Mit welchem Werkzeug richtet ihr eure Rohlinge?

Themen zum Bogenbau
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Firestormmd
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Re: Mit welchem Werkzeug richtet ihr eure Rohlinge?

Beitrag von Firestormmd » 03.03.2014, 08:22

Hab jetzt erst wieder einen Kirschpflaumen-Stave mit dem kleinen Ziehmesser zum Rohling verarbeitet. Das dauert ewig, ist aber entsprechend ungefährlich. Nichts ist schlimmer als schnell fertigwerden zu wollen und dann -schwups- eine Schwachstelle im Bogen zu haben. Ausserdem mache ich das ja als Hobby und das Ausmessern des Bogens macht mir sehr viel Spaß. Kurz vor dem "Strich" nehme ich dann gerne den Schweifhobel.

Grüße, Marc
"Wer das Training in Frage stellt, trainiert nur, Fragen zu stellen!" - Die Sphinx

Buka
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Re: Mit welchem Werkzeug richtet ihr eure Rohlinge?

Beitrag von Buka » 03.03.2014, 09:39

Beil und Raspel,mein Ziehmesser ist noch nicht zum Einsatz gekommen.
Werde es bei meinen neuen Projekten aber testen.
Gruß Buka

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Benedikt
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Re: Mit welchem Werkzeug richtet ihr eure Rohlinge?

Beitrag von Benedikt » 03.03.2014, 09:46

Ich nehme immer das Ziehmesser.
Falls der Rohling noch so "roh" ist, dass er sich nich vernünftig einspannen lässt, gehe ich vorher noch kurz mit dem Beil ran.
Eine Bandsäge habe ich auch, brauch ich aber nicht. Schließlich macht mir das Arbeiten mit Holz an sich ja auch Spaß :)
Macht Späne
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Chirion
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Re: Mit welchem Werkzeug richtet ihr eure Rohlinge?

Beitrag von Chirion » 03.03.2014, 09:53

Zum Abrichten ist übrigens ein großes Ziehmesser (alles was so aussieht wie ein Schwert mit 2 Griffen) besser geeignet als ein kleines weil, erstens die großere Masse des Messers wirksam wird, zweitens die breitere Haltung der Arme wesentlich effizienteren Krafteinsatz erlaubt und 3. die breite Sohle für lange Züge eine gute Führung bietet.
Chirion lehrt Pfeil und Bogen zugleich zu sein und eins mit dem Ziel zu werden

Den Bogen gespannt, durchstreifst du, der Beute entgegen, die Schattentäler der Nacht

Bear Power
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Re: Mit welchem Werkzeug richtet ihr eure Rohlinge?

Beitrag von Bear Power » 04.03.2014, 21:12

Hat denn jemand Erfahrung mit einer Säbelsäge???
Hab heute sowas für 39.-€ liegen sehen, wäre ja schön wenn die, meine Bandsäge ersetzen könnte.
die ich aus Kostengründen schon lange vor mir her schiebe.

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Heidjer
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Re: Mit welchem Werkzeug richtet ihr eure Rohlinge?

Beitrag von Heidjer » 04.03.2014, 23:10

Eine Säbelsäge ist nur eine große Stichsäge, die verläuft Dir gnadenlos. ;)


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Mit welchem Werkzeug richtet ihr eure Rohlinge?

Beitrag von Lexa » 05.03.2014, 19:20

Hallo,

Axt, Beil, Raspel, Schleifpapier, niemals elektr. Geräte, das bin ich dem Holz schuldig.

MfG

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Re: Mit welchem Werkzeug richtet ihr eure Rohlinge?

Beitrag von Bowster » 05.03.2014, 19:36

Ich verwende fast ausschliesslich das kleine Ziehmesser von Pfeil.

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Jannik
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Re: Mit welchem Werkzeug richtet ihr eure Rohlinge?

Beitrag von Jannik » 05.03.2014, 21:16

Gehört vielleicht nicht ganz zum Thema, aber was denkt ihr zu der Benutzung eines geraden Ziehmessers verglichen mit der eines runden Ziehmessers? Also mit rund meine ich z.B. sowas hier http://www.amazon.de/Kirschen-Zugmesser-gebogen-Holzheft-Ziehmesser/dp/B008YWKUGA/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1394050475&sr=8-3&keywords=ziehmesser

Bisher verwendete ich immer nur mein rundes, ich besitze gar kein gerades und ich bin auch ganz zufrieden mit dem runden. Gibt es einen Vorteil für das gerade Ziehmesser?

Gruß Jannik

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Spanmacher
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Re: Mit welchem Werkzeug richtet ihr eure Rohlinge?

Beitrag von Spanmacher » 05.03.2014, 21:19

Ich muss gestehen, dass ich das kleine Pfeil-Ziehmesser gerade verschenkt habe. Das hat mir einfach zu große Späne rausgehauen. Klar. Das Werkzeug kann nichts dafür. Ich komme einfach nicht mit der Handhabung zurecht.

Ich kann mit dem geraden von Arnaud viel, viel besser werkeln. Mit dem kann ich grob und fein und es macht mir viel Freude.

Ansonsten tue auch in dem Holz nichts mit Elektrogeräten an.


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arcus
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Re: Mit welchem Werkzeug richtet ihr eure Rohlinge?

Beitrag von arcus » 05.03.2014, 21:46

Schweifhobel, Ziehmesser, Ziehklinge, Beil, Surformraspel, Hufraspel

Auch auf die Gefahr hin, daß ich gleich gesteinigt werde:
Bandsäge, E-Hobel, Zylinderschleifer, Bandschleifer-- Auch bei den Selfbows.

wenn es früher schon elektrogeräte gegeben hätt, dann hätten die Jungs sie auch eingesetzt !
Und nur, weil noch kein Archäologe einen "Keltischen Elektrohobel" ausgebuddelt hat, ist nicht erwiesen, daß es den net gab. !

Arcus

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Re: Mit welchem Werkzeug richtet ihr eure Rohlinge?

Beitrag von jetsam » 05.03.2014, 21:48

Erlaubt ist, was funktioniert. Und wenn Du deine Staves mit dem Nagelknipser freilegen würdest... Aber gratuliere zur Deiner Wahl, ich finde auch, daß man das gerade Arnaud am besten kontrollieren und deswegen damit alles machen kann.
Na denn weiterhin frohes Spahnen,
jetsam
Dies ist die Welt.
Wundervolle und schreckliche Dinge werden geschehen.
Sei ohne Furcht.

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Re: Mit welchem Werkzeug richtet ihr eure Rohlinge?

Beitrag von Spanmacher » 05.03.2014, 22:11

Es geht doch nichts über traditionellen Bogenbau. Also ganz ohne Elektrogeräte. Da bin ich eigen!

So. Und nun die Wirklichkeit:

Ich habe weder den Platz, noch die notwendigen Geldmittel, mir eine wirklich leistungsfähige Bandsäge kaufen zu können. Deswegen setze ich mein "Hand"-werk ein.


Spanmacher
dem die Handwerkerei allerdings auch viel Freude bereitet und der deswegen nix vermisst.
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Re: Mit welchem Werkzeug richtet ihr eure Rohlinge?

Beitrag von Gornarak » 06.03.2014, 07:14

Jannik hat geschrieben:was denkt ihr zu der Benutzung eines geraden Ziehmessers verglichen mit der eines runden Ziehmessers? ... Gibt es einen Vorteil für das gerade Ziehmesser?

Ich find, gebogene Ziehmesser sind schwieriger zu schleifen.

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Re: Mit welchem Werkzeug richtet ihr eure Rohlinge?

Beitrag von ralfmcghee » 06.03.2014, 08:01

Ich habe einmal mit dem Ziehmesser von Gränsfors mein Glück versucht.

http://www.amazon.de/Gr%C3%A4nsfors%C2%AE-Ziehmesser-bogenf%C3%B6rmig-gew%C3%B6lbte-Klinge/dp/B00149HGIK/ref=sr_1_11?ie=UTF8&qid=1394087890&sr=8-11&keywords=Ziehmesser

Das gute und hochpreisige Stück ist auch auf dem Bogenbauer-Buch abgebildet. Nützt aber nichts - ich bin einfach nicht damit klargekommen. Gut, dass ich es vor dem Kauf ausprobiert habe. Das Ziehmesser, welches Jannik gezeigt hat, kann ich nicht beurteilen, weil ich es nur von der Abbildung her kenne. Intuitiv würde ich aber sagen, dass ich damit auch nicht zurecht kommen würde.

Heute verwende ich das gerade Ziehmesser von Kirschen und bin nach meiner bisherigen Erfahrung damit ganz zufrieden. Letztlich ist es auch Übungssache. Die ersten Stunden der Verwendung waren heftig und ein Stave musste auch daran glauben, weil ich zu ungeduldig war. Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich ein Gefühl dafür hatte, wann man grobe Späne oder wann man feine Späne macht. Nebenbei merkt man als Büromensch am Muskelkater in Händen und Armen, dass man sich auf ein Handwerk eingelassen hat.

Mangels Bandsäge bin ich mit meinem Ziehmesser aktuell damit beschäftigt, aus einem üppigen Robinienstave die Bogenform herauszuarbeiten, bin damit aber gestern ganz gut voran gekommen. Gefährlich wird es für mich, wenn ich mich der Ziellinie nähere. Dann zur falschen Zeit eine etwas falsche Haltung des Messers und es entsteht ungewollt ein sehr grober Span. Da muss ich sicherlich noch üben.

Was Elektrogeräte angeht, bin ich nicht so dogmatisch. Ich habe zwar den Fehler gemacht, mit einer Stichsäge an der dicken Robinie herumzusäbeln. Damit bin ich über die Grenze der Stichsäge hinausgegangen. das hat weder der Stichsäge noch dem Stave gut getan. Ich finde aber, dass man mit der geeigneten Maschine viel überflüssiges Material zügig entfernen kann. Warum ewig mit einem Ziehmesser sich anstrengen, wenn es die moderne Technik schneller kann?

Hinsichtlich des Handwerk-Gedankens (gedanklich befinde ich mich gerade bei der Bogenrohform) finde ich es aber durchaus richtig, das Holz zu würdigen, indem man den hoffentlich edlen Bogen mit der Hand herausarbeitet.

Dementsprechend habe ich für meinen nächsten Bogen einen Entschluss gefasst: Ein Eschen-Segment (Breite an der Rinde: 5 cm, Tiefe 12 cm, Länge 220 cm) werde ich mit der Handsäge auf ca. 1,80m kappen. Damit fällt eine Problemstelle (Fraßgänge, Pilz, Ast - alles an einem Fleck) weg. Dann werde ich den Stave auf eine Tiefe von ca. 4 cm sägen. Dafür probiere ich die Stichsäge noch einmal aus. Wenn es nicht klappt, stelle ich den Versuch sofort ein und überlege mir eine andere meiner Faulheit entsprechende Taktik. Was dann zur Bearbeitung übrig bleibt, wird dann wohl wieder Handarbeit sein. Gerade bei der Feinarbeit oder beim Tillern hätte ich Angst vor Elektrogeräten.
Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht.
Der Student geht zur Mensa bis er bricht.
Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.

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