Hilferuf eines neulings

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zwirn
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Re: Hilferuf eines neulings

Beitrag von zwirn » 31.10.2014, 13:53

Spalten hat den Vorteil, dass der Faserverlauf ersichtlich wird.
Wenn der Hasel aber starken Drehwuchs hast, dann erhältst du zwei Korkenzieher.

LG Zwirn
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jetsam
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Re: Hilferuf eines neulings

Beitrag von jetsam » 31.10.2014, 14:04

Davon abgesehen, daß bei Hasel der Spalt am liebsten aus dem Stamm läuft, d.h. nicht entlang des Markkanals, sondern einfach schnell mal zur Seite raus.

Deswegen riet Benedikt auch zurecht, anstatt zu spalten, lieber auf der Bogenbauchseite an den Wurfarmen das überflüssige Holz vom Stamm zu schneiden - bis der Markkanal freiliegt - und als Rißschutz im übriggelassenen Griff einen Längsschnitt auch wieder bis zum Markkanal zu machen.
Lieber nur einen Rohling aus dem (Hasel-) stamm behalten, als ganz viele kleine.

Drehwuchs sei bei Hasel nicht so ein Problem, Rabe schneidet sich drehwüchsige Hasel einfach zurecht ohne dabei auf den Faserverlauf zu achten.
Dies ist die Welt.
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SchmidBogen
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Re: Hilferuf eines neulings

Beitrag von SchmidBogen » 31.10.2014, 14:06

Ja ich habe auch aufgehört diese Dinger zu spalten..... das hat mich schon schönste gerade gewachsene und Astfreie Stücke versaut wegen dem Faserverlauf. Entweder mit der Bandsäge ausseinandersagen, oder direkt mit einem Raifmesser den groben Bogenrohling ausarbeiten und danach trocknen.

Nun man sieht hier ganz deutlich in der Mitte dieser weisse Punkt/Kern, dies ist der Markkanal. Beim trocknen wird er dunkel und spröde....
Ich kratze den Markkanal immer raus (mit abgerundeter Ecke von einem Ziehmesser geht das Fix), das beugt Risse oder gar Spaltung des Holzes vor.

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Re: Hilferuf eines neulings

Beitrag von Neumi » 31.10.2014, 14:45

Tach, ich hab zwar erst einen Haselbogen gebaut, aber der hatte auch ordentlich Drehwuchs und ich habs ignoriert und iss nix negatives passiert. Es gab hier in Bauberichten allerdings schon einige drehwüchsige und zerbrochene Haselbogen, bei denen aber nach meiner Meinung allesamt Kerben an der Bogen-Kante verantwortlich waren. Deswegen bitte vor dem biegen alle möglicherweise entstandenen Kerben in der Kante weg schleifen.
Ja und auf Deinen bald kommenden Avatar freuen wir uns fast Alle ;D
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Re: Hilferuf eines neulings

Beitrag von Benedikt » 31.10.2014, 15:15

Also mMn hilft das Rauskratzen des Marks wegen Rissvorbeugung nicht wirklich. Reißt oder reißt nicht, ganz egal, ob da noch etwas drinneklebt oder nicht.
Was gegen Risse am Markkanal hilft, ist selbigen ca. 1cm breit mit Holzleim vollzupinseln.
Gerade bei Pflaume oder anderem rissfreudigen kommt es dann nicht zu einer Rissorgie am Markkanal.
Gruß
Benedikt
Zuletzt geändert von Benedikt am 31.10.2014, 21:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hilferuf eines neulings

Beitrag von zwirn » 31.10.2014, 15:53

@Neumi
Umgekehrt ausgedrückt: Wenn keine Kerben an den Kanten vorhanden sind, dann darf man den Faserverlauf ignorieren? ???

LG Zwirn
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Re: Hilferuf eines neulings

Beitrag von Neumi » 31.10.2014, 20:54

Hallo Zwirn, Ignoranz dem Drehwuchs bei Strauchhasel - ich seh das so. Hast Du ne Kerbe, hast Du ne Sollbruchstelle.
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Re: Hilferuf eines neulings

Beitrag von zwirn » 31.10.2014, 21:23

@Benedikt
Deine Pflaume ist issfreudig ;D

Verletzt man den Faserverlauf, so verschiebt man die "Leistungsgrenzen". Wieviel ist vorher wohl nicht zu sagen.
Die meisten berichten, dass nichtbeachten des Faserverlaufs unproblematisch ist. Diese Angaben beziehen sich aber meistens auf Bögen unter 40?#. Das mag sich aber bei höheren Zuggewichten je nach stärke des Drehwuchses doch auswirken.

LG Zwirn
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Re: Hilferuf eines neulings

Beitrag von Fenndrakon » 01.11.2014, 12:13

so nach haufenweise schweis und tränen hoffe ich es wurde ned nur nen langes stück brennholz :)
könnt ihr mir mal eure meinung kund tun?

CAM00780.jpg

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lg Jürgen

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Re: Hilferuf eines neulings

Beitrag von SchmidBogen » 01.11.2014, 12:57

Gratuliere zum erfolgreichen Markkanal freilegen. :D und jetzt weg mit dem Markkanal, dann kannst Ihn beruhigt zur Trocknung geben.
Hast Du die Stirnseiten mit weissleim schon versiegelt?
Achja und vorsichtig Rinde runter inklusive Bast, solange das Holz noch feucht ist. ;) Erspart ne Menge Ärger, Zeit, Flüche, Nerven. Am meisten wird es Dein Bogenrücken Dir danken und die Trocknung geht schneller. :)
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Re: Hilferuf eines neulings

Beitrag von zwirn » 01.11.2014, 13:18

Für meinen Geschmack solltest du lieber den Bogen über den Rücken planen. Du bastelst dir sonst Asymmetrien ein.

1. Rinde runter, Bast eventuell stehen lassen
2. Mittenlinie anzeichnen
3. Breite des Rückens anzeichnen, dann auf den Markkanal runterschneiden
4. Auf nem Balken festzurren, damit sich das Ding nicht beim Trocknen verzieht (geht ganz nett mit Lochbändern + Holzschrauben)

LG Zwirn
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Re: Hilferuf eines neulings

Beitrag von Fenndrakon » 01.11.2014, 17:08

also das mit rinde runter raff ich noch :) aber was meinst du mit über den rücken planen? wie gesagt hab noch ne menge zu lernen^^...gibts ne vorgabe wie breit lang etc der bogen sein sollte?

lg jürgen

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Re: Hilferuf eines neulings

Beitrag von SchmidBogen » 01.11.2014, 19:11

lies Dir mal diese Anleitung durch, anhand dieser Anleitung habe ich meinen ersten Robinien und Hasel Flachbogen gebaut. :)
http://www.bogenschiessen.de/bogenschiessen/de/_downloads/BauanleitungfreineneinfachenBogen.pdf

Gruss Rainer
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Re: Hilferuf eines neulings

Beitrag von Fenndrakon » 01.11.2014, 20:45

super danke

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Re: Hilferuf eines neulings

Beitrag von zwirn » 01.11.2014, 20:57

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