kleben nicht, sie fetten, machen glitschig etc.

Gruß von der Nachtschicht,
Kemoauc
Haseldübel
Fichtendübel
Balsadübel

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von zwirn » 02.10.2015, 00:25

Leinöl hat Doppelbindungen, die durch UV-Licht aktiviert(radikalisiert) werden.

Ansonsten gilt: Nichts ist so praktisch, wie eine gute Theorie! ;D

LG Zwirn
Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht!

Wenn einer, der mit Mühe kaum, gekrochen ist auf einen Baum,
schon meint, daß er ein Vogel wär, so irrt sich der.

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