Eibe-Stamm mit vielen Ästen

Themen zum Bogenbau
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Ivor Thoralfson
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Re: Eibe-Stamm mit vielen Ästen

Beitrag von Ivor Thoralfson » 14.10.2013, 19:18

Hallo Neumi

Ich glaubebei den Maßen (42mm breit und 34mm dicke) wirst Du bei 1,40m länge im D Profile einen zu Starken Bogen bekommen. Da Hat Chirion vollkommen recht.Auch wenn die Jahresringe nicht all zu dicht sind. Ich würde es zumindest genau SO machen.
Ist auf jeden fall ne Herrausvorderung
"Geh nicht immer auf dem vorgezeichneten Weg, der nur dahin führt, wo andere bereits gegangen sind."
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Wilfrid (✝)
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Re: Eibe-Stamm mit vielen Ästen

Beitrag von Wilfrid (✝) » 14.10.2013, 20:23

Ich weiß ja nicht, was an Zuggewicht rauskommen soll, aber ich nehme mal an unter 40#.
Nun kann man das durch schmale oder durch dünne WA erreichen, aber !!
Bei 140 gibts enge Biegeradien, vom Rücken aus Ringe runternehmen ? Das wird hier nichts ordentliches. Also pfeif auf das bisschen Kernholz, bau ihn so breit und dünn, das der Splint den Druck aushält und schieß ihn.
Also eher ein flacher bis sehr flacher Bauch. Da fliegen dann die Seitlichen Äste auch bei raus waren so meine Gedanken ...
Denn irgendwo brauchst Du ja auch noch Breite an den mittign Ästen

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Neumi
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Re: Eibe-Stamm mit vielen Ästen

Beitrag von Neumi » 14.10.2013, 20:58

So, die Linien (für den nächsten Arbeitsgang) sind eingezeichnet und der Stave ist fotografiert.
01.jpg


Und jetzt (zum besseren erkennen) das ganze 3-geteilt
02.jpg

03.jpg

04.jpg


Jetzt noch exemplarisch (es sind mehrere) ein Ast der an der Seite sein wird
05.jpg


Und ein Loch das auch an der Seite sein wird
06.jpg


Und jetzt noch der momentane Zustand der Stirnseiten
07.jpg

08.jpg


Die seitlich liegenden Astlöcher (das grösste hat ca. 200 mm Durchm.) sind zum Teil in der Mitte gerissen und ich denke, dass ich da Material entfernen sollte? Die eingezeichneten, am Rand rauslaufenden Linien, habe ich deswegen geplant, weil nach meinem Verständnis von Holz die Jahresringe so wenig wie möglich unterbrochen sein sollten (da kann ich mich aber durchaus täuschen - bin kein Holzwurm, sondern Kaufmann und Schlagzeuger ;) ) - oder sollte ich einfach "gerade" Kanten schaffen (also im Verlauf des krummen Staves)?
Achso - ich sollte noch erwähnen, dass der momentan dicke Teil der untere Wurfarm werden soll.

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Re: Eibe-Stamm mit vielen Ästen

Beitrag von Blacksmith77K » 14.10.2013, 21:33

Neumi hat geschrieben:d.h. ich habe am Rücken jetzt fast nur stehende Ringe und kann den Verlauf sehr schön sehen
Neumi


Das würde ich aber gerne mal sehen, wie sowas funktionieren soll. :-X Irgendwie beschleichen mich leise Zweifel an der Ausführung dieses Projektes...

Wenn der Bogen was werden soll, würde ich mich an deiner Stelle an die Aussagen heften, dass der Bogen wohl einem flachen Profil angetan ist.
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

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Re: Eibe-Stamm mit vielen Ästen

Beitrag von Neumi » 14.10.2013, 21:37

@Ivor Thoralfson: Danke auch für Deinen Beitrag - aber ich habe den Eindruck, dass Du Chirions Post nicht so interprätierst, wie er gemeint ist. Chirion schlägt das D vor und sagt, dass beim tillern zuviel an Stärke weggenommen werden kann (hat er meiner Meinung nach auch vollkommen recht). Übrigens erachte ich die Jahresringe als sehr dicht (die haben zwischen 0,5-2 mm - ist das wirklich nicht dicht bei einer Eibe?). Eine Herausforderung ist es definitiv und es macht hammer viel Spass Eure Meinungen zu lesen :)

@Wilfrid:Das Zuggewicht ist mir egal - ich möchte, dass der Bogen funktioniert und am besten auch Lektionen erteilt (handshock, stacking usw. (auch Dinge natürlich, die ich noch nicht kenne)) - ich muss unbedingt jetzt auch noch erwähnen, dass ich die letzten 35 Jahre erst 1 Mal schiessen war und es mich so dermassen fasziniert hat, dass ich das in Zukunft öfter tun werde (wenn mal Zeit da ist - bei den Selbstständigen, die auch noch ein Hobby haben ist das leider nicht allzu oft der Fall).
Was das Bogenprofil betrifft: ich habe versucht deinen Vorschlag (die Linien sind als die Tips zu verstehen) einzuzeichnen und komme zu dem Ergebnis, dass ein flacher Bogen mit diesem Stave gar nicht möglich ist ???

10.jpg
09.jpg


@all: ich hatte aber über den Vorschlag von Squid nochmal nachgedacht und versucht Antworten zu finden (hab leider noch keine gefunden): die Stave-Enden könnten lang genug sein (bis zu den ersten Ästen - muss ich nochmal messen) um einen Recurve aus dem Stave zu machen - von der Länge her gesehen wäre das Holz fast optimal. Nur eröffnet sich jetzt die Frage auf die ich keine Antwort gefunden habe: kann man das Holz auch bei stehende Jahresringen biegen?? - der Recurve würde ja das stacking massgeblich positiv beeinfluusen (+ btw ich trau mir das zu recurves zu biegen - die kupatur des Holzes schreit ja fast danach gebogen zu werden).

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Re: Eibe-Stamm mit vielen Ästen

Beitrag von Neumi » 14.10.2013, 21:43

@Blacksmith 77K: welche aussagen meinst du denn? die von Wilfrid + Ivor Thoralfson oder die von Chirion? Chirion empfiehlt mir doch eindeutig ein D-Profil! - oder kann ich nicht lesen?!
aber trotzdem danke für deinen Beitrag + ich werde weiter berichten
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Re: Eibe-Stamm mit vielen Ästen

Beitrag von Squid (✝) » 14.10.2013, 21:48

Halthaaaalt! Keine Recurves, nur flippen!
Also nur so einen leichten Turn von 20-30 Grad auf den letzten 10 cm der Arme.
Recurve ist eher schädlich, weil das Holz sowieso schon - längebedingt - anständig belastet wird. Da jetzt Recurves reinzubiegen wäre nicht schlau, das belastet noch mehr.

Ich habs zwar noch nicht versucht, wüsste aber nicht, wieso man nicht auch bei stehenden Ringen flippen kann. Die geringe Biegung sollte er verdauen können.

Aber was anderes: Stehende Ringe und Eibe ist nicht so der beste Plan. Eibe lebt von den Unterschieden des Splint- und des Kernholzes. Daher kommt die Leistung. Zugstarker Splint als Rücken, druckstabiler Kern als Belly. Mit stehenden Ringen nimmt man sich diesen Hauptvorteil von Eibe.

Und was war noch? - Ach ja, die Ringe: 0,5-2mm ist schon recht ordentlich. Schweizer Edeleibe mag durchgehend 0,5 mm haben, eher schlechte Friedhofseibe mag auch mal mit 3 - 4 mm Ringen aufwarten.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Eibe-Stamm mit vielen Ästen

Beitrag von Neumi » 14.10.2013, 22:06

@Squid: ich kannte den Begriff "flippen" nicht und hab gegoogelt (wie das heut so üblich ist) und die Antwort war, dass manche recurve und andere flippen sagen - hat mich gewundert, denn bei einem recurve brauch ich (mal grob nachgemessen mind. 180 mm). danke für diese erklärung + das überleg ich nochmal gründlich.
"Stehende Ringe und Eibe ist nicht so der beste Plan." - davon gehe ich auch aus, aber das stave-chen, in das ich jetzt schon viele std. investiert habe lässt sich nun mal nicht ändern, was die Struktur betrifft - also bearbeite ich + stell (bevor es reine beschäftigungstherapie) wird viele fragen - + es ist auf jeden Fall sehr spannend, denn es ist komplex. Übrigens für Schrauben und Muttern gilt: nach ZU kommt AB (bei Holz ist das auch nicht anders).
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Re: Eibe-Stamm mit vielen Ästen

Beitrag von Gringo » 14.10.2013, 22:13

Na, da haben wir ja wohl einen richtigen Idalisten am Werk! ;D
Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Glück und auch ein glückliches Händchen bei deinem Projekt.

Mit Gruß
Gringo

@Blacky: Me too... ;)
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Re: Eibe-Stamm mit vielen Ästen

Beitrag von Wilfrid (✝) » 14.10.2013, 22:21

Guckst Du hier:
Unbenannt2.jpg

eventuell noch etwas dicker und am Bauch flacher, also keine Ellipse , sondern mehr ein Brot, das macht den Bogen noch breiter

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Re: Eibe-Stamm mit vielen Ästen

Beitrag von Blacksmith77K » 14.10.2013, 22:32

Also ich sehe lediglich dreizehn etwa 2,5mm dicke Jahresringe. Wer dünnere Ringe sieht kann sich ja mal zu Wort melden.

Und die sind nicht fein, sondern fett...

Und offenbar gibt es hier 'Begriffs-Probleme'. Wo bitte sind da am Bogenrücken stehende Ringe?! ??? ...wäre die erste Eibe im Universum die mit einem geschlossenen Rückenring 'stehende' Ringe hat.

Und achso, Wilfrids Brot-Querschnitt ist zu favorisieren.
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Re: Eibe-Stamm mit vielen Ästen

Beitrag von Gringo » 14.10.2013, 22:45

Hmm, tja Blacky, wo du es grad so direkt sagst. Klingt schon irgendwie komisch... ???
Ich war auch eben ganz kurz irritiert und fragte mich wo nun Rücken und wo der Bauch sein soll... :-[
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Re: Eibe-Stamm mit vielen Ästen

Beitrag von Squid (✝) » 14.10.2013, 22:56

und dabei wars doch mein Brot...
Machen wir doch mal ein wenig Begriffsklärung, statt nur zu nöhlen.

http://www.bogensportwiki.info/index.php?title=Stehende_Ringe

Und zum flippen: http://www.laurinus.com/wp-content/uploads/2013/03/Seitenansicht-abgespannt-rechte-Seite.jpg

Im Gegensatz dazu ein Recurve:
http://www.laurinus.com/wp-content/uploads/2013/02/Hollerrecurve2-unterer-Recurve.jpg

Die Übergänge sind fließend, allerdings ist es beim Recurve üblicherweise so, dass die Sehne am Holz anliegt, während sie bei geflippten Enden nur Kontakt an der Nocke hat.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Eibe-Stamm mit vielen Ästen

Beitrag von Neumi » 14.10.2013, 23:41

offensichtlich sind meine fotos schlecht mit text versehen + leider habe ich noch keine antwort auf meine fragen erhalten (bei einer frage stelle ich ein ? dahinter) - die fotos sprechen für sich. vielen dank nochmal an Chirion - für mich der einzige ernst zu nehmende beitrag zu meinem projekt - ach ja - ich bin idealist
@Squid: danke für den link zu den stehenden Jahresringen - offensichtlich hälst du mich für etwas minder-bemittelt (schau dir mal die letzten detailaufnahmen des bogenrückens an - hier siehst du in echt stehende ringe!)

@Blacksmith+diezahlenK: du bist ja offensichtlich ein echter spassvogel - nölen und fotos falsch interpretieren kann jeder (dazu gehört nicht allzu viel gehirnmasse) - ich habe aber leider den verdacht, dass du deine posts ernst meinst und in keinster weise auch nur einen gedanken an hilfsbereitsschaft oder ernsthafte auseinandersetzung mit einer kniffligen aufgabe verschwendest.
+ übrigens: dein avatar ist sehr gewöhnungsbedürftig. dieses mal ohne LG
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Re: Eibe-Stamm mit vielen Ästen

Beitrag von Squid (✝) » 14.10.2013, 23:49

Was solls? Die Begriffsklärung ist nun mal nötig, bei einer gewissen Fachsprache. Ich kann nicht auf Distanz Gedanken lesen und sehen, obs vielleicht ein Missverständnis gibt.
Aber ich kapier auch nicht, wie du zu stehenden Ringen auf dem Rücken kommst. Ist das Ding dermaßen verdreht?
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
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