Flachbogentiller (wird das mein erster Bogen?)

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klausmann84
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Re: Flachbogentiller (wird das mein erster Bogen?)

Beitrag von klausmann84 » 18.12.2019, 10:33

Guten Tag!

Vielen Dank erstmal für die Rückmeldungen, Tips, Hinweise. Ich glaube ich weiß jetzt besser wo ich stehe, natürlich sind Ferndiagnosen nur bis zu einem gewissen Punkt überhaupt möglich, aber was Ihr so geschrieben habt ist insgesamt hilfreich!
Ravenheart hat geschrieben:
18.12.2019, 09:12
1. Bei dem Auszug, den Du laut der Bilder inzw. erreicht hast, sollte die Standhöhe schon auf ca. 5 cm sein!
2. Der "flache" bauch ist hoffentlich nicht wirklich FLACH, sondern leicht gewölbt? (sh. WIKI: Treppeneffekt!)…
Falls doch, jetzt erst mal in Wölbung bringen, es sei denn, es geht nicht mehr...
3. Der Tiller sieht bisher ok aus. Noch nicht perfekt, aber Du hast ja noch ein Stück Weg vor Dir...
4. Checke hin und wieder mal das Zuggewicht bei dem Auszug, den Du gerade erreicht hast! Du solltest vermeiden, mehr Gewicht zu ziehen als Du am SCHLUSS haben willst!
1. Ich denke ich sollte den Tiller jetzt trotzdem erst korrigieren um dann die Standhöhe zu erhöhen, oder?

2. Habe mich nochmal vergewissert, kann keinen durchgängigen Treppeneffekt feststellen. Das war aber ein Detail, dass ich so bewusst nicht beachtet habe, zum Glück habe ich intuitiv immer leicht gewölbt gearbeitet, danke!

Btw.: Lokal gibt es Stellen an denen die Flammen weniger spitz verlaufen, ich glaube das hat aber auch damit zu tun, dass das Holz recht eigentümlich gewachsen ist, es hat immer mal wieder Dellen und Hubbel, denen ich versuche zu folgen.

Es gibt aber z.B. eine Stelle, wo ich ein, zwei bauchseitige Jahresringe auf einer Fläche von einigen cm² schon anschneiden oder fast ganz "runterarbeiten" musste (zumindest denke ich das) und der WA ist dort trotzdem noch etwas dicker als auf der anderen, gegenüberliegenden Seite des WA. Quasi zwei Zentimeter entfernt am anderen Rand, woraus ich schließe, dass die Jahresringe an der Stelle deutlich dünner/dicker sind. Solche Stellen verlangen einem Anfänger natürlich einiges ab. Vielleicht ist der Stave tendenziell noch zu anspruchsvoll für mich.

3. Ich taste mich wie Becknbauer und apaloosa empfohlen haben ran und schaue dann weiter. Wenn der Tiller verbessert ist werde ich wie empfohlen die Standhöhe erhöhen und auch mal das Zuggewicht bei einem Auszug, der problemlos machbar erscheint, messen. Stauchrisse habe ich noch keine.

Summa summarum sage ich nochmal danke! Beim Querlesen im Forum ist mir aufgefallen, dass hier meist Leute schreiben, die den Bogenbau auf einem Niveau betreiben, der mich echt ins Staunen versetzt. Ich bin beeindruckt, wieviel Zeit, Mühe und Detail und auch einfach angeeignetes Können in den Projekten steckt. Das geht ja über ein einfaches Hobby deutlich hinaus. Ich kann mir vorstellen, dass es vielleicht manchmal weniger Spaß macht, wenn sich der Xte Anfänger im Forum meldet und ganz viel Fragen hat, ohne dass der selber viel zu bieten hat. Insofern weiß ich die Hilfe wirklich zu schätzen.

Ich melde mich hier wieder wenn ich Fortschritte gemacht habe, leider sind meine Erfahrngen ja insgesamt recht dünn, um an anderer Stelle schon viel Hilfreiches beizutragen, aber wenn es möglich sein sollte will ich das gerne tun.

Grüße aus dem sonnig, frühlingshaften Köln, Klausmann
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Re: Flachbogentiller (wird das mein erster Bogen?)

Beitrag von schnabelkanne » 18.12.2019, 11:35

Servus, also wir helfen gerne weiter und davon lebt das Forum und ich lerne bei jedem neuen Mitglied dazu, also immer viele Fragen stellen.
Die Wurfarme sollen an den gegenüberliegenden Kanten immer annähernd gleich dick sein.
Vorsicht bei Reflexen und deflexen Bereichen im WA, deflexe Stellen immer etwas dicker lassen, bei Reflexen Bereichen folgt der Bauch in der Dicke zumindest annähernd immer parallel dem Rücken, ist etwas schwierig zu beschreiben, lies dir den Beitrag dazu genau durch“Reflexe/deflexe Wellen...“

https://www.bogensportwiki.info/index.p ... _deflex.29
Lg Thomas
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Re: Flachbogentiller (wird das mein erster Bogen?)

Beitrag von klausmann84 » 19.12.2019, 14:32

Hallo, da bin ich wieder, das ging jetzt fix: Meine erste Vermutung, dass ich schon Fehler gemacht hatte, wurden jetzt leider bestätigt. Ich habe wie empfohlen die nicht biegenden Stellen der WA kurz vor den Enden nachgearbeitet und war mit dem Tillerbild eigentlich ganz zufrieden. Dann habe ich mal, wie Rabe empfahl, etwas mehr Standhöhe gegeben. Und wollte !vorsichtig! die Zugkraft messen. ::)

Ich war erstaunt wie wenig Zugkraft aufkam, wie der Bogen bei zunehmenden (vorsichtig "pumpenden") Auszug trotzdem relativ lasch blieb. Bei 28# warns gerade mal 30".

Warum? Ich hatte einen reflexen Bereich definitiv schon zu stark geschwächt. Im Tiller bog der sich bis dahin kaum, und da der bei geringer Standhöhe und anscheinend etwas zu vorsichtigem Auszug nicht wirklich belastet wurde, kam das bis jetzt nicht zum Vorschein, denke ich. Auf den Fotos kann man die Stelle auch so nicht erahnen, aber es ist halt jetzt ein sehr starker Knick im Tiller. Immer noch keine Stauchrisse übrigens.

Trotzdem denke ich, wenn ich alle Partien schwäche, die jetzt noch" zu" steif sind, habe ich am Ende ein sinnlos niedriges Zuggewicht.

Ich hätte wahrscheinlich besser eher früher um Hilfe gefragt, wie ich mit dieser Stelle umgehe und natürlich noch besser das Wiki studiert und auch darin vertraut, was da zu reflexen Stellen steht.

Wirklich schade ist es vor allem ums Holz!!!, war ein schöner Stave, der ist quasi verheizt, bis auf dass ich was gelernt habe.
Ich gebe natürlich nicht auf und werde auch weiter im Forum versuchen mich einzubringen, wo das möglich ist und im neuen Jahr auch einen weiteren Versuch wagen.

Ich wünsche euch allen viel Erfolg bei euren Projekten, ich bin mir sicher ihr macht es besser als ich :P , und schöne Feiertage!

klausmann
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Re: Flachbogentiller (wird das mein erster Bogen?)

Beitrag von schnabelkanne » 19.12.2019, 14:47

Servus, ist ja noch nichts verloren, tiller ihn mal fertig und dann gibt es ja noch Möglichkeiten um das Zuggewicht zu erhöhen, er ist ja noch lang genug.
Oben und unten ein paar cm gekürzt und er hat schon wieder mehr Leistung.
Wenn du den Bogen um 1% kürzt steigt das Zuggewicht um 5%....
Lg Thomas
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Re: Flachbogentiller (wird das mein erster Bogen?)

Beitrag von klausmann84 » 19.12.2019, 14:53

Hallo Thomas!

Ja okay, vielleicht lass ich es einfach erstmal sacken. Das Tillern kann ich daran ja jetzt trotzdem noch üben, ohne dass ich gleich den nächsten Stave versaue...

Grüße!
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Re: Flachbogentiller (wird das mein erster Bogen?)

Beitrag von Becknbauer » 19.12.2019, 15:01

Je nach dem wieviel Auszug du brauchst, kannst du den Bogen auf jeder Seite noch bis zu 10 cm kürzen.
Das erhöht das Zuggewicht enorm. Nur Mut, da ist noch viel drin.
Gruß Wolfgang/Beck ' n ' Bauer

第一条

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Re: Flachbogentiller (wird das mein erster Bogen?)

Beitrag von Neumi » 19.12.2019, 15:21

So seh ich das auch, dann machst Du noch kurze Fadeouts mit je 4 cm und nicht so lang gezogene, um die Biegung besser zu verteilen. Außer die Schwachstelle ist so dünn, dass auch das kürzen nichts mehr hilft. Allerdings wird es so sein, dass die überlastete Stelle schon ordentlich Set hat. Schau Dir aber die Knickstelle noch mal genau an, die Knitter können sehr unauffällig sein.
Und wieviel Auszug brauchst Du denn eigentlich?
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Flachbogentiller (wird das mein erster Bogen?)

Beitrag von klausmann84 » 19.12.2019, 15:54

Gut okay ich schau mal ob da doch noch was zu machen ist.
Versuchen heißt ja auch noch mehr zu lernen, dann jetzt eben, ob der Bogen noch zu retten ist. ;D
Neumi hat geschrieben:
19.12.2019, 15:21
Allerdings wird es so sein, dass die überlastete Stelle schon ordentlich Set hat. Schau Dir aber die Knickstelle noch mal genau an, die Knitter können sehr unauffällig sein.
Und wieviel Auszug brauchst Du denn eigentlich?
Set: eindeutig ja

Knitter/Stauchrisse: Ich bin mir sicher dass da keine sind, die man mit bloßem Auge erkennen könnte. Habe sowas schonmal gesehen, und egal wie ich den Bogen im Licht positioniere: Nix, immerhin nicht überlastet scheinbar...

Wenn ich meinen alten Bogen ausziehe komme ich auf 25# Auszug.

Grüße! Klausmann
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Re: Flachbogentiller (wird das mein erster Bogen?)

Beitrag von Becknbauer » 19.12.2019, 16:39

Ich nehme jetzt mal an, dass du 25'' Auszug meinst. Das ist sehr wenig. Ich habe 26'' und damit deutlich weniger als die meisten hier. Gibt dir aber viel Spielraum beim Kürzen. Für einen so kurzen Auszug braucht der Bogen auch nicht viel Länge.
Hier üblich sind die Abkürzungen Pfund= # und inch = ''.
Gruß Wolfgang/Beck ' n ' Bauer

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Re: Flachbogentiller (wird das mein erster Bogen?)

Beitrag von klausmann84 » 19.12.2019, 16:59

Becknbauer hat geschrieben:
19.12.2019, 16:39
Ich nehme jetzt mal an, dass du 25'' Auszug meinst. (...) Hier üblich sind die Abkürzungen Pfund= # und inch = ''.
Habe ich verwechselt, danke für die Korrektur!
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Re: Flachbogentiller (wird das mein erster Bogen?)

Beitrag von Neumi » 19.12.2019, 17:16

Bei 25" Auszug bist Du zurück im Spiel. Dann kannst Du im ersten Step mal 10 cm auf jeder Seite weg nehmen, wie Becknbauer schon vorgeschlagen hat und hast dann trotzdem noch genug Reserve zum weiteren kürzen.
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Re: Flachbogentiller (wird das mein erster Bogen?)

Beitrag von fatz » 19.12.2019, 17:31

Hm! 25" kommt mir seeeeehr wenig vor. Wie gross bist du denn?
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Flachbogentiller (wird das mein erster Bogen?)

Beitrag von klausmann84 » 19.12.2019, 17:52

Gut, kürzen wäre dann ja ne Option. Vielleicht stelle ich morgen oder so nochmal ein Foto vom Knick im WA rein, ich finde ihn schon ziemlich übel und dann kann ich ja immer noch kürzen, wenn ihr dann immer noch sagt, dass es noch ne Chance gibt.
fatz hat geschrieben:
19.12.2019, 17:31
Hm! 25" kommt mir seeeeehr wenig vor. Wie gross bist du denn?
Bin etwa 169-170 cm. Habe mal mit nem Pfeil, aber ohne Bogen gemessen, da sinds eher 28", mit Bogen (etwa 28# bei 25" Auszug) eben nur 25". Ich schätze mal ich werde vom Bogen gestaucht, erscheint mir logisch, bin auch nicht wirklich trainiert in den entsprechenden Muskelpartien, könnte ja auch noch ne Rolle spielen. Wenn die Muskulatur da merh gegen halten könnte, wäre der Auszug vieleicht 1-2" mehr.

Der Auszug bezieht sich ja nunmal auf einen Bogen, also nehme ich an, dass 25" der aktuelle Wert ist, der in Frage kommt. Habe wohl auch eher kurze Arme. :D

Im Prinzip war der Bogen ja eh ein wenig lang für meine Körpergröße und meinen Auszug konzipiert. Vielleicht habe ich ja jetzt dadurch das Glück, dass das Kürzen noch hilft.

Aber wie gesagt, der Knick ist schon ziemlich böse. Foto folgt.

Danke aber für die vielen Rückmeldungen, das motiviert schon ziemlich und macht echt Spaß!
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Re: Flachbogentiller (wird das mein erster Bogen?)

Beitrag von fatz » 19.12.2019, 18:22

klausmann84 hat geschrieben:
19.12.2019, 17:52
Ich schätze mal ich werde vom Bogen gestaucht
Nope! Definitiv nicht. Wenn wir ueber was Richtung 100# und mehr reden, ja . Aber ned bei 25. Wenn dich das staucht solltest du schleunigst mal zu einem guten Orthopaeden gehen. Aber sei vorsichtig auf dem Weg dahin. Der Unterschied kommt eher daher, dass zu nicht voll ausziehst.
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Flachbogentiller (wird das mein erster Bogen?)

Beitrag von klausmann84 » 19.12.2019, 18:32

fatz hat geschrieben:
19.12.2019, 18:22
NWenn dich das staucht solltest du schleunigst mal zu einem guten Orthopaeden gehen. Aber sei vorsichtig auf dem Weg dahin.
:D

Okay, ich habs nochmal überprüft. Ich dachte immer bei 25" ist irgendwie Schluss aber du hast recht, ich kann noch weiter ausziehen, wenn ich will. Habe ich schon erwähnt dass ich noch ganz grün bin, nicht nur im Bauen sondern auch im Schießen ::)

*unschuldigesPfeifen*
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