Eschenflachbogen zur Abwechslung

Themen zum Bogenbau
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Galighenna
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Re: Eschenflachbogen zur Abwechslung

Beitrag von Galighenna » 09.02.2010, 20:19

Und noch ein nachtrag:

Ich war neugierig und hab den Bogen aus seiner Spannung befreit, jetzt wo er kalt geworden ist. Und siehe da, er ist wieder Wunderfein gerade :) Hat also super geklappt. Ich hoffe es bildet sich kein neuer Set.
Nur die Enden der WA sind irgendwie trotzdem noch deflex... aber nur ein bischen, das darf so bleiben.
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tomtux
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Re: Eschenflachbogen zur Abwechslung

Beitrag von tomtux » 09.02.2010, 21:40

saic749 hat geschrieben:
DAS ist doch schwarz oder?



nö, das ist braun.
hasel wird relativ schnell ziemlich dunkel, das unterscheidet sich aber noch deutlich von verkohlt (schwarz). so ein teil hab ich auch, das ist ca. 1/2 weg bis kohle (natürlich getestet) ;D

@galighenna
es wird schon noch set zurück kommen, esche reagiert da anscheinend auch sehr individuell. geht von sinnlos, weil alles zurückgeht, bis zu 2/3 des eingeheizten reflex bleiben erhalten. keine ahnung wovon das abhängt.

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Re: Eschenflachbogen zur Abwechslung

Beitrag von Galighenna » 12.02.2010, 13:09

So, Ich war neugierig und hab den Bogen heute das erste mal vorsichtig wieder aufgespannt. Keine Sorge, ich hab ihn nicht ausgezogen. Das wäre auch gar nicht gegangen. Der Bogen hat gewaltig an Kraft gewonnen. Ich hab ihn mit der Durchsteigemethode gerade aufgespannt bekommen. Wenn man ihn ausziehen könnte/würde, schätze ich ihn mal auf locker 45-50#
Die getemperten Teile der WA sind Stocksteif, aber seht selbst:

Bild

Ich finde es ist ganz gut geworden. Ich schätze bei dem linken roten Pfeil ist die Biegung ein wenig zu stark. Von da aus werde ich ein wenig in Richtung Griff und ganz am WA Ende noch etwas nacharbeiten müssen.

Der rechte WA biegt sich schon gleichmäßiger, aber in dem Bereich um den Pfeil darf es auch noch etwas mehr sein glaub ich. Außerdem glaube ich in der Mitte zwischen Pfeil und WA Ende einen leichten "knick" zu erkennen. Das kann aber auch täuschen weil sich der WA dort ein klein wenig dreht.

Aber das wird sich alles erst in ein paar Tagen ergeben, wenn der Bogen noch wieder etwas mehr feuchte aufgenommen hat und auf dem Tillerstock hängt (hoffentlich nicht in Einzelteilen, so hart wie das Holz geworden ist... ;) )

Was meint ihr?
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Re: Eschenflachbogen zur Abwechslung

Beitrag von acker » 12.02.2010, 23:20

Ja guck, garnicht übel.
Ich würde erst mal auf dem Tillerstock das Zuggewicht und den Tiller begutachten bei einem Auszug von 24 " max 26".
Falls der Tiller noch halbwegs im grünen bereich ist , erstmal so 30 - 40 mal ausziehen bis 24 " -> der Bogen wird sich etwas setzten und ein Teil des sets zurückkommen.

Falls sich ein Knick im besagten Bereich abzeichnet natürlich stoppen und gegenmaßnahmen ergreifen.
Gruß acker
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Re: Eschenflachbogen zur Abwechslung

Beitrag von Galighenna » 12.02.2010, 23:35

Ok klingt sehr ermutigend :)

Also am Ende des Temperbereiches hab ich sowieso ein wenig versucht die Hitze etwas auslaufen zu lassen. Vielleicht hat das geholfen das sich da kein knick bildet.
Ich bin mir aber noch nicht so sicher wann ich den wieder weitertillern kann. Wir haben irgendwie so wahnsinnig trockene Luft im Haus. nur knapp über 20%... Das haben wir immer wenns draussen kalt ist. Ich hatte ihn aber auch schon ne Weile draussen in der Werkstatt stehen (so 2 Tage), eben genau deshalb...

Macht es sich (ausser bruch) noch anders bemerkbar wenn das Holz zu trocken ist?
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Re: Eschenflachbogen zur Abwechslung

Beitrag von acker » 12.02.2010, 23:54

Ja , es ist steifer, nimmt weniger set an und knistert mehr bevor es explosionsartig bricht 8) ;D

Zur dauer: tja, ein Hygrometer ist ne nutze Sache wenn man eins hat...ein billiger elektr Holzfeuchtemesser ist auch nie verkehrt.
Lass ihn zur sicherheit noch bis sonntag in der Werkstatt.
Gruß acker
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Re: Eschenflachbogen zur Abwechslung

Beitrag von tomtux » 13.02.2010, 00:08

in der werkstatt lassen und wiegen!
bei der temperatur nimmt der bogen extrem langsam wieder wasser auf, bei 20% rel. luftfeuchte in der wohnung bleiben keine 5% gleichgewichtsfeuchte übrig. 3 tage keine gewichtszunahme in der ungeheizten werkstatt sollte reichen.

vorher ist auch tillern sinnlos, die getemperten stellen sind noch viel zu steif.

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Re: Eschenflachbogen zur Abwechslung

Beitrag von Galighenna » 13.02.2010, 12:08

Hehe ja acker, n Hygrometer hab ich ja auch hier ;) daher weiß ich ja das die Luft so knochentrocken bei uns ist ;)

@tomtux
Also ich weiß nich so recht wie ich das messen soll. Es ist ja nur ein recht kleiner getemperter Bereich und sooo genau geht meine Wage auch nicht (50g).

Also der Bogen liegt jetzt in der Werkstatt und wartet vor sich hin... Hab mir übrigens auch jetzt eni Holzfeuchtemessgerät gekauft. Lag zufällig im Baumarkt rum, als ich nach Beize für mein Finish geguckt hab. ;)
Ich werds jetzt einfach damit kontrollieren...

Das Geringste was das Ding messen kann ist 6%. Aber wenn ich den Bogen Messe, zeigt es gar nichts an, also <6%. An ner ungetemperten Stelle, am Griff z.B. liegt sie aber bei 9-10%

Das Holz, das in der Werkstatt so rumliegt, hat übrigens ne durchschnittliche Feuchte von etwa 20%... Hab ich gerade gemessen... das was draussen unter dem Dach liegt sogar noch mehr, 24% (26% ist obere Messgrenze)  :o
Da isses kein Wunder das der Bogen beim Bauen so viel Set bekommen hat. Ich hätte nie gedacht das das Holz so arg feucht wird, selbst bei diesem Wetter...
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Re: Eschenflachbogen zur Abwechslung

Beitrag von tomtux » 13.02.2010, 13:02

ich hab mir eine billige digitale küchenwaage dafür zugelegt, teilung 1 gramm.
ein feuchtigkeitsmesser ist die weit bessere variante.

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Re: Eschenflachbogen zur Abwechslung

Beitrag von acker » 13.02.2010, 13:13

Ich dachte mir schon, das Du ein Hygrometer hast aber es sollte da eines hängen wo das Holz gelagert wird.
Deswegen schrieb ich ja (Klugscheisser , aber für spätere Leser nochmal hochgeholt) :
Wenn Du den stave nicht vor dem Bearbeiten im Haus nachgetrocknet hast für min 1 Woche dann wird er einfach zu feucht gewesen sein.
Dann hatte er bestimmt 18 - 20% Feuchte als Du ihn getillert hast.

Gruß acker


Ich habe immer ein kleines kontingent an trockenen staves im Haus, so 5 - 10 stehen immer in der Ecke ;) ::)
Denn genau das was Du gemacht hast, habe ich früher auch gemacht -> angenommen das das Holz trocken ist in der Werkstatt weil es ja schon ewig da liegt und beim tillern sind sie im sethimmel gelandet bis ich mal ein Hygrometer am Lager aufhing dann war mir alles klar.

@tomtux: ich habe auch so eine bilige Digitale Waage , 2 davon -> man muß aufpassen mit den Dingern! nach einiger Zeit schwindeln sie...öfters mal das Gewicht kontrollieren das angezeigt wird. Nach einem Jahr waren bei mir die Waagen beim Messen 17 -22 g auseinander!! bei einem aufgelegten Gewicht von exakt 500g
Gruß acker
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Re: Eschenflachbogen zur Abwechslung

Beitrag von Galighenna » 13.02.2010, 14:11

Hehe naja ich habe nur eine Wage. Das ist die die ich zum tillern benutze, sone digitale Fischwage. Die geht bis 50kg und misst in 50g Schritten oder halt in Pfund. Noch ne Wage wollte ich mir da nicht zulegen. Dafür geht sie aber genau. Hab sie mal mit ner geeichten Wage vergleichen, passte exakt überein...

Ich werds wie acker machen und mir einfach ein paar Staves in mein Zimmer stellen. Das wird diese Tage sicher mein Raumklima merklich verbessern und es wird nach Holz riechen  ;D

Tja man lernt nie aus...
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Re: Eschenflachbogen zur Abwechslung

Beitrag von Galighenna » 14.02.2010, 17:56

So, heute hab ich mal den Bogen ausgezogen auf dem Tillerstock. Er lässt sich jetzt viel weicher ziehen.

Kann es sein, das Stacking beim Auszug immer Anzeigt, wenn das Holz an seine Streck/Stauchgrenze kommt und sich Set bildet? Also wenn ich trotz Stacking weiterziehe, das sich dann Set bildet? Wenn er nämlich gestackt hat und ich hab ihn ein paar mal so weit ausgezogen, ging das Stacking zurück...


Jetzt lässt er sich aber weich und angenehm auf 26" ziehen und ganz fiese Knicke sehe ich da auch nicht. Bis jetzt ist das Set nach x mal ziehen auch nicht wiedergekommen, keinen Zoll. Der Tiller hat sich ja auch stark verbessert dank euch ;)

hat jetzt bei 26" übrigens 36#

Das liegt verdammt gut in dem Bereich den ich haben wollte, nämlich so zwischen 35 und 40# bei sagen wir 29"-30" Auszug etwa. Ich bin erstaunt wie gut durch das Brutzeln das Ziel getroffen wurde.

Wenn ihr da nicht noch grobe Einwände habt, würde ich die Biegung noch ein klitze kleines bischen weiter richtung Griff und zu den Tips hin ausdehnen und den Bogen dann so lassen, einschießen, ggf. nachtillern und dann finish... Obwohl die nicht getemperten WA-Enden auch Set haben, ca 1/2Zoll auf den 30cm. Vielleicht sollte ich die daher etwas schonen?

Beim rechten WA sehe ich allerdings noch einen ganz leichten "knick" vom Griff aus etwa kurz nach der Mitte des WA, der dürfte sich aber geben wenn ich die Biegung noch etwas verteile...

So hier die Bilder:

Standhöhe
Bild

15Zoll
Bild

20Zoll
Bild

24Zoll
Bild

26Zoll
Bild

Nachtrag:

Ich hab noch ein klein wenig an dem Übergang vom getemperten zum normalen WA geschabt um das etwas weicher zu machen.
Dann auf 28" gezogen und zack genau 40#...

unglaublich!  8)  :D
Zuletzt geändert von Galighenna am 14.02.2010, 18:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Eschenflachbogen zur Abwechslung

Beitrag von tomtux » 14.02.2010, 18:43

für nummer 3 finde ich den jetzt schon ganz gut.
ich würde den jetzt erst mal einschiessen, so getillert wird sich vermutlich der handschock in grenzen halten und überlebensfähig sieht er auch aus.

nach nummer 20 oder so nochmal ansehen und mit der dann gewonnen erfahrung neu beurteilen, würde ich machen.

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Re: Eschenflachbogen zur Abwechslung

Beitrag von Ravenheart » 14.02.2010, 20:33

Links hat er ne riskante Schwachstelle, deutlich zu sehen im Vergleich zw. 24 und 26", wie er da "einknickt"...

Da bekommt er Kompressionsbrüche, sobald er mehrfach auf 28" gezogen wird....
Auch bei 26" schon gefährdet...

Rechts gibt es auch eine, die ist aber nicht dramatisch!

Bild

Abhilfe:
Beide Seiten haben noch "Kapazität" zum Ausgleichen!
Links würde ich in beide Richtungen was wegnehmen, zum Griff und zum Ende...
Rechts genügt eigentlich in Richtung Griff etwas mehr Biegung zu geben...

Fürchte aber, dass Rechte der obere WA ist, dann müsste der noch auf ganzer Länge angepasst werden, da der Linke ja dann der Stärkere bleiben muss...

Rabe
Zuletzt geändert von Ravenheart am 14.02.2010, 20:42, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Eschenflachbogen zur Abwechslung

Beitrag von acker » 14.02.2010, 21:06

Oder die von Rabe angezeigten Stellen kurz Tempern... ;)

Gruß acker
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