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Re: Anforderungen ELB oder wann ist es einer

Verfasst: 15.05.2014, 17:13
von Blacksmith77K
Eddie the Archer hat geschrieben:Ein Bogen, der weniger als 190-200cm zwischen den Nocks hat, kommt schwerlich über 90 lb Zugewicht, das gibt das Holz nicht her.


Unfug! ;D


@ralfmcghee

Keine Stelle des Bogens unter 5/8tel.

Re: Anforderungen ELB oder wann ist es einer

Verfasst: 15.05.2014, 17:41
von Selfbower
Eddie the Archer hat geschrieben: Ein Bogen, der weniger als 190-200cm zwischen den Nocks hat, kommt schwerlich über 90 lb Zugewicht, das gibt das Holz nicht her.


öööhm... nö :P seh ich auch nicht so! Habe schon Parkeibe mit 90#@28" gebaut... die ist definitiv noch nicht am Limit gewesen. Länge des Bogens 184 cm

Hier der Link zum Bogen ;)

LG. Daniel

Re: Anforderungen ELB oder wann ist es einer

Verfasst: 15.05.2014, 19:48
von tscho
ok, ich setz noch einen drauf.
1.77m
100#@30 Esche -Walnuß
wurde noch nicht viel geschossen, aber ich denk 150 Pfeile hat er bisher gehalten.

Re: Anforderungen ELB oder wann ist es einer

Verfasst: 16.05.2014, 09:45
von Clee
Da kann ich drüber !
Niedersachseneibe 189 cm 120 lbs auf 32 Zoll Auszug
Niedersachseneibe 190 cm 135 lbs auf 32 Zoll Auszug

Re: Anforderungen ELB oder wann ist es einer

Verfasst: 16.05.2014, 09:54
von Spanmacher
Nicht drüber; drunter ist angesagt. Drüber kann jede(r)....... ;)

Re: Anforderungen ELB oder wann ist es einer

Verfasst: 16.05.2014, 11:30
von ralfmcghee
@Blacky:

Danke Dir. Dann wird's wohl noch eine ganze Weile dauern, bis ich mich an einen ELB-Typ traue. :D

LG
Ralf

Re: Anforderungen ELB oder wann ist es einer

Verfasst: 16.05.2014, 18:56
von killerkarpfen
Ein ELB ist er, wenn er aus England kommt und es ein Langbogen ist ;D

Re: Anforderungen ELB oder wann ist es einer

Verfasst: 19.05.2014, 14:55
von Blacksmith77K
@Wilfrid

sachmal: kann es ein, dass du deine Flitzebagen auf Mittelalter-Märkten als ELB's anbietest? ??? ??? ???

Re: Anforderungen ELB oder wann ist es einer

Verfasst: 19.05.2014, 15:16
von Wilfrid (✝)
Aber sowas von garantiert nicht....
Von mir kannste wenn, ichs gebaut habe , fast jede Bogenform kriegen, aber bevor ich nen ELB baue, verkaufe ich mein Werkzeug.. Und warum sollte ich nen guten Flitzebogen zum ELB erklären???
Wie kommst Du denn auf die Spur?

Re: Anforderungen ELB oder wann ist es einer

Verfasst: 19.05.2014, 19:44
von Blacksmith77K
Öhm, jemand erwähnte, dass ein Mann, dessen Beschreibung ggf.auch auf Dich passt, englische Langbögen anbietet, die eher 'anders' sind.

Nix für Ungut, wenn du das net bist, ist ja alles ok. :)

Re: Anforderungen ELB oder wann ist es einer

Verfasst: 19.05.2014, 20:00
von Wilfrid (✝)
naja, anders ist ein weiter Begriff, normal werden die Teile ohne Powerbar angeboten, wirklich angespitzter Besenstiel. Und dann weiß ich von einem, der sowas ähnliches baut wie ich, aber mit kurzem, mitbiegendem Griff und eben von der Mitte nach oben Buch und Seiten schmaler. Der nennt das aber nicht ELB.
War der hier bei mir aus der Gegend? So Postleitzahlbereich 38? Da kenne ich allerdings einen Bogenbauer ohne Gewissen.
Entschuldige meine harsche Antwort, aber bei sowas bin ich "pingelig".
Aufm Markt Kunden verarschen fällt nämlich auf alle zurück.
Konnte Dein Kunde? beschreiben, wie "anders" die Teile aussahen?

Re: Anforderungen ELB oder wann ist es einer

Verfasst: 22.05.2014, 12:25
von Eddie the Archer
Uiiii...

...net glaisch schlaache.. Ich hab nochmal gekuckt bei B.W. Kooi, Link ist hier:

http://www.bio.vu.nl/thb/users/kooi/

man kann da fein rumrechnen. Kooi macht folgendes: unter Berücksichtigung von Material- und Geometriekennwerten hat er für englische Langbögen rausgefunden, dass der nominale oder "ideale" Wert für Biegearbeit pro Masseneinheit für ELBs bei 280 Nm/kg liegt. Werte für Dichte, Biegesteifigkeit und E-Modul von Eibenholz gibt er dort an und berücksichtigt auch, dass diese Werte für Splint und Kernholz unterschiedlich sind. Das geht letztlich in Richtung "Bogenmasse-Prinzip".

Wenn man mit den Werten etwas rumspielt kommt man z.B. für einen 120 lb Bogen auf ein ideale Bogenmasse von ca. 0,72 kg, bei einer Eibenholzdichte von etwa 600 kg/m³. Damit kann man das Bogenvolumen zu 0,0012 m³ ausrechnen und dann kucken, ob das bei bestimmten Längen, Breiten, Höhen hinkommt. Ich habe dabei das Volumen zusammengesetzt aus einem rechteckigen Balken plus einem Halbrundstab, mit jew. über die Länge genittelten Breiten, Höhen, Radien.

Bei 120 lb kriege ich ca. 39 x 35mm am Griff und 23 x 21mm vor den Nocken bei 2m Länge raus. Der Bogen wäre dann nach den Annahmen sehr nahe an der Bruchgrenze.

Nach dieser "Volumenmethode" muss bei kleineren Längen dann natürlich an Breite und Höhe zugegeben werden, damit die WA auf die nötige masse kommen, um das für das angepeilte Zuggewicht notwendige Energiespeichervermögen zu bekommen. Alternativ kann man höhere Dichtewerte für die Eibe ansetzen (bis zu 7-800 kg/m³ habe ich gefunden) unter der Voraussetzung, dass sich bei höherer Dichte auch E-Modul und Biegesteifigkeit des Holzes verbessern, was grob zu stimmen scheint.

Fazit: Mit meinen +190cm Länge für +100 lb-Bögen lag ich sicher zu hoch, da geht mehr. Allerdings nicht viel mehr. Und wenn man einen optimalen ELB an der Bruchgrenze mit optimalem Wirkungsgrad bauen will, braucht man Holz mit ziemlich hoher Dichte und sehr guten mechanischen Eigenschaften...

Abgesehen davon mache ich gerade an einem Bogen die Ergfahrung, dass Eibe mit eher geringer Dichte, nach etlichen Schüssen und mit der Zeit doch ganz ordentlich an Zuggewicht verliert. Und dass sich eher kürzere Staves bei hohen Querschnitten einfach beschissen biegen...;-)

Re: Anforderungen ELB oder wann ist es einer

Verfasst: 22.05.2014, 20:47
von Blacksmith77K
Eddie the Archer hat geschrieben:
Bei 120 lb kriege ich ca. 39 x 35mm am Griff und 23 x 21mm vor den Nocken bei 2m Länge raus. Der Bogen wäre dann nach den Annahmen sehr nahe an der Bruchgrenze.




Ja siehste mal, da scheitert's dann auch schon. Denn mit identischen Bogenmaßen kam ich mit entsprechend gutem Eibenholz auf 185#@32" raus. Insofern liegt diese Kalkulation lumpische 65# daneben. ::)

EDIT: @Eddie the Archer

...du wohnscht pipifax 40Minuten mim Auto von mia. Warum kommscht net'mo gucken? ???

Re: Anforderungen ELB oder wann ist es einer

Verfasst: 22.05.2014, 20:58
von killerkarpfen
Warum wollt Ihr lieben Leute eure Bögen um alles in der Welt nach Schema X bauen. Ich bin zwar ein einfacher Handwerker und kann keine Biegemomente und dergleichen berechnen. Ich habe aber die Erfahrung beim Bogen bauen gemacht, dass sich das Zuggewicht mit jedem Zehntel Millimeter mehr oder weniger massiv verändert. Die natürlichen Eigenschaften beim Werkstoff Holz sind nach meiner Überzeugung nur Annäherungen an die theoretischen Werte aus dem Schulbuch und von Baum zu Baum sehr unterschiedlich. Damit will ich sagen, dass man mit solchen Massvorgaben einen Stave bis zum Bodentiller anfertigen kann. Was zulezt dabei herauskommt ist IMMER individuell. Da kann man dann nachmessen und sagen bei dieser Länge und dem sich ergebenen Zuggewicht ist DIESER Bogen Mitte Wurfarm (weiss nicht) 17mm dick.

Mein Wunschgewicht erreiche ich nur durch abnehmen von Material. Was weg ist kann ich auch nicht mehr ersetzen.
Aber ich kann nicht einen 17mm Bogen bauen und davon ausgehen dass dieser dann 60 Lbs hat.

In der TBB, ich finde im Moment die Stelle nicht, gibt es einen standart Biege- oder Bruchtest. Dieser Test ist für mich das aussagekräftigste Verfahren ein Holz zu testen. Denn mit diesem Test kann man jegliches Zuggewicht mit jeder Bogenlänge definieren. Dabei geht es nur darum das richtige Breiten / Dicken- Verhältnis des zu bearbeitenden Holzes zu eruieren. Der Autor beschreibt in diesem Kapitel, dass er sich einen starken Bogen aus Fichtenholz gebaut hat. Dieser sei zwar extrem bereit und flach ausgefallen aber auch der schiesst.

Es ist das Holz das die Masse vorgibt und nicht irgend eine Tabelle.

Re: Anforderungen ELB oder wann ist es einer

Verfasst: 22.05.2014, 21:10
von Blacksmith77K
killerkarpfen hat geschrieben:
Es ist das Holz das die Masse vorgibt und nicht irgend eine Tabelle.


Dankeschön! Bild