Fragen zur ersten Garteneibe

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zwirn
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Re: Fragen zur ersten Garteneibe

Beitrag von zwirn » 20.08.2014, 23:21

Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht!

Wenn einer, der mit Mühe kaum, gekrochen ist auf einen Baum,
schon meint, daß er ein Vogel wär, so irrt sich der.

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Zoffti
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Re: Fragen zur ersten Garteneibe

Beitrag von Zoffti » 21.08.2014, 09:46

Thänks, Zwirn. Bisher war ich ja immer am wild-tillern ohne jeglichen Leitfaden/Anhaltspunkt ausser meinen zwei Glotzböbbeln.... ::)
Wird sich jetzt ändern!
LG
Lena
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Zoffti
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Re: Fragen zur ersten Garteneibe

Beitrag von Zoffti » 29.08.2014, 20:57

So, eine gefühlte Unendlichkeit beraspelte Tillerei später, finden wir uns vor der altbekannten Gartenansicht wieder:
PC230471.jpg
Wer findet den Unterschied?

Genau, die Buckel sind fort - dreien der Ästchen wurde der Räumungsbefehl gegeben. Und mit ihnen schwanden die dicken WA-Beulen.
PC230489_2.jpg
Da bei ̴ Standhöhe - der neue Knick!!

Das Eibchen fing da ganz unvermittelt wieder mit der Chipsproduktion an weil ich offenbar stellenweise unter die Epoxiarmierung geriet/oder neue Katakomben aufgetan habe... das sieht man nun nicht mehr. Aber wo so ein Chip unter der Feile abplatzt ist das Holz dunkel angelaufen, also kam da schon lange Luft ran. Na, wie auch immer, jetzt fehlt da was am oberen WA... Tjaja, shit happens!
PC230491.jpg
Soweit sind wir bisher mit dem Auszug - mehr geht nicht - (müsste sonst ne neue Kerbe in meinen Luxus-Tillerbaum sägen.... Mog aba need...

Wiki hin oder her - meine vordringliche Frage ist jetzt - muss ich oder muss ich nicht nochmal mit Epoxi drüber? Denn sonst war alles knisterfrei. Einzelne feine Risse am Bauch sind wieder teilweise offen, aber so fein, dass ich sie nicht eigentlich fötelen kann.
Na denn, mach jetzt mal Raspelpause und bin mal gespannt, was die gelahrten Eibenfüchse dazu meinen.
Tüdelü, ihr Lieben!
Lena
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Re: Fragen zur ersten Garteneibe

Beitrag von killerkarpfen » 29.08.2014, 21:21

PC1.JPG
Bei Grün kannst Du noch abnehmen , bei Rot solltest Du es lassen.

Statt raspeln würde ich jetzt nur noch die Ziehklinge verwenden.
Die Enden sind nach dem Bild zu urteilen immer noch zu dick.

Mein Trick ist auch die Wurfarmdicke mit einer Schieblehre auf zu dünne Schwachstellen zu prüfen. Das heisst die Dicke sollte gleichmässig zu oder abnehmen. Ich mache das so, dass ich mit der Schieblehre alle 3-5 cm gegen die Mitte nachmesse und versuche sich verdünnende oder parallele Bereiche zu finden und diese korrigiere. Ebenfalls merklich stark ansteigende Bereiche egalisieren. mit gutem Fingerspitzengefühl findet man unregelmässige Stellen auch wenn man den Wurfarm zwischen Daumen und Zeigefinger nimmt und ihm so geschwind entlangfährt.

Feine Längsrisschen im Bauch sind eigentlich unbedenklich.

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Re: Fragen zur ersten Garteneibe

Beitrag von Zoffti » 29.08.2014, 22:25

Hi Killerkarpf
Danke für die prompte Antwort!! Mache selber immer die Fingerprobe, mit Schieblehre hab ichs nicht so - kann die Messungen irgendwie nicht richtig einschätzen zwischen den Ästchen. Und "geraspelt" hab ich natürlich nur noch mit Eisenfeile u Schmirgel.. ;D .. Die TIpps sind wohl tatsächlich noch zu hoch bei derzeit ca. 11-12 mm Breite. Weiss eben noch nicht so recht was machen damit, ob ich da was draufpappen soll usw.- hatte schon an Eisenholzplättchen als Overlays gedacht... Oder brauchts das nicht? - Zuggewicht wird ja nicht sooo hoch werden, schätze so zwischen 35 - 40 ♯. Aber das muss wohl warten.
Denn zunächst ist mal Pause angesagt - werde nämlich demnächst nach Samothrake verschleppt.... 35°C im Schatten - Puiuiui... Gottseidank muss ich nicht immer im Schatten bleiben. :D
Lieber Gruss
Lena
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Re: Fragen zur ersten Garteneibe

Beitrag von killerkarpfen » 29.08.2014, 22:40

Stimmt die haben doch heute etwas in den Nachrichten von bevorstehenden Stürmen und unerwartetem Schneeregen in der Ägäis gesagt. Hast Du das nicht gehört. >:) >:) >:) >:)

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Re: Fragen zur ersten Garteneibe

Beitrag von Zoffti » 29.08.2014, 23:02

@Killerkarpfen
Na gottseidank, dann isses ja janz jenau wie daheem!!!!
"Kennst du das Land wo die Zitronen blühen, dann vergiss fei ja nicht die Schneeketten."
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Re: Fragen zur ersten Garteneibe

Beitrag von Zoffti » 25.09.2014, 13:25

Hoi zämme!
Habe also die griechische Insel gut überstanden und schleife wieder...
Und deshalb gehts jetzt hier weiter mit meiner Nerverei behufs jener Garteneibe:
P1191138.jpg
13cm Standhöhe

P1191140.jpg
Drittel? ausgezogen

P1191141.jpg
Kaum Stringfollow nachdem er ne Weile auf dem Tillerdings geärgert wurde.

P1191145.jpg
Das sollte jetzt der Vollauszug sein... hab kein besseres.... Schäm..

Habe den Bogen also inzwischen aussen geschwächt wie angeraten, die Tipps dabei leichter gemacht - (10mm breit x 20mm hoch) und ein paar steifere Stellen beschliffen. Sehe jetzt zwar, dass es noch gar nicht rundläuft mit dem Tiller, weiss aber trotzdem wiedermal nicht wirklich weiter....
Und dann noch ne Frage:
P1191143.jpg
kann ich nicht rausschleifen - festpappen oder festpappen und wickeln oder nur beobachten???


So Ihr Lieben, wenn ihr euch aufschwingen könnt zum 10 000sten Mal einen krummen Stock zu begutachen, wär ich irrsinnig froh - der Stock ist mir nämlich inzwischen sehr ans Herz gewachsen...
Grüsschen
Lene
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Re: Fragen zur ersten Garteneibe

Beitrag von Gornarak » 25.09.2014, 13:35

Das obere Drittel biegt für mich noch etwas wenig.

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Snake-Jo
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Re: Fragen zur ersten Garteneibe

Beitrag von Snake-Jo » 25.09.2014, 14:00

Zoffti hat geschrieben:Danke, super Tipps!
KK.
Der Astknubbel wird sehr sehr vorsichtig weiter benagt - ist nämlich kreuz und quer mit - zwar verfüllten- Risschen durchzogen, aber trotzdem, wer weiss wies tiefer drin aussieht....
lg
Lena

@Lena:

Die Risse auf deinem ersten Post sehen stark nach Fällrissen aus, d.h. das Holz wurde beim Ernten vergewaltigt: es ist tief gesplittert. Grundsätzlich habe ich Angst: Eibe neigt zum plötzlichen explodieren und dann mit so einer Vorgeschichte... :-[

Dann gefällt mir die Bearbeitung der Knubbel und Äste nicht. Hier der Tipp: besorg dir den Artikel von Jim Welch "Bogen mit Charakter" aus der Bowyer´s Bible Vol 4. Da sind sehr aussagekräftige Bilder drin.
LG,
Jo

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Re: Fragen zur ersten Garteneibe

Beitrag von max2 » 26.09.2014, 09:16

Hallo,

oben aussen ist ja ein minimaler Reflex oder zumindest ist er dort gerader als der Rest. Insofern sieht es gar nicht so schlecht aus.
Tendenziell würde ich die Enden etwas mehr biegen lassen, baue allerdings nur Flatbows. Wenn das dein Vollauszug ist, würde ich den Bogen kürzen. Mit der Biegung wäre mir das Unterforderung des Holzes.
Wo im Bogen ist der Riss?

Gruss, Max

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Re: Fragen zur ersten Garteneibe

Beitrag von Zoffti » 26.09.2014, 11:42

@ Snake-Jo
Danke für den Rat und die Sorge! Werde die verbleibenden Risschen mit Sek.kleber versuchen zu sichern und der Rest ist Hoffnung. Wie ja sonst auch. Zu den Fäll/Trocknungsrissen kann ich nichts sagen, kenn mich mit Eibe nunmal überhaupt nicht aus.
Aber wegen Bruchgefahr: Weisst du ob schon mal jemand einen Bogen mit einem dünnen Sehnenbelag gesichert hat? Also nicht um ihn stärker zu machen, - mit 45lbs ist er mir definitiv stark genug - sondern nur als Sicherung? (So wie die Zöpfchen bei den Armbrust-WAs) Tät das was bringen, oder reissen die genauso mit, wenns denn zur Explosion kommen sollte?

@Gornagak
Wo du recht hast hast du recht...

@max das Risschen ist ne handbreit über dem "Griff" im oberen (längeren) Wa. Dort setzt also schon Kraft an...

Achja, einen hab ich noch: Sollt ich bei 45 lbs Zuggewicht eigentlich schon Overlays druffbabbe? Oder fängt Eibe erst 60 lbs an Ärger zu machen?

Gruss und Dank
Lena
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Re: Fragen zur ersten Garteneibe

Beitrag von Snake-Jo » 27.09.2014, 09:36

Zoffti hat geschrieben:@ Snake-Jo
Danke für den Rat und die Sorge! Werde die verbleibenden Risschen mit Sek.kleber versuchen zu sichern und der Rest ist Hoffnung.

Nein, kein Sekundenkleber. UHU Endfest und Einfönen!
Nein, nicht hoffen: auf dem Tillerbord etwas über den vorgesehenen Auszug ziehen, das gibt schon etwas Sicherheit, also z.B. auf 29", wenn man 28" vorgesehen hat. Und diesen Bogen nicht kürzen!!!

Zoffti hat geschrieben:Aber wegen Bruchgefahr: Weisst du ob schon mal jemand einen Bogen mit einem dünnen Sehnenbelag gesichert hat? Also nicht um ihn stärker zu machen, - mit 45lbs ist er mir definitiv stark genug - sondern nur als Sicherung? (So wie die Zöpfchen bei den Armbrust-WAs) Tät das was bringen, oder reissen die genauso mit, wenns denn zur Explosion kommen sollte?

Ja, ich! ;)
Ein starker Bogen reißt jeden Belag auseinander, wenn er explodiert. Ein starker Sehnenbelag hält, sollte ungefähr 3 mm dick sein. Das ist viel Aufwand. Vorschlag: Wenn der Bogen den normalen Auszug aushält (auch nur für 1-2 sec auf dem Tillerbord), dann lohnt es sich, diese Sicherung einzubauen. Zudem kannst du den Bogen dann noch problemlos um 1-2 mm schwächen, weil ein Sehnenbelag immer Zuggewinn bringt.

Zoffti hat geschrieben:Achja, einen hab ich noch: Sollt ich bei 45 lbs Zuggewicht eigentlich schon Overlays druffbabbe? Oder fängt Eibe erst 60 lbs an Ärger zu machen?

Aus der Werbung: Kaffee ist nicht gleich Kaffee. Wenn die Sehnenkerben schön rund gemacht sind und die Sehne nicht zu dünn ist und eine Wicklung hat, dann klappt das problemlos. Zudem kann man ja beoabachten und zur Not auch später, nach einigen tausend Schuss, was aufkleben. Ein Overlay sieht meist sehr schön aus. Schwarzes Horn, weißes Horn auf Ebenholz, rotes Holz, weißer Knochen etc.

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Re: Fragen zur ersten Garteneibe

Beitrag von Zoffti » 27.09.2014, 14:21

Danke für die ausführliche Antwort. Dann werd ich mich mal dran machen und das versuchen umzusetzen.
Wegen der Sehne: Meinst du das so, dass man auch um die Flämisches S.Ohr noch eine Wicklung drumwurschtelt? Oder zwirnt man da noch extra Fädelchen mit rein?
Lieber Gruss
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Re: Fragen zur ersten Garteneibe

Beitrag von Benedikt » 27.09.2014, 14:23

Normalerweise spleißt man noch zusätzliche Stränge Dacron mit ein, dass nennt man dann unterfüttern :)
Gruß
Benedikt
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