mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

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Idariod
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Idariod » 23.07.2015, 09:39

Bist doch gut aufm Weg, der Griff schaut halt noch etwas eckig aus an den Fades. Mach das rund. Einfach die Linien vom Fade zu den Mitten des Griffs führen, am besten mit Raspel, Feile und Schleifpapier.
Teile dein Wissen und gib nicht vor zu wissen was du nicht weißt - ein guter Ratschlag von einem tüchtigen Tischler. Das steht hier um mich daran immer zu erinnern, und für alle denen der Schuh passt.

Gornarak
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Gornarak » 23.07.2015, 10:32

Schau dir mal ein paar Griffe aus den Präsentationen an.

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mahagugu
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von mahagugu » 24.07.2015, 15:30

Haut wieder nicht so hin wie ich will.
Habe heute einen neuen Tillerstock/pfahl gebaut und den einigermaßen in die Erde eingeschlagen.
Dabei gleich mal wieder ausprobiert wie stark der Bogen nun wirklich ist ... und da ist wieder mal der Hund
begraben. Habe leider feststellen müssen , dass sich die Auszugslänge bei konstanten Zuggewicht
also zB bei 8 oder 6 Kilo mit der Sehnenlänge ändert.
Die verwendete Sehne war überlang und um sie zu kürzen habe ich sie eingedreht und damit fängt das
Problem an. War die Sehne kurz genug um damit den Bogen grad noch zu spannen , dann wär das
Zuggewicht 28 Kilo , war sie länger dann wärs sowas bei 40 Kilo.
Was wär jetzt wenn die Sehne auf Normallänge wär ? Würde dann das Zuggewicht schon passen ?

Vielleicht sind zu stark eingedrehte Sehnen überhaupt unbrauchbar.

Das mit 28 und 40 Kilo sind --- wer mich schon kennt --- nur Hochrechnung. Der Auszug hat sich lediglich
von 6,5 cm auf 15 cm verlängert , wenn mit 6 Kilo gezogen wurde und die Sehne stärker eingedreht und so
verkürzt war.

Die Sehne soll ja ungefähr ca. 10 cm kürzer sein als der Bogen. Kann ich mich jetzt überhaupt schon ans Aufspannen
mit normaler Sehnenlänge --- natürlich mit Spannhilfe --- wagen ?

Bei meinem letzten Bögen habe ich bis 60 cm Auszugslänge nur mit überlanger Sehne gearbeitet. Wahrscheinlich
ist deswegen alles schief gegangen.
Zuletzt geändert von mahagugu am 24.07.2015, 15:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Benedikt » 24.07.2015, 15:42

Sehne so lang, dass die Standhöhe(Abstand von Bogenrücken zur Sehne) im aufgespannten Zustand ca. 18+-1 cm beträgt.
Alles andere ist Schmarrn ;D

Zu stark eingedreht sollte die Sehne auch nicht sein, max. 50 Umdrehungen, besser weniger.
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von ralfmcghee » 24.07.2015, 17:09

Tillersehne eindrehen? Das kannte ich so noch nicht. Die Länge der Tillersehne kannst Du doch variieren, indem Du sie am Nock des unteren Wurfarms mit einem Bogenbauerknoten befestigst. Wie Benedikt sagt, sollte die Standhöhe, wenn Du schon soweit bist, ca. 18 cm betragen. 40 kg wären in diesem Zusammenhang schon eine Hausnummer. 40 kg * 2,2046 = 88,184 lbs, wenn ich Deine Angaben richtig verstanden habe.

Vielleicht meinst Du aber 28 kg Zuggewicht bei derzeit 30 cm Auszug? Das wären 61#@11,8". Auch das wäre reichlich Zuggewicht, finde ich.

Hochrechnen solltest Du lieber nicht mehr. Bring am besten Deinen Bogen mittels Bogenbauerknoten und nicht großartig eingedrehter Sehne auf Standhöhe. Schau Dir dann an, ob Dir der Tiller gefällt und zeige uns idealerweise ein paar Bilder vom Bogen auf Standhöhe und mit moderatem Auszug. Dann können Dir ein paar Leute hier bestimmt noch ein paar Tipps zum Tiller geben. Solltest Du mit Deinem Stave tatsächlich auf 60#@28" (ca. 27 kg bei 71,12 cm) herauskommen, kannst Du wirklich zufrieden sein. Das wäre schon sehr ordentlich und mein Neid wäre Dir sicher. ;D

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von max2 » 24.07.2015, 23:52

Ruhig,

Der Bogen ist noch nichtmal durch den Bodentiller, wie kann man da an Standhöhe denken?

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von schnabelkanne » 25.07.2015, 12:45

Zeig mal ein Foto vom Bogen und gib die Stärke der WA nach Griff und am Ende an. Und wie max2 sagte zuerst den Bogen im Bodentiller vorsichtig an die Biegung gewöhnen, erst wenn er sich gleichmäßig biegt ein Foto mit Geringem Auszug.
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von mahagugu » 25.07.2015, 15:03

Während der Honig abtropft habe ich Zeit gefunden die Tillersehne zu verbessern. Der Spleiß an einem Ende ist
leider aufgegangen und so ist halt am anderen Ende auch ein Bogenbauerknoten (hoffentlich war die Idee jetzt
nicht so blöd dahinter)...
Auf den Bildern sieht man wie ich mich bemühe wieder mit suboptimalen Werkzeug die momentane Bogenstärke
zu messen. Auf dem zweiten Foto ist dann die Sehne ca. 12,5 cm weiter unten .... die Fotos hat wieder meine
Freundin gemacht , weil ich hatte keine Hand frei.
Jetzt rein theoretisch wärs auch möglich den Bogen an einer Wand zu befestigen oder an einem Baum.
Würde zumindest das Problem mit den Tillerpfahl einschlagen lösen.

Diese kleinen Problemchen , die sich da immer wieder ergeben , erinnern einen an die Softwareentwicklung.
Was solls , die Honigernte verlief auch nicht gerade pannenfrei.
Dateianhänge
tillerpfahl-6kg.JPG
mit der rechten musste ich anzeichnen
tillerpfahl-u.JPG
die wird nicht so viel wiegen , die Zugwaage ... vielleicht 300 g
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von mahagugu » 25.07.2015, 15:14

@Thomas

Hab jetzt mit der Schiebelehre nachgemessen. An den Enden ca. 10 mm und zu Fade-Anfang ca. 16 mm.
Der Bauch ist ziemlich flach , bis auf die Fades ... aber sonst liegt da ein Lineal flach auf.

Bei der Griffmitte mißt die Schiebelehre ca. 4 cm .
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von bowa » 25.07.2015, 21:03

mahagugu hat geschrieben:Bei der Griffmitte mißt die Schiebelehre ca. 4 cm .


Den Satz muss man sich auf der Zunge zergehen lassen, Schieblehre...ca...cm... :D Sehr schön.

Sieht schon gut aus so. Weiter so ;)
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von schnabelkanne » 25.07.2015, 22:06

Hi, der Griff scheint noch etwas lang sieh dir die Zeichnung von Botjer an. Grifflänge 10 cm dann 4cm fade out auf jeder Seite, dazwischen schön verlaufend. An der griffunterseite kann der Verlauf leicht gerundet sein, wie gesagt sieh dir halt einige Beispiele an. Wenn du an den Tipss sehnenkerben ,aber bitte nur seitlich -nicht am Rücken, machst, hält die Sehne besser. Sehnenkerben mit einer Kettensägenfeile, geht echt einfach.

Gruß Thomas
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von ralfmcghee » 26.07.2015, 10:57

Hinsichtlich der Vorgehensweise geht es jetzt wirklich in die richtige Richtung. Und so furchtbar suboptimal finde ich Dein Messwerkzeug nicht. So eine "Billig-Federwaage" habe ich auch. Natürlich kann man da in bessere Waagen investieren, aber das geht zu gegebener Zeit immer noch.

Wichtiger scheint mir die Stabilität der Tillerstock-Montage zu sein. Auf Deinen Bildern sieht es so aus, als ob der Tillerstock auf dem Boden aufsteht bzw. ein wenig im Boden steckt. Wenn Dir da einmal etwas aus der Hand gleitet, werden die Teile ganz ordentlich in der Gegend herumfliegen. Hast Du eine Möglichkeit, den Tillerstock irgendwo fest zu montieren? Ich habe das bei mir mit zwei Schraubzwingen an einem senkrechten Balken erledigt. So kann ich den Tillerstock bei Bedarf spurenlos entfernen.

Ich denke, es ist eine gute Idee, wenn Du hier ein wenig in Sicherheit investierst, denn gerade bei höherem Auszug werden ziemliche Kräfte frei, wenn sich Dein Aufbau destabilisiert.

LG
Ralf
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von mahagugu » 27.07.2015, 21:15

Okay , bevor jetzt zuviel Holz weggenommen wird poste ich jetzt noch mal im Forum.
Mir kann plötzlich die Idee alle 5 cm an die Wurfarme die Stärke/Dicke mit der Schiebelehre
zu messen und das habe ich getan.
Wo 17 und beim andern 16 steht am Foto sollte es eigentlich nur 13 mm stark sein.
(jedenfalls is am Rand so angezeichnet)
Bei 6 kg Belastung wurde ziemlich genau 12 cm erreicht.

Der Tillerpfahl wurde diesmal in einer ererbten Hobelbank aus dem vorigen Jahrtausend eingespannt.
Wie genau meine Eltern dazu gekommen sind , weiß ich nicht. Jedenfalls hält er jetzt bei weitem
besser als vorher.
Dateianhänge
ackerhummel2015-n1-2.JPG
denen is egal was ich so mache ... ohne mich hätten sie aber keine so schönes haus bei der kräuterspirale
wa2u.JPG
links und rechts wurde ein bisserl was weggefeilt , damit der Faden besser hält
wa2o.JPG
vielleicht sieht mans so besser
wa1u.JPG
2 Meter Faden für die Wickelnocken , vorher wars nur einer
wa1o.JPG
Wurfarm oben ...
tillerpfahl-keller-6kg.JPG
eben so ca. 12 cm bei 6 kg
tillerpfahl-keller-u.JPG
die Waage wiegt ca. 320 g (nachgemessen)
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von schnabelkanne » 28.07.2015, 01:51

Damit man den Tiller beurteilen kann, musst du noch ein wenig mehr ausziehen, zumindest bis auf Standhöhe. Aber bitte nicht mehr als mit den gewünschten Endzuggewicht belasten und nur kurz ausziehen.
Gruss Thomas
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von zwirn » 28.07.2015, 10:00

Bei 6 Kg Belastung wurden 12cm erreicht??????????????????????????????????
Du verdrehst wirklich einiges.
Mach dir bitte nochmal den Weg des Tillerns klar.

LG Zwirn
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Wenn einer, der mit Mühe kaum, gekrochen ist auf einen Baum,
schon meint, daß er ein Vogel wär, so irrt sich der.

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