mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Themen zum Bogenbau
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Botjer
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Botjer » 05.07.2015, 12:03

@ Osboan: Das ist einer dieser Beiträge, bei denen ich einen "Gefällt mir"-Button schmerzlich vermisse :)
LG Niels

War der Tag nicht dein Freund, war er dein Lehrer … (unbekannt)
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stormcloud
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von stormcloud » 05.07.2015, 16:37

Hallo,

fühle mich jetzt gerade von den beiden Vorpostern angesprochen... ::)

Ich denke aber, dass man es schreiben darf, wenn der persönliche Eindruck entsteht, hier wird die Community an der Nase herumgeführt. Wenn Ratschläge vehement nicht beachtet werden und ständig auf "andere Züge" aufgesprungen wird, dann darf man sich doch wundern und vielleicht auch mal "laut" denken... Meine Meinung dazu.
Wir sind alle erwachsen und sollten offene Worte vertragen können.

Falls ich "den Bogen überspannen" sollte, dann bitte ich um eine PN, da ich hier wirklich niemanden angreifen oder verletzen möchte!

Inzwischen glaube ich auch an die ernsthaften Absichten des TE. Habe ihn ja auch im letzten Beitrag aufgemuntert und ihm Erfolg gewünscht...

In diesem Sinne,
mit vielen Grüßen

Josef

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von mahagugu » 06.07.2015, 09:38

"endlich mal ordentlich Gas geben" habe ich mir gedacht , damit dieser Thread nicht zum Gummithread
wird und sich nicht ewig in die Länge zaaaaaaaaaaaaaat.
Somit habe ich den breiteren Wurfarm an den schmäleren Wurfarm angeglichen und Holz weggenommen
, so dass er jetzt ca. 900 g schwer ist.
Dann habe ich ihn gar auf den Tillerstock gespannt mit einer Tillersehne , aber leider biegt sich der Bogen
noch immer zuwenig. Ungefähr 5cm oder um eine Kerbe auf den Tillerstock bei so ca. 8 oder 10 kg
Zugkraft.
Poste das jetzt mal als bescheidene Fortschrittsmeldung...
Dateianhänge
esche-ca5cm-8kg.JPG
5 cm sind nicht viel aber man merkt dass sich was tut
" ich tzimbere so man seget bi dem wege, des mûz ich manegen meister hàn "
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von schnabelkanne » 06.07.2015, 10:21

Servus, sieht doch schon ganz ordentlich aus. Der Griff scheint noch etwas lang, 10 cm + 4 cm Übergang an jeder Seite ist genug. Die Übergänge Griff Fade-out scheinen auch noch etwas eckig - mach mal ein Detailfoto vom Griff? und nicht vergessen die Kanten der WA leicht abrunden - aber immer schon vorsichtig dass nichts einreisst.
Wenn du am Ende nur 20 Pfund Zuggewicht willst ist mit 10 kg anziehen genug. 20 Pfund Zuggewicht ist aber extrem wenig und riskant, ich würd auf jeden Fall 35 bis 40 Pfund Zuggewicht anpeilen.
Gruss Thomas
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von ralfmcghee » 06.07.2015, 10:37

Finde ich auch. Da sollte mehr drin sein als 20#. Achtung: Am Anfang scheint es immer so, als ob der Bogen sich gar nicht biegen will. Nimm aber trotzdem immer nur ganz wenig Holz ab und arbeite Dich auf beiden Seiten gleichmäßig von den Tips in Richtung Fadeouts vor. Zu Beginn dauert es immer ewig, bis man eine Biegung sieht, aber dann geht es plötzlich rasend schnell. In die Falle bin ich auch schon sehr oft getappt und dann war der Stave hinüber. Deshalb: Mach langsam und lasse Dir Zeit.

LG
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Felsenbirne » 06.07.2015, 11:29

Ich würde ja mal die Tillersehne kürzen
Gruss Matthias

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von bowa » 06.07.2015, 13:53

Das sieht gut aus. Weiter so ;)
Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von zwirn » 06.07.2015, 19:48

Was gemeint ist: 20#er ist ein Kinderbogen!! Peil mal lieber 35# an.

Achte auf Schwachstellen und zu steife Stellen beim Tillern!!!

Nach jedem Zoll mehr ausziehen und jeder Schabung 30 mal ausziehen (nicht du sondern der Bogen, ich werfs lieber mal vorsichtig in den Raum)!!

Gleichmäßig einen Arm schwächen kann so gehen: Nimm nen Bleistift, schraffiere den Arm, und schabe mit der Ziehklinge (nicht Messer!) wieder runter.

Geh behutsam ans Tillern, da du für diesen Prozess noch kein Gefühl hast. (Lieber öfter mal nen Bild posten und fragen.)

Achte darauf, dass die Arme im Gleichgewicht bleiben.

Denk dran, im Verlauf des Tillerns, die Sehne zu kürzen!!!

Wenn du 35# willst, so ziehe nur bis 30#, der Rest kommt von ner perfekt getillerten 25" nach 28".

LG Zwirn
Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht!

Wenn einer, der mit Mühe kaum, gekrochen ist auf einen Baum,
schon meint, daß er ein Vogel wär, so irrt sich der.

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von mahagugu » 07.07.2015, 09:22

Die Hitze und der Wind gestern haben mir dann doch zu schaffen gemacht.
Danke, auch an Zwirn für den Link zum Thread.

Wegen dem Wetter habe ich dann gestern nicht mal den Griff schön ausgearbeitet und blöderweise auch
das Schleifpapier vergessen. Mit der Raspel wird das zu kantig und eine runde Feile hatte ich auch nicht
dabei.

Die Fades waren ja schon vom Thomas grob angezeichnet, allerdings wies aussieht freihändig.
Überlegt hab ich mir ob man da nicht eine "quadratische Bezierkurve" anzeichnen könnte, weil
die halt leicht zu konstruieren ist --- kennt eh jeder --- zehn Punkte auf der Länge im gleichen Abstand
und dementsprechend zehn Punkte auf der Höhe in entsprechendem Abstand und dann miteinander
verbinden. Weils nicht leicht zum beschreiben ist
http://www.lehrer-online.de/dyn/pics/ge ... 8378-1.gif

und ist halt die einfachste Konstruktion einer Kurve, die ich kenne .

Bei meinen letzten Bögen habe ich die Fades auch nicht gescheit ausgearbeitet oder
das war nicht nötig weil ich dann ja einfach das Griffstück angeleimt habe. War aber dann
eine einfache Schräge/Gerade bis zur maximalen Dicke von Griff hin und keine Kurve.
Dateianhänge
esche-griff-grob.JPG
der grobe Teil von gestern
esche-griff-fein.JPG
feiner ausgearbeitet, aber man sieht halt noch wo's eckig ist
esche-griff-seite-komplett.JPG
war vorher noch grober
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von ralfmcghee » 07.07.2015, 11:01

Das ist doch okay so. Stimmt denn Dein Tiller und bist Du mit dem Zuggewicht zufrieden? Wie gesagt, Dein Stave gibt bestimmt mehr her als 20#. Das Ausarbeiten der Fadeouts passiert nach meiner bisherigen Erfahrung teilweise während des Tillerns in Griffnähe und dann beim Feinschliff.

Nimm Dir nach wie vor Zeit. Bei den derzeitigen Temperaturen muss es einfach langsamer gehen. Besser ist das.

LG
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von stormcloud » 07.07.2015, 11:29

Guten Morgen,

das geht ja richtig voran bei dir! Klasse...
(Würde auch gerne weiter arbeiten, aber da muss ich noch mindestens 4-6 Wochen warten...seufz.)

Kleine Anmerkung (wenn ich mir das erlauben darf):
So ein Bogen ist kein Möbelstück aus Holz, sondern ein Hochleistungswerkzeug, bei dem manchmal alles vom Material gefordert wird. Ich glaube nicht, dass man dabei komplett mit strengen, mathematisch exakten Kurven arbeiten sollte.
Dein Augenmaß und Gefühl für die Struktur des Holzes werden dir eher einen guten Bogen bescheren, als eine perfekte Kurve.... ::)

Weiterhin viel Freude!

LG Josef

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von schnabelkanne » 07.07.2015, 12:59

Hallo, sieht ja schon gut aus. Die Übergänge vom Griff zum WA mache ich mit einer etwas feineren halbrunden Raspel (Hieb 5).
Bevor du den Bogen auf Standhöhe bringst solltest du ihn im Bogentillern schön langsam an die Biegung gewöhnen, aber bitte wirklich langsam und mit Gefühl. Nicht zu hastig arbeiten, hat ja ralfmcghee auch schon erwähnt.
Gruss Thomas
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von max2 » 08.07.2015, 07:17

Hallo mahagugu,

schau nochmal im ersten Teil der Bogenbauerbibel nach, da ist folgendes Problem ausführlichst mit vielen Bildern beschrieben.

file.php.jpg


Dein Griff ist noch zu lang, dadurch verschenkst du Wurfarm und es sieht keineswegs gut aus, sondern komisch und du willst ja auch was lernen.
Ab der breitesten Stelle nach dem Fadeout soll der Wurfarm in der Stärke so verjüngt sein, dass er gerade anfängt sich zu biegen.

Die Rundungen am Griff arbeiten sich am günstigsten mit grobem Schleifpapier aus, das man um einen Gegenstand mit ungefähr der dazu passenden Rundung legt.

Gruss, Max


Ps. Überleg dir mal, wie man die Biegung eines Bogens anhand von Fotos besser beurteilen kann.
Auf einem Bild, das den gespannten Bogen diagonal im Bild liegend und schräg von unten fotografiert zeigt, oder auf einem Foto, das den Bogen frontal und gerade abgebildet zeigt?

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von mahagugu » 08.07.2015, 09:16

Erst einmal danke für die vielen Tipps und Ratschläge.
Habs dann gestern am Abend wies kühler geworden ist , also ca. halb zehn nicht mehr ausgehalten
irgendein benutztes 60er Schleifpapier genommen und die kantigen Stellen von der Raspel an
den Fades weggeschliffen ---- kurzum das sieht jetzt nicht mehr so aus wie auf den gestrigen
Bildern.

Hab dann mehr mals probiert auf dem Papier eine entsprechende Kurve für die Fades zu zeichnen.
Ergebnis sieht man auf den Foto.
Dateianhänge
kurvenkonstruktion-6x25.JPG
sollte mehr oder minder selbsterklärend sein .... eure kurven kommen mir aber irgendwie steiler vor
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Galighenna » 08.07.2015, 09:23

Meine fades sehen ähnlich aus, nur das ich die einfach freihändig zeichne und nach Gefühl ins Holz rasple. Die Form entspricht dabei wohl eher einer Funktion 1/x. Das spielt aber eigentlich keine Rolle. Es ist nicht nötig, derart exakte Kurven zu konstruieren. Es reicht, wenn der Übergang sanft und gleichmäßig ist, über eine Länge von ca 5cm.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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