Bauhilfe Beratung für Möllegabet bogen aus Ulme

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Benedikt
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Re: Bauhilfe Beratung für Möllegabet bogen aus Ulme

Beitrag von Benedikt » 20.06.2015, 08:53

FerdinandDerGute hat geschrieben:So ich bin auf die Anregungen eingegangen und habe mir einen Pyramidialen Flachbogen aus Haselnuss gebaut.
Er ist ein Bleistiftwerfer geworden und der Tiller ... naja mich wundert es eh dass er mir noch nicht gebrochen ist :D
Evtl lad ich demnächst ein paar Bilder hoch LG Ferdi.
Lesen hilft ::)
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FerdinandDerGute
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Re: Bauhilfe Beratung für Möllegabet bogen aus Ulme

Beitrag von FerdinandDerGute » 20.06.2015, 10:06

Also ja der Ast liegt im schwachen Wurfarm, zur Wertigkeit des Holzes das wahr keine Ulme sondern extrem schnell getrockneter Hasel der nichts gekostet hat, die Stand höhe liegt bei ca 17cm nur zum Zuggewicht kann ich noch nichts sagen evtl Tiller ich ihn gescheit und schenke ihn meinem kleinen Cousin zum Geburtstag oder so.
Danke für die Hilfe so weit LG Ferdi
Zuletzt geändert von FerdinandDerGute am 20.06.2015, 10:39, insgesamt 1-mal geändert.

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eddytwobows
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Re: Bauhilfe Beratung für Möllegabet bogen aus Ulme

Beitrag von eddytwobows » 20.06.2015, 10:26

ralfmcghee hat geschrieben:.../...Einen Mölle sehe ich nicht, aber einen Holmegaard auch nicht. Beide Bogentypen verfügen, soweit ich das bisher gelernt habe, über nadelartig verjüngte Wurfarmenden.../...


Sorry, aber das ist : Falsch falsch falsch... :)

Der Holmegaard ist ein, wie hier schon div. x gesagt wurde, Vollpyramidial gebauter Bogen,
daß heißt, daß sich die WA ab den Fadeouts gleichmäßig über die ganze Länge,
sowohl in der Breite wie auch in der Dicke / Tiefe verjüngen und, was das wichtigste ist
im Unterschied zum Möllegabbet-Design, über die ganze Länge bis hin zu den Tips mitbiegen...

Der Möllegabbet-Bogen hingegen hat ab den Fadeouts lediglich nur 2/3 der Gesamtlänge des WA als biegenden Bereich
verjüngt sich dann mit steilen Kurven / Fadeouts zu den Nadeln, die nach allgemeinläufiger Theorie steif sind...

(...ich bin da mit meiner Meinung bei Squid, endgültig ausschließen läßt sich ein leichtes mitbiegen der Nadeln
aber jedoch offensichtlich wohl nicht, siehe Blacky´s Arbeiten... :) )

...wodurch der Bogen nicht nur eine höhere Abschußgeschwindigkeit erreicht, sondern auch vor allem
bei seiner nicht allzu großen Gesamtlänge von 1,45 (?) - 1,60 (?) m mehr Spielraum bei der Auszugslänge
bekommt, bzw. im Vergleich das Stacking beim Auszug (...erreichen des Sehnenwinkels zum Tip / WA von 90°...)
wesentlich später einsetzt, als bei einem Bogen gleicher Länge mit durchgehend biegenden WA... :) :)


@FerdinandD.G. ...

Der Bogen sieht doch für ein Erstlings-/ Anfängerwerk schon recht manierlich aus...

Wie schon angesprochen, die Standhöhe ist etwas zu hoch und der linke WA auf dem Bild ist noch etwas zu stark und
sollte entspr. angepasst werden...

Daß letzte Drittel des rechten WA ist noch eine Spur zu steif geraten,
da darf ruhig noch so 5 - 10 - 20 mal die Ziehklinge drübergezogen werden...

Ansonsten ist es ein klassisches Vollpyramidiales Flatbow Design, dessen Ursprung durchaus beim Holmegaard-Bogen
liegt / zu suchen ist... :)

Abgesehen von den Tips, die dürfen / können / sollen / müßen gerne noch um einiges schmaler gearbeitet
werden...

Aber keine Bange, wir haben fast ausnahmslos alle mal mit solchen Landeklappen angefangen ;) :D :D ...

LG
etb
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Re: Bauhilfe Beratung für Möllegabet bogen aus Ulme

Beitrag von FerdinandDerGute » 20.06.2015, 11:01

Ich werde mir Holz bestellen nur weis ich nicht was ich nehmen soll Hickory, Robinie oder beides wie schaugts eigentlich aus wenn ich den Stafe über die Abrichtbank schiebe zersäble ich ja die Jahresringe oder ist das bei entsprechendem Face oder Backing egal ?

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Re: Bauhilfe Beratung für Möllegabet bogen aus Ulme

Beitrag von schnabelkanne » 20.06.2015, 11:15

Für Anfänger ist Haselnuss zu empfehlen - leicht zu beschaffen und trocknet schnell.
Ich persönlich habe gute Erfahrung mit Hickory und Flachbogendesign gemacht (Hickory Bretterstaves sind besonders günstig - allerdings nur bis ca. 50 Pfund Bögen geeignet).

Gruss Thomas
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Re: Bauhilfe Beratung für Möllegabet bogen aus Ulme

Beitrag von FerdinandDerGute » 20.06.2015, 12:39

Ich verstehe das mit.... °das holz ist für (...)Pfund geeignet nicht ganz viel material bedeutet doch mehr Zugkraft doch zugleich auch mehr Stabilität wenn ich einen 8 cm Hasel Stamm mittels seil in Bogenform spanne erhalte ich mehrere 100kg Zugkraft obwohl wo anders geschrieben wird das es nur für ca 50 geeignet ist wer meine falsche Denkweise wiederlegen möchte der berichtige mich :-*
LG Ferdi

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Re: Bauhilfe Beratung für Möllegabet bogen aus Ulme

Beitrag von schnabelkanne » 20.06.2015, 12:45

Hi, ja man kann aus Haselnuss auch Bögen in ELB Design mit 100 Pfund bauen - wurde schon gemacht.
Nur aus einem Hickory Bretterstave mit z.B. schrägen Jahresringen geht das nicht, der bricht bei der hohen Belastung - mit durchgehenden Jahresringen sieht das natürlich anders aus.
Ein Hickory Stave aus einem Brett mit schrägen Jahresringen ist halt günstiger als einer mit einem durchgehenden Jahresring am Rücken.
Gruss Thomas
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Re: Bauhilfe Beratung für Möllegabet bogen aus Ulme

Beitrag von fatz » 20.06.2015, 13:18

schnabelkanne hat geschrieben:Hi, ja man kann aus Haselnuss auch Bögen in ELB Design mit 100 Pfund bauen - wurde schon gemacht.

Da wuerde mich dann doch interessieren ob die gehalten haben. Meinem zweiten Bogen hab ich auch mit halbrundem
Bauch aus Hasel gebaut. Der hatte gerade mal 44# und hat trotzdem Stauchrisse gekriegt. Jetzt hat er noch 36#...

FerdinandDerGute hat geschrieben:Ich verstehe das mit.... °das holz ist für (...)Pfund geeignet nicht ganz viel material bedeutet doch mehr Zugkraft doch zugleich auch mehr Stabilität wenn ich einen 8 cm Hasel Stamm mittels seil in Bogenform spanne erhalte ich mehrere 100kg Zugkraft obwohl wo anders geschrieben wird das es nur für ca 50 geeignet ist wer meine falsche Denkweise wiederlegen möchte der berichtige mich :-*

Da bist auf dem Holzweg. Wenn du das machst, also die Zunahme der Zugkraft ueber einen dickeren Bogen zu realisieren,
dann muessen sich bei gleicher Biegung wie vorher die Fasern am Ruecken laenger strecken und der Bauch nimmt mehr
Druck auf. Da kommst du dann schnell an die mechanischen Grenzen, die das Holz hergibt. d.h. Stauchrisse am Bauch
oder Bruch vom Ruecken her.
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Bauhilfe Beratung für Möllegabet bogen aus Ulme

Beitrag von ralfmcghee » 20.06.2015, 13:29

eddytwobows hat geschrieben: ralfmcghee hat geschrieben:.../...Einen Mölle sehe ich nicht, aber einen Holmegaard auch nicht. Beide Bogentypen verfügen, soweit ich das bisher gelernt habe, über nadelartig verjüngte Wurfarmenden.../...



Sorry, aber das ist : Falsch falsch falsch...


Na, ich weiß nicht. So falsch sollte mein Beitrag doch hoffentlich nicht gewesen sein. Hillary Greenland zeigt in ihrem Einsteigerbuch "Praktisches Handbuch für traditionelle Bogenschützen" auf S. 131 einen Bauplan eines Holmegaard mit Bemaßung. Dabei sieht man - zumindest nach meinem Verständnis - nadelartig verjüngte Wurfarme und sehr charakteristisch auch eine stufenartige Verjüngung in der Wurfarmmitte.

Ich würde die Zeichnung gerne direkt posten, aber die Urheberrechte sollte ich wohl doch wahren. Deshalb versuche ich es mal mit einem Link zum Buch.

Möglicherweise müsst Ihr in der Online-Version bis zur Seite 131 scrollen, aber ich hoffe, dass damit meine Aussage nachvollziehbar wird. Wenn das aber doch alles falsch sein sollte, was Hillary Greenland schreibt und ich übernommen habe, dann freue ich mich über eine entsprechende Korrektur mit Quellen. ;)

LG
Ralf
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Re: Bauhilfe Beratung für Möllegabet bogen aus Ulme

Beitrag von schnabelkanne » 20.06.2015, 13:34

Hi, @ fatz in dem Buch von Mike Loades "The Longbow" Seite 15 wird ein Haselnuss ELB abgebildet gebaut von Joe Gibbs (EWBS) mit 160 Pfund bei 32 Zoll.
Ist sicher eine Ausnahme aber möglich.
Gruss Thomas
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Re: Bauhilfe Beratung für Möllegabet bogen aus Ulme

Beitrag von FerdinandDerGute » 20.06.2015, 15:15

Als nächstes leime ich mir was aus Hickory und Eibe zusammen die Eibenlaminatstreifen sind eigentlich recht erschwinglich ;)
Zuletzt geändert von FerdinandDerGute am 20.06.2015, 16:43, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Bauhilfe Beratung für Möllegabet bogen aus Ulme

Beitrag von schnabelkanne » 20.06.2015, 16:38

Hi,
ein Flachbogen möglichst breit und möglichst lang zu bauen ist halt viel einfacher als ELB-Design.
Besorg dir also Hasel, Hickory oder Robinie und stelle von Anfang an Bilder rein.
Baupläne für Flatbows gibt es ja hier genug, wenn du lang baust, kannst du später wenn er zu schwach ist halt noch kürzen.

Vergiss am Anfgang die Eibe, Eibe entwickelt halt nur im ELB-Design ihre beste Leistung und das ist halt nicht so einfach.

Gruss Thomas
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Re: Bauhilfe Beratung für Möllegabet bogen aus Ulme

Beitrag von FerdinandDerGute » 20.06.2015, 18:57

Hm so einen Halbpyramidialen Bogen aus Hickory könnte ich komplett ohne Handwerkzeug bauen, den lass ich einfach durch die Formatkreissäge und tillere mit dem Bandschleifer ;D

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Re: Bauhilfe Beratung für Möllegabet bogen aus Ulme

Beitrag von eddytwobows » 20.06.2015, 19:14

@ralf...

Das Buch geht auf google nur bis Seite 101, 131 steht nicht zur Verfügung...

Davon ab, daß Thema Holmegaard oder Möllegabbet wurde hier im FC bestimmt schon gefühlte 1001 x Diskutiert,
mit immer dem selben, oben beschriebenen, gleichlautenden Ergebnis...
Einfach mal die Sufu bemühen...oder Squid fragen... ;) ;D :)

...oder Du schaust der Einfachheit halber mal in diesen Thread hier...:

http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=15&t=13728&hilit=Bogentypen

...da wird auch noch mal entsprechend diskutiert u. aufgeklärt... :) :)

@FerdinandD.G. ...

Eibe und Hickory als Laminatcombo im Elb-Design ist eine ganz dolle Sache, wenn...:

Das Hickory als Rückenlaminat dient und möglichst durchgehende Jahresringe hat und es sich bei der
Eibe / dem Eibenlaminat um Kernholz handelt...
Anders ist es, nunja, sagen wir es einfach mal so, die Ergebnise bewegen sich da doch recht deutlich
im "Suboptimalen" Bereich... ;) :D :)

FerdinandDerGute hat geschrieben:Hm so einen Halbpyramidialen Bogen aus Hickory könnte ich komplett ohne Handwerkzeug bauen, den lass ich einfach durch die Formatkreissäge und tillere mit dem Bandschleifer ;D


Ein klassischer "Quick & Dirty" Flatbow... :)

LG
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Re: Bauhilfe Beratung für Möllegabet bogen aus Ulme

Beitrag von Blacksmith77K » 20.06.2015, 19:28

schnabelkanne hat geschrieben:Hi, @ fatz in dem Buch von Mike Loades "The Longbow" Seite 15 wird ein Haselnuss ELB abgebildet gebaut von Joe Gibbs (EWBS) mit 160 Pfund bei 32 Zoll.
Ist sicher eine Ausnahme aber möglich.
Gruss Thomas



Sind da Bilder mit drinne?
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"



...and several yew warbows...

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