Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

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acker
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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von acker » 20.11.2010, 21:48

Treppe im Holler ??
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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Heidjer
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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von Heidjer » 20.11.2010, 22:09

Treppen-Effekt, habe mir den Begriff vom Raben angeeignet, siehe hier im Dateianhang!

Wird, wenn die Jahrringe "andersrum" gebogen sind verstärkt. ;)


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von acker » 20.11.2010, 22:16

Dürfte beim Holler relativ wurscht sein , wie bei Ahorn , Hasel usw .
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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von Heidjer » 20.11.2010, 22:22

Stimmt, aber muß man es provozieren?

Gruß Dirk
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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von acker » 20.11.2010, 22:27

Nun , bei einem zerstreuporigem Holz ?
Ja :o ;D
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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von Heidjer » 20.11.2010, 22:41

Auch bei Zerstreutporigen Holz schwankt die Porendichte im Jahresverlauf. :o
Bei Ringporigen Hölzern ist der Festigkeitsunterschied nur viel größer.

Gruß Dirk
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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von Galighenna » 21.11.2010, 12:37

Jungs Jungs ihr redet über Nichtigkeiten... :D unserm schwarzen Schmied passiert sowas nicht!
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

Wer das Forum unterstützen möchte, möge auf den Paypal-Button klicken, oder einen der Moderatoren um die Kontodaten bitten ;)

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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von inge » 21.11.2010, 23:14

Unbedingt die Rinde runter, weil Holler sonst öde grau wird.
lg
inge

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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von Jakob Fugger » 27.11.2010, 11:29

So, ich bin vergangene Woche daran gegangen, den besagten Holunderstamm zu teilen. Ich habe es zunächst mit spalten versucht, bin prompt gescheitert und habe dabei den deflexen Teil versaut. Na gut, dachte ich mir, dann halt nur ene Hälfte...
Bin also zunächst dran gegangen, mit Beil, Stemmeisen und Ziehmesser das Holz einfach abzulängen. Davon bin ich aber recht schnell abgekommen, nachdem mir das Holz teileise recht tief ausgerissen/ gesplitterrt ist. Sicher ist sicher...
Also hab ich mich mit der Bogensäge (was anderes hab ich nicht) hingestellt und zu sägen angefangen. Jetzt fürchte ich, daß ich mich schon im ersten Drittel versägt habe. Jedenfalls erscheint mir der "Rohling viel zu flach, v.a. an der markierten Astverdickung...

Lohnt sich hier das Weitersägen noch oder hab ich schon Brennholz produziert?

EDIT: man sieht auf dem ersten Bild recht gut, wie dick der Stamm urspünglich mal war. allerdings ist er auch auf der rechten seite schon etwas abgehobelt (durch die Arbeit mit Beil/Ziehmesser)

EDIT II: OK, die Sache hat sich erledigt. Ich habe von der anderen Seite her angefangen zu sägen, und dabei nicht DURCh den Markkanal gesägt, sondern links dran vorbei. Somit hat der Bogen an macnhen Stellen nur noch 2,5-3cm Dicke. Außerdem hat er sich anscheinend verzogen, denn erhat jetzt so viel Reflex, daß er bei dieser Dünne garantiert sofort brechen würde.
Projekt Nr. 1 aufgrund massiven Unvermögens gescheitert. Allerdings hab ich keine Ahnung, wie ich sonst Holz aus dem Wald auf Bogenform bringen soll. Bandsäge? hab ich nicht, Schreiner? kenne ich nicht und Spalten/Abschlagen/von Hand sägen krieg ich nicht auf die Reihe.
Mir dem Ziehmesser bin ich an den Ästen des Hollunders regelmäßig gescheitert, entweder bin ich nicht durchgekommen oder ich hab gleich ein Viertel des Stammes rausgespalten >:( Mit diesem Werkzeug kann ich überhaupt nicht umgehen.
*FRUST*
Naja, spätestens beim Feinarbeiten wäre ich an den Ästen eh gescheitert. Also künftig nur noch Staves vom Bogenbauer, und die kosten entsprechend...
Dateianhänge
3.jpg
Gesamtansicht. Erscheint hier etwas dicker, als es in Wirklichkeit ist
2.jpg
Mit Meterstab...
1.jpg
NB die Aststelle. Dicke des Holze hier ca. 3 cm

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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von Ravenheart » 27.11.2010, 16:54

Die Bilder sind zu groß und unscharf, da kann ICH zumindest kaum was erkennen, sorry:

Daher allgemeine Tipps:

Bei schwierigen Staves ist das Ziehmesser trotzdem die richtige Wahl. ICH bevorzuge es sogar gegenüber der Bandsäge.
Natürlich muss es zuerst mal scharf sein, auch eine gute Stahlqualität ist wichtig, wenn man durch astiges Holz will...

Um im Bereich eines Astes zu schneiden gibt es mehrere Tricks:

1. Messer umdrehen, also angeschrägte Seite nach unten! So kann man kleine, konkave "Schnipsel" raus schälen.

2. Möglichst dünne Späne abschälen. Salamitaktik!

3. Von den Seiten ranarbeiten! Nicht den Ast in voller Breite zu schneiden versuchen, sondern erst von seiner linken Seite 1/3 weg, dann von der Rechten 1/3 weg, dann in der Mitte den Rest. Dann wieder von vorn....

4. Kombinationen aus 1. - 3. Also umgedrehtes Messer, in dünnen Scheibchen, von beiden Seiten .....

Rabe

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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von Squid (✝) » 27.11.2010, 17:24

Vielleicht noch ein Gedanke: Man MUSS Stämmchen von 4 - 8 cm nicht unbedingt spalten! Es genügt doch, wenn man daraus EINEN Bogen baut - das Spalten dient ja eher dazu, aus einem Stück Holz mehrere Rohlinge zu erzeugen, wenn das Materaiel da ist. Das gilt aber doch eher für Durchmesser von 12 - 15 cm aufwärts.

Mea Culpa, weil ich diesen Gedanken nicht schon früher mitgeteilt habe... liegt wohl auch an dem Selbstverständnis, was man sich als Fachidiot gelegentlich zulegt. Da ist klar, wann man was spalten muss...

Zu den Bildern: 3 cm ist reichlich dünn, das KANN aber noch was werden - ich kann nicht genau sehen, wie dick das Holz noch ist und vor allem, WO diese Engstelle ist.
Am Griff? - kein Problem, im Notfall klebt man ein Griffholz an
An den äußeren 40% eines Arms? - Kein Problem, da wird er sowieso schmaler...

Grundsätzlich: Jammer nicht! Schweine jammern auch nicht! ;)
Es ist doch kein Beinbruch, wenn man den ersten (!!) Rohling... Stave... nein, weder noch - du hast einfach ein Stück Stamm aus dem Wald zerlegt. Frag mal, wie mein erster Spaltungsversuch aussah... Dirk und der Rabe lachen immer noch ;D
Das hat aber mit Bogenbau noch nicht viel zu tun...
Ärgere dich über fehlerhaftes Holzhacken, aber nicht über fehlerhaften Bogenbau ;)
Und auch wenn es Leute gibt, die Staves und Rohlinge verkaufen: Wenn man es von der Pike auf kann, ist das auch nicht übel...

Und sieh dir zum Umgang mit dünnen Stämmchen noch mal das Sendug mit der Maus Video an, da wird auch nicht 'rumgespalten:
http://www.youtube.com/watch?v=fX7PyULwJFI
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von Jakob Fugger » 27.11.2010, 18:20

Nun, das Spalten hab ich ja auch recht schnell aufgegeben. ;D
Mir war beim Spalten ein Teil des deflexen Bereichs abgebrochen => dieser Stave war hin, aber ca. 80% des Bogens gingen noch- Da musste man genau das machen, was du beschrieben hast: runterhobeln eben. Und daran bin ich gescheitert. Mein Ziehmesser stammt aus dem baumarkt, kann also sein, daß es nicht sooo der Börner ist.
"Normales" Holz ließ sich so recht schön abnehmen, aber die Äste...da hab ich (teilweise ganz erfolgreich, wie mir scheint) das Stemmeisen benutzt, um den Bereich des Astes auf dieselbe ebene zu bringen wie den Rest. Nur ist da halt sehr schnell so tief im Holz drin, daß man einen ganzen Scheit rausreißt...

Ich werde morgen nochmal versuchen, den Bogen als Ganzes bei tageslicht zu fotographieren. Vielleicht wird die Qualität so besser.

Holunder war vielleicht auch nicht die beste Wahl für den Beginn...ich könnte vielleicht noch Esche oder Hasel kriegen...

Das Video ist übrigens interessant...der dünnt den Stamm dort ebenfalls ganz erheblich ab.
Zuletzt geändert von Jakob Fugger am 27.11.2010, 18:24, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von Mandos » 27.11.2010, 18:22

Du hättest auch eine Raspel für die Este verwenden können - der sicherste Weg.

Jakob Fugger
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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von Jakob Fugger » 27.11.2010, 18:27

@Mandos: ja stimmt eigtl. Das Problem ist, daß ich oft vor dem Ast (also wo das holz beginnt, strenger zu werden) mit dem Ziehmesser hängen geblieben bin. Da hatte ich dann eine Kerbe im Holz (schwer zu beschreiben), jedenfals hab ich dann versucht, diese Kerbe über den Ast weiter zu ziehen, also einen schönen Span draus zu machen. Dabei bin ich entweder hängen geblieben, oder ich bin so tief ins Holz gekommen, daß mir der halbe Bogen entgegkam.

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Re: Hollunder bzw. Bambus/Hickory 1. Versuch

Beitrag von Wilfrid (✝) » 27.11.2010, 21:10

Wie hatte ich irgendwo gesschrieben? Bogenschießen ist DIE Schulung für Gelassenheit, Bogenbau die Prüfung!
Man kann auch einen Halbstamm Esche von 15 cm Breite mit dem Ziehmesser auf Bogenmass bringen.
Wenn man da zu heftig wird, gut, es gibt auch flach eingestellte Hobel. Wenn man sieht, das man hinter den Ast will, kann man den auch vorher raussägen. Das Problem ist hier nicht das Ziehmesser, sondern Ungeduld und "Faulheit"!

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